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Highlights moderner Sakralarchitektur
Die Gegensätze alter und neuer Kirchenbauten wurden ja bereits in einem anderen Thread hitzig diskutiert.
Ich habe hier wohl ein wenig den Ruf, sowohl architektonisch als auch musikalisch erzkonservativ - wenn nicht gar altmodisch - zu sein, weil mir das Verständnis für die Schönheit moderner Kunst weitgehend zu fehlen scheint. [wink]
Diese mir bisher unbekannte Kirche habe ich beim heutigen ZDF-Fernsehgottesdienst entdeckt und möchte euch den Anblick nicht vorenthalten:
Pfarrkirche Mariä Heimsuchung zu Innsbruck-Kranebitten
Schön oder nicht schön - das möge jeder für sich beurteilen.
#2 RE: Highlights moderner Sakralarchitektur
So verschieden sind halt die Einstellungen: Ich finde sie entsetzlich, aber setzt Euch halt nur um den "runden Tisch" und feiert Euch selbst miteinander...."Liturgie für die Menschen" ?? Geht es denn nicht auch und vor allem um die Anbetung GOTTES!? Heißt es "Gottesdienst" oder "Menschendienst"!? Mit "Heiliger Messe" , der Feier der Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesu Christi, haben derartige "liturgische" Veranstaltungen schon lange nichts mehr zu tun! Und den Kindern wird es natürlich auch gewollt nicht mehr beigebracht, um was es in der heiligen Messe eigentlich geht! UND: Eine Orgel erledigt sich in einer solchen Art Veranstaltung übrigens von selbst... Hauptsache, es wird "schön" zur Wanderklampfe gesungen...Traurig! Fazit: Eine solche Art "Liturgie" baut sich eben ihren dem entsprechenden Raum... Keine Sorge: Ich weiß ja, daß ich da nicht repräsentativ bin, aber was soll's ...
Aus einem bunten Plakat mit den Fotos der ErstkommunikantInnen eine lebendige Gemeinde ableiten zu wollen, finde ich - gelinde gesagt - verwegen. Sowas hängt bei uns in jeder Kirche, auch in den müDesten Gemeinden. Das hat sich bereits vor Jahrzehnten als unvermeidbares "must have" etabliert...
Zur Abfrage, ob die Kirche gefällt: Nein, mir gefällt sie nicht. Hat für mich eher funktionellen Charakter, ästhetische Momente scheinen dem Architekten weniger wichtig gewesen zu sein.
An die Adresse von Bernhard will ich sagen: Hier gibt es etliche Katholiken und wahrscheinlich noch mehr Evangelische im Forum. Abschätzige Bemerkungen zur jeweiligen Theologie sind etwas, was ich hier nicht haben will.
So etwas trifft jemanden, dem sein Glaube wichtig ist, direkt ins Herz. Das muss unter Christen gleich welcher Coloeur nun wirklich nicht sein.
Das weiß ich und respektiere ich! Das richtet sich selbstverständlich nicht gegen andersgläubige Mitforianer. Indeß sind mir auch genügend evangelische Mitchristen bekannt, die sich ähnlich besorgt zu bestimmten Dingen äußern. Nichtsdestotrotz stehe ich zu meiner Meinung!
Also: Nichts für ungut!
P. S. : Die von Martin78 beanstandeten Vokabeln habe ich entfernt!
Ob man Rundbauten als Kirche mag oder nicht, ist sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks oder religiösen Empfindens. "Neuartig" ist die Idee aber keineswegs, dem Aachener Dom in seiner usprünglichen Form aus dem 8. Jahrhundert liegt ein ähnliches Raumkonzept zugrunde wie der hier diskutierten Kirche (um nur ein historisches Beispiel unter vielen zu nennen).
Ein informativer historischer Abriss zum Thema Zentralbau vs. Langbau findet sich hier.
LG
Christian
Hallo,
zur Gemeindehomepage (mit Infos zu den diversen und recht vielfältigen Aktivitäten der Gemeinde).
Orgel (klein, aber Qualitätsorgelbaufirma - leider ehemalige)
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Es geht nicht nur um den Bau, sondern vor allem um den Geist, der dahintersteckt. Die Form eines Zentralbaues ist keineswegs neu, das ist mir durchaus bekannt, auch im Falle des Aachener Doms, aber auch im Falle orthodoxer Kirchen beispielsweise .
