Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Meine Gloria Klassik 238
Nochmal zurück zu Bach und vor allem seiner Zeit!
Was ich immer wieder beeindruckend finde sind die, z.B. bei Schnittger vorhandenen Rückpositive deren Registerzüge sich im Rücken ds Organisten befinden.
Ob der Johann Sebastian wirklich soviel Manpower zum Spielen gebraucht hat, ich knne da keine Quelle!
Was Aber jedenfalls aus der Forschung bekannt ist, ist, dass man damals unter Umständen ein Präludium durchgehend mit einer Registration, teils eben auf 2 Manualen alternierend gespielt hat. So. Z.B: grosses un kleine Plenum gegenübergestellt hat. Jedenfalls nicht dauernd wie im 19.JH irgemdwo gezogen ud gezupft hat. Die Tradition hat sich bis heute bei Bach und Buxtehude Interpretationen nach meiner Beobachtung weitgehend gehalten.
Hier jedenfalls ein Beispiel für eine Orgel, wie ich sie gerne im Wohnzimmer hätte, das ist der Sound aus dem die Träume sind:
https://www.youtube.com/watch?v=Md2qlTxG2ng
Zum Thema "Digitale Dorforgel" kommt mir nun Hoffrichter in den Sinn.
Bei ihm gibts doch einen kleinen Expander mit nur sehr wenigen, dafür aber überaus wohlklingenden Registern.
Ich muss PeterW schon Recht geben, wenn er vermutet, dass die Vorliebe für Bibliotheken daraus erwächst, unter 10 möglichen Registervarianten zumindest EINE schöne zu ergattern. Trotzdem wäre das für mich nicht der einzige Grund, eine Bibliothek zu schätzen.
Aber worin siehst du das Charakteristikum einer Dorforgel, Laurie?
Ich denke, die hat auch nur Register mit Pfeifen... nicht anders als eine große Kathedralorgel.
Andere Intonation? Ja sicher. Aber dabei geht es zuallererst darum, den jeweiligen Kirchenraum zu füllen.
Dafür aber sollte doch der Volume-Regler reichen - und die Intensität des zugeschalteten Halls.
Verstehe...
Hm, ich kenne durchaus hörenswerte Dorforgeln mit Kleinstdispositionen nach dem Strickmuster:
Gedackt 8'
Prinzipal 4'
Flöte 4'
(Quint 3'
Oktav 2'
Mixtur III
Subbass 16'
Einige von diesen Dingern klingen wirklich schön. Ich habe da gerade eine Orgel in Erinnerung, deren 4'-Flöte für mich inspirierender klingt als Sesquialter oder Kornette an großen Orgeln. Hängt letztlich alles von der Intonation ab. Eben diese Orgel lernte ich als neobarockes Schreiwerk kennen (ist vor ca. 20 Jahren gebaut worden); vor einiger Zeit habe ich mit dem Orgelbauer über eine allfällige Neuintonation gesprochen, die dann auch rasch und unkompliziert durchgeführt wurde. Das Ergebnis war erstaunlich: Der 4'-Prinzipal liefert ein solides Fundament,ohne dabei aber erdrückend zu wirken, die grell-ohrenbetäubende Oktave 2' klingt plötzlich zart und elegant, mischt sich exzellent mit der Rohrflöte 8'. Mit beiden gemeinsam lässt es sich vorzüglich und heiter dahinpräludieren... Die vormals kreischende Mixtur zaubert nach der Neuintonation einen silbernen Glanz auf die Grundregister. Herrlich!
Wunderschönes Plenum, angepasst an den ziemlich kleinen Kapellenraum. rgel:
Hallo,
Zitat von Laurie2
Na, eine Dorforgel klingt charakteristischerweise etwas "piepsiger" als eine Kathedralorgel. [...] wenn Du davor sitzt, kannst Du ohne Tremulant und ohne Schweller schon mal ganz viel Literatur abhaken. Vor allem bekommt man mit dem Ding einfach keinen vernünftigen Plenumsklang hin. [...]
So, jetzt kommen wir irgendwie vom Thema ab...
Forumsdiskussionnen sind doch zum Abschweifen da...
Ich verstehe unter Dorforgel halt eine kleinere Orgel in Dorfkirchen, das hat mit piepsig nichts zu tun. Charakteristisch ist für mich eher, dass das Pedal eher schwach besetzt, manchmal nur angehängt ist. Also 1 Subbass oder so, je nach Gutsherr in der Gegend können sich in winzigen Kirchen hierzulande aber auch Posaunen im Pedal finden. Ich verweise dazu wieder einmal auf die Seite mit den Mecklenburgischen Orgeln:
http://www.kirchenmusik-mv.de/index.php?site=orgelnmeck
Eine besondere Orgel hat der Gutsherr von Basedow (weniger als 500 Einwohner) einst gestiftet, die Orgel hat sich wegen chronischer Finanzknappheit oder großer Armut des Dorfes bis heute bestens erhalten.
http://www.kirchenmusik-mv.de/index.php?...ils&ort=basedow
http://www.arpschnitger.nl/basedow.html
Das Ding ist wirklich witzig und klingt toll (mitteltönig): Zieht man den Principal 16' im Pedal, so rollt der sog. "Basedowsche Löwe" (so eine Fratze an der Empore) mit den Augen und streckt die Zunge heraus.
