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Renovierung Domorgel St. Stephan
Hallo allerseits,
es gibt neue Infos zu Wien :
https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/56471.html
Schönen Tag euch allen
Viola Pomposa
#2 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Das sind doch gute Nachrichten.
Auch wenn ich weder die Kirche noch die Orgel kenne, so freut es mich auf jeden Fall für unsere süDöstlichen Nachbarn, dass so ein großes Instrument wieder hergestellt wird.
Dafuer:
LG
Aeoline
#4 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Wir waren dort im Dezember 2015.
Der Prospekt ist schon beeindruckend. Vor allem aus der Nähe wirken die Engelfiguren, die die Pedaltürme tragen, wirklich imposant und erinnern an Arbeiten Barlachs. Allerdings war die Empore zum Zeitpunkt unseres Besuchs als Ausstellungsfläche des Diözesanmuseums in Verwendung. Da muss es ja dann eine neue Lösung geben. Aus den beiden Seitenpositiven hatten Souvenirjäger eine erkleckliche Zahl von Diskantpfeifen mitgehen lassen. Das Material, sowohl die Holz- als auch die Metallteile, machte einen durchaus ordentlichen Eindruck.
Geplant ist ja wohl ein kompletter technischer Neubau, der bei allem, was an Fachurteilen zu hören war, durchaus gerechtfertigt und nötig ist.
Eine akustisch geschicktere Platzierung der Windladen und klangrichtende Gehäusedeckel bringen sicher eine Verbesserung. Ich bin sehr gepannt, was herauskommt. Und ob die Beschallung des komplexen Raumes mit den beiden großen Instrumenten gelingt.
Ich habe es bei meinem Besuch bedauert, dass ein so gewaltiges Instrument zum Schweigen verdonnert ist.
LG
Michael
#6 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
#8 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Zitat von Martin78
Rieger wird dem Instrument sicher nicht nur die Flöten- sondern auch die Brülltöne beibringen! Prost: [wink]
Na ja, da darf schon Saft und Kraft dahinter. Dafuer: Da ist Riegers Hang zu kerniger Intonation sicher nicht das schlechtste. Das ist ein Zungenraum, der Prinzipalmensuren frißt wie ein schwarzes Loch die Materie. Da können die Trompeten schon etwas trompeten. Dass Rieger sowas gebacken kriegt, ist hinreichend belegt. In der Abtei Marienstatt im Westerwald, Ziel manches Sonntagsausfluges, faszinieren mich die Spanierinnen aus Schwarzach immer von neuem.
Und die Disposition der "Riesenorgel" ist ja nicht sooooo schlecht wie sie bisweilen geschrieben wurde. Halt alles drin, was man brauchen könnte. Aber beileibe kein "Registermagazin".
Wenn man schon am Verbessern ist, wären doppelte Prinzipalchöre nach englischer Art im Pedal und im HW sicher ein Gewinn.
LG
Michael
Sowohl die Begründung, weshalb die Orgel so "leise" sein soll, als auch der Lösungsansatz lesen sich für mich als Jemandem, der noch nicht da war, erstmal ganz schlüssig. Es isr schon jammerschade, dass eine der brühmtesten Kirchen Europas keine raumfüllende Orgel hatte und dass dort ein optisch so wunderschönes Instrument einfach verrottete. Ich wünsche den Wienern, dass das Projekt zur vollen Zufriedenheit gelingt!
&bdquoDie Orgel hat den Dom nicht gefüllt, obwohl sie sehr schöne Register und schöne Klänge hatte.“
Dieser Satz von Markus Landerer spricht mir aus der Seele !
Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit, meine ersten Orgel-Impressionen und die ersten beiden Orgelplatten, die ich zu Weihnachten 1977 bekommen und unzählige Male gehört habe:
1. Orgelmusik in Ottobeuren (Franz Lehrndorfer), Interchord
2. Orgelmusik im Wiener Stephansdom (Franz Falter), Polydor
Die 1. Orgel, die ich im Leben live gehört habe, war zufällig auch eine Kauffmann-Orgel (St. Othmar, MöDling, 1983 gegen eine neue Walcker-Orgel ausgetauscht), so ist es ganz klar, dass mein Klangempfinden und Klangideal dadurch geprägt wurde.
