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Wir sagen euch an II
#16 RE: Wir sagen euch an II
Lieber jogo31,
Vorsicht vor derartigen Klerikern!
"Die Leute" entspricht: "Ich habe gehört, ...."
Auf den ersten Eindruck führt der Sender ein Autoritätsargument ein (im Merkelsprech: "alternativlos" mit der der Sender einer Botschaft, lediglich die eigene Meinung transportiert!
Die Frage, welches Leut denn mit Austritt gedroht habe, hätte er niemals präzisieren können (mit der fadenscheinigen Ausrede des pastoralen Schweigegebotes :church, weil es dieses Leut garantiert nicht gab .
Ein Pfarrer, der es ehrlich meint, wird so niemals agieren. So richtig Lust zur "katholischen Liturgie" scheint er ja nicht gehabt zu haben. Wie hoch war denn die Frequenz seiner nachgewiesenen seelsorglichen Hausbesuche? Steht normalerweise im Seelsorgsbericht an den Diözesanbischof [wink].
In meinem alten Heimatdorf gibt es einen Herren (er ist noch gar nicht so alt!), der erst dann wieder die Hl. Messe besuchen will, wenn sie auf lateinisch zelebriert und von der (längst demontierten) Kanzel gepredigt wird.
An beiden Beispielen - dem von Jogo und meinem - kann man gut ersehen, an welch nebensächlichen Dingen Leute ihr Herz festmachen. Eigentlich traurig. Und trotzdem auch mir nicht unbekannt; auch ich kann „nebensächliche“ Rahmenbedingungen definieren, unter denen ich nicht zum Gottesdienst gehen würde.
Auch traurig, eigentlich.
Woran du dein Herz hängst und dich verlässest, das ist eigentlich dein Gott. (Martin Luther)
Zitat von Gemshorn
In meinem alten Heimatdorf gibt es einen Herren (er ist noch gar nicht so alt!), der erst dann wieder die Hl. Messe besuchen will, wenn sie auf lateinisch zelebriert und von der (längst demontierten) Kanzel gepredigt wird.
Das erinnert mich an eine Geschichte über JRR Tolkien:
I vividly remember going to church with him in Bournemouth. He was a devout Roman Catholic and it was soon after the Church had changed the liturgy from Latin to English. My grandfather obviously didn't agree with this and made all the responses very loudly in Latin while the rest of the congregation answered in English. (....) my grandfather (...) simply had to do what he believed to be right.
Gruß, PM
Hallo Clemens,
die von dir angesprochene Volksfrömmigkeit kenne ich noch von meinen Großeltern und teilweise auch von meinen Eltern. Ich bin in einem kleinen Dorf nahe Cloppenburg; also Oldenburger Münsterland aufgewachsen. Die Marienfrömmigkeit samt Maiandacht findet man heute mancherorts noch. Mit der Liturgie beim Volksgesang im sonntäglichen Hochamt nimmt man es nicht so genau. Gerade beim Ordinarium begnügt man sich oftmals mit dem was man seit langen kennt. Psalmgesänge sind auf den Dörfern nicht bekannt.
Ich kann mich noch gut an meine Zeit als Organist auf dem Dorf erinnern. Ich fing an, mich für die musikalischen Inhalte des alten Gotteslobes zu interessieren und spielte auch neuere noch nicht bekannte Lieder und Gesänge.
Das wurde von vielen Gottesdienstbesuchern kritisiert und es gab auch öfters Ärger und kleinere Streitereien. Meine Eltern machten da keine Ausnahme.
Der Einfluss von Pfarrgemeinderat und Liturgieausschuß auf den Ablauf der hl. Messe bzgl. Liedauswahl ist nicht zu verachten.
Sehr interessant für mich sind deine Ausführungen zur jüngeren katholischen Geschichte meiner heutigen Heimat.
#21 RE: Wir sagen euch an II
Lieber Praestant,
die traditionelle Volksfrömmigkeitsprägung auf dem Territorium der Diözese Münster (Oldenburg/Vechta) ist dabei nochmal etwas völlig eigenständiges. [smile] Dort gibt es keine kath. Diaspora. Zwischen Weser- und Elbmündung hingegen schon.
Um Meßbesuchern neue Gesänge überhaupt schmackhaft zu machen, habe ich in Vergangenheit "traditionelle" Lieder morgens gern bis zu einer großen Terz höher gesetzt und das Tempo etwas verlangsamt . Dann wurden die Höhen doch etwas anstrengend. Bei den neu eingeführten Gesängen (vorher durch Gemeindesingen) ggfs. so tief transponiert daß sie auch für Morgenmuffel mit Leichtigkeit singbar waren.... hinterher habe ich dann mein größtes Bedauern darob kund getan, daß da heute wohl für die alten Lieder, die den Gemeindegesang tragende Stimmen abwesend waren. Allseits wurde dann auch von älteren Meßbesuchern positiv bemerkt, daß das neue Lied ja ganz einfach gewesen sei ... Mit Speck fängt man Mäuse .
