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Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
#46 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Zitat von Organiste cantabile
....weiß aber von Herrn Kisselbach jun. persönlich, dass in den von Viscount gefertigten Glorias Viscount Standard-Tastaturen mit Querriefen verbaut sind, so auch bei der Concerto.
und das serienmäßig [wink] Auf Wunsch gegen Aufpreis, werden auch Standartklaviaturen mit Holzauflage, oder die von mir favorisierten AWK-Klaviaturen verbaut. Die Spielschwere läßt sich bei AWK aufs Pond genau einregulieren.
Zitat von Organiste cantabile
... Bei der Kapella bin ich mir durchaus unsicher, doch benutzt sie auch die Physistechnolgie wie die Concerto.
Auch die Kapella stammt incl. der 4 kanaligen separaten Abstrahlung aus dem Hause Viscount.
Organiste cantabile
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gelöscht
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#47 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Zitat von clemens-cgn
und das serienmäßig [wink] Auf Wunsch gegen Aufpreis, werden auch Standartklaviaturen mit Holzauflage, oder die von mir favorisierten AWK-Klaviaturen verbaut. Die Spielschwere läßt sich bei AWK aufs Pond genau einregulieren.Auch die Kapella stammt incl. der 4 kanaligen separaten Abstrahlung aus dem Hause Viscount.
Nichts anderes habe ich behauptet und standard ist eben nicht = standart, sorry. Es geht darum, welche Instrumente der Gloria-Marke, verzeiht bitte die Unterscheidung nach Hausmarken, mit einem "Johannes-Spieltisch" samt Tastatur, Pedalitatur und Registerwippen oder mit einem von Viscount gebauten instrument gebaut und ausgeliefert werden.
Mögen die Instrumente der Klassik- und der Exzellent-Serie, gebaut von Johannus, klanglich gut sein, spieltechnisch empfinde ich sie als fragwürdig.
Die Fa. Viscount scheint mir nach Spielen und Vergleichen der Instrumente etwas sorgfältiger in der analogen, sprich spieltechnischen Ausstattung der Instrumente zu sein.
Das mag jeder individuell anders empfinden. Ich als 40 Jahre auf Pfeifenorgeln spielender Organist maße mir an, beurteilen zu können, wie ein Pedal beschaffen sein muss, z.B., ob es mit dem "D'" der Manualkalviatur übereinstimmt oder nicht. In den meisten Fällen der Pfeifenorgeln werden eh Spieltische mit Pedalen von Lauckhuff verwendet, die breitere Tasten hat und nicht mit elektronischen Kontakten funktioniert.
Die Pedale der BDO-Norm entsprechen dieser Norm nicht, sind aber je nach Führung der Pedasten entweder angenehm und präzise spielbar oder nicht.
Die exaktere Führung der Pedalitatur von Viscount erscheint mir treffsicherer als die der Johannus-Pedalitaturen.
#49 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Mulligan
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gelöscht
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#50 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Hallo,
als Ersteller dieses Fadens gebe ich nun auch mal ein kleines Feedback ab...
Da trotz vieler Hilfestellungen und Denkanstöße von euch allen immer wieder der nachdrückliche Rat kam, die verschiedenen Orgeln selbst auszuprobieren, habe ich mir einen Tag freigeschaufelt und bin letzten Dienstag nach Baunatal gefahren, um die von mir favorisierten Modelle Klassik 226 Trend, Optimus 238 Trend und Concerto 234 Trend einmal aus der Nähe kennenzulernen.
Meine Noten sind nach wie vor noch alle eingemottet, ich habe aus dem Gedächtnis nur noch ein paar Choral- und Literaturfetzen zusammenbekommen und musste mir ansonsten mit belanglosem Harmonien-Gedudel behelfen. Dieser Mangel an einem kompetenten Organisten und die Tatsache, dass mir aufgrund der zweieinhalbstündigen An- und Rückfahrt nicht sooo viel Zeit blieben, haben mir lediglich einen Grundeindruck vermitteln können - die Unterschiede zwischen Johannus-Gloria und Viscount-Glorias wurden aber dennoch deutlich.
