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Kölner Domorgeln
#16 RE: Kölner Domorgeln
Zitat von Wichernkantor
In einer Leichenhalle im Hintertaunus (die Anschrift ist dem Unterfertigten bekannt) steht eine (mindestens) 40 Jahre alte Riha. Mit versetzten Manualen und Stummelpedal. Das Rhythmusgerät und der Leslie funktionieren noch hervorragend - 50 Prozent der Tasten melden allerdings Fehlanzeige. Immerhin gibt es eine Wippe mit der Aufschrift "Church organ". Wenn man sie betätigt, wimmert irgendwas los - am besten, man nimmt "bossa nova" dazu, dann fällt es nicht so auf.
Auf einem derartigen Teil hatte ich vor 25 Jahren bei meiner ersten Orgelstelle immer einen Vorabendgottesdienst in einer Kurklinik zu spielen. Besonderer Reiz dabei: Es ist mir bis zum Schluss verborgen geblieben, wie man die Rhythmusgruppe zuverlässig an- bzw. vor allem abschaltet. Wenn sich unter der Woche ein Kurgast an dem Gerät vergnügt hatte, erklang dann zum Buxtehude-Choralvorspiel ein dezenter Rumba-, Cha Cha Cha- oder Walzer-Beat (Woraufhin ich dann abgebrochen und unter den mitleidigenden oder belustigten Blicken der Kurgäste alle möglichen Schalter ausprobiert habe, um die Rhythmusgruppe zum Schweigen zu bringen...) [grin]
#19 RE: Kölner Domorgeln
Zitat von Larigot
Auf einem derartigen Teil hatte ich vor 25 Jahren bei meiner ersten Orgelstelle immer einen Vorabendgottesdienst in einer Kurklinik zu spielen. Besonderer Reiz dabei: Es ist mir bis zum Schluss verborgen geblieben, wie man die Rhythmusgruppe zuverlässig an- bzw. vor allem abschaltet. Wenn sich unter der Woche ein Kurgast an dem Gerät vergnügt hatte, erklang dann zum Buxtehude-Choralvorspiel ein dezenter Rumba-, Cha Cha Cha- oder Walzer-Beat (Woraufhin ich dann abgebrochen und unter den mitleidigenden oder belustigten Blicken der Kurgäste alle möglichen Schalter ausprobiert habe, um die Rhythmusgruppe zum Schweigen zu bringen...)
GENAU das ist mir passiert, als ich dort zum ersten und letzten Mal ausgeholfen habe ...
Zum Glück passierte das vor Beginn der Feierlichkeiten. Ich habe blitzschnell den Stecker gezogen und alle Lautstärkeregler auf null gestellt, dann im vierfachen Pianissimo mit dem Verfahren "Versuch und Irrtum" einen Klang gefunden, der ganz entfernt an eine Orgel erinnerte. Hinterher, als die Leute auf dem Friedhof waren, habe ich Sachbeschädigung in Tateinheit mit Diebstahl begangen. Ich habe den Knopf des Schiebereglers, mit dem die Lautstärke der "Rhythm section" separat zu regeln war, erst auf null gedreht, dann abgezogen und mitgenommen.
Danach schrieb ich einen Brief an den Gemeinderat - Halle und Mobiliar gehören der Zivilgemeinde. Der erste Satz lautete: "Ich weiß: Tote wählen nicht mehr - aber so mancher Lebende ist wählerisch ..."
Passiert ist natürlich nix - aber das ist rund 15 Jahre her. Hoffentlich ist das Ding inzwischen hinüber.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Passiert ist natürlich nix - aber das ist rund 15 Jahre her. Hoffentlich ist das Ding inzwischen hinüber.
In meinem Fall hat sich das Problem auf andere Weise gelöst: Die Geimeinde ist in einem Predigtverbund aufgegangen und die Vorabendgottesdienste in der Klinik wurden offenbar eingestellt...
LG
Christian
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