Hierzulande haben sich ja sehr viele romantische Dorforgeln erhalten, auch eine Reihe aus anderen Zeiten, aber auch manche einmanualige davon sind schon beinahe "Grundtonmonster" mit wirklich sattem Klang. Sicherlich wird man darauf nicht so gut Buxtehude spielen können (Pedal). Aber vieles geht, was anderswo vielleicht nicht geht, wer hat schon eine Aeoline, auch Vox Celestis findet sich auf den romantischen Dorforgeln häufiger als an größeren Orgeln.
Zitat von rotermob
Wie hat der alte Bach höchstwahrscheinlich ohne 32 Füsser, ganz sicher ohne Setzeranlage, mit nur einer Dispostition (auf der er normalerweise gespielt hat, in Leipzig waren es vielleicht vier, aber alle mitteldeutsch barock), einer Stimmung, einer Art von Hall so eine himmlische Musik machen können?
Auf kleinen Orgeln ist das auch eine Frage der Registrierkunst. 5 Register bringen ja schon 2^5 -1 = 31 Klangfarben. Für mich an unserer II/P 16-19 ohne Setzer (ich kann maximal 1 Register pro 1/2 Sekunde Pause betätigen) ist das auch regelmäßig unter Umständen eine reizvolle, komplizierte Denksportaufgabe, wie man ein Stück gut zum Klingen bringt und gut hinbekommt. Ich habe bei uns in den letzten 1 1/2 Jahren 2 Orgelkonzerte organisiert. Lediglich für ein Stück davon wurde ein Registrant benötigt (Finale aus einer Orgelsinfonie von Vièrne). Dabei wurden Stücke von Mittelalter, über Renaissance, Barock Romantik bis zur Gegenwart (Cochereau, Willscher) aufgeführt. Das Resultat war sehr überzeugend, ich habe in den Konzerten Klangfarben gehört, auch die ich selbst noch nicht gekommen bin. Ich habe auch große Buxtehude-Werke auf der Dorforgel von Cammin (Hantelmann, 1722) gehört, gespielt ohne Registrant, aber absolut überzeugend. Die kleinen "Registrierpäuschen" an den Abschnitten störten überhaupt nicht.
Zitat von PeterW
@rotermob: 32': Doch, hatte Johann in der Nikolaikirche, bei der Paulinerkirche bin ich mir nicht sicher.
Vorsichtiger Widerspruch: Nach "Wolf & Zepf: Die Orgeln J.S. Bachs" hatte keiner der Leipziger Orgeln zu Bachs Zeiten eine 32'. Pedal der Orgel in der Nikoleikirche (1725, 1785 Neubau mit altem Material): Untersatz 16', Oktavbaß 4', Posaunenbaß 16',Trompetenbaß 8', Schallmeyenbaß 4', Cornetbaß 2', keine Koppel.
Thomaskirche (1722): Sub Baß 16', Posaunenbaß 16',Trompeten Baß 8', Schallmeyen Baß 4', Cornet 2', keine Koppel. Erst 1755 gab es neue Pedalregister.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Also Ich glaube, das man auf einer Gloria Klassik 225 (gerade weil es damals eher kleine als große Orgeln gab) die meiste Orgelliteratur (auf jeden Fall bis 1780) spielen kann. Denn gerade alte Musik klingt doch am besten, wenn man sie so spielt, wie sie damals gespielt wurde. Und Bach hatte ziemlich sicher nicht tonnenweise Setzer, Register oder Extras. Das ist mir vorher garnicht aufgefallen, obwohl es doch so offensichtlich ist. Und neue Musik wird man wohl auch auf ihr spielen können. Ich meine, sie ist schließlich keine schlecht Orgel...
Ehrlich gesagt habe ich überlegt, statt der 238 "nur" eine 225 zu kaufen... Abgekommen bin ich durch zweierlei Überlegungen:
1. Die 225 hat im Pedal nur den Subbass als labialen 16-Füßer - ein bisschen wenig.
2. Die 238 ist im Vergleich zur erbrachten Leistung mehr als günstig.
Ansonsten halte ich die 225 für ein exzellentes Instrument, was schon in Richtung der hier andiskutierten Kleinorgel geht.
Hallo,
Zitat von Bourdon
Also Ich glaube, das man auf einer Gloria Klassik 225 (gerade weil es damals eher kleine als große Orgeln gab) die meiste Orgelliteratur (auf jeden Fall bis 1780) spielen kann. Denn gerade alte Musik klingt doch am besten, wenn man sie so spielt, wie sie damals gespielt wurde. Und Bach hatte ziemlich sicher nicht tonnenweise Setzer, Register oder Extras. Das ist mir vorher garnicht aufgefallen, obwohl es doch so offensichtlich ist.
Richtig. Bachs Orgel in Arnstadt (gebaut 1703) , hatte gerade mal 21 Register, davon 6 8'-Register in den beiden Manualen (allein 5 im Oberwerk=Hauptwerk) und keinen freien 2', keine Koppeln, kein Setzer, offensichtlich ungleichschwebende Temperatur. Siehe auch hier auf der Seite des Organisten der "Bachorgel Arnstadt":
http://www.preller-gottfried.de/html/bachkirche.htm
Pedal: Sub Baß 16', Prinzipal 8', Posaunen Bass 16' Cornet Bass 2'.
Üben kann man auf der Klassik 225 sowieso alles, spielen ziemlich viel. Ich habe eine 230, verwende aber sowieso fast nur die Register, die den 16-19 auf der von mir gespielten Kirchenorgel entsprechen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!