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ThoFi stellt sich vor
Ein herzliches "Grüß Gott" in die Runde!
Nachdem ich schon einige Zeit hier mitgelesen und mich dann registriert habe, möchte ich mich nun auch vorstellen und aktiv mitmachen. Dafür gibt es zwei Gründe: 1. habe ich nach den Ostertagen endlich etwas Luft und 2. ist gerade ein neuer Thread betr. die Gloria Concerto 234 eröffnet worden, der auch mich betrifft.
Also: ich habe an der Münchner Musikhochschule kath. Kirchenmusik studiert und bin seit über 35 Jahren im Münchner Westen als Kirchenmusiker tätig, seit 1992 an der Hauptkirche "Maria Schutz" in München-Pasing mit langer und qualitätvoller Kirchenmusiktradition.
Seit 2008 läuft bei uns ein Orgelneubauprojekt: Die Carl-Schuster-Orgel von 1968 mit III/52 (Anfang Februar 2018 transloziert nach Warschau) soll ersetzt werden durch eine neue Orgel von Eule (III/49). Ursprünglich war die Orgelweihe für Juni 2019 geplant. Nachdem die alte Orgel abgebaut war, stellte sich nach Öffnung des Emporenbodens (an den man ohne Abbau der alten Orgel nicht herankam) heraus, dass die statische Ertüchtigung nun doch aufwändiger wird als erhofft. Neuer Termin für die Orgelweihe ist jetzt im Sommer/Herbst 2020.
Ausgehend noch vom Termin 2019 haben wir überlegt, wie wir die orgellose Zeit überbrücken können.
Ein vorhandenes Positiv I/4,5 von Schuster - geweiht dem Hlg. Tinnitus - erwies sich wegen Immobilität als nicht brauchbar, eine gebrauchte oder neue Truhenorgel hätte den Raum auch nicht füllen können (Bilder der Kirche bei Wikipedia "Maria Schutz Pasing". Schließlich einigten wir uns auf die Miete einer digitalen Kirchenorgel auf die Zeit von max. 1,5 Jahren. Eine Grundforderung war, dass das Instrument den Kirchenraum möglichst OHNE externe Verstärkung einigermaßen füllen sollte und auf einem Rollpodest an verschiedene Musizierorte verbracht werden kann. Es kristallisierte sich bald die Gloria Concerto 234 heraus. Referenz war die Installation dieses Instruments als Chororgel in der kath. Pfarrkirche Johann Baptist in München-Haidhausen durch Kisselbach. Dieses Instrument konnte diese auch nicht gerade kleine Kirche mit der eingebauten Verstärkung beschallen (bei ca. 75% Mastervolume und Ohropax für den Organisten). So haben wir also bei Kisselbach die 234 in der Grundausstattung zur Miete bestellt - einziger Sonderwunsch war ein geschweiftes Pedal.
Nun also zum Februar 2018: Nach Abbau der Orgel und Öffnung der Empore höherer Ertüchtigungsaufwand, der sich auch zeitlich niederschlägt. Die Firma Eule kann also in 2019 nicht liefern, das Projekt verschiebt sich in das Jahr 2020, der finanzielle Aufwand der längeren Miete lässt sich gegenüber dem Kauf nicht mehr darstellen, der Mietauftrag wird in einen Kaufvertrag umgewandelt, die Orgel muss aber bis Ostern 2018 dastehen.
Wäre der Kauf von vorneherein festgestanden, hätte die Sonderausstattung natürlich anders ausgesehen (Orgelbank, Pistons etc.). Da die Orgel im Rahmen des Mietauftrages aber bei Viscount schon in Auftrag war, hätten nachträgliche Änderungen dazu geführt, dass die Orgel bis Ostern nicht geliefert worden wäre.
So haben wir also seit Karmontag eine Gloria Concerto 234 (Laminat) mit gechweiftem Pedal in unserem "Pasinger Dom" stehen und ich muss auch als PO-Verfechter (mein Bruder ist selbst Orgelbauer) sagen, dass die Anschaffung des Instrumentes eine gute Lösung für die Übergangszeit war. Für die normalen Gottesdienste reichen die ca. 75% Mastervolume, in der vollen Kirche (Osternacht) darfs schon mal mehr sein (die Orgel sollte aber entsprechend weit weg stehen von den Kirchenbesuchern - nur der Organist sowie die Bläser und der Chor haben die volle Dröhnung abbekommen). Der Regler Masterreverb steht bei uns idR auf 0, da wir bei leerer Kirche ca. 8 Sekunden Nachhall haben.
Hoppla: Hoffentlich ist das der einzige Post von mir, der so viel Zeit zum Lesen kostet!