Aber in KEINEM dieser genannten Beispiele kam und käme man auf die Idee, den "Altar" gleich einem runden Bistrotisch zu gestalten und in die Raummitte zu stellen!
DAS ist der einseitig anthropozentrisch ausgerichtete Zeitgeist, den es bis auf's Äußerste zu hinterfragen gilt, nicht nur bei diesem Kirchenneubau...
Zitat von Canticus
DAS ist der einseitig anthropozentrisch ausgerichtete Zeitgeist, den es bis auf's Äußerste zu hinterfragen gilt, nicht nur bei diesem Kirchenneubau...
Originellerweise verteidige ich hier eine Kirche, die ich architektonisch nicht besonders gelungen finde - auch den Vergleich des Altars mit einem Bistrotisch würde ich durchaus unterschreiben.
Aber dennoch: Der Altar steht im Zentrum der Gemeinde und versinnbildlicht die Idee des "Gott mitten unter uns" und den Gedanken, dass sich Christen in Gedenken an Jesus um einen Tisch versammeln. Das finde ich nicht anthropozentrisch, und wenn es denn Zeitgeist sein soll, dann doch zumindest einer, der auf die Überlieferung des Abendmahls bzw. sehr alte Traditionen zurückgreift - auch daran finde ich nichts Verwerfliches.
Apropos Zeitgeist: Die meisten religiösen Bräuche, die in den christlichen Kirchen gepflegt werden (und zum Teil sogar die Glaubensinhalte selbst), entspringen dem Zeitgeist irgendeiner vergangenen Epoche und waren einmal neu. Dass ein Altar am (möglichst östlichen) Ende eines länglichen Gebäudes zu stehen hat, ist ja keineswegs biblisch belegt, sondern eine Tradition, die sich in einer gewissen Zeit und in bestimmten Regionen herausgeprägt hat (=> Zeitgeist!). Das ist nichts Schlimmes, schließlich können Traditionen auch Halt und Sicherheit geben. Aber wenn diese Traditionen die Menschen (oder einen Teil der Menschen) nicht mehr erreichen, können / sollten sie eben auch hinterfragt und ggf. abgeschafft oder weiterentwickelt werden. Das war schon immer so und sollte in einer lebendigen Kirche auch so bleiben. Ansichten darüber, welche Neuerungen bzw. Traditionen wertvoll und welche abzulehnen sind, hat für mich in den allermeisten Fällen nichts mit absoluten Werten, sondern mit dem persönlichen Geschmack zu tun. Und das ist doch auch das schöne an den "Volkskirchen" (wenn sie das heutzutage denn noch sind...), dass sie unter ihrem Dach eine gewisse Bandbreite von Ansichten zulassen.
Ja, ok... Ist ja gut... Ich denke, wir sollten es jetzt dabei bewenden lassen, auch wenn ich, lieber Larigot, vor allem Deine liturgietheologische und - geschichtliche Sicht in keiner Weise teile! Aber solche Dinge gehören m.E. nicht zu denen, die in diesem Forum im Vordergrund stehen sollten. Schon gar nicht sollten die dazu führen, daß wir uns hier zerstreiten. Deshalb fände ich es besser, diese Diskussion jetzt zu beenden. Es war jedenfalls niemals meine Absicht, irgend jemandem hier persönlich zu nahe zu treten.
Liebe Grüße
Canticus
Lieber Canticus,
natürlich sind unsere Ansichten so grundverschieden, dass wir niemals auf einen Nenner kommen werden, deshalb ist es sicher vernünftig, es dabei bewenden zu lassen.
Ich sah/sehe aber keinerlei Gefahr, dass wir uns deswegen hier zerstreiten (d.h. dass die sachliche Kontroverse persönliche Züge annimmt). Ganz im Gegenteil: für mich war es eine willkommene Anregung, meine eigenen Positionen zu überdenken und zu formulieren.
Falls ich dir (oder irgendwem anders) in irgendeiner Weise zu nahe getreten sein sollte, tut mir das leid und ich bitte um Entschuldigung!
In diesem Sinne: Prost:
Liebe Grüße
Christian
Lieber Larigot,
selbstverständlich nicht! " Pack verschlägt sich - Pack verträgt sich!" [grin] Alles gut! Habe übrigens gerade unser Sonntagshochamt gesungen und georgelt.
Der heutige Vierte Sonntag nach Ostern heißt übrigens, übereinstimmend mit der Ordnung der evangelischen Mitchristen, bei uns "Cantate" benannt nach dem lateinischen Introitus den ich, neben dem restlichen Proprium missae, heute Abend gesungen hatte.
