RE: "Cecilia" french romantic

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01.12.2016 10:25 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2021 10:44)
#1 RE: "Cecilia" french romantic
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Moderator

Die neue "Cecilia french romantic" ist da. Vertriebspartner in Deutschland ist Pausch.
Unser Forumskollege Bernd "wohli" ist der glückliche Besitzer des ersten hierzulande verkauften Exemplars. Und auf seinen Wunsch hin ist es erst mal bei mir auf der Teststrecke gelandet ...
Hier schon mal zwei Bilder:

https://www.dropbox.com/s/3tfxunqjlqqqyo...0vorne.jpg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/jto0ffkbagziv4...hinten.jpg?dl=0

Die Verwandtschaft zur barocken "Cecilia" ist optisch offensichtlich und bestätigt sich beim Gebrauch.
Nur, dass man die beiden Cinch-Buchsen des Ausgangs durch eine (beiliegende) Stereo-Klinke 6,3mm ersetzt hat - was einen Adapter erforderlich macht.
Ich habe einen gelinden Schock erlitten, als die (englische) Gebrauchsanweisung sich als die mir bekannte der barocken "Cecilia" erwies (einschließlich deren Disposition). Aber die Bedienung ist zum Glück identisch. Ein paar Steckverbindungen - und es funzte.
Die Ladezeit der Register dauert rund eine Minute.
Die Ansprechverzögerung liegt lt. Datenblatt bei 15 millisec, ist also einen Tick schneller als eine elektropneumatische Kegellade oder Taschenlade (bei ihnen gelten 50 bzw. 40 millisec als akzeptable Werte). Wer eine pünktliche Tratur gewöhnt ist, wird sich etwas umgewöhnen müssen. Hauptwerk-User sind das ja eher gewohnt. Belohnt wird er mit Samples, deren Qualität denen der barocken Schwester in nichts nachsteht.
Ich habe mich gestern Abend nach der Chorprobe mal schnell durch die Disposition gespielt. Die Werkseinstellung muss nochmal ins Feintuning. So ist die Oboe im Positif lauter als die Trompette. Und auch das Ocatvin 2' war mir zu laut.
Leider wirken meine Schwelltritte nicht. Und ich habe (noch) nicht 'raus, ob und wie ich sie dazu bewegen kann.
Interessantes Detail: Cornet in der Grand Orgue und die Céleste im Positif sind erst ab c1 bzw. c0 dabei - durchaus üblich, auch bei ACCs kleinen Zweimanualigen. Einzige Mixtur ist das Carillon, es ist "progressif", d.h. beginnt 1fach und führt dann Terzchor 4/5' und Oktave 1' ein, welche dann ständig repetieren, so dass sich immer andere Farbwerte ergeben. In der Orgelbewegung hätte man das als "Buntzimbel" bezeichnet. Der Carillon klingt solistisch über einer 8'-Flöte sehr apart, setzt auf den Prinzipalchor eine interessant funkelnde und ständig changierende Klangkrone, die sehr dezent abrundet - die milden Terzmixturen der Briten lassen grüßen.

Soweit mal ein Sack erster Eindrücke, gesammelt gestern Abend jenseits meines üblichen Einschlafzeitpunktes und nach zwei Stunden "one-man-show" in der Chorprobe.
Heute habe ich Großkampftag, abschließend gekrönt von zwei Stunden Livesendung am späten Nachmittag. Wenn ich mich davon erholt habe, gehe ich mal ins Detail und stelle erst mal die Lautstärken in angemessene Relationen (das ganze Pedal ist noch zu leise). Es gibt natürlich auch ein "restore"-Menü - wichtig, falls ich etwas verbocke ...

LG
Michael


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01.12.2016 11:37
avatar  wohli
#2 RE: "Cecilia" french romantic
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Danke dir, Michael, für den ersten Eindruck.

Die Schwellwerkfuntion scheint es nicht zu geben, Mlnarik hatte auf Anfrage von Pausch schon darauf hingewiesen - für eine romantische etwas dürftig, oder?

Ansonsten klingt das Ganze etwas prototypisch.

Dann tune mir das Gerät mal fleißig ...