Ich werde mich jetzt einmal in den Thread Concerto 234 Kircheninstallation einklinken
Herzliche Grüße
Thomas
Herzlich Willkommen, Thomas!
Krass, eine zweimanualige Concerto ohne weitere Verstärkung im großen Raum (18.000 Kubikmeter) ... und ich beschalle mit der dreimanualigen Schwester unser 15-qm-Arbeitszimmer! [grin]
Lass uns bitte weiterhin an deinen interessanten Erfahrungen teilhaben. Gab es schon Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern - auch bzgl. der gelegentlich immer wieder zu hörenden Meinung, man könne zu einer DO nicht singen?
Wolltet ihr wegen der beabsichtigten Mobilität der Orgel auf externe Abstrahlung verzichten oder bewusst, damit die DO nicht zu gut klingt? [wink]
Wird die DO nach Anschaffung der Eule weiter bei euch eingesetzt werden, z.B. als Chororgel?
Hallo Martin,
danke für die freundliche Begrüßung.
Ich sage ja nicht, dass das Ganze mit externer Verstärkung nicht noch besser geworden wäre. Vor allem aber deutlich aufwändiger. Ich denke nicht, dass bei unserer Akustik die 4.1-Kanäle gereicht hätten. Das Geld wollen wir aber lieber in die PO stecken. Und - wie gesagt - die Mobilität war uns wichtig (ohne ständiges An- und Abstöpseln und Kabelsalat oder gar Funkstörungen). Hier noch ein Bild der Referenz Johann Baptist München-Haidhausen von der Kisselbach-Site: http://kisselbach.de/de/wp-content/uploads/81675-München.jpg. Die Kirche ist nicht ganz so lang wie Maria Schutz aber höher.
Thomas
Wieso sollte man zu einer DO nicht singen können?
Bei den Einsätzen mit Kinderchor und Jugendchor baue ich auch immer ein Yamaha E-Piano mit Mikros und Mischpult und Einspeisung in die Kirchenanlage auf (das Schleppen und Hinaufhieven von Lautsprecherboxen auf Ständer spare ich mir - würde bei unserer Akustik auch einen sehr großen Aufwand bedeuten: mit einem Sub und einem noch so großen LS rechts und links ist es nicht getan). Und da singen die Leute - mehr oder weniger - ja auch mit.
Ich habe die DO jetzt vorne rechts quer zur Gemeinde stehen mit Panning des einen Seitenlautsprechers zur Gemeinde hin, die Hosenbeinbeschallung geht über die nahe Kirchenwand indirekt in den Raum, die Ambience-Lautsprecher sind auf 0 um meine Ohren zu schonen. Die Rückmeldungen aus der Gemeinde - ich habe vor allem die Chormitglieder gefragt - sind durchaus positiv ("wieso brauchen wir überhaupt noch eine so teure PO?". Außerdem habe ich, da ich "quer" zur Gemeinde sitze die Leute im Blick (vorwurfsvoll bzw. fragend, falls sie nicht mitsingen) und im Griff (Einsatz geben mit der linken Hand). In der Osternacht war die Orgel mit Chor und Bläsern im Seitenschiff mit Hosenbeinabstrahlung ins Hauptschiff. Die neben der Orgel (Seitenlautsprecher!) sitzenden Bläser haben sich beim Vorspiel zum Gloria bzw. beim Auszug die Ohren zugehalten - und das will bei diesen Musikern (Staatsoper und auch Oktoberfestkapelle) schon was heißen.
Ob wir die DO behalten oder nach der Orgelweihe wieder verkaufen bzw. als Chororgel weiterverwenden, wird sich zeigen.
Thomas
Dass die Concerto das Potenzial hat, auch Kirchen dieser Größe zu füllen, glaube ich sofort.
Allein, am Spieltisch dürfte das Ganze ohrenbetäubend werden, gerade so, als säße man in einer Pfeifenorgel mittendrin im Pfeifenwerk. Vorsicht vor HörschäDen!
PS: Willkommen im Forum! [smile]
Zitat von ThoFi
Wieso sollte man zu einer DO nicht singen können?
Das Zitat stammt nicht von mir, geistert aber immer wieder herum ..
Zitat von ThoFi
Die Rückmeldungen aus der Gemeinde - ich habe vor allem die Chormitglieder gefragt - sind durchaus positiv ("wieso brauchen wir überhaupt noch eine so teure PO?".
Ja, zu gut darf sie natürlich auch nicht klingen ...
Zitat von ThoFi
Ob wir die DO behalten oder nach der Orgelweihe wieder verkaufen bzw. als Chororgel weiterverwenden, wird sich zeigen.
Naja, sie hat ja einige Zeit, sich gegen die Schuster-Chororgel zu bewähren.