So habe ich in der Vergangenheit so manches neue GL-Lied wegen der "ach so leichten Singbarkeit " zum festen Repertoirebestandteil einzelner Gemeinden gemacht. Heute erinnert sich nach über 30 Jahren niemand mehr an die Schwierigkeiten bei der Einführung.
#24 RE: Wir sagen euch an II
In unserer Kirchgemeinde (Erzgebirge) wird das Lied von der Kurrende (die Kinder mit den schwarze Umhängen und weißen Kragen) der Gemeinde fröhlich zugesungen. Sie ziehen nach dem Läuten feierlich ein, tragen die brennende(n) Kerze(n) des Advents und entzünden damit die Kerze(n) auf dem Adventskranz. Dann folgt der zum jeweiligen Sonntag gehörende Liedvers. "Freut euch, ihr Christen" wird stets mit Wiederholung gesungen aber bereits davor erhellen sich die meisten Gesichter der Gottesdienstteilnehmer, denn allein der Anblick ist originell - wie auf der Pyramide Dafuer: und dazu noch äußerst lebendig. Die Jüngsten (Vorschulalter) müssen acht haben, dass die nicht über ihren Umhang stolpern. Dennoch wird es nie lächerlich und ich empfinde diese Tradition für uns als nach wie vor sinnvoll. Wenn die Kinder dann erwachsen sind, gehört die festliche Ausgestaltung der Advents- und Weihnachtszeiten für viele zu den sehr schönen und prägenden Kindheitserinnerungen.
Euch allen eine gesegnete Zeit,
Bass-Coppel
#27 RE: Wir sagen euch an II
Zitat von Machthorn
....da muss ich dieses Lied nicht wirklich haben.
Was Du als Geschmacksbekundung beiträgst, kann m.E. dem Diskussionsverlauf nur in suboptimaler Weise dienlich sein. Dieses Lied ist bei Euch ja auch nicht im approbierten Gesangbuch enthalten (was Du nicht einmal verrätst) [sad]. Respekt vor anderen Konfessionen und den hier mitunter nach Standorten sehr unterschiedlichen Sichtweisen und in die Gestaltung hineinregierenden Sachzwängen, oder auch emotional als schön erlebten ausgelösten Emotionen, führte hier m.E. erheblich weiter. Dann kann auch jeder nach seiner Facon selig werden [wink]
O clavis David.....
Frohe Weihnacht clm
Lieber Clemens,
ich hatte mich eigentlich nur der Meinung von Canticus angeschlossen. Aber wenn du mich schon direkt ansprichst antworte ich gern:
Wie du richtig geschrieben hast, war das lediglich eine Geschmacksbekundung. Geschmack ist subjektiv, darüber mag ich nicht streiten. Dass das Lied musikalisch und textlich keine hohe Komplexität aufweist, dürfte hingegen unbestritten sein. Beides wurde übrigens auch in diesem Thema bereits geäußert.
Ja, in unserem Gesangbuch findet sich das Lied tatsächlich nicht, ist aber in der musikalischen Arbeit mit Kindern auch bei uns üblich. Da darf es auch gerne genutzt werden, da hab ich nichts einzuwenden.
Dass du stellvertretend für die Katholiken bei diesem Lied die Konfessionskarte ziehst, amüsiert mich ein wenig. Immerhin besingt es den Adventskranz, eine protestantische Erfindung (siehe Johann Hinrich Wichern, Rauhes Haus). Auch sollte dir aus unseren perönlichen Gesprächen noch bekannt sein, dass ich durchaus großen Repekt vor anderen Konfessionen habe und ich mir manches aus katholischer oder evangelischer Tradition auch bei uns in der NAK wünschen würde. Ich sehe mich in erster Linie als Christ, dann kommt die Konfession. Ich betone lieber Gemeinsamkeiten als Unterschiede.
Nichts für ungut,
Hendrik
Zitat von clemens-cgn
Dieses Lied ist bei Euch ja auch nicht im approbierten Gesangbuch enthalten
Hallo Clemens,
da gebe ich dir Recht. Mich hindert das aber nicht, zum 1. Advent das GL auf die Orgel zu stellen und
"Wir sagen euch an" zu spielen. rgel:
Eigentümlicherweise summen dabei einige Gemeindemitglieder mit, was bei anderen Adventsliedern nicht
vorkommt. [wink]
Liebe Grüße
Gerd
#30 RE: Wir sagen euch an II
Und jetzt werfen wir alle Ruten in den behaglich flackernden Kamin und versuchen mal, uns darüber zu freuen, dass es offenbar noch Adventslieder gibt, die die Menschen erreichen, ohne dass ein Schlagzeug wummert, eine E-Klampfe klampft, jemand auf Denglisch in ein zu laut gepegeltes Mikrophon radebrecht und "Weihnachtsmänner" in Begleitung rotnasiger Rentiere durch die Kirche steppen ... Dafuer:
Heiner Rohr sitzt im Himmel und freut sich darüber, wenn "Die Leut'" diese Melodie mögen ...
LG
Michael
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