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01.12.2016 13:34
#3 RE: "Cecilia" french romantic
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Moderator

Ja, die barocke "Cecilia" habe ich damals einfach angeschlossen und losgespielt - und bis heute keinen Parameter verändert, außer der zu heftig eingestellten Windstößigkeit. Plenumklänge über tiefen Pedaltönen (ab E abwärts) gingen in die Knie, vor allem bei schnellen Repetitionen der Pedalstimme. Dergleichen habe ich bei der "french romantic" noch nicht beobachtet. Aber wie gesagt: Die Lautstärkerelationen sollten für den, der einfach nur spielen will, schon in der Werkseinstellung so justiert sein, dass sofortiger Gebrauch möglich ist. Es gibt ja Leute, die wollen einfach nur spielen und nicht Menüs abarbeiten. Das dürfte ja für viele User ein gewichtiges Kaufargument sein - die aus dem Stand einsatzfähige Komplettorgel in der Box.

LG
Michael


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01.12.2016 14:49
avatar  wohli
#4 RE: "Cecilia" french romantic
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Hörenwill ... [wink]


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01.12.2016 16:08
#5 RE: "Cecilia" french romantic
Ma

Danke für die interessanten ersten Eindrücke!

Zitat von Wichernkantor

Interessantes Detail: Cornet in der Grand Orgue und die Céleste im Positif sind erst ab c1 bzw. c0 dabei - durchaus üblich, auch bei ACCs kleinen Zweimanualigen.


Hmmh, die Voix Céleste ist nach deinem Bild der Registerknöpfe wohl zweifach gebaut, da es im "Schwellwerk" ja sonst keinen Streicher gibt. Findet man so etwas bei Cavaillé-Coll auch?

Gloria Concerto 350 Trend

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01.12.2016 17:21
#6 RE: "Cecilia" french romantic
cl

ich will ja nicht maulen,
ein Expander, dazu noch ein Rom/Symph. dessen Teilwerke nicht schwellbar sind,
ist m.E. ein absolutes No go, genau so wie der Verzicht auf die Cinch-Verbindung im Signalweg. Für ein Einschleifen eines Expanders benötigt man für Viscount-Konsolen die i.d.R. die Klinke oder die Cinchverbindung. Es stellt ja nun wirklich keine Große Kostensteigerung in Aussicht, wenn so ein Expander beide Signalwege ermöglicht.
Via Cinch komme ich im Ernstfall sogar an die heimische Stereoanlage. Das ist ja ein technischer Rückschritt. Die Schwellfunktion konnten ja sogar schon die uralten CL Expander von Viscount, die ersten Contentexpander. Bei Ahlborn, Allen MDS-II, dem CM100, Roland/Rodgers stets eine Selbstverständlichkeit.
Da können die Einzelstimmen noch so schön sein.
Wenn ich bei mir die serienmäßige "Enc"-Funktion betätige, ist sogar das Pedal auch auf allen eingebundenen Expandern schwellbar. Man benötigt es selten, aber dann machts richtig Sinn.

Liebe Grüße vom Clemens

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01.12.2016 17:40
avatar  wohli
#7 RE: "Cecilia" french romantic
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@ Clemens:

Die regulären Anschlussmöglichkeiten sind in der Tat dürftig: Die MIDI In / MIDI out sind schon von Pausch auf meinen Wunsch nachgerüstet, da der ursprüngliche USB nur MIDI in- Funktion hat. Nur so ist ein Einbinden in eine MIDI-Kette ja möglich ...

[sad]

LG Bernd


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01.12.2016 19:46
#8 RE: "Cecilia" french romantic
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Moderator

Zitat von Martin78

Danke für die interessanten ersten Eindrücke!Hmmh, die Voix Céleste ist nach deinem Bild der Registerknöpfe wohl zweifach gebaut. da es im "Schwellwerk" ja sonst keinen Streicher gibt. Findet man so etwas bei Cavaillé-Coll auch?



Nein, sie steht in Schwebung zum Prinzipal oder zur Flöte. Sonst wäre der Verzicht auf die tiefe Oktave ja unsinnig.
Ob ACC so gebaut hat, weiß ich nicht - dazu kenne ich zuwenig seiner kleinen Zweimanualigen.