Getestet habe ich fast ausschließlich die beim Orgelstart eingestellten Standardintonationen (barock) und habe keine großartigen Anpassungen an den Orgeln vorgenommen.
Aus dem Bauch heraus hat mir die Klassik 226 zunächst deutlich mehr zugesagt als die anderen beiden. Hierbei muss aber berücksichtigt werden, dass ich in den letzten knapp 15 Jahren nur weniger als zehn Stunden selbst spielend, aber unzählige Stunden Orgelmusik hörend verbracht habe. Der Klang der Klassik 226 erscheint etwas entfernter, vermischter und indirekter, so wie man ihn als Zuhörer im Kirchenraum erwartet. Einige Stimmen fand ich wirklich schön - so habe ich BWV 731 mit der Oboe und auch mit einem kleinen Kornett als Solostimme versucht und fand beides überzeugend. Obwohl fürchterlich abgedroschen, mussten manche Anfänge der Acht Kleinen für andere Registrierungen herhalten, C-Dur für die Prinzipale, F-Dur für die Flöten, G-Dur für die Trompete. Schließlich noch BuxWV 157 in einem schönen barocken Plenum - alles klingt recht gefällig und brauchbar. Die verhältnismäßig leichtgängige Klaviatur kam meinen eingerosteten, ziemlich unbeholfenen Fingern angenehm entgegen, zumal "meine" letzte Pfeifenorgel (II/P/17) ebenfalls über eine leichtgängige Traktur verfügte und meine analoge Viscount sogar nur Plastik-Wabbeltasten besaß.
Die Optimus 238 erschien ein gutes Stück kerniger und knackiger, sowohl klanglich, als auch vom Spielgefühl. Der Klang ist sehr direkt und wirkt fast "trocken", wenn man von der Klassik 226 wechselt. Das leichte Spontangefühl der Enttäuschung über den weniger "gefälligen" Klang verschwand aber durch kurzes Nachdenken. Die Klassik (mit den eingestellten Parametern) versetzt einen in den Kirchenraum, die Optimus in die Position des Organisten an einer typischen mechanischen Zweimanualigen. Hätte ich in den letzten Jahren regelmäßig selbst an der Orgel gesessen, würde mir der Klang der Optimus höchstwahrscheinlich deutlich realistischer, der Klang der Klassik hingegen möglicherweise zu weich, zu indirekt und eventuell sogar zu kitschig vorkommen.
Aufgrund der reichlichen Zungen habe ich C.S. Langs "Tuba Tune" und David Germans "Festive Trumpet Tune" als "trötenlastige" Stücke versucht, und obwohl ich mich auch hier nach den ersten paar Takten hoffnungslos verzettelt habe, hat mir der Klang durchaus zugesagt.
Weniger gut gefallen haben mir übrigesns die Registerwippen der Viscount-Glorias mit ihrer "unten an - oben aus"-Belegung und der etwas billig wirkenden matten Kunststoffoberfläche; allerdings wirken die glatten Johannus-Wippen trotz besserer Bedienbarkeit auch nicht unbedingt wie ein Musterbeispiel für Hochwertigkeit.
Die Klaviaturen sind ein wenig schwergängiger (Optimus und Concerto erschienen mir identisch), was ja aber einer mechanischen Traktur näher kommt und für eine präzise Spielweise keinesfalls von Nachteil ist. Völlig unnötig sind hingegen die Querriefen, die allenfalls als Schmutzfänger dienen, wie man an der offensichtlich viel gespielten Concerto sehen konnte.
