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Renovierung Domorgel St. Stephan
Danke für die Exegese, Machthorn. Genauso meinte ich es. Und dank erzreaktionären Kirchenmusikverantwortlichen im Bereich der Diözese(n), wird sich in Österreich auch nur mit Verzögerung ein wohlwollenderes Klima zugunsten digitaler Instrumente etablieren können. Die Bremser sitzen an höchsten Stellen und triefen vor Selbstgefälligkeit und Alleswissertum. Um im Wienerischen zu bleiben: Arme Würstchen. [grin]
#21 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
#22 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Zitat von Metallgedackt
Meinungen und Geschmäcker sind eben verschieden, auch was die alte Domorgel betrifft.
Toleranz in beide Richtungen finde ich hier doch recht angemessen!
Deim sei heftigst beigepflichtet. An nix können sich die Gemüter in der Szene so heftig erhitzen wie an einem Großorgelprojekt. Wenn's um sechs- bis siebenstellige Beträge geht, heißt das Motto allzu oft: Licht aus, Messer 'raus ...
Die fundierte Fachkritik bezog sich ja m.W. stets auf die unpünktliche Traktur und die akustisch ungünstige Platzierung der Windladen. Beidem kann ja jetzt Abhilfe geschaffen werden. Ich vermute mal, dass auch die das Klanggerüst tragenden Register modifiziert, ausgetauscht und ergänzt werden müssen, wenn's was werden soll. Laukhuff-Zungen aus den 60ern gelten nicht unbedingt als Premium-Erzeugnisse. Renommierte Firmen, die über Jahrzehnte Stammkunden bei Giesecke oder Killinger waren, sind ja längst zu eigener Fertigung zurückgekehrt. Und in so manchem Großinstrument mit Nobel-Label sollen ja Zungen aus Slowenien tönen (die mich per Ohrenschein sehr überzeugt haben) ...
Ich freue mich auf den mutigen Versuch, einem beeeindruckenden (und akustisch keineswegs tückenlosen) Raum ein angemessenes Instrument zu bescheren. Und ich hoffe, dass innerhalb meiner Restlaufzeit was daraus wird ... [grin]
LG
Michael
Zitat
Meinungen und Geschmäcker sind eben verschieden, auch was die alte Domorgel betrifft.
Toleranz in beide Richtungen finde ich hier doch recht angemessen!
Absolut! Und ich möchte lieber nicht wissen, was da in den letzten Jahren hinter verschlossenen Türen so abgegangen ist, bis der aktuelle Beschluss gefasst wurde.
Aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Immerhin soll das wohl eher romantische Klangbild der Orgel erhalten bleiben. Wäre man dreißig Jahre früher zu dem Entschluss gekommen, wäre sie vielleicht noch neobarockisiert worden.
Damit will ich weder dem Neobarock noch der Neoromantik den Vorzug geben, aber ich mag es nicht, wenn man den Stil eines Instrumentes im Zuge eines Umbaus komplett verbiegt. Damit ist schon viel zu viel Schönes unwiederbringlich zerstört worden.
#24 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Na, ich denke mir mal, dass es ein Instrumtent wird, das sich in keine der beiden "neo-"Schubladen stecken lässt. Dass die Grundstimmen Kraft brauchen, um den Raum zu füllen, ist wohl ebenso gesetzt wie die stilistisch universelle Verwendbarkeit. Und das ist ja angesichts des vorhandenen (und mglw. hinzugefügten) Registerbestandes durchaus machbar.
Unterstellen wir ruhig auch mal einen konstruktiven Lernprozess anhand der Erfahrungen mit dem Vorgänger-Instrument und seiner durchaus gespaltenen Rezeption durch die damalige Fachwelt.
Domorgeln müssen immer damit leben, dass die selbsternannten oder tatsächlichen Experten, die nicht gehört wurden, das Ergebnis hinterher zerpflücken.