Zitat von Gemshorn
Dass die Concerto das Potenzial hat, auch Kirchen dieser Größe zu füllen, glaube ich sofort.
Allein, am Spieltisch dürfte das Ganze ohrenbetäubend werden, gerade so, als säße man in einer Pfeifenorgel mittendrin im Pfeifenwerk. Vorsicht vor HörschäDen!
Ich überlege schon, was besser ist: Kopfhörer oder Ohropax. Mein Kollege nimmt Ohropax, da er die sowieso braucht, wenn er mit seiner Tochter in ein Rockkonzert gehen muss.
Es hilft wie gesagt auch schon etwas, die Presence-Lautsprecher über den Tastaturen auf "0" zu regeln.
für das "Willkommen"
Thomas
#9 RE: ThoFi stellt sich vor
Hallo ThoFi,
herzlich willkommen im Club!
Wenn das Instrument dauerhaft so hochgepegelt läuft, empfehle ich Dir für Deine Ohren vom Hörgeräteakustiker auf Dein Gehör angepaßte Ohrstöpsel, wie sie Orchestermusiker oder auch Orgelbauer zum Stimmen einsetzen.
Auf die Haltbarkeitsdauer bei 80% Dauerauslastung der Klangabstrahlung bleibe ich in gespanntem Beobachtungsmodus. [wink]
Ein herzliches WIllkommen auch von mir!
Zitat
empfehle ich Dir für Deine Ohren vom Hörgeräteakustiker auf Dein Gehör angepaßte Ohrstöpsel
Das kann ich absolut unterschreiben! Der Tragekomfort ist angenehmer und die Wirkung gleichmäßiger als Ohropax, außerdem optisch unauffälliger als Mickeymäuse. Und aus beruflicher Sicht (ich arbeite für einen Hörgerätehersteller) möchte ich sagen: Mach schnell was. So ein Gehör lässt sich leicht schäDigen, das ist dann irreversibel und selbst das beste Hörgerät wird den Verlust gerade für einen Musiker nicht zu 100% kompensieren können.
Hallo ThoFi,
auch von mir ein herzliches "Hallo" in unserer Runde.
Mit Freude habe ich Deinen offenen Bericht über den Einsatz der DO als Übergangsorgel bei euch gelesen. Ich hoffe, die Concerto rettet euch gut über die POlose Zeit. Ich denke, sollte wirklich in 2020 die neue PO geweiht werden können, werdet ihr die Concerto behalten. Bei dem Dauereinsatz dürfte der Restwert so weit abgesunken sein, dass sie ihr Gnadenbrot (oder ihre Gnadennoten...) dann bei euch spielen darf.
Mich würde es wirklich sehr interessieren, wie die Concerto in einem solchen Raum ohne ext. Abstrahlung klingt. So wie ich unseren Verein hier kenne, gesellen sich noch ein paar andere dazu, die das ebenfalls hören wollen.
Meinst Du, wir könnten im Zuge unseres Forumstreffen im Mai auf dem Hin- oder Rückweg von Dir einen Höreindruck bekommen?
Das wäre Himmelfahrt am Nachmittag oder am Sonntag darauf am frühen Nachmittag?
VG
Aeoline
#12 RE: ThoFi stellt sich vor
Zitat von clemens-cgn
Den Höreindruck möchte ich gerne "Live" auf den Ohren haben [wink]
Siehste... wusste ich's doch...
So sind wir eben...
[grin] D [grin]
Und ich habe doch noch jemand in Verdacht, der sich das nicht entgehen lassen würde...
Eher schütteres Haupthaar - Belesen - Freund des Weines - Herberge eines besonderen Humors - und (ehemaliger) Kantor einer Hybrid-Orgel in Mittelhessen...
[grin]
VG
Aeoline
Auch aus Holland ein herzlich wilkommen hier im forum!
Zitat von ThoFi
("wieso brauchen wir überhaupt noch eine so teure PO?"
Ich habe ein fast ähnliche Erfahrung: "ihr Hausorgeln ist viel schöner als unsere PO in der Kirche, warum kaufen wir so etwas nicht für in unsere Kirche?" Dagegen: [mein Hausorgel ist auch ein Viscount mit Physistechnologie - 'mein' PO in die Kirche eine gut klingende aber technisch unzuverlässige electropneumatiker mit 19 register]
In Bezug auf die begleitung des Gemeindegesang mit einem DO ohne externe Verstärkung: Vor ein paar Jahren war unsere Pfeifenorgel in Reparatur. Auf einem einfache zweimanualige Domus (Viscount) von über 20+ jahre alt steuerte ich dann die gesamte Gemeinde ohne problem (damals ca. 200 Mitglieder) - und ohne Externe Verstärker oder LS.
LG PM
#15 RE: ThoFi stellt sich vor
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