Begeisterte Physis-Anhänger werden mich möglicherweise (und möglicherweise auch zurecht) für einen Banausen halten, aber ich empfand Optimus 238 und Concerto 234 als klanglich durchaus ähnlich, wobei die Concerto durch die Tweeter im Oberteil und die allgemein kraftvollere Abstrahlung in allen Punkten etwas klarer und druckvoller wirkte. Dieser Eindruck bestätigte sich nochmal in Runde 2, wo ich alle drei Orgeln mit Kopfhörer ausprobiert habe.
Madame (ohne wirklichen Bezug zur Orgel) verfolgte mein Testgedudel tapfer aus ein paar Metern Entfernung und versagte dabei komplett bei ihrer Aufgabe, mich etwas zu zügeln und zu bremsen: wohl wissend, dass die Concerto das teuerste der drei Instrumente ist, hatte sie sie dennoch schnell zu ihrem persönlichen Favoriten auserkoren und ist auch heute noch dieser Meinung. Da die zusätzlichen Möglichkeiten einer Concerto ja nicht von Nachteil sind und man der Dame seines Herzens als Kavalier ja kaum einen Wunsch abschlagen sollte, würde bei einer Viscount-Gloria also die Wahl eher auf eine Concerto 234, als auf eine Optimus 238 fallen.
Ganz generell bin ich mir dennoch noch nicht 100%ig sicher, ob es eine Viscount- oder doch eher eine Johannus-Gloria für mich sein sollte und habe ja auch nicht wirklich ausprobieren können, ob und in welchem Rahmen man per Einstellungsmöglichkeiten die Klassik etwas kräftiger und die anderen beiden etwas verhallt-indirekter klingen lassen kann, sofern man das denn möchte.
Ein Punkt, der mir rückblickend noch auffällt, ist, dass die Klassik 226 zwar alles an Bord hat, was man braucht, für eine Digitalorgel aber dennoch vergleichsweise zart und sparsam disponiert erscheint. Da ich ganz ausschließen kann, dass mir dieses Modell auf Dauer etwas zu wenig "Rumms" haben könnte, wäre im Johannus-Lager ein größeres Modell vermutlich dann doch interessanter als die 226.
Die Excelsus Preludio 231 könnte eventuell auch eine Alternative sein; ich habe sie ja bisher live nur gesehen und nicht gehört. Auf den Videos erscheint mir der Klang allerdings einen Tick zu verhallt und indirekt und wirkt auf mich teilweise so, als ob er nicht aus der gespielten Orgel, sondern von nebenan aus dem Klavier-Ausstellungsraum kommt. Der etwas "schmalzige" Klang hat mir bei der Klassik 226 zunächst ja recht gut gefallen, in den Videos ist es für meinen Geschmack aber etwas zu viel des Guten...
Es ist also leider noch nichts entschieden, mal liegt die Concerto in meinen Überlegungen etwas vorne, mal die Klassik, eventuell in einer größeren Variante...
#52 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Zitat von Mulligan
aus dem Gedächtnis nur noch ein paar Choral- und Literaturfetzen ...
... Die Klassik (mit den eingestellten Parametern) versetzt einen in den Kirchenraum, die Optimus in die Position des Organisten an einer typischen mechanischen Zweimanualigen. ...
... habe ich C.S. Langs "Tuba Tune" und David Germans "Festive Trumpet Tune" ...versucht, ....
Weniger gut gefallen haben mir übrigesns die Registerwippen der Viscount-Glorias mit ihrer "unten an - oben aus"-Belegung und der etwas billig wirkenden matten Kunststoffoberfläche; ....
Die Klaviaturen sind ein wenig schwergängiger (Optimus und Concerto erschienen mir identisch), was ja aber einer mechanischen Traktur näher kommt und für eine präzise Spielweise keinesfalls von Nachteil ist. Völlig unnötig sind hingegen die Querriefen, ...
Begeisterte Physis-Anhänger werden mich möglicherweise (und möglicherweise auch zurecht) für einen Banausen halten, aber ich empfand Optimus 238 und Concerto 234 als klanglich durchaus ähnlich, ....
