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Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Hallo Leute,
ich würde gerne eure Meinungen zu folgendem Vergleich wissen:
Gesetzt den Fall, jemand interessiert sich für eine Hauptwerk(-nahe) Komplettorgel im Positivdesign mit drei Manualen. Ob als Erst- oder Zweitorgel spielt hier ja wohl mal keine Rolle...
Zur Wahl stehen die Johannus LiVE III und die Noorlander Menuett III.
Beide sind Positive mit 50 Registerzügen und drei Manualen. Also dem Grunde nach - was das Gehäuse angeht (ist ja immer die teuerste Komponente...) - vergleichbar. Die Noorlander ist 30cm niedriger als die LiVE III - das Gehäuse also deutlich kompakter.
Ich habe die beiden mal auf der Website eines bekannten und renomierten Orgelhauses im Tal der Bauna auf eine vergleichbare Ausstattung getrimmt und komme zu folgenden Fakten:
Standardausführung LiVE III = 21.195€
Standardausführung Noorlander Menuett III = 15.499€
Jetzt bringen wir die beiden mal auf eine vergleichbare Ausstattung:
Standardausführung plus:
+ helle Gehäuseausführung (z.B. in WEISS!! - [grin] D [grin])
+ doppelt geschweiftes 30 Tasten Pedal
+ Holzkernklaviaturen TP60LW (bei der Noorlander)
+ den 64GB PC (bei der Noorlander - i7 mit 120GB SSD und 2TB HDD)
+ Daumenpistons (bei der Noorlander)
+ zwei Premium-Hauptwerk-Samplesets (bei der Noorlander - weil bei der LiVE III zwei Sets inkludiert sind)
Nun komme ich zu folgenden Hauspreisen:
Johannus LiVE III = 22.185€
Noorlander Menuett III = 19.444€
Das sind also mal satte 2.741€ Unterschied "zu Gunsten" der Noorlander. Anders ausgedrückt ist die Noorlander (bei halbwegs vergleichbarer Hardwareausstattung) 12% günstiger.
So.
Nun zu den subjektiven Vor- und Nachteilen der beiden Orgeln aus meiner Sicht:
Dafuer: Dagegen:
Johannus LiVE III:
+ 8.1 Abstrahlung der feinsten Sorte - fokussiert auf den Organisten
+ absolute Premium-Instrumente als Samplesets
- der Preis
- geringere Flexibilität (weil nur "hauseigene" Samplesets laufen)
Noorlander Menuett III:
+ der Preis
+ echte Hauptwerkorgel mit der Flexibilität dutzende (z.T. kostenlose) Samplesets verwenden zu können
+ das Möbel scheint von Content zu sein und ist außergewöhnlich "Wertig"
- "kleineres" 4.1 Abstrahlungssystem
- keine dynamischen Registerbeschriftungen - die Manubrien können für ein favoritisiertes Set beschriftet werden
Wie seht ihr diesen Vergleich? - nehmen wir an, ihr hättet 21.000€ um dafür eine der beiden Orgeln zu kaufen. Würdet ihr die LiVE III nehmen und dafür die nächsten drei Monate etwas sparsamer leben oder würdet ihr die Noorlander nehmen und für das "gesparte" Geld vielleicht die Abstrahlung noch ein wenig pimpen?
Bin sehr gespannt auf eure Meinungen...
LG
Aeoline
#2 RE: Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Hm, die Noorlander hat ja auch noch den Vorteil, dass sie den Raum besser mitbeschallt.
Müsste ich dafür meine 360 in den Ruhestand schicken, würde ich die Noorlander favorisieren. Allerdings wäre die Installation eines Sets für mich wohl der Knackpunkt. Wir haben ja in B. mitbekommen, dass es ganz schön Mühe machte, ein Set in Gang zu setzen.
Als "Zweitorgel" würde ich keine Sekunde zögern, die Live III zu ordern - in der Hoffnung auf ein wachsendes Angebot schöner Instrumente aus allen Stilepochen.
LG
Michael
#3 RE: Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Wenn bei der Menuett die Setumschaltung fehlerfrei funktionssicher gewährleistet ist zöge ich sie mit einer Ergänzung (mindestens für die Rearkanäle mit folgender Ausstattung : https://www.bauer-music.de/teufel-3d-raumakustik-bundle in die engere Wahl.
Alternativ würde ich mir von Pausch ein Angebot über eine Praeclarum mit Positivaufbau machen lassen. Die Beschriftungswechselmöglichkeit auf den Displays der Live III, mit dem Freiraum bei der Wahl von Samplesets aller Sethersteller wäre damit auch gegeben. Grundsätzlich besteht hier die Möglichkeit von elektromechanischen Registerzügen.....
Zitat von Aeoline
Bin sehr gespannt auf eure Meinungen...
Hallo
Die Frage ist sehr interessant, jedoch für die meisten von uns nur schwer zu beantworten. Dies, weil einige Hauptwerk kennen, wenige jedoch nur die LIVE III; zumindest geht es mir so.
