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Gloria vs. Johannus
Zitat von Hymnus
Einen 32 Fuß bei der Registeranzahl, verteilt auf 4 Werke, rauszuschmeißen, mag eine weise Entscheidung sein, welche echte Orgel dieser Größenordnung hat das schon.
32' bei 44 Registern? Nur wegen der Tatsache, dass man bei steilen Neobarockdispos erst ganz zum Schluss an die teuren 32' dachte (wenn überhaupt), wollte ich nicht auf sie verzichten. Aus dem Stehgreif mal zwei historische Orgeln mit jeweils zwei 32' bei 29 oder 42 Registern! Dafuer: [wink]
Zitat von Hymnus
Wenn man die Orgel allerdings in einer Kirche zur Gemeindebegleitung einsetzt, benötigt man dringend einen Fußtritte für die Gesamtlautstärke, um die Orgel an den Gemeindegesang anzupassen.
Ich habe nie verstanden, was dieses Generalcrescendo bei DO soll, sorry, ich muss immer lachen, wenn ich so etwas sehe.
Eine Orgel zum liturgischen Einsatz muss imho wie eine Pfeifenorgel auf den Kirchen-Raum intoniert sein, dies beinhaltet dann auch eine feste Lautstärke. Änderungen derselben erfolgen dann nur durch Ziehen oder Abstoßen von Registern, fertig. Meinetwegen auch durch Einsatz des Schwellwerks, wodurch sich eine Obertondämpfung ergibt. Während dem Gottesdienst etwas an der Generallautstärke rumzuspielen, würde sich für mich verbieten. Dann ist's doch nur noch eine Karikatur von Orgelklang und hat mit dem Originalinstrument nichts mehr zu tun! rgel: Dagegen: Dagegen: Dagegen:
Ich könnte mir ansonsten vorstellen, dass so mancher Nebenamtler eine Einheitsregistrierung zieht und dann nur zwischen Vorspiel und Lied bei liegenbleibendem Akkord "Gas gibt" - furchtbar. Oder ein richtig großes Mixturplenum wird in einem Dorfkirchlein zur Liedbegleitung zu einem Säuseln runtergedimmt, also nicht runtergeschwellt mit Oberton-Dämpfung, sondern als offener Klang einfach nur leiser gemacht.
Ich glaube, heute Nacht schlafe ich schlecht ...
#33 RE: Gloria vs. Johannus
Zitat von Hymnus
... Wenn man die Orgel allerdings in einer Kirche zur Gemeindebegleitung einsetzt, benötigt man dringend einen Fußtritte für die Gesamtlautstärke, um die Orgel an den Gemeindegesang anzupassen. ...
Hallo Hymnus,
die amerikanische AGO-Norm, die sich auch in einigen Punkten an der Chorale 8 (bei Kisselbach Gloria 342) verwirklicht findet, hat für Deinen Wunsch tatsächlich eine Lösung. Der Daumenpiston heißt "Enclosed": beschriftet: "Enc". <Die gesamte Orgel steht dann, wenn Du so willst, in einem riesigen Schwellkasten. Wenn Du Enc aktivierst, arbeitet der Schwelltritt für das SW als Generalschweller für die gesamte Orgel>. Der Schweller für das Positiv ist dann allerdings außer Funktion! An der Chorale 8 ist das der 3. Daumenpiston von rechts.
Damit kann man mitunter klanglich einige schöne Effekte erzielen. Musikalisch nicht unbedingt eine zwingende Notwendigkeit, sicher aber ein "nth": nice to have.
#34 RE: Gloria vs. Johannus
Zitat von Martin78
Hmmh, wenn man es gewohnt ist, auf einem Radialpedal zu spielen, ist das die feinste Sache der Welt.
Dafuer:
Zitat von Martin78
Allerdings finde ich die Umstellung von einem gewöhnlichen doppelt geschweiften, was nun mal wesentlich öfter vorkommt, auf ein Radialpedal ....nicht ganz unkompliziert, da kann man schon mal ins Stolpern geraten... Ähnlich gewöhnungsbedürftig ist die Umstellung von 30 auf 32 Töne, das stimmt schon.
Das gilt in beide Richtungen!
Zitat von Martin78
Clemens hat mir aber damals eine wirkungsvolle kleine Übung für beide Füße gleichzeitig vorgeführt (quasi ein Terzgang, wenn ich mich recht entsinne), mit der man die andere Pedalmensur schnell "begreifen" bzw. verinnerlichen kann. ...
Hallo Martin,
schön, wenn von meinem Wissen auch andere partizipieren. Allerdings hast Du bei der Beschreibung aus der Erinnerung eine ganz wichtige Sache vergessen: Diese "Umstellpedalübung" kann für das "Unbewußtsein" nur funktionieren, wenn ich das c des Pedals genau gescheitelt parallel zwischen beiden Beinen habe ! Sie funktioniert bei jedem Pedalmensurwechsel.
Zitat
Ich habe nie verstanden, was dieses Generalcrescendo bei DO soll, sorry, ich muss immer lachen, wenn ich so etwas sehe.
Ich bin ganz bei dir, leider ist es zumindest in der NAK in vielen Gemeinden, in denen die Organisten wenig PO-Erfahrung haben gängige Praxis. Mich gruselt's dann auch immer, aber so ist es wohl...
Zitat von Hymnus
Das hört sich auf dem Papier schön und richtig an, aber hast Du es schon mal ausprobiert ?
Zumindest meiner bescheidenen und keineswegs maßgeblich Meinung nach braucht Du beim Gemeindegesang den Generalschweller unabdingbar.
Meine Meinung bzgl. liturgischem DO-Einsatz ist auch vollkommen unmaßgeblich, da hier in meiner Gegend (Gottseidank!) fast überall einigermaßen passable PO in Kirchen stehen. Daher sollte mein Statement oben keineswegs despektierlich sein, sorry. Nach vielleicht 15 bis 20 Einsätzen in drei oder vier kleineren Kirchen oder Kapellen, auch vollbesetzt (Hochzeiten), in denen DO standen, kann ich aber sagen: Ich wäre nicht im Traum darauf gekommen, den Generalschweller zu benutzen (an zwei der Orgeln war er tatsächlich vorhanden).
Wie nutzt du denn den Generalschweller im Gottesdienst?
Ist das eigentlich der ahlbornsche Wärmeparavent, dein Avatar? Hast du so ein Teil in Benutzung?
Zitat von clemens-cgn
Allerdings hast Du bei der Beschreibung aus der Erinnerung eine ganz wichtige Sache vergessen: Diese "Umstellpedalübung" kann für das "Unbewußtsein" nur funktionieren, wenn ich das c des Pedals genau gescheitelt parallel zwischen beiden Beinen habe !
Ah, danke für die Ergänzung! Waren das kleine oder große Terzen, der Abstand zwischen den Füßen? Ab wo hast du die Übung gestartet?
#38 RE: Gloria vs. Johannus
Hi Frank,
sorry, hast ja recht.
Wir hätten ja in dieser sommerlichen Zeit, wo etwas weniger Betrieb als sonst ist, auch noch die Freds
- Preisliche Positionierung der Gloria Optimus
- Wertermittlung bei Gebrauchtorgeln
- 30er oder 32er Pedal - was ist besser?
- Umstellung zwischen verschiedenen Orgelpedaltypen
- Einsatz des Generalschweller-Potentiometer-Trittes an Digitalorgeln im liturgischen Dienst
starten können. Aber zwangsläufig notwendig wäre das doch wohl nicht gewesen, oder? Wenn ich mir andere Foren anschaue, dann geht es hier im Vergleich dazu noch sehr "sortiert" zu. Da ist ein sommerlicher Stammtisch-Thread doch nicht schlimm - der Starter dieser Diskussion sollte m.E. die Antworten auf seine Fragen herauslesen können. Prost:
Zitat von Hymnus
(...) aber je nach Besucherzahl und Sangesstärke sind da doch einige Korrekturen vonnöten.