Madame (ohne wirklichen Bezug zur Orgel) verfolgte mein Testgedudel tapfer aus ein paar Metern Entfernung und versagte dabei komplett bei ihrer Aufgabe, mich etwas zu zügeln und zu bremsen: wohl wissend, dass die Concerto das teuerste der drei Instrumente ist, hatte sie sie dennoch schnell zu ihrem persönlichen Favoriten auserkoren und ist auch heute noch dieser Meinung.
.... ob und in welchem Rahmen man per Einstellungsmöglichkeiten die Klassik etwas kräftiger und die anderen beiden etwas verhallt-indirekter klingen lassen kann, sofern man das denn möchte.
Ein Punkt, der mir rückblickend noch auffällt, ist, dass die Klassik 226 zwar alles an Bord hat, was man braucht, für eine Digitalorgel aber dennoch vergleichsweise zart und sparsam disponiert erscheint. Da ich ganz ausschließen kann, dass mir dieses Modell auf Dauer etwas zu wenig "Rumms" haben könnte, wäre im Johannus-Lager ein größeres Modell vermutlich dann doch interessanter als die 226.
...Es ist also leider noch nichts entschieden, mal liegt die Concerto in meinen Überlegungen etwas vorne, mal die Klassik, eventuell in einer größeren Variante...
Gerade zum Üben und Wiedererlangen von Spielfertigkeiten, ist ein etwas "ehrlicherer Klang" für die Spielgenauigkeit sicher kein Nachteil. Wenn Du es lieber etwas indirekter haben möchtest, liefert die Concerto, wie auch die Optimus (mit leicht abgespeckten Parametern) die entsprechenden Einstellungsmöglichkeiten (vgl. Bedienungsanweisungen. Auf der Viscountseite stehen sie zum Download). Daß Concerto und Optimus "ähnlich" klingen, ist gar nicht verwunderlich, kommen sie doch aus dem gleichen Stall. Bei der Optimus hast Du lediglich Einfluß auf die Lautstärkeprameter der einzelnen Register. Bei der Concerto ist jedes vorhandene Register sehr vielseitig intonierbar. Darüberhinaus hast Du Zugriff auf hunderte von Registern aus der Datenbank, die Du ebenso "frisieren" kannst, was momentan sicher Zukunftsmusik für Dich ist. Trotzdem hat die Concerto das Zeug zum Mitwachsen Deiner persönlichen Fähigkeiten und Wünsche.
Lediglich die Concerto bietet Dir die Möglichkeit in der Registerbibliothek für den Lang eigentlich nötige "Tuba mirabilis", oder für den German die "Festival Trumpet" in einen eigenen Style einzubauen. Bei der Klassik, wie auch bei der Optimus, bist Du auf die vorgegebenen Styles/Intonationen lebenslang angewiesen. Wenn Du im Innern bereits jetzt schon neben Bach und barocken Konsorten in den anglo-amerikanischen Bereich schielst, solltest Du Deine Wachstumsmöglichkeiten für die Zukunft bereits heute mit bedenken. Spätestens, wenn Du so eine gravierende Dispositionsänderung realisiert hast, wirst Du über das Viscountsche Beschriftungssystem höchst erfreut sein. Du kannst die Registerbeschriftungen bei Viscount nämlich nachbestellen und austauschen. (Das wird am preiswertesten, wenn Du bei der Bestellung gleich die Dir wichtigen Kandidaten mit bestellst [wink]
Über die Querriefen in den Tasten habe ich anfangs genauso gedacht. Mittlerweile vermisse ich sie, wenn sie nicht vorhanden sind. Sie geben immer eine haptische Rückmeldung über die Position der Fingerkuppe in der Spielposition. Darüber hinaus meldet die Querriefe sofort, wenn die Fingernägel einen Hauch zu lang sind. Es klingt banal, hat aber drastische Folgen für die Handhaltung im Spiel. Die Klaviatur wird zur persönlichen "Frl. Rottenmayer" <ex Heidi>.
Warum hat Deine Frau denn tatsächlich für die Concerto optiert, ohne Dir das konkret zu sagen? So halte ich die Wette: Sicher schien ihr die klangliche Belastung der Ohren, wenn sie deinen Übungen zwangsweise auch in der Küche mit den Ohren beiwohnen muß, als das für ihre Ohren erträglichste Übel. Zur Erhaltung des häuslichen Friedens scheint mir der WAV-Faktor eines der schwergewichtigsten Gründe pro Concerto zu sein. Häusliche Mitbewohner(innen) vermögen zum Beispiel durch lautstarke a-rhythmische Geschirrbehandlung und ähnlicher nonverbaler Terrorhandlungen, wie ausgiebiges und gründliches Gassigehen mit der Stabsau bis in den hintersten Winkel, die eigene Musizierlust bis auf den Faktor "0" zu reduzieren [wink]. Und das liegt ja nun wirklich nicht in Deinem Sinn [wink].
Clemens' Feedback kann ich mich vollkommen anschließen. Der kompetente Beitrag war mit Herzblut geschrieben.
Darüber hinaus empfinde ich die Viscount-Registerwippen und Manualklaviaturen als die standardmäßig gelungendsten (selbst wenn man davon ausgeht, daß Geschmäcker unterschiedlich sind).
Im übrigen fühlst Du, Mulligan, schon ziemlich genau, was Du brauchst - vielleicht derzeit ohne es zu 'wissen'. Dein Erlebnisbericht las sich schon als recht kompetent
Machthorn
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gelöscht
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#54 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Zitat
ob und in welchem Rahmen man per Einstellungsmöglichkeiten die Klassik etwas kräftiger und die anderen beiden etwas verhallt-indirekter klingen lassen kann, sofern man das denn möchte.
Das geht zumindest mit der Klassik mit Sicherheit. Die kann man knochentrocken stellen und lauter geht sicherlich auch, bis hin zum berüchtigten Spieltischbeben. Nur sind diese EInstellmöglichkeiten bei der Klassik bewusst im Menü versteckt und nicht mal eben über Drehregler erreichbar. Ich finde es gut so. Die Maximallautstärke der 226 Trend liegt mit Sicherheit über der der Optimus, zumindest wenn letztere seit September nciht lauter geworden ist. Dafür liefert die Optimus aber schon einen routbaren 2+2-kanaligen Anschluss für externe Abstrahlung, was die Klassik nicht kann. Bei der Optimus ist "Rumms" also locker nachrüstbar und das von vielen Forianern favorisierte Dave 8 (ich hab's noch nicht gehört) kostet wohl gerade mal um 500€.
Wenn 25 Register zu wenig sind, könnte als größere Klassik dann die 240 interessant sein. Diese hat immerhin vierzig Register pro Disposition und zwei komplett verschiedene Dispositionen mit doppelt beschrifteten Wippen. Preislich ist die etwa im Bereich der kleinen Concerto.
Hi Mulligan,
deine Klangeindrücke kommen wir so dermaßen bekannt vor ... Clemens hat dazu schon alles sehr treffend geschrieben. Sogar deine Präferenz zur Johannuswippe kann ich nachvollziehen (siehe meine Kommentare dazu im Link [grin]). Mittlerweile bin ich froh mit der klassischeren Viscountwippe, man kann beim Aufregistrieren während des Spiels nicht unabsichtlich bereits gezogene Register wieder abstoßen.