Was ich allerdings kenne, ist die Verarbeitungsqualität von Johannus: die halte ich für sehr gut. Daher hat die LIVE III sicher schon mal einen "Vertrauensvorschuss". Die wechselnden Beschriftungen gefallen mir ausgesprochen gut. Bei Hauptwerk habe ich mal eine Zeitlang mit einem Touchscreen gearbeitet, bin jedoch davon wieder weggekommen. Das ist zu wenig nah am Vorbild. Ich verwende nun nur noch die Registerzüge meiner Orgel für Hauptwerk - und das sagt mir wesentlich mehr zu. Hier ist die Johannus nach meinem Geschmack leicht im Vorteil, jedoch nur wegen der Displays. Für die Noorlander spricht natürlich die schnelle und vielfältige Einspielmöglichkeit für die verschiedensten Samplesets. Die Silbermann-Orgel in Arlesheim beispielsweise ist schon ein "echtes Schmankerl", dies sei nicht etwa deswegen betont, weil ich Schweizer bin, sondern weil es sich um ein wirklich schönes und für die Schweiz einmaliges Instrument handelt, das auch als HW-Set sehr gut "eingefangen" wurde und sehr authentisch klingt.
Abschliessend kann ich sagen, dass ich letztendlich keine Entscheidung treffen kann, ohne dass ich die beiden Instrumente tatsächlich gespielt habe. Rein nach Sachlage sind beide sehr dicht beieinander im Rennen......
#5 RE: Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Ich hab beide Orgeln schon ausprobiert, nur nicht mit dem neuen LIVE III-Set.
Ich tendierte ganz eindeutig zur Noorlander, mir gefiel das Spielgefühl besser und der Klang auch, zudem ist es mir schon auch wichtig, dass im Fall des Falles Zuhörer auch was von meinem Spiel haben.
Zudem stehen ja viel mehr Samplesets zur Verfügung als bei der LIVE. Die Registerzüge, ob Züge, Wippen oder Touchscreen waren mir dabei nicht so wichtig. Aber wer weiß, ob ein zweiter Vergleich das hielte, was der erste ergab. Ich würde gern noch ein zweiten Blick darauf werfen.
LG
Metallgedackt
#6 RE: Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Hallo Metallgedackt,
hat bei Dir der Wechsel von den Sets immer reibungslos geklappt?
Bei meinem letzten Zusammentreffen war die Wechselprozedur mein lusttötender "Nervfaktor".
Klanglich fand ich sie mit dem Positivgehäuse richtig gut. Gefehlt hat mir für die Simulation einer Kirchenakustik bei trockenen Sets eine installierte Reararakustik.
#7 RE: Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Zitat von Metallgedackt
Ja, hat geklappt, ein bisschen Geduld brauchte es aber schon bis alles geladen ist, das war aber bei der LIVE auch nicht anders, glaub ich. Aber da seid ihr auf dem aktuelleren Stand.
Die LiVE III ist innerhalb von 10-15 sec. vollständig aufgestartet (vom betätigen des on/off Schalters bis fertig laden des letzten Registerzuges) und spielbereit. Das wechseln eines Sets dauert auch maximal vom drücken des Knopfes, bis zum wechseln des letzten Registerzuges 10 sec.
Lg Noah
Franck Choral 3: https://www.youtube.com/watch?v=WbpvMTinLh0
BWV 564 Toccata an der grossen Hoforgel Luzern: https://www.youtube.com/watch?v=iSH335MGQb4
#10 RE: Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Ich entsinne mich, dass man uns bei der Präsentation der Live III in Ede seinerzeit erklärte, dass die Samples in Echtzeit von einer SSD mit entsprechender Speicherkapazität direkt wiedergegeben werden. Das erkläre die minimale Ladezeit. Sobald man einen der fünf Knöpfe drückt, ist diejeweilige Orgel spielbereit - schon während die Displays umschalten ...
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Sobald man einen der fünf Knöpfe drückt, ist diejeweilige Orgel spielbereit - schon während die Displays umschalten ...
Da kann natürlich Hauptwerk selbst mit dem schnellsten PC nicht mithalten, da benötigt man schon etwas mehr Geduld.
Also ist das in meinen Augen ein weiterer Pluspunkt für die LIVE III. Trifft die kurze Ladezeit auch für das kleinere Modell zu?
Zitat von Noah
Das wechseln eines Sets dauert auch maximal vom drücken des Knopfes, bis zum wechseln des letzten Registerzuges 10 sec.
Hallo lieber Noah,
Du hast doch eine LiVE III zuhause - und dann auch noch in einer so schönen Farbe...
Dafuer:
Kannst Du aus Sicht eines Wohnzimmer-Echtanwenders mal was zur Lautstärke der LiVE III sagen?
Reicht die Lautstärke Dir aus?
