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Psalmen in der neuen EÜ
#16 RE: Psalmen in der neuen EÜ
Damit die Gemeindepsalmodie für seltene Tagzeitenliturgien nicht zu einem Exoten wird, setze ich sie gerne zum Graduale im Wechsel mit einem Kantor an. Das funktioniert sogar mit allen 9 Stammtönen nach altem GL bei zeitlich bewegtem Asteriscus. Gleichzeitig wird die "Liedstrophe" zum Zwischengesang damit überflüssig.
In Bayern gibt es durchaus noch ev. Gemeinden, die ihre Introiten als gesungene Gemeindepsalmodie lt. EG BY pflegen.
#17 RE: Psalmen in der neuen EÜ
Zitat von clemens-cgn
In Bayern gibt es durchaus noch ev. Gemeinden, die ihre Introiten als gesungene Gemeindepsalmodie lt. EG BY pflegen.
In der ev.-luth. Kirche des Königreiches Bayern ist das so vorgeschrieben - seit 1832 et in saecula saeculorum.
Als die Introiten mit Einführung des EG 1993 neu sortiert wurden, stand das lutherische Bayern kurz vor einer Revolution. Deshalb finden sich im bayerischen Regionalanhang des EG auch noch die alten Introiten. Ratet mal, welche generell verwendet werden ...
Bayerische Kirchenvorstände (vor allem in den fränkischen Provinzen) achten bei der Pfarrerwahl auch immer darauf, ob Kandidat oder Kandidatin die Kehrverse der Introiten singen können - und zwar ohne Orgelbegleitung. Die bekommt nur das Volk. [smile]
LG
Michael
Nur ist der Antwortpsalm eine (wegen ihres poetischen Charakters gesungene) Schriftlesung. Durch gemeinsamen Gesang entsteht eine andere Gattung ähnlich wie im Stundengebet. - Eine Liedstrophe statt des Psalms der Wortliturgie einzusetzen ist zwar verbreitet, aber ein liturgisches non go.
#19 RE: Psalmen in der neuen EÜ
Daß der Antwortgesang grundsätzlich ein Cantorengesang ist, ist ja unbestritten. Bevor mir eine Liedstrophe zum "Zwischengesang" gesetzt wird, greife ich dann doch lieber zur "Nothhülfe" der Gemeindepsalmodie. Die geraden Verse werden von der Gemeinde gesungen und ein "Vorsänger" (z.B. der Kleriker, in Ermangelung von weitrem Fachpersonal) für die ungeraden Verse lediglich den Psalmton beherrschen muß. Wenn CantorIn am Ambo bzgl. Tonalität und Partitur (Münchner Kantorale, Katorenbuch....) sattelfest sind spricht ja nichts dagegen. Bevor mir da schlecht und recht (auf a capella bestehend) am Ambo improvisiert wird, und am Ende der Schlußton des kantoralen Gesanges die antiphonale Antwort der Gemeinde verunmöglicht wird, steigt mir im Ohr die musikalische Galle hoch. Dann doch lieber die gute alte Gemeindepsalmodie, wenn die Gemeinde es kann [wink]
Hallo,
Nachfrage: Wer singt denn eigentlich so die Psalmen in den Gemeinden - egal ob alte oder neue EÜ?
Bei uns und in den umliegenden Gemeinden der Pfarrei werden (fast*) immer beide Lesungen vorgetragen und es gibt, abgesehen von Ausnahmen, 4 Varianten:
1) Kantor/Schola singt Psalmen, Gemeinde den Kehrvers.
2) Organist singt Psalmen, Gemeinde den Kehrvers.
3) Lektor liest Psalmen vor, Gemeinde singt den Kehrvers.
4) Psalmlied oder sonstiges passendes Lied.
Beim Halleluja-Vers gibt es entsprechend natürlich nur die Varianten 1) bis 3).
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
*Ausnahme: Kita- oder oder Kinder-/Familien-Gottesdienste mit größeren Aktionen an der Stelle der Predigt usw.
#21 RE: Psalmen in der neuen EÜ
Bei uns gibt es alle vier genannten Spielarten, wobei der Regelfall - zumindest wenn ich spiele - jener ist, dass der Organist den Psalm vorträgt und die Gemeinde den Kehrvers singt. Kantoren stehen nur sehr, sehr selten zur Verfügung.
Variante 4, Psalmlied, kommt sehr selten vor - und dann meist nicht auf meine Anordnung.
Übrigens kann auch das Halleluja durch eine passende Liedstrophe ersetzt werden, z.B. an Mariä Himmelfahrt durch GL 522,1; da ist genug Halleluja drin, und auch ein deutender Vers. [wink]
So - ich bin nun bereit, die Prügel der Liturgiker wie ein Mann entgegen zu nehmen. [grin]
#23 RE: Psalmen in der neuen EÜ
Lieber Christoph,
Zitat von pvh
Nachfrage: Wer singt denn eigentlich so die Psalmen in den Gemeinden - egal ob alte oder neue EÜ?
Bei uns und in den umliegenden Gemeinden der Pfarrei werden (fast*) immer beide Lesungen vorgetragen und es gibt,:...
3) Lektor liest Psalmen vor, Gemeinde singt den Kehrvers. ...
M.E. ist ein Psalm seit der Entstehung gerade im liturgischen Gebrauch grundsätzlich ein Gesang. Hatte doch bereits David seine Psalmen zur Harfe gesungen.
... da sind mir in der Vergangenheit schon div. Curiosa begegnet. z.B. wenn es da vom Klerus heißt:
Wir sprechen heute ein Lied. Wenn ich es irgend verhindern konnte, haben wir mit der Gemeinde das Lied noch schnell eingeübt und anschließend gesungen (mit allen Strophen [smile] ).
Ein "gesungenes Gebet", hier Psalm, erreicht den Menschen nun mal auf ganz anderen Erlebensebenen und wirkt in der Regel im "Unbewussten" weil Text mit Melodie verbunden, nachhaltig weiter.
Selbst Kinder mit 6 Jahren beherrschen in reformierten Gemeinden in F+NL die Nachdichtungen der Psalmen und singen sie mit Begeisterung mit. In diesen Gemeinden kennt man häufig als einzig liturgietauglichen Gesang nur die Psalmen. Deswegen überschreiben die Komponisten in NL ihre Choralbearbeitungen nur mit Psalmnummern.
#25 RE: Psalmen in der neuen EÜ
Lieber Christoph,
Menschen für den Kantorengesang zu gewinnen, ist wirklich schwer. Leute, die sich eignen - wollen nicht / Leute die sich garantiert nicht eignen - drängen gerne vor.... In so einem Fall greife ich dann doch schon mal zu einer Psalmnachdichtung. Ab und zu werde ich dann in den Gesangbüchern anderer Konfessionen fündig...
#27 RE: Psalmen in der neuen EÜ
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