Sollten mal ausnahmsweise Korrekturen in der Lautstärke notwendig sein, würde ich die still und heimlich zwischen Liedtiteln am Lautstärkeknopf vornehmen. Ansonsten wäre für mich bei DO derselbe Maßstab gültig wie bei PO: Wenn nur wenige Gottesdienstbesucher da sind, kann ich halt auch nur mit wenigen Registern begleiten. Die Orgel so leise zu machen, dass ich vier Omas mit der gleichen Registrierung begleiten kann wie die Festtagsgemeinde, muss doch nicht sein. So ein Generalschweller-Poti-Tritt kann Organisten genau dazu verleiten, das während des Spiels zu machen ...
LG
Martin
Vor einigen Jahren hat sich mein Onkel mal darüber mit Herrn Kisselbach unterhalten, konkret mit Bezug auf die schon erwähnte unselige Praxis in vielen NAK-Gemeinden. Herr Kisselbach meinte damals, er würde am Liebsten den Lautstärkeregler vom Spieltisch verbannen. Bei der aktuellen Klassik haben sie's wahr gemacht: Sowohl die Lautstärkeregelung als auch die Umschaltung des Schwelltritts sind in den Tiefen des Menüs verborgen und nicht mal eben schnell erreichbar. Ich find's gut so! [grin]
Ich finde das nicht gut.
Gerade zuhause ist es in den Abendstunden praktisch, den Volume-Regler mal schnell auf "halbe Kraft" zu stellen. Das Verbergen des Regulators im Orgelmenü ist eine unnötige Erschwernis, die einer Bevormundung des Kunden gleichkommt. Wenn Inkompetenzler von der Lautstärkeregelung permanent während des Gottesdienstes Gebrauch machen, benötigen sie eine Schulung, aber keinen Vormund.
Grundsätzlich hast du damit recht, keine Frage. Wenn man's weiß, ist die Einstellung schnell zu erreichen, nur halt nicht während des Spiels.
Es ist halt auch eine Frage des Einsatzzwecks. Zuhause kann man den Regler gut gebrauchen und er muss erreichbar sein. In einer Kirche halte ich es für sinnvoll, die Lautstärke der Orgel einmal vernünftig festzulegen (z.B. Tutti reicht für ein aus vollem Halse gesungenes "Oh du Fröhliche" am voll besetzten Weihnachtsgottesdienst) und wird so quasi fixiert. Danach muss der Organist einfach wissen, was man mit Registern machen kann. [grin]
Volle Zustimmung zu euren Beiträgen! Zuhause schätze ich den bei Viscount praktisch unter der ersten Klaviatur gelegenen Drehknopf sehr, in der Kirche wollte ich bei einer DO nicht viel an der Lautstärke verändern wollen. Gut, dass diese Generalcrescendo-Tritte oder Schweller "Hauptwerk + Pedal" fast ausgestorben sind!
Wenn ich mir vorstelle, in einer Kirche ein barockes Mixturplenum in Säusellautstärke zu hören, das fände ich furchtbar. Gerade barocke Orgeln sind doch sehr extrovertierte Instrumente. Es gibt vielleicht mal ein charmantes, stilles Flötlein 4', aber grundsätzlich hat doch jede Stimme etwas zu sagen und vertritt ihre Aufgabe selbstbewusst, ob das ein blubberndes Gedackt, eine schmetternde Trompete, eine metallische Gamba, eine melancholische Traversflöte, ein strahlendes Kornett, ein keckerndes Cromorne, eine prinzipalische Aliquotstimme, ein glitzernder 1', ein sprechender Prinzipal oder eine glänzende Mixtur ist. Diese Klänge recht authentisch nachzuahmen, sie aber in Säusellautstärke zu servieren, klingt einfach nur falsch und unecht.
Hier im Forum war mal die Meinung vertreten worden, eine DO könne in einer Kirche ruhig doppelt so viele Register haben wie man für den Raum in einer PO disponieren würde. Das ist echt ein zweischneidiges Schwert ... einerseits bin ich dafür, weil man einfach aufgrund der Elektronik die Möglichkeiten hat und sich nicht zu sehr einschränken sollte. Wenn dies andererseits dazu führt, dass man die Lautstärke bei einer solchen Orgel dann deutlich runterregeln muss, um überhaupt die Pleni aushalten zu können, wäre eine Beschränkung auf weniger Register, die dann lauter und natürlicher klingen dürfen, wohl die bessere Variante.
Meinem kleinen Arbeitszimmer mag ich 50 Register, Cavaillé-Coll-Sound, 32' und einen fetten künstlichen Nachhall zugestehen, aber im liturgischen Einsatz in einer kleinen Kirche fände ich das unecht, Talmi und der Würde des geweihten Raumes unangemessen.
#44 RE: Gloria vs. Johannus
An den beiden Digitalorgeln, die in meiner Gemeinde im Saal und im Seniorenzentrum im Einsatz sind, habe ich alle Regler abgeschraubt und die Achsen mit Sekundenkleber fixiert, nachdem ein Aushilfsorganist geglaubt hatte, die Instrumente seinen "persönlichen Vorstellungen" anpassen zu müssen. Auf den Notenbrettern klebt ein "freundlicher" Hinweis, dass die dynamische Anpassung einer Orgel an die singende Gemeinde üblicher Weise durch die Wahl der Register erfolgt und dass das Instrument im "status quo ante" zurückzulassen sei.
Wenn ich vertretender Weise an eine PO komme, muss ich schließlich auch mit den Registern leben, die da sind.
Im Nachbarort, an einer Monarke, war zeitweise ein (vom stolzen Großvater mit viel Tamtam "vermarktetes" "Wunderkind" zugange, das als erstes mal den Hall bis zum Anschlag (!) aufdrehte, um zu kaschieren, dass es nicht sauber legato spielen konnte, sondern auswendig gelernte Griffbilder in die Klaviatur hackte. Das Problem bereinigte sich von selbst, als ein böser, böser Lehrer unter Missachtung der Genialität dieses "Mozart 2.0" von selbigem verlangte, Noten lesen zu lernen ... Seither ist es sehr still um den Knaben geworden.
Als ich diesen Klangbrei mal live gehört habe, habe ich den Hall komplett totgelegt.
Daheim soll jeder mit seiner Orgel machen, wozu er lustig ist. Aber in der Kirche hat eine Orgel - ob DO oder PO - eine exakt definierte Funktion, auf die sie von einem Fachmann einmalig optimiert werden muss.
LG
Michael
#45 RE: Gloria vs. Johannus
geht mir leider ähnlich.
Unsere DO in der Kirche (Sweelinck 10) wurde mit Zusatzabstrahlung so eingestellt (Gesamtlautstärkeregler Max), dass der Gemeindegesang bei normalem Kirchenbesuch mit Prinzipal 8' und event. labialem 4' gut zu bewältigen ist. Ist die Kirche voller, kann man ja genügend hinzu registrieren. Jetzt spiele ich bei uns nur noch, wenn "mein" Kirchenchor singt. Ich muss jetzt immer den Gesamtlautstärkeregler wieder auf Max drehen (steht meistens auf halber Lautstärke) und den Transponierknopf auf 0 (steht meistens 1/2 oder 1 Ton tiefer). GRAUENVOLL. Der jetzige Organist hat aber in seiner eigentlichen Gemeinde eine recht schöne, ca. 20 Jahre alte Oberlinger-Orgel. Da hat er ja auch keinen Gesamtlautstärkeregler? Verstehe ich nicht.
LG
Martin
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