Das war m.W. in Speyer auch so. Ich kannte die alte Domorgel auch aus der Spieltisch-Perspektive und habe mich angesichts der Neubau-Ankündigung schon gefragt, ob das jetzt sein muss. Aber das Ergebnis hat mich zu 100 Prozent überzeugt.
LG
Michael
#25 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Die Kollegen vom ORF haben einen informativen Kurzbeitrag über das Projekt gemacht:
http://tvthek.orf.at/profile/heute-leben/4660213/heute-leben/13925718/Orgel-des-Stephansdom-wird-restauriert/14025817
Der "Pfeifenklau", dessen Wirken ich bei meinem Besuch im Dezember 2015 bildlich dokumentiert hatte, blieb allerdings unerwähnt. Dafür sind die zusammengeklopften Mixturpfeifen gut zu erkennen. Und der vom Moderator verwendete Begriff "eng" ist durchaus relativ zu sehen. Der Kollege war sicher noch nie in einer Orgel von Schmid oder Oberlinger ...
Man sollte sich wohl die Zeit nach Ostern 2020 im Kalender markieren ...
Ich bin sehr gespannt. Vor allem, ob es dann in der Folge ein paar schöne Einspielungen gibt. Da war ja in den vergangenen Jahren orgelmäßig nicht viel los. Die Riegerin vorne wurde - jedenfalls nach meiner Beobachtung - für CD-Soloprogramme nicht sooo arg genutzt, wie sie es verdient hätte. Ich habe Planys erste (und einzige?) CD an ihr im Fundus und hatte mich eigentlich auf Weiteres gefreut.
LG
Michael
Plany hat an der Rieger-Domorgel mehrere CDs aufgenommen. Siehe seine Homepage. http://www.peterplanyavsky.at/index.php?...id=38&Itemid=47
#27 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Asche auf mein Haupt!
Die mit den Sachen von Robert Fuchs habe ich sogar im Fundus. In irgendeinem Stapel ist sie weit nach unten gerutscht.
Das reine Franck-Programm und die Improvisationen sind mir entgangen, trotz freundlicher Verbundenheit zum Label "Motette-Psallite". *Habenmuss ...*
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Die Kollegen vom ORF haben einen informativen Kurzbeitrag über das Projekt gemacht:
http://tvthek.orf.at/profile/heute-leben/4660213/heute-leben/13925718/Orgel-des-Stephansdom-wird-restauriert/14025817
Die im Film intermittierend zu hörenden Bach-Klänge stammen übrigens aus der oben genannten, 1977 aufgenommenen Polydor-Schallplatte von Franz Falter.
#29 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Zitat von Romanus
Die im Film intermittierend zu hörenden Bach-Klänge stammen übrigens aus der oben genannten, 1977 aufgenommenen Polydor-Schallplatte von Franz Falter.
Dann ist aber nachbearbeitet worden. Das auf dieser LP deutlich zu hörende und am Instrument kritisierte verspätete Ansprechen der Pedalmixturen und der Koppeln ist im Beitrag nicht zu hören. Oder ist die Auflösung des Files (Fernsehton) so niedrig, dass derartige Details schon nicht mehr erfasst werden?
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Dann ist aber nachbearbeitet worden. Das auf dieser LP deutlich zu hörende und am Instrument kritisierte verspätete Ansprechen der Pedalmixturen und der Koppeln ist im Beitrag nicht zu hören. Oder ist die Auflösung des Files (Fernsehton) so niedrig, dass derartige Details schon nicht mehr erfasst werden?
Es ist gut möglich, dass hier etwas Computer-Kosmetik angewandt wurde, denn ich habe auch Falter´s leichten Patzer bei den Prestissimo-Triolen hier nicht gehört. Aber der Klang ist eindeutig jener der Kauffmann-Orgel auf der Polydor-LP, es wäre ja auch höchst unpassend, hier eine andere Orgel spielen zu lassen.
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