Liedanzeigetafel

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07.11.2018 11:48
avatar  Guilain
#1 RE: Liedanzeigetafel
Gu

Eine Salzburger Pfarrkirche hat eine elektronische Liedanzeigetafel, die das komplette Programm eines Gottesdienstes darstellen kann. (Link zur Firma: http://www.it-fritzel.at/) Die ist natürlich viel besser als die Einzel-Anzeige, die beim Nummern-Wechsel fast immer stört.


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07.11.2018 12:03
avatar  Positiv
#2 RE: Liedanzeigetafel
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Solange es noch Hersteller gibt, die die Projektoren und Liedanzeiger aus den siebziger Jahren oder früher technisch unterstützen, wird es schwierig.

Es wäre wohl einfach, wenn ich die Lieder in einem Handyformat bekommen und diese ohne Eigenarbeit als Anzeige per Wlan oder Bluetooth oder ähnlich in der Kirche verwenden könnte.

Praktisch habe ich aber erst kürzlich einen Transistorenliedanzeiger von der Firma F.R.Eckel GmbH FB-6/4 geöffnet und als technischer Laie einen neuen Akkusatz eingelötet. Jetzt kann es wieder ein paar Jahrzehnte wie bisher weitergehen.

Michael


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07.11.2018 13:29
#3 RE: Liedanzeigetafel
Ma

Ich finde die Fritzel-Tafel unpraktisch, ganz abgesehen davon, dass vielen älteren Gottesdienstteilnehmern die Zahlen zu klein sein werden. Zumindest unpraktisch für katholische Zwecke ... [smile]
Mich stört der Wechsel einer Nummer nicht wirklich. Richtig bedient, kann ich mit dem Liedanzeiger dafür sorgen, dass die Gemeinde an genau der richtigen (passenden) Stelle blättert. Da kann man aber auch viel falsch machen ...
Außerdem ist im katholischen Gottesdienst bei den Begleitgesängen Flexibilität angesagt, manchmal nimmt man halt noch eine Strophe mehr als vorher vereinbart; da frage ich mich, ob man die so ganz spontan auf der Fritzl-Tafl ergänzen kann.

Wer eröffnet ein Liedanzeigerforum? Ein schier unerschöpfliches Thema ... gefühlt ist jeder anders! [grin]

Gloria Concerto 350 Trend

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07.11.2018 17:01
#4 RE: Liedanzeigetafel
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Administrator

Das eigentliche Problem ist, dass ein elektronischer Liedanzeiger eigentlich so gut wie immer Unruhe verursacht.
Einerseits schätze ich zwar die Präzision (es wird genau die benötigte Nummer angezeigt und sonst nichts), denn man möchte nicht meinen, wie ungeschickt sich selbst langjährige Kirchgeher im Umgang mit einem althergebrachten Liedanzeiger anstellen...
Andererseits finde ich in der Messe eigentlich nie einen geeigneten Zeitpunkt, wo ich den Liedanzeiger aktivieren kann, ohne damit ein Gebet, eine Schriftlesung oder sonst eine liturgische Handlung zu stören. Da die Gemeinde in der Regel gut konditioniert ist, reagiert sie, sobald das Ding aufleuchtet... Vorteilhaft, um lang(weilig)e Predigten zu verkürzen. Devil:


Auf Orgelsuche.

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07.11.2018 19:09
avatar  pvh
#5 RE: Liedanzeigetafel
pv
pvh

Hallo,

ich finde diese Tafel gut (je nach Variante enthält die Anzeige ja auch große Nummern), kann aber nicht ganz erkennen, worin der Vorteil gegenüber unserer ollen Stecktafel besteht - im Gegenteil, genauso nutzen wir unser Stecktafel, sogar noch flexibler (manchmal 2 Nummern in einer Zeile, manchmal nur eine und Strophenangaben). Dass man noch ein weiteres Teil hat, was Strom verbraucht, kann ja kein Vorteil sein.

@Martin78: Wenn nur die Liednummer angegeben ist, singt unsere Gemeinde die Strophen der Reihe nach, solange der/die Organist/in spielt. Sind aus irgendwelchen Gründen Strophennummern angeben, werden die gesungen, anschließend werden automatisch die nächsten Strophen angestimmt. Bei der Angabe "xyz 1+3" singt die Gemeinde also die Strophen 1, 3, 4, 5 usw. Spontane Änderungen werden angesagt (kommt kaum vor, fast nur, wenn falsche Nummern aufgesteckt wurden). Wenn ich versehentlich mehr Strophen spiele als im GL stehen, hört die Gemeinde allerdings zu singen auf und fängt nicht wieder mit der ersten Strophe an... [wink]

Bei uns steckt der/die Küster/in die Nummern, ich ändere das dann je nachdem, was ich mit dem Kantor bzw. der Schola besprochen habe bzw. wenn ich von zwei Alternativen eine andere nehmen möchte. Ich mache auch die Liedpläne für Sonn- und Feiertage selbst (als "Themenverantwortlicher Kirchenmusik" in unserer Gemeinde) und lege sie Wochen vorher in die Sakristei. Übrigens bereite ich für jeden Gottesdienst an Sonn- und Feiertagen auch 7 Zettelchen für Pastor, Kommunionhelfer und Ministranten vor.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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07.11.2018 20:37
avatar  Jesaiah ( gelöscht )
#6 RE: Liedanzeigetafel
Je
Jesaiah ( gelöscht )

Wir verwenden auch die Fritzel-Tafel.

Der Lieferant passt bei Bedarf die Textgröße an. Extrem praktisch ist die browserorientierte Bedienung (ich kann zugleich aus der Sakristei mit Tablet a die Lieder eingeben und von der Empore aus mit Mobilfon weiterschalten (oder Fehler korrigieren, musste auch schon mal sein).

Ausserdem ist der parallele Text- und Fotoanzeigemodus fein.


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07.11.2018 21:23
avatar  Larigot
#7 RE: Liedanzeigetafel
La

Normalerweise bin ich ja sehr technikaffin... Aber diese Monitore finde ich (im Kontext des Kirchenbaus und Gottesdienstes) so [s]scheußlich[/s] unpassend, dass ich mir das als Kirchenbesucher nicht antun würde.

Ich gucke im täglichen Leben oft genug auf irgendwelche Monitore und Displays, die mir nützliche oder überflüssige Informationen mitteilen wollen. Im Gottesdienst will ich -auch- davon Abstand gewinnen und bestimmt nicht multimedial bespaßt werden.

LG
Christian


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08.11.2018 09:03
avatar  Guilain
#8 RE: Liedanzeigetafel
Gu

Ich bin ja selbst für die gute alte Stecktafel. Aber diese neue Form der Anzeige erscheint mir immer noch besser, als wenn nur eine Nummer erscheint. 2006 erschien in "Gottesdienst" ein Leserbrief von mir (siehe unten). Die (nicht veröffentlichten) Reaktionen: Fast alle Einsender waren FÜR den Liedanzeiger, nur eine Schwester des Erfurter Augustinerklosters unterstützte mich.
Wie betätigt man den elektronischen Liedanzeiger so, dass das Aufleuchten der neuen Nummer nicht stört? Immer wieder bringen Zeitschriften dafür Ratschläge – so kürzlich auch GD (Nr. 19 / 2006, S. 14. Der Autor hat recht: &bdquoDiese Überlegungen dürfen nicht als Kleinigkeit abgewertet werden.“ Es erfordert liturgisches Gespür (und nicht selten Fingerfertigkeit), ein solches Gerät richtig einzusetzen. Man könnte freilich menschliche wie elektrische Energie sparen, indem man erst gar keine Liedanzeiger anschafft bzw. kaputte nicht mehr ersetzt. Stattdessen verwendet man wieder eine Stecktafel – idealerweise mit Platz für Lied- und Strophennummern. Die Vorteile: Jeder / jede weiß schon zu Beginn, welche Gesänge vorgesehen sind, kann so die Zeichenbänder gleich im Buch einlegen. Und gestört wird niemand. Eine weitere Möglichkeit (derzeit wohl nur ein Wunsch), falls es unbedingt etwas Elektronisches sein soll: Vielleicht erfinden Leuchtanzeigen-Hersteller eine Tafel, auf der die Liednummern eines ganzen Gottesdienstes erscheinen? Wenn man heute in den Weltraum fliegen kann, müsste es sich doch machen lassen, eine solche Großtafel zu entwickeln. – Übrigens: Ich habe noch in keiner evangelischen Kirche einen elektronischen Liedanzeiger gesehen. Er dürfte eine katholische Erfindung sein. Obwohl ich manchmal vermute, sie stamme von einem Teufelchen...


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08.11.2018 11:30
avatar  Jesaiah ( gelöscht )
#9 RE: Liedanzeigetafel
Je
Jesaiah ( gelöscht )

Ein Seniorenstudent hat mir gestern am Rande einer VL in München berichtet, dass er in Münster (?) bei einem Gottesdienst war, in dem das ganze Liedprogramm inkl. Texten per beamer projeziert wurde. Habe ich noch nie live gesehen, könnte es mir aber theoretisch vorstellen. Der Gute war sehr begeistert davon, dass keine Liederbücher mehr nötig waren.
Und war offenbar eine evangelische Kirche (naja, zumindest war die Vorlesung an der evangelisch-theologischen Fakultät ...)