LG
Michael


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01.12.2016 19:54 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2021 10:45)
#9 RE: "Cecilia" french romantic
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Moderator

Zitat von clemens-cgn

ich will ja nicht maulen,
ein Expander, dazu noch ein Rom/Symph. dessen Teilwerke nicht schwellbar :schock: sind,
ist m.E. ein absolutes No go, genau so wie der Verzicht auf die Cinch-Verbindung im Signalweg.



Meine barocke "Cecilia" hat den Cinch-Ausgang noch - und auch die Midi-Buchsen, dafür keinen USB. Zum Glück hatte ich in meiner Kabelkiste einen Adapter Cinch auf Stereo-Klinke 3,2, der wiederum in den beiliegenden Adapter Klinke 3,2 auf Klinke 6,3 passte ...
Ich bin gerade erst aus dem Funkhaus gekommen - seit 6 Uhr heute früh ihm Geschirr. Also, heute Abend läuft nur noch Relaxen und dann Matratzenhorchdienst. Wie heißt es bei Paulus: "So seid nun geduldig, liebe Brüder ..."

LG
Michael


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01.12.2016 22:06
#10 RE: "Cecilia" french romantic
cl

Über den Rest parlieren wir spätestens übermorgen.... so gaaaanz am Rande.
Ich freu mich drauf.
lbG
clm

Liebe Grüße vom Clemens

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02.12.2016 06:11
#11 RE: "Cecilia" french romantic
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Moderator

Jo, heute fällt der Griffel früher (immer unter der Prämisse, dass der Papst nicht evangelisch wird oder Frau Käßmann ihre Verlobung mit Wladimir Putin bekannt gibt), da werde ich Muße haben, etwas an den Knöpfchen und Tasten zu spielen. Vieleicht gibt's ja dann schon was auf die Ohren ...

Gestern Abend habe ich der Hausfrau noch ein Schlummerliedchen gespielt. Die beiden Prinzipale 8' sind wirklich ausnehmend schön, wenn sie von keiner echten ACC stammen, dann aber zweifellos aus seinem stilistischen Umfeld. (Ich tippe auf Koulen oder Stahlhut - könnte aber auch Merklin oder Convers sein.) Auffallend Strich und Helligkeit hat die Oktave 4' der Grand Orgue. Schön ausdifferenziert sind auch die Flöten 4', die überblasende rund und saftig, die douce im Positif sehr "Doucement".

Beim Abschalten (dafür gibt es immer noch keinen Knopf) rate ich dringend, erst die Endstufe schlafen zu schicken. (Ich habe das Kistchen am Dave hängen.) Denn wenn der Rechner 'runtergefahren ist und man ihn bei eingeschalteter Endstufe per Steckerzug vom Netz trennt, kriegt letztere ein infernalisches Brummsignal.

Weiß der Geier, wo das herkommt - ich will es auch nicht durch erneuten Versuch herausfinden ...

LG
Michael


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02.12.2016 07:44
avatar  wohli
#12 RE: "Cecilia" french romantic
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Basis soll laut Mlnarik ACCs Orgel aus St. Etienne in Caen sein (1882? wenn ich recht erinnere). Wenn man die dortige Disposition aufruft, findet man alle Register wieder ...


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02.12.2016 08:41
#13 RE: "Cecilia" french romantic
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Moderator

Zitat von wohli

Basis soll laut Mlnarik ACCs Orgel aus St. Etienne in Caen sein (1882? wenn ich recht erinnere). Wenn man die dortige Disposition aufruft, findet man alle Register wieder ...



Leider habe ich keine Einspielung, mit der man vergleichen könnte. Im Urlaub voriges Jahr waren wir in der Normandie und auch in besager Kirche - die Orgel war leider nicht zu hören. Und wir wollten dann auch zum Strand ...

LG
Michael


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02.12.2016 09:14
avatar  wohli
#14 RE: "Cecilia" french romantic
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02.12.2016 09:23
#15 RE: "Cecilia" french romantic
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Moderator

Ja, die Sonus-Paradisi-Samples sind ja verwendet - auch in der barocken "Cecilia" ist eine Grenzing-Orgel drin, die es bei SP als Set gibt.

LG
Michael


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