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Physis: Fertige Intonationen
Werte Organistengemeinde
Auch ich würde es begrüßen, wenn Viscount solche fertige Intonationen anbieten würde.
Technische Möglichkeiten sind ja ausreichend vorhanden - z.B. wenn man im Style Bereich Barock wählt und die Silbermann-Temperatur wählt, dann kommt meines Erachtens schon nahe an eine Silbermann Orgel (z.B. wie bei der Johannus Live) heran. Gerade bei Physis sollten da ja unendliche Varianten vorhanden sein.
Mir würde es schon ausreichen, wenn von den großen Orgelbauern (wie Silbermann, Walcker, Rieger, etc.) Styles verfügbar wären.
Man kann sich theoretisch zwar selber an die Arbeit machen und durch die diversen Einstellungen kämpfen - aber wer hat schon soviel Zeit und Geduld? - ich nicht.
Wenn ich an die Orgel gehe, dann will ich vor allem eins - Orgel spielen.
Für solch einen neuen Style würde ich auch gerne zwischen 50 und 100 € ausgeben - etwas billiger wie Hauptwerk, trotzdem muss sich ja auch bei Viscount jemand hinsetzen und die Register bearbeiten.
Gerade wenn man sich die neue Hymmersive ansieht und das Konzept auf Physis transferiert, dann ist da ein gewisse Logik dahinter.
DAS fände ich auch eine hervorragende Idee...
UND...Was ich auch vermisse, wäre endlich eine räumliche Änderung der Hörposition. Man sollte auch das Gefühl haben, daß der Klang aus einer größeren Entfernung komnt, als so, wie es jetzt ist: Direkt aus dem Orgelkasten mit "angeklebtem Hall.
Stört das hier niemanden?
#4 RE: Physis: Fertige Intonationen
Ich fürchte, dass wird sich mit den Physis-STIMMEN-Parametern nicht ändern lassen.
Dazu bedarf es eines gänzlich anderen Klang-Raum und Raum-Klang-Konzepts...
Physis setzt primär auf die ERZEUGUNG eines möglichst authentischen Klanges...
LiVE setzt auf die AUTHENTISCHE Wiedergabe eines gesampelten Originalklanges...
Beides zusammen nennt man: Pfeifenorgel...
:D
Hach - das ist ja gerade das faszinierende an den mittlerweile verfügbaren Systemen am Markt... Sucht man die möglichst große Vielfalt der Klangerzeugung und -veränderung - dann landet man früher oder später bei Physis.
Sucht man "das Original" - möglichst noch aus verschiedenen Hörpositionen - dann landet man früher oder später bei LiVE oder einer Hauptwerk-Installation...
VG
Aeoline
Mit Physis hat das nix zu tun, stimmt. Es geht, wie ich oben schrieb, ganz simpel um das richtige Verhältnis von Orgel- und Halllautstärke.
Ehe nun jemand über dieses Konzept unkt, möge er sich das Gesamtergebnis anhören. Mich überzeugt's.
Ich vermute, das ist bei den Content-Orgeln mit ihren variablen Hörpositionen ganz ähnlich gelöst, nur eben per Preset auf Knopfdruck. An der Gloria Concerto kann man es eben per Equalizer-Regler feinjustieren.
Richtig Gemshorn.
Mit den Parametern Wet/Dry verändert man die virtuelle Sitzposition.
Dry: an der Orgel; Wet: weiter hinten im Raum.
Zugegeben, es wäre besser gewesen hierfür zwei separate Regler im Menü zu spendieren. Also einen für die Intensität und einen für die "Position".
Aber akustisch ist es halt so, dass beides zusammen hängt, denn umso weiter weg ich im virtuellen Raum sitze, um so mehr Hall habe ich zwangsläufig. Daher ist die "Einregler"-Lösung eben die richtigere.
Aufgepasst: Die Position wird mit kleinen Stichen neben der Skala markiert und von diesen aus kann man dann sozusagen noch mehr oder weniger Hall generieren. Im Endeffekt muss man rumprobieren, denn beide Einstellungen hängen zusammen und die Regelmöglichkeiten werden durch die Vorauswahl bestimmt.
Diese Einstellungen sind ganz elementar für die Klangqualität. Denn ganz vorne im Raum zu viel Hall ist einfach unrealistisch und weiter hinten im Raum zu wenig, ist ebenso realitätsfremd. Und dann kommt halt noch hinzu, dass es verschiedene virtuelle Hallräume gibt, die jeweils auch wieder ganz andere Ergebnisse bei gleichen Regler-Einstellungen bringen.
Der Physis-Hall berücksichtigt dabei ganz automatisch die realen Parameter - und das mit nur einem einzigen Regler - ist schon toll!
Kurz: ich akzeptiere, wenn jemand sagt, dass Physis kompliziert ist - ich akzeptiere aber nicht, wenn jemand ohne tiefe Kenntnis des Systems oder wenigstens ohne viel herumprobiert zu haben behauptet, es wäre kein einer Samplingorgel vergleichbarer realistischer Kirchenorgelklang erzielbar.
