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EG plus
Na Gerd, das war jetzt nur ein Spaß am Rande. Ist eine Heimkirchen-orgel oder eine Kirchen-heimorgel logischer? Keine Ahnung, das zweite die Digital- oder Pfeifen-, oder Kirchen-heimorgel leuchtet mir mehr ein. Dass die ersten Christen und Christen bis heute in Hauskreisen zusammenkommen, weiß ich natürlich. Vielleicht findet sich da für diese Heimkirchenorgel noch ein Gnadenbrotplätzchen. Ich habe eine digitale Kirchenorgel, aber noch lange deshalb keine Heimkirche. Ewald Kienle hatte diese Orgel in den siebziger Jahren als "Fortschrittsharmonium" in einigen Kirchen platziert, dann aber bald gegen zweimanualige TK II Kienleorgeln getauscht. Nun aber wieder zum eigentlichen EG+Thema hier.
Liebe Grüße
Michael
Was die Heimkirche betrifft, darf man auch ganz gelassen einmal sehen, dass - soweit ich das beobachte - das Modell "Hauskirche" konfessionsübergreifend wieder stark im Kommen ist. Nicht im Sinne einer Hauskapelle, sondern in der Grundbedeutung von Kirche. [wink]
#48 RE: EG plus
In Kollegenkreisen heißt dieses Buch (wegen der Farbe des Einbandes) bereits "Das violette Elend". Mehr als die Hälfte der Sachen eignet sich m.E. nicht für den sonntäglichen Gemeindegottesdienst. Die Übertragungen aus dem (amerikanischen) Englisch sind z.T. sprachlich holprig, einige sind theologisch fragwürdig, wenngleich in einem ganz bestimmten Freikirchen-Milieu hoch im Schwange. Diese schlechten Übertragungen zeugen zahlreiche nicht legitimierte Synkopen, also falsche syllabische Betonungen. Etliche der Texte sind gar nicht übertragen, sondern lediglich übersetzt, also mit einer deutschen Textur versehen, die sich im Metrum (so erkennbar vorhanden) nicht singen lässt. Damit total unbrauchbar. Anstelle eines Orgelbuches gibt es ein "Tastenbuch", wohl der Einsicht geschuldet, dass sich das Meiste einfach nicht ordentlich mit der Orgel begleiten lässt - da muss dann ein Klavier ran ...
Ich selber bin der Meinung, dass das Klavier kein gottesdienstliches Instrument ist. Ich lehne es grundsätzlich ab, Gemeindegesang in einer Kirche am Klavier zu begleiten.
Mein Fazit: Dieses Buch ist in meinen Augen und Ohren musikalischer Sondermüll. Andere Landeskirchen (z.B. Sachsen) haben da erheblich praxistauglichere und gemeindegerechtere Eigenteile zusammengestellt.
Im Stammteil des EG gibt es genug Gesänge (auch "modernere" die das Einüben mit der Gemeinde und den Einsatz im Gottesdienst wert sind. Dieses "violette Elend" kommt bei mir in die Rubrik "Dinge, die die Welt nicht braucht". Das Exemplar, das mir der KV (der das Buch meinem Abraten zum Trotze beschafft hat,) geschenkt hat, habe ich dankend (und mit Anmerkungen versehen) zurückgegeben mit der Ankündigung, nichts daraus zu spielen.
LG
Michael
.. und wenn`s denn sein muss: ich habe auf Empfehlung der hessischen Musikalienvertreiberin das tastentaugliche EG Plus Posaunenchorbuch für 9,00 € gekauft. In Blau! Fünfmal preiswerter als das Tastenbuch. Und für 9 €uronen findet sich schon was auch für Orgel: "I am sailing" und die Orgel macht den Wind dazu.