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08.11.2018 12:51
#10 RE: Liedanzeigetafel
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Administrator

Hat ein Pfarrer in meiner Gegend auch jahrelang gemacht - und zwar, wie ich vermute, ohne die Rechte dafür irgendwo eingeholt zu haben. So kann man den Gemeinden den Umgang mit dem Buch auch austreiben...


Auf Orgelsuche.

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08.11.2018 12:56
#11 RE: Liedanzeigetafel
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Moderator

In der hiesigen Freikirchen-Szene ist der Liedtext-Beamer absolutes Mittel der Wahl. Vor allem deshalb, weil das Liedgut i.d.R. aus irgendwelchen Heftchen oder von kopierten Zetteln mit NGL zusammengesucht ist. Notentext verbietet sich, da sich die Gemeinden meistens ihre Lokalfassungen "zurechtkomponiert" haben.
Außerdem geht das Beamen nur in relativ kleinen Räumen. In großen, die dazu noch hell ausgeleuchtet sind, versagt der Beamer. Statt gut lesbarer, kontrastreicher Buchstaben sieht man oft diffuse Schattenspiele an der Wand. Und oft genug bleibt das Ding dann hängen oder der Bediener blättert zu früh oder pennt (alles Live-Erlebnisse ...).
Meistens steht dann auch noch vorn an zentraler Stelle eine Leinwand als Projektionsfläche herum. Auf mich wirkt das atmosphärisch wie "Onkel Emil zeigt seine Urlaubsfilme" ... [sad]

Ich kann mir nicht helfen: Für mich geht nix über die Liedtafel. Auch deshalb, weil ich keine Lust habe, noch während des Gottesdienstes an irgendwelchen Anzeigeapparaten herumzuspielen. Ich bin mit Tasten und Registerzügen hinreichend ausgelastet ... [grin]


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08.11.2018 15:39
avatar  Jesaiah ( gelöscht )
#12 RE: Liedanzeigetafel
Je
Jesaiah ( gelöscht )

Damit man sich was vorstellen kann, so sieht das bei uns aus ...:

http://olaf.uni-graz.at/~wessely/Liedanzeige_Nestelbach.jpg

Das Foto ist leider mit meiner miesen Handykamera gemacht ... aber für einen Eindruck reicht es.


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08.11.2018 20:45
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#13 RE: Liedanzeigetafel
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
und zwar, wie ich vermute, ohne die Rechte dafür irgendwo eingeholt zu haben



Das ist ein nicht unwichtiger Punkt! Texte per Beamer live an die Wand zu werfen, ist eine Veröffentlichung. Da braucht man schon die Genehmigung von Autor, Verlag oder Verwertungsgesellschaft - natürlich nicht ohne gewissen Obulus...


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08.11.2018 21:59
#14 RE: Liedanzeigetafel
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Moderator

Ich habe den Eindruck, dass man das in dieser Szene eher locker sieht ... [wink]
Vor allem, weil der Tatnachweis schwer zu führen ist, wenn der Beamer ausgeschaltet und der USB-Stick mit den Texten irgendwo in einer Jackentasche steckt.
Eine Parallele zur Kopierwut in den wilden 70ern. Ich entsinne mich an einen (landeskirchlichen) Pfarrer, der einem Kollegen sagte, er solle Kopien für den Kirchenchor machen, statt Noten zu kaufen. Das sei nichts als eine Form der "indirekten Kirchensteuer". Da war keinerlei Unrechtsbewusstsein.
Ende der 70er gingen viele kleine Musikverlage ein, weil die Kopierwut lawinenartig anschwoll.

LG
Michael


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08.11.2018 22:12
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#15 RE: Liedanzeigetafel
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Och, gerade die Verwertungsgesellschaften wissen schon, wie das geht. Anekdote aus einem NAK-Konzert irgendwo im Norden, wo aus zusammenkopierten Noten gesungen wurde. Nach dem Konzert gesellten sich zwei sehr nette Herren zu ein paar Chorsängern, sparten mit Lob nicht und ließen sich die Noten zeigen, nach dem Motto: "Was haben Sie da schönes gesungen, darf ich mal sehen?". Schon war die Falle zugeschnappt. Das geht auch im Gottesdienst, wer kennt schon immer alle Besucher?


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