Liebe Grüße
Canticus (Bernhard) [smile]
Ein Hochamt am Sonntagnachmittag/-abend? Habe extra noch mal bei Wikipedia nachgeschlagen, die dortige Erklärung deckt sich mit meinem laienhaften Halbwissen: Hauptgottesdienst an einem Sonn- oder Feiertag.
Ist der Abendgottesdienst bei euch wirklich der wichtigste? Oder wird aus Gründen der Zusammenlegung nur dieser angeboten? In der katholischen Kirche bei mir in der Straße gibt es auch (nur) einen Vorabendgottesdienst, wer Sonntags die Messe besuchen will, muss in eine andere Kirche gehen. Oder habt ihr für Hochamt einen anderen Sprachgebrauch?
Hier und in dem anderen Fred wurde ja viel von moderner Kirchenarchitektur geschrieben, die Beispiele haben mich persönlich aber eher nicht angesprochen. Deshalb hier noch ein Beispiel von einer Kirche, die anerkanntermaßen als "Highlight" gilt und für mich die schönste moderne Kirche ist, die ich live erlebt habe. Eine andere Meinung gestehe ich natürlich jedem zu, ohne beleidigt zu sein oder so. [wink]
Dort liegen auch viele meiner kirchenmusikalischen Wurzeln, vom ersten (richtigen) Orgelunterricht an der schönen Flentrop-Orgel bis zu vielen tollen Erlebnissen mit der Kantorei...
Heilig-Geist-Kirche Wolfsburg
LG
Christian
Also.. Um Deine Frage zu versuchen zu beantworten, lieber Christian: Ein Hochamt bedeutet eigentlich eine "Missa solemnis". Das wäre eine Meßfeier mit einem Zelebranten, einem Diakon und einem Subdiakon und der weiteren Altarassistenz (Zeremoniar, Thuriferar, zwei Akolythen. Dazu können noch Ceroferare hinzutreten).
Als liturgischer Gesang ist einzig der Gregorianische Choral zum Vortrag der in der Messe vorgesehenen Gesangsstücke in lateinischer Sprache vorgeschrieben (Proprium und Ordinarium). Es ist auch gestattet, diese Gesangsstücke in polyphoner Form vorzutragen. Sie dürfen aber nicht ausgelassen oder durch andere Gesangsstücke ersetzt werden. Die Orgel als Instrument und das Orgelspiel ist zum Einzug, zum Offertorium und zum Auszug gestattet, ebenso zur Begleitung des Gregorianischen Chorales.
Durch Ermangelung an Klerikern, die den Part des Diakons und des Subdiakons übernehmen können, wird die ohne diese beiden stattfindende, feierliche Messe "Missa cantata", "gesungenes Amt" oder eben auch "Hochamt" genannt. Um solche Messen handelt es sich bei denen, die ich musikalisch mitgestalte. Als spezifische Tradition im deutschen Sprachraum treten an Stellen, wo die Liturgie dadurch nicht unterbrochen wird, noch einige nichtliturgische deutsche Kirchenlieder (zum Einzug, vor der Predigt, nach dem Ofertoriumsgesang und zum Auszug). So sieht es die liturgische Ordnung der katholischen Kirche vor, wie sie im Jahre 1962 in Kraft war. Danach feiern wir unsere Messen. Die Uhrzeit, abends um 18:00 Uhr, ist dem Umstand geschuldet, daß die Zelebranten morgens anderweitig eingesetzt sind.
Zu "Deiner" Kirche von Alvar Aalto, ebenfalls aus dem Jahre 1962, muß ich leider sagen, daß sie mich weder von der Form und erst recht nicht vom Material her, anspricht. Ikonoklastische Kirchen entsprechen eigentlich auch nicht der katholischen Tradition. Aber hier handelt es sich ja auch um eine evangelische Kirche... Auch die neobarocke Orgel entspricht so gar nicht meinem Klangideal. Aber das sind ja auch Geschmacksfragen...
Die beiden angehängten Fotos mögen einen kleinen Eindruck verschaffen. Schon eine "andere Welt"...
Sorry, lieber Christian... Das mit den Fotos kriege ich auf dem Forum leider nicht hin... Immer ist der "Upload-Speicher" voll... Bitte sende mir doch per PN Deine Email Adresse.. Danke!
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