Michael
#50 RE: EG plus
Um es vorab zu sagen: Ich bin auch kein besonderer EG+ Fan, aber muss mich als Kurhessen-Waldeckischer Kirchenmusiker natürlich damit auseinandersetzen. Viel gescholten wird die Praxisuntauglichkeit vieler Lieder. Da muss man zur Grundkonzeption zurück. Die Idee war ja im Kern ein Ergänzungsbuch zum EG zu schaffen, dass Lieder aufnimmt, die viel gesungen werden, aber nicht im EG vorhanden sind um vor allem die ganze Kopiererei im Gottesdienst zu beenden. So ist auch der größte Teil der Lieder nach Wünschen aus den Gemeinden und Dekanaten zusammengestellt worden (Der häufigste Wunsch war "Möge die Straße". Die Vorschläge kommen natürlich aus ganz unterschiedlichen Milieus und unterschiedlich geprägten Gemeinden und beispielsweise sind die Gesänge aus dem Lobpreisgenre natürlich für Gemeinden, die es nicht gewohnt sind, schwer zu realisieren. Es ist halt nicht so gedacht, dass alle Lieder für alle Gemeinden tauglich sein sollen. Nur sehr wenige Lieder wurden von oben herab von der Kommission eingefügt und ich kann aus meiner Praxis nur bestätigen, dass vieles gut und gerne gesungen wird, weil es sowieso schon bekannt ist. Man muss dieses Buch selektiv nutzen, eben als Ergänzung. Und das Ziel die Kopierorgien zu reduzieren wurde hier in meinem Kirchenkreis auf jeden Fall erreicht.
Und ich finde bei aller berechigter Kritik (viele Punkte von Wichernkantor kann ich nur unterschreiben) auch viel Sinnvolles in diesem Buch (beispielsweise, dass die EG-Melodie zu "Von Guten Mächten" mit einem neuen Text neues Leben erhält, da sich in der Praxis meist ja doch Fietz durchgeschunkelt hat).
Zitat von Wichernkantor
Ich selber bin der Meinung, dass das Klavier kein gottesdienstliches Instrument ist. Ich lehne es grundsätzlich ab, Gemeindegesang in einer Kirche am Klavier zu begleiten.
Ganz meine Meinung! Dafuer:
Klavierbegleitung ist meines Erachtens nur zur Schola-Begleitung von rhythmischen Liedern durchaus geeignet. Die meisten anderen gottesdienstlichen (Begleit-)Aufgaben, auch viele NGL (!), lassen sich in den meist halligen Kirchenräumen viel besser mit der Orgel erledigen.
#52 RE: EG plus
#53 RE: EG plus
Zitat von MagisterPerotin
Es ist halt nicht so gedacht, dass alle Lieder für alle Gemeinden tauglich sein sollen.
Genau das wird nicht deutlich genug gesagt, wiewohl es irgendwo verschämt im Vorwort steht. Aber - wer liest sowas schon?
Musikalisch völlig unbeleckte Liturgen (und natürlich die Kreise, für die im Gottesdienst uuuunbedingt gehüpft und geklampft werden muss) meinen nun, das sei alles komplett für den sonntäglichen Gemeindegottesdienst gedacht, wählen munter aus wie im Selbstbedienungsladen und sind baff, wenn sie dann von ihrem Kirchenmusiker eingebremst werden ...
Ja, die Noten zu Siggi Fietz' Diakonissenwalzer waren mal nötig. In den meisten Regionalanhängen steht sie seit 25 Jahren drin - sogar im bayerischen. Aber das können die Gemeinden längst auswendig ...
Ich kenne Siggi persönlich recht gut, daher habe ich einen Zugang zu seiner Musik. Ob die Melodie dem Text und dem Hintergrund der Entstehung angemessen ist - darüber haben wir hier mehrfach debattiert. Ein Ohrwurm ist es allemal - und lässt sich schön mit der Orgel begleiten.
Das grassierende "irische Segenslied" ist zweifellos auch ein Gassenhauer. Aber beim Text sträuben sich mir die Nackenhaare. Das ist theologisch eher Dünnbrett ...
LG
Michael
Zitat von MagisterPerotin
...
Und das Ziel die Kopierorgien zu reduzieren wurde hier in meinem Kirchenkreis auf jeden Fall erreicht.
...
Bei unserem letzten Gottesdienst wurden die Konfirmanden vorgestellt, die Kirche annähernd voll und EG+ 35 u.a. im gesanglichen Angebot. Genug EG waren vorhanden, nur leider nicht genug EG+ Exemplare. Folge: Um nicht noch weitere von diesen neuen Werken kaufen zu müssen, die Kosten somit zu "optimieren", werden zukünftig bei solchen Anlässen - so denn aus dem EG+ gesungen wird - Kopien aus selbigem gemacht werden müssen.
Gruß aus dem Waldecker Land
Gerd
#55 RE: EG plus
#56 RE: EG plus
Zitat von Wichernkantor
Genau das wird nicht deutlich genug gesagt, wiewohl es irgendwo verschämt im Votwort steht. Aber - wer liest sowas schon?
Die Kommunikation in der Kirche ist sowieso häufig so ein Thema...
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