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Symphonica 45 "Special Edition"
Ein Wink mit dem Zaunpfahl von Laurie hat mich daran erinnert, dass ich gar nicht mal berichtet habe, dass die Orgel vor etwa einem Monat intoniert worden ist.
Eigentlich dachte ich von grossartigen Intonationseinblicken berichten zu können - dem ist leider nicht so.... [sad]
Um es kurz zu machen : Der gute Mann, der weder bei seiner ersten DO Intonation noch bei seiner ersten Symphonica ist, hat gute vier Stunden hier gesessen. (Ich habe dabei nach ein paar Stunden mitbekommen, dass der junge Mann selber keine DO, sondern eine PO bei sich zu Hause hat... Dagegen: ! )
Die "historischen Samples", sprich, niederländischer Barock, hat er mit meiner Zustimmung nicht bearbeitet, auch schon aus etwas Respekt zu der Arbeit von Johannus, die man in diesem Klangbereich ja nicht als unseriös oder unkompetent abstempeln kann.
Ich dachte nun viele schlaue Dinge beim zuschauen zu lernen. Habe ich auch (für mich) : Finger weg von Intonat....
Die Vorgehensweise war folgende :
* Auswählen eines Intonationstiles.
* Bei jedem Register aus der Samplebank ein "passendes" aussuchen.
* Generelle Lautsärkeregelung des Registers, in Form einer Kurve wobei je nach Register eben die verschiedensten "mathematischen" Kurven benutzt worden sind. Bei einigen eher stärkeres Volumen im Bass und schwächeres im Hochtonbereich, bei anderen eher eine mehr oder minder abgeflachte Gauss'sche Verteilungskurve, etc. Das hat er mit einem schnellen Handstrich übers Mouse Pad geregelt, so dass eine unregelmässige Regelmässigkeit entsteht.
* Getrennte Regelung der Intensität der Grund- und Obertöne. Die anderen Parameter sind eigentlich recht wenig benutzt worden.
Was interessant war, ist die Tatsache, dass er grundsätzlich nach jeder Veränderung sofort den Gesamtklang im Rahmen verschiedener Gruppenzüge und dynamisch unterschiedlichen Kombinationen geprüft hat. Es ging ihm also weniger um den speziellen Einzelklang eines jeden Registers, sondern mehr um dessen Verschmelzungsfähigkeiten und dem Gesamtklang.
Einige Register sind etwas "umfunktioniert" worden, so z.B. im deutschen Barock die 16' Bombarde im HW, aus der er eine wunderschöne etwas schwache Bassposaune gemacht hat : Diese zusammen mit der Mixtur und Grossmixtur lassen Buxtehude und Konsorten wunderschön strahlen - verblüffend. Im deutschen Barock ist aus dem 16' Kontrabass im Pedal eine Hohlquinte geworden etc. Bei der Symphoniik ist alles mehr in Anlehnung an Cavaillé Coll überabeitet worden .
Da allerdings jede Regelung mit Affengeschwindigkeit vollführt wurde - und das wie gesagt vier Stunden lang - habe ich letzten Endes keine Details konkret für mich anwendbar verstanden...
Bei der Neo-klassischen Intonation haben wir uns auf ein helles Klangbild mit einem Hinblick auf Klais Orgeln etwa geeinigt.
Die fünf Intonationen sind wirklich unterschiedlich und verblüffend. Es ist ein spannendes Erlebnis dasselbe Stück mit verschiedenen Intonation zu spielen, denn man merkt auf sehr anschauliche Weise, wie stark jedes spezifische Repertoire an einen betsimmten Orgeltyp gebunden sein kann, was keine sehr orginelle Entdeckung ist, aber diese per Knopfdruck sofort hören zu können, ist schon von hohem päDagogischem Wert... [smile]
Es macht schon wirklich Spass, sich vor jedem gespielten Stück den dazu passenden Klang auszusuchen.
Fazit : Intonat hat ungeahnte Möglichkeiten eine DO aufzunorden oder völlig zu verhunzen. Meine eigene Neugier mit Intonat mal rumzuprobieren dürfte auf weiteres erst einmal gestillt sein....
Zitat von Tabernakelwanze
...Sitzt Du auch soviel an Deinem neuen Prachtstück
Ja! Jede Minute ist mir recht und da läppert sich im Laufe eines Tages einiges zusammen. Nur am Wochenende hat sie etwas mehr Ruhe.
Aber Deine Tasten dürften wohl auch allmählich Abnutzungserscheinungen haben... Prost:
Hallo Mathias,
meine Excellent 360 ist auch letzte Woche intoniert worden. Der Mitarbeiter von der Firma Kisselbach hatte sehr viel Ahnung und hat mir auch vieles erklärt. Im Wesentliche decken sich meine Erfahrungen mit Deinen. Es geht meistens um das Regulieren von Lautstärken. Es ist jedoch verblüffend, was man damit alles erreichen kann.
Meine Excellent hat nun eine vom Werk aus vorgesehene "neobarocke" Struktur im Stiele von Sandner, Rieger etc, eine Silbermann Disposition (von mir selbst eingerichtet, aber noch nicht fertig intoniert), eine Disposition nach Cavaillé-Coll (von mir eingerichtet und von der Firma Kisselbach fertig intoniert) und noch eine deutsch-romantische Disposition.
Erstaunlich war für mich, dass man mit Intonat die Klangfarben der deutsch-romantischen Orgel soweit verändern konnte, dass wirklich jedes 8'-Register einen anderen Charakter hat und trotzdem sehr gut verschmilzt, so wie man es für ein Stück von Reger etc. braucht.
Das Üben macht großen Spaß. Da ich oft nur 15 Minuten am Stück übe, dies aber mehrmals am Tage tue, kommt da einiges zusammen. In dem vergangenen 4 Wochen habe ich ziemlich viel Literatur aufgefrischt.
Viele Grüße
Viola da Gamba
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