Bei Kisselbach dreht man den Hall - mir unverständlicherweise, ich mag es im Gegensatz zu anderen Forianern gern etwas üppiger - bei den Viscounts sozusagen fast weg, so zumindest mein Eindruck. Meine erste im Laden kennengelernte Gloria war eine Cantus, ich denke die 238, ohne jeden Hall. Das war fast abstoßend, ich würde mir auch kein 16'-Instrument mit 32'ern und reicher Besetzung in eine Scheune bauen! [wink] Andere brauchen Manubrien und Echtholz zur Illusion einer richtigen Orgel, ich zumindest etwas Hall. So war die Cantus bei mir mehr oder weniger sofort "unten durch" und verlor deutlich gegenüber Studio 150 bzw. Gloria Klassik.
Auch bei der später kennen- und liebengelernten Concerto, die ich schließlich erstand, hatte man in der Filiale erst nach anderthalb Stunden Hin- und Herwechseln meinerseits zwischen Klassik 352 und Concerto 350 den Hall-Poti entdeckt, wonach die Entscheidung für mich recht schnell klar wurde.
Zitat von Machthorn
Das geht zumindest mit der Klassik mit Sicherheit. Die kann man knochentrocken stellen und lauter geht sicherlich auch, bis hin zum berüchtigten Spieltischbeben. Nur sind diese EInstellmöglichkeiten bei der Klassik bewusst im Menü versteckt und nicht mal eben über Drehregler erreichbar. Ich finde es gut so.
(...)
Wenn 25 Register zu wenig sind, könnte als größere Klassik dann die 240 interessant sein. Diese hat immerhin vierzig Register pro Disposition und zwei komplett verschiedene Dispositionen mit doppelt beschrifteten Wippen. Preislich ist die etwa im Bereich der kleinen Concerto.
Ich bin sehr froh mit den unsichtbar angebrachten, aber direkt ergreifbaren Potis für Lautstärke und Hall bei der Concerto. Da schraube ich je nach Gemütslage, Literatur bzw. Tages- oder Nachtzeit, d.h. de facto ständig, dran rum und schäme mich dessen überhaupt nicht. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und jeder Jeck ist anders! [grin]
Die 240 ist auch eine schöne Orgel. Sie stand bei mir auf der Wunschliste, bevor ich Blut hinsichtlich einer Dreimanualigen geleckt hatte ... Das Modell mit den Tweetern klingt besser am Spieltisch, die ohne Tweeter hat dagegen mehr Schub (I like it!) ... Ich behaupte allerdings, dass die Concerto 234 trotz einiger "fehlender" Register noch vielseitiger ist, da du dir verschiedene stilistisch einheitliche Orgeln zusammenstellen kannst - das ist kein Hexenwerk - und dann blitzschnell zwischen den Orgwln wechseln kannst.
Dem Hinweis Martins auf den Hallregler möchte ich dick unterstreichen. Du kannst eine Viscount sehr leicht in den Raum stellen; mindestens an meiner Concerto kann ich die unterschiedlichen Lautstärken (des Orgelklangs einerseits, des Halls andererseits) sehr, sehr weitgehend beeinflussen. Die Illusion einer überdimensionalen Riesenkirche lässt sich auf diese Weise sehr leicht erzeugen.
Es wird an der Optimus nicht viel anders sein.
Zitat von Gemshorn
Du kannst eine Viscount sehr leicht in den Raum stellen; mindestens an meiner Concerto kann ich die unterschiedlichen Lautstärken (des Orgelklangs einerseits, des Halls andererseits) sehr, sehr weitgehend beeinflussen. Die Illusion einer überdimensionalen Riesenkirche lässt sich auf diese Weise sehr leicht erzeugen.
Ja, das versteh ich bei Kisselbachs auch nicht. Zumindest eine der Cantüsse, die ja doch recht ähnlich sind (oder eine Optimus, die ja auch sehr schön klingen soll), könnte man doch hallmäßig Richtung Johannus trimmen, um zu zeigen, dass das auch problemlos geht. Aber das hieß es: "Viele Viscount-Kunden schätzen gerade diese Direktheit des Klanges." Hmmmh ...