Wie weit hast Du das Instrument aufgedreht?
Hast Du mit Intonat noch nachgeholfen?
LG
Aeoline
#13 RE: Johannus LiVE III vs. Noorlander Menuett III
Zitat von Ebi
Da kann natürlich Hauptwerk selbst mit dem schnellsten PC nicht mithalten, da benötigt man schon etwas mehr Geduld.
Also ist das in meinen Augen ein weiterer Pluspunkt für die LIVE III. Trifft die kurze Ladezeit auch für das kleinere Modell zu?
Das könnten Clemens oder Harald wissen. Ich gebe zu, dass ich darauf nie geachtet habe, wenn ich mal an eine Live 2 geraten bin.
Ich muss sagen, dass ich die Zweimanualige immer als "kastrierte" Live III empfinde, denn durch das "Eindampfen" der dreimanualigen Originalinstrumente wird das Konzept (Sample einer "Komplettorgel" ja in gewissem Sinne konterkariert. Und genau dieses Konzept empfinde ich ja als so "anders" gegenüber dem üblichen Sampling.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Das könnten Clemens oder Harald wissen. Ich gebe zu, dass ich darauf nie geachtet habe, wenn ich mal an eine Live 2 geraten bin.
Also Harald weiß es nicht. Ich habe - glaube ich - noch nie an einer LiVE II gesessen. Ähnlich wie Wichernkantor sehe ich die LiVE-light-Lösung der LiVE II mit gemischten Gefühlen.
Wenn LiVE - dann LiVE III
Dafuer:
Überhaupt ist mir persönlich die Zeit, die eine Orgel zum Nachladen der Sets braucht, ziemlich egal. Meine Unico braucht ja schon mal 30sek zum Start. In der Zeit kann man prima den ersten Whisky holen. Wenn ich ein Set wechseln will muss ich auch über das Mäuseklavier. Das dauert ebenfalls einige Zeit. Gerechterweise müsste ich auch den Austausch aller 56 Schildchen mitrechnen. Das dauert eine Viertelstunde.
Auch bei den Hauptwerkorgeln dauert das Nachladen der Sets. Dabei wäre mir das pupsegal, ob es 10sec von einer SSD braucht oder eine Minute von einer HDD. Den Vorteil einer SSD in einer HW-Orgel wäre für mich vordringlich deren Geräuschlosigkeit und die durch die Vermeidung von Abwärme mögliche geringere (oder sogar entfallende) Kühlung der Komponenten.
LG
Aeoline
Zitat von Aeoline
Hallo lieber Noah,
Du hast doch eine LiVE III zuhause - und dann auch noch in einer so schönen Farbe...
Dafuer:
Kannst Du aus Sicht eines Wohnzimmer-Echtanwenders mal was zur Lautstärke der LiVE III sagen?
Reicht die Lautstärke Dir aus?
Wie weit hast Du das Instrument aufgedreht?
Hast Du mit Intonat noch nachgeholfen?
LG
Aeoline
Hallo Aeoline,
Die Lautstärke hängt, wie ich gemerkt habe, mit dem Sample-Set zusammen. So ist die Silbermann Orgel im Tutti mit maximaler Lautstärke so wie im Bass und Diskant zusätzlich 6DB (die DB können +/- 6 angepasst werden) hinzugibt, ist diese ziemlich laut. Sogar die Bass-Boxen geben hier auf und fallen aus. Deshalb habe ich dies nur ein mal sehr kurz ausprobiert, da ich meinem Örgelchen nicht schaden möchte [sad]
Hingegen die Coll-Orgel ist ziemlich leise. Zu leise für mich... Auch mit max. Lautstärke und Tutti ist diese nicht all zu laut...
Auch der Nachhall beeinflusst die Lautstärke noch mal. So ist die Orgel bei CONS. leiser als REAR.
So lässt sich die Frage zu diesem Thema nicht pauschal beantworten.
Da ich die LiVE nur für mich brauche und nicht irgendwie um zu Konzertieren mit diesem Instrument, ist für mich die Beschallung optimal. Diese zielt auf den Organisten und NICHT auf die Zuhörer im Raum. Somit ist dieses Instrument, so finde ich, eine Optimale Lösung, wenn der Organist eine gute Beschallung braucht. Jedoch würde ich Klangabstrahlung der Orgel nicht ums erste für Konzerte brauchen.
Die Intonation habe ich NICHT nachgestimmt, da ich die Zeit, die ich bräuchte, im Moment nicht habe (im Moment 3 Sample-Sets, also total ca. 145 Register) und lieber auf dem Instrument spiele, anstatt an den Einstellungen herumzuspielen.
Mit besten Grüssen
Noah
Franck Choral 3: https://www.youtube.com/watch?v=WbpvMTinLh0
BWV 564 Toccata an der grossen Hoforgel Luzern: https://www.youtube.com/watch?v=iSH335MGQb4
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