Am 15.03.1986, als 18-jähriger Schüler, durfte ich mit Erlaubnis des Domorganisten Peter Planyavsky eine halbe Stunde lang auf der großen Domorgel spielen. Auf die Frage, ob das die größte Orgel Österreichs sei, antwortete Planyavsky sarkastisch-humorvoll: "Ja, ich fürchte." und fügte nach ein paar Sekunden hinzu "Aber wir bekommen bald eine neue."
Natürlich hatte die Kauffmann-Orgel ihre Schwächen (suboptimale Klangentfaltung im Raum, leicht verzögernde Traktur, beides kann man heute korrigieren), aber ihr Klang war mild, voll und (für meine Ohren) sehr angenehm. Sie war sicher nicht die totale Fehlkonstruktion, als die sie in den späten 80er-Jahren gern dargestellt wurde.
So sehr ich Peter Planyavsky als Interpreten bewundere, in diesem Punkt war ich immer anderer Meinung und es hat mir in der Seele weh getan, dass die immerhin größte Orgel Österreichs einfach dem Verfall preisgegeben und zur Attrappe degradiert wurde.
Ich habe später auch die neue Domorgel gehört (sowohl live als auf CD) und gespielt und ihr Klang war mir immer etwas zu hart, einfach nicht wirklich mein Geschmack.
Mittlerweile berichten viele News-Seiten im Internet über die geplante Orgelrenovierung, die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer, es ist also definitiv kein verspäteter Aprilscherz. [wink]
Zu sagen, dass ich mich darüber freue, würde mein Empfinden nur unvollkommen wiedergeben, nein, ich freue mich nicht einfach, es macht mich glücklich, dass die größte Orgel Österreichs, mit der ich einige schöne Kindheitserinnerungen verbinde, als alte/neue Kauffmann-Rieger-Orgel aus einem fast 30-jährigen Dornröschenschlaf zu neuem Leben erweckt wird ! Dafuer:
Mit dem geplanten Generalspieltisch für alle 3 Domorgeln wird der Stephansdom erstmals über eine ähnliche Orgelanlage wie die Dome in Passau, Köln und Mainz verfügen.
Wenn es irgendwie geht, möchte ich am Ostersonntag 2020 bei der Wiedereinweihung live dabei sein. Ich schätze, der Dom wird dann so gesteckt voll sein, dass man Plätze reservieren oder Eintritt zahlen muss.
Franz Falter, mein erster Orgellehrer und Mitglied im Komitee "Rettet unsere Riesenorgel", würde sich ganz bestimmt auch freuen, wenn er das noch erleben könnte, vielleicht sieht und hört er dann von oben zu.
Was lange währt, wird endlich gut !
Mich deucht, da wächst ein potenzielles Ziel für das Forumstreffen 2020 heran?
Das könnten dann die Österreicher mal organisieren...
[grin]
LG
Aeoline
Zitat von Aeoline
Mich deucht, da wächst ein potenzielles Ziel für das Forumstreffen 2020 heran?
Das könnten dann die Österreicher mal organisieren...
[grin]
Gute Idee, ich könnte dazu gern eine Orgelführung in der Pfarrkirche Wien-Atzgersdorf und falls gewünscht, auch bei mir zuhause beitragen ! Dafuer:
So einen Generalspieltisch gibt es auch in Mariazell, übrigens.
Forumstreffen in Österreich? Exzellente Idee. Der Zugang zur Domorgel in St. Stephan müsste sich theoretisch herstellen lassen. Ich kenne da jemanden...
Was das Digitale beträfe, sieht es im Raum Wien aber eher dürftig aus. Leider!
Zitat
So einen Generalspieltisch gibt es auch in Mariazell, übrigens.
Und um den Bogen zum diesjährigen Forumstreffen zu schlagen: Auch im Hamburger Michel werden wir einen sehen können. Dort ist wegen der abweichenden Stimmung die Bach-Orgel nicht mit angebunden, klänge vermutlich scheußlich!
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