Ich habe kürzlich mal in Hauptwerk die Theaterorgel Paramount 320 geladen und in weniger als einer Stunde auf dem 3. Manual fast (ich würde sagen 95%) identische Klänge erzeugen können (ja, auch die Tibia und die gegenüber einer Kirchenorgel vollkommen anderen Streicher und die exotischen Diaphonic Diapasons) natürlich ohne Percussion und leider ohne ausreichend starkem Tremulanten, also zumindest ohne der für Theaterorgeln und darin speziell für die Tibias nötigen Vibrato (Tremolo ist eigentlich in Maximalstellung genug vorhanden). Also noch einen Vibratoeffekt an den Tremulanten bei entsprechend obertonarmen Pfeifen mit mehr Winddruck gekoppelt und man bekommt sogar mit reinrassigen Kirchenorgelstimmen und dem entsprechenden Feintuning auch eine astreine Theaterorgel (ohne Perkussionen und Effektregister) hin.
Man sieht wie umfangreich die User-Eingriffsmöglichkeiten sind. Einen Diaphonic Diapason aus einer Kirchenorgelpfeife bauen zu wollen ist eigentlich unmöglich.
Genauso leicht ist aber auch der gute Klang wieder verhunzt. Somit irgendeine Physis-Orgel irgendwo mit irgendeiner Intonation gehört (z. B. beim Händler) ob deren Qualität beurteilen zu wollen ist schlicht nicht möglich.
So habe ich aber auch keine Angst davor, irgendeine andere reale Pfeifenorgel mit Physis nicht nachbauen zu können. Es geht. Aber es ist echt Arbeit und zumindest ohne dem Editor nur sehr, sehr umständlich.
Die Frage ist, ob es sich lohnt mit Physis real existierende Vorbilder nachbilden zu wollen, denn beispielsweise in Hauptwerk (also mit Sampling) ist das alles viel einfacher. Aber es geht eben mit Physis auch, gell.
LG
Michal
#7 RE: Physis: Fertige Intonationen
Zitat von Michal
Die Frage ist, ob es sich lohnt mit Physis real existierende Vorbilder nachbilden zu wollen, denn beispielsweise in Hauptwerk (also mit Sampling) ist das alles viel einfacher. Aber es geht eben mit Physis auch, gell.
Genau so isses!!
VG
Aeoline
#8 RE: Physis: Fertige Intonationen
Hallo Gemshorn,
danke für den Tipp!
Das sind aber nicht diese 3 Hallparameter "Low", "Mid" und "Hi", die Du meinst?
Das habe ich schon ausprobiert. Aber dies bringt nicht den Effekt, den ich meine, denn das Verhalten des Tons bleibt gleich; es wird nur mehr Hall "drangeklebt"...
Hm? Das was Michal erläutert hat, bezieht sich auf die Einstellungen Dry, Wet und Ohne Hall. Dafür gibt es jeweils auch die Einstellung Low, Mid, High. Stimmt.
Darüber hinaus meinte ich einfach den Volume-Equalizer, den du direkt über die Volumes-Taste an deiner Orgel aufrufen kannst. Wenn du dort z.B. die Gesamtlautstärke der Orgel unter 50 % absenkst und den Hall über 50 % anhebst, hörst du, was ich meine. Der Hall wird dadurch nicht länger, aber präsenter.
An deiner Stelle würde ich also folgendermaßen vorgehen:
1) Im Orgelmenü die geeignete Hallumgebung (Cathedral, Basilica, etc.) aussuchen und konfigurieren (Dry, Wet... low, mid, high).
2) Im Volumes-Equalizer mit den Reglern für Orgellautstärke und Halllautstärke spielen, Hallregler rauf, Orgelregler runter.
Damit solltest du auf jeden Fall das gewünschte Ergebnis erzielen können.
Vielleicht muss man doch erwähnen, dass die Physis-Orgeln zwar einen hervorragenden (und m. E. wirklich ausreichenden) Hall an Bord haben, aber es gibt natürlich viel bessere Hallgeräte - nämlich solche, die nichts anders können als Hall und meist relativ teuer sind.
Aber es gibt auch hervorragende preisgünstigere Lösungen (z. B. VST Plug-Ins).
!!! Aber allen gemeinsam ist, dass der wirklich gute große Hall separate Lautsprecher benötigt. Sonst gibt es leicht Matsch !!!
Somit ist nicht die Orgel per se das Nadelöhr, sondern die externe Abstrahlung (wie wir nur immer wieder zu meinem Lieblingsthema kommen [smile] ).
Leider ist die Viscount-Orgel dahingehend ungenügend, dass der interne Hall zwar gut ist, man diesen auch als reinrassigen Hall auf separate Kanäle ausgeben kann (sinnvoller Weise von hinten her strahlend), aber man den Hall nicht von den Hauptkanälen wegmachen kann um ihn auch vorne separat zu stellen.
