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Orgel ist nicht gleich Orgel
Vergangenen Freitag erhielt ich von einem Organisten-Kollegen einen verzweifelten Anruf, ob ich nicht für ihn am Sonntag einspringen könnte. Ausgangslage:
- eine kleine Kirche in Burgistein (kleine Landgemeinde im Kanton Bern - landschaftlich wunderschön gelegen.
- vorhandene "Elektronische Orgel Aellen Modell " analog mit externer Abstrahlung, ca. 30-jährig)
Ich war ganz und gar nicht erbaut - in dieser Kirche habe ich vor 3 Jahren für den Sohn eines sehr gut befreundeten Kollegen zur Hochzeit gespielt. Wunsch das Brautpaares: ausschliesslich Barockmusik (u.a. Einzug der Königin von Saba).
Nach dem ernüchterten Test der damaligen Aellenorgel liess ich kurzerhand mein Gloria Concerto 234 DLX in die Kirche und zurück transportieren. Eine einigermassen adäquate Registrierung auf diesem Instrument schien mir unmöglich.
Am gleichen Tag begab ich mich in die Kirche mit der Absicht, mal zu schauen, was sich denn für Literatur einigermassen spielen liess für einen Gottesdienst mit 3-fach Taufe.
Ich betrat die Kirche, schaute auf das Instrument - unglaublich - mittlerweile hatte die Kirchgemeinde das Aellen Instrument durch eine Ahlborn Präludium II (mit Diskettenlaufwerk) ersetzt.
Mein Puls stieg - mein Herz begann zu klopfen. Meine Ängste und Befürchtungen waren weg!
Am Ende des Gottesdienstes erhielt ich sogar noch spontane Komplimente für die vorgetragene Literatur.
Die Präludium II ist nicht gerade der Stand der Technik. Aber trotzdem Welten zu einer 30-jährigen Aellen.
Anmerkung: die Aellen Orgel funktionierte immer noch einwandfrei. Nur - aus meiner Sicht - für bestimmte Literatur.
ungeeignet.
Ein persönliches Erlebnis aus meiner Praxis mit positivem Ausgang.
Viele Grüsse
Martin
Zitat von mvn
Die Präludium II ist nicht gerade der Stand der Technik. Aber trotzdem Welten zu einer 30-jährigen Aellen.
Hallo Martin,
beziehst du das ausschließlich auf das Vorhandensein eines Diskettenlaufwerks (das vor einiger Zeit endlich durch einen USB-Anschluss ersetzt worden ist), oder hat dich sonst noch etwas an der Ahlborn-Orgel gestört?
LG
Für mich waren einfach die Registrierungsmöglichkeiten der analogen Aellen damals unmöglich. Dazu kam die Pedallutstärke, die leider viel zu stark und nicht anpassbar war (ev. durch die externe Abstrahlung limitiert). Mit der Präludium II ergaben sich ganz andere Klangmöglichkeiten.
Zitat von mvn
Mit der Präludium II ergaben sich ganz andere Klangmöglichkeiten.
Ja, du schriebst aber oben, dass die Orgel nicht ganz Stand der Technik sei ... ging es da nur um das Diskettenlaufwerk? Wie hat sie dir klanglich gefallen im Vergleich zu deine 234?
Ich erinnere mich: Hier hattest du schon mal über deinen externen Orgel-Einsatz berichtet. Steht die ALLEN bzw. die Ahlborn auf einer Empore?
Zitat von Gemshorn
Der Hersteller "Aellen" ist mir unbekannt. Weiß jemand dazu Näheres? Oder handelt es sich um "Allen"?
Sorry, ein Schreibfehler, es handelt sich natürlich um eine Allen (Modell unbekannt, ca. 30-jährig).
Da in der Präludium II ein Disketten-Laufwerk eingebaut ist, ist sie sicher nicht gerade neueren Datums.
Für mich waren die Klangmöglichkeiten zwischen den beiden Instrumenten frappant. Burgistein ist eine kleine Landgemeinde. Wenn Taufen anstehen, sind viele Eltern (leider) nicht mehr sehr "kirchgängig". Trotzdem lassen sie ihre Kinder in der Kirche taufen (schön). Die meisten haben zur schönen, alten Kirchenmusik leider keine Beziehung mehr! Deshalb habe ich u.a. einen etwas speziellen Satz des Chorals "Näher, mein Gott zu dir" von Darrell Crowther für Violine, Orgel und 4 Singstimmen gewählt, der sich einfach in eine reine Orgelfassung interpretieren lässt. Eine Melodie, die allgemein bekannt ist. Die Reaktion eines Gottedienstbeuchers: "Sehr schön, die Titanic-Melodie".
Natürlich hätte ich mit meiner Concerto 234 DLX klanglich eindeutig mehr Möglichkeiten gehabt. Aber als kurzfristige Alternative war ich mit der Präludium II doch recht zufrieden.
Hallo,
Zitat von mvn
Wenn Taufen anstehen, sind viele Eltern (leider) nicht mehr sehr "kirchgängig". Trotzdem lassen sie ihre Kinder in der Kirche taufen (schön). Die meisten haben zur schönen, alten Kirchenmusik leider keine Beziehung mehr! Deshalb habe ich u.a. einen etwas speziellen Satz des Chorals "Näher, mein Gott zu dir" von Darrell Crowther für Violine, Orgel und 4 Singstimmen gewählt, der sich einfach in eine reine Orgelfassung interpretieren lässt. Eine Melodie, die allgemein bekannt ist. Die Reaktion eines Gottedienstbeuchers: "Sehr schön, die Titanic-Melodie".
nun ja, "Näher, mein Gott zu dir" bei Taufen ist aber schon gewöhnungsbedürftig...
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Oje. Mein Beitrag war keineswegs böse gemeint.
Ich bezog mich auf eine kleine Randdiskussion, die wir vor kurzem hier hatten. Da ging es eben um jenes "So nimm denn meine Hände", das bei Evangelens meistenteils bei Beerdigungen genommen wird, während es bei den Katholen Österreichs gerne bei Trauungen herangezogen wird. Ich meinte damals, dass der Text durchaus für beide Kasualien passend sein könne.
Keine Angst, habe es gar nicht böse aufgefasst. Auch bei uns ist "so nimm denn meine Hände" ein Dauerbrenner bei Beerdigungen. Warum? Weil viele Anwesende gute Alternativen nicht mehr kennen - leider.
Ich profitiere von gegensätzlichen Meinungen.... Für das ist das Forum wertvoll Dafuer:
Ja, "Näher, mein Gott" wird seit Erscheinen des neuen Gotteslobs auch bei uns in vielen Gemeinden gerne zu Beerdigungen genommen. Im katholischen Bereich ist es daher schon ziemlich im Bereich "Tod und Vollendung" konnotiert.
Der USB-Anschluss ist bei Ahlborn unter "Neuheiten" bzw. "Aktuelles" verzeichnet, es ist noch gar nicht so lange her, dass die Orgeln dieses Fabrikats noch mit Diskettenlaufwerk ausgeliefert wurden.
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