Machthorn
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gelöscht
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#58 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Das mag mit der (für die Conerto ja nicht mehr relevanten) Aufnahmetechnik zusammenhängen. Ich weiß leider nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber es ist wohl so, dass Viscount immer nur direkt an der Pfeife aufnimmt, während Johannus eine Aufnahme an der Pfeife und eine weiter im Raum macht und diese miteinander verschmilzt. Wenn man die Orgel also ganz trocken wiedergibt, ist das Viscount-Sample konturierter.
Ah, danke, eine plausible Erklärung!
Zur perfekter Positionierung einer DO im Raum (eben wie man sie im Raum hört) würde ich mir noch wünschen, den Hall werkweise regeln zu können - das hatten wir ja schon einmal bei der Physis-Wunschliste. Derzeit kann ich bei der Concerto die Manuale nur lautstärkemäßig differenzieren; ich fände es schön, z.B. ein direkt klingendes RP mit wenig Hall, ein im Raum nicht so viel lauteres HW mit etwas Hall und ein deutlich verhallteres Oberwerk in Gewölbenähe (leiser) zu haben. Kann so etwas irgendeine DO (außer der LIVE III)?
Mulligan
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gelöscht
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#60 RE: Kaufempfehlung: Gloria Optimus 238, Klassik 226 oder ?
Zitat von clemens-cgn
Warum hat Deine Frau denn tatsächlich für die Concerto optiert, ohne Dir das konkret zu sagen? So halte ich die Wette: Sicher schien ihr die klangliche Belastung der Ohren, wenn sie deinen Übungen zwangsweise auch in der Küche mit den Ohren beiwohnen muß, als das für ihre Ohren erträglichste Übel.
In der Hoffnung, dass sie dies hier nie zu lesen bekommt, glaube ich ja, dass der Hauptgrund ein ganz anderer und fürchterlich banaler ist: ihre Sitzposition! Bei der Optimus zeigte nicht nur die Rückwand in ihre Richtung, sondern es standen auch noch drei andere Orgeln dazwischen. Die Concerto stand an einer Wand und dürfte einfach mehr in ihre Richtung abgestrahlt haben.
Dies würde allerdings nicht erklären, warum sie mit der Klassik nicht warm wurde, obwohl sie genau in der Einflugschneise ihrer Lautsprecher saß...
Ich persönlich habe es genau andersherum empfunden: der direktere Klang der Viscount-Glorias erhöhte den "Autsch"-Faktor bei falschen Noten noch einmal beträchtlich! [wink]
Zitat
Über die Querriefen in den Tasten habe ich anfangs genauso gedacht. Mittlerweile vermisse ich sie, wenn sie nicht vorhanden sind. Sie geben immer eine haptische Rückmeldung über die Position der Fingerkuppe in der Spielposition. Darüber hinaus meldet die Querriefe sofort, wenn die Fingernägel einen Hauch zu lang sind.
Die Klaviatur ist auch noch ein wirklicher Knackpunkt in meiner Entscheidungsfindung, selbst wenn das Modell schon feststünde. Hier schwanke ich ständig zwischen "Lern erst mal wieder spielen, Standard reicht völlig." und "Doch lieber mehr ausgeben, bevor später ein ständiges "Hätteste mal..." im Hinterkopf herumgeistert?"
Der Preisunterschied zwischen der günstigsten und der teuersten Variante dürfte bei knapp 4000 € liegen, ist also nicht ganz ohne. Ja, die Klaviaturen selber sind günstiger, aber da ich Vollholztasten in einem Laminatgehäuse als unpassend empfinden würde, müsste es dafür dann auch die DLX-Variante sein.
Wie sieht es denn eigentlich mit einem nachträglichen Umbau aus? Könnte man Standardklaviaturen mit vertretbarem Aufwand gegen etwas höherwertiges ersetzen, wenn sie denn mal erste Alterserscheinugen zeigen oder sind die Klaviaturen so verbaut, dass man auf ewig an seine einmal getroffene Wahl gebunden ist?
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