Weiterhin ist ungenügend und von mir schon oft reklamiert, dass man für eine mit dem internen Hall auskommende Konfiguration auf "GENERAL-REVERB" schalten muss und dann seit der Version 1.7+ (also spätestens seit v1. es nicht mehr möglich ist die interne Verstärkung abzuschalten.
Ich bin daher immer noch auf 1.7 und habe leider daher die neuen Tremulanten-Optionen (die ich für Theaterorgel-Sound dingend benötigt hätte) nicht.
Und man muss bezgl. Nachbau von Vorbilder ebenfalls einschränken, dass PM zwar alles kann, aber die vom Benutzer beinflussbaren Regler und v. a. Regelbereiche oft nicht ausreichen. Mal ganz abgesehen von fehlenden Koppeln, 2ndTouch oder wenigstens Aftertouch, etc.).
Ebenfalls muss man klarmachen, dass die Stimmbibliotheken der einzelnen Orgelmodelle, aber noch viel mehr der verschiedenen Landesausführungen sehr unterschiedlich sind. So fehlen z. B. in den D und EU-Versionen die markanten Aliquoten, die in der F-Version sehr wohl vorhanden sind - z. B. ein Problem wenn man eine ACC nachbauen will.
Kurz: es gibt also schon etliche Einschränkungen und nicht jeder wird mit jedem Physis-Modell alles haben können.
Also beim Kauf höllisch aufgepasst. Ein ACC-Fan sollte vielleicht das F-Modell kaufen. Ein Theaterorgelfan ist wegen der Problematik der Perkussionen beim PM (extrem vielfältige Obertöne in extrem kurzer Zeit zu berechnen) sicher mit Hauptwerk besser bedient - ein "Ping" aufgenommen, kommt auch ein "Ping" raus [smile].
Ja, Physis-Orgeln sind (auch) kompliziert. Und deswegen macht es für Viscount auch markttechnisch Sinn für eine "will genau den Klang oder die Vorbild-Orgel und sofort happy mit out of the Box sein"-Kundschaft auch gute Sampling-Technik parat zu haben.
LG
Michal
#11 RE: Physis: Fertige Intonationen
Hi Michal,
rein interessehalber, ich bin da gerade nicht so up to date: Hast du als erfahrener Unico-Besitzer zwischenzeitlich Gelegenheit gehabt, die vergleichsweise günstige interne Abstrahlung der Sonus-(Concerto-)Baureihe einmal kennenzulernen?
LG
Martin
. . es ist doch immer wieder eine Freude, hier so viele kompetente Leute anzutreffen, um so ein Greenhorn wie mich auf die richtige Spur zu bringen!
Lieber Klaus, danke für Deinen Tipp!
Damit bin ich meinen Vorstellungen ganz erheblich näher gekommen!
Nun habe ich in der Tat den Hallregler stärker und den Gesamtvolumenregler geringer eingestellt, und schon klingt es erheblich räumlicher!
Dafür reicht mir sogar der kleinste Hallparameter "Chapel" weil ich ja nicht alles in einem Hallbrei verschwurbelt haben möchte...
Zwar ist damit auch der "Wumms" im Bassbereich etwas zurückgegangen, aber das kann ich mit dem Equalizer wieder ausgleichen...
Danke Gemshorn!
Ich habe eine Sonus 45 bei einem Händler in Neapel gehört, als ich mir dort die Legend (komplett - die war sonst überall nur in Teilen, aber nicht als Gesamtsystem zu sehen) angeschaut habe (ich habe eingeheiratete Verwandte dort, bin selbst aber kein Italiener). Ich überlege nämlich eine New-B3 aus Ulm zu kaufen und wollte wissen ob die Legend mithalten kann. Ist ja alles PM und ich bin ja ein PM-Fan.
Die Sonus war also nicht mein Hauptaugenmerk, aber ich war beeindruckt. Wenn man nicht unbedingt mit einer externen Klangabstrahlung rumbauen will, dann wäre für mich die Viscount-Surround-Serie ideal.
Über den Klang der Register kann ich nicht viel sagen, denn erstens war es ein IT-Modell und ist mit dem hiesigen Modell nicht zu vergleichen und zweitens denke ich, dass eine Concerto mit ihrer für unsere Ohren optimierten Stimmbibliothek und Intonation ohnehin vorzuziehen ist (habe ich noch nicht persönlich gehört, aber nachdem was ich gelesen habe - und das macht ja auch Sinn, denn Viscount sieht m. E. ihren Schwerpunkt dort wo die Kirchen große elektronische Orgeln samt Abstrahlungen kaufen und das ist in Deutschland eher die Ausnahme - zumindest was größere Anlagen angeht - ab der Unico 500 gibt es ja nicht einmal ein D-Modell mehr - nur noch EU-Modell).
Der Sound war aber echt super und ich denke im Wohnzimmer braucht es keine externe Abstrahlung bei einem Surround-Modell.
LG
Michal
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