Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Unzufrieden mit den Manualklaviaturen
Hmm..
mir geht es so wie Larigot, Tuba mirabilis und Clemens cgn.
Schon beim ersten Mal, als ich eine solche Viscount-Klaviatur unter meine Finger bekam, das war in dem 1990-ern auf der Frankfurter Musikmesse (ja, damals stellten die Sakralorgelfirmen dort noch aus! ) auf einer "Prestige V", war ich schon damals vom Klang sehr angetan und von den Klaviaturen geradezu begeistert!
Und so geht es mir bis heute mit meiner tollen "Concerto 355cc" und auch mit dem "Cantorum Duo", das ich seit kurzem mein eigen nennen darf!
Ich mag's schon etwas "knackiger" beim Anschlag, andere Tastaturen sind mir dann doch zu "labberig", empfinde aber Anschlag und Druckpunkt bei den Viscount-Klaviaturen keineswegs als zu hart.
Aber so verschieden sind nun einmal die Empfindungen und die Menschen, und das ist auch gut so!
Herzliche Grüße
Bernhard
#17 RE: Unzufrieden mit den Manualklaviaturen
Ich spiele seit Februar 2017 auf Viscount-Klaviaturen und habe mich an den Druckpunkt gewöhnt. Bei meiner Johannus Opus 1000 habe ich einen leichteren Anschlag in Erinnerung.
Seit Dezember 2018 habe ich mich entschieden wieder Orgelunterricht zu nehmen. Ich spiele in der Zwölf-Apostel-Kirche auf einer Schuke Orgel. Was mir sofort aufgefallen ist, dass die Tasten nur minimal gedrückt werden mussten damit die Pfeifen leicht ansprachen. Ich muss sehr viel sorgfältiger und konzentrierter spielen, damit ich nicht mit meinen (dicken) Finger versehentlich eine Nachbartaste berühre und so einen nicht gewollten zweiten Ton erzeuge. Nun übe ich Stücke (J. Krieger/ J.K.F. Fischer) aus der Barockzeit (16./17.Jahrhundert), in der das Legato-Spiel nicht die „normale“ Spielweise war. So lerne ich mehr Technik, auch schon deshalb, weil die Töne in der Kirche 4 bis 5 Sekunden nachklingen.
Zurück zum Thema. Ich kann Gemshorns Unzufriedenheit nachvollziehen. Bei mir ist das Problem nur anders herum. Ich muss mich bei jedem Unterricht aufs neue an die Schuke - Orgel gewöhnen.
LG
Matthias
Noch einen Hinweis zu den Viscount - Klaviaturen:
Es gibt sie mit einem weicheren oder einem härteren Federsatz!
Dies muß man allerdings bei der Bestellung der Orgel festlegen. Die Firma Kisselbach zeigt dies dem Kunden anhand verschiedener Modell-Tasten...
Liebe Grüße
Bernhard
#20 RE: Unzufrieden mit den Manualklaviaturen
Diese Frage kann ich dir nicht mehr mit 100%iger Sicherheit beantworten.
Vielleicht hat man mich nicht darauf hingewiesen... aber das kann ich nach so langer Zeit nicht mehr mit Bestimmtheit sagen.
Möglich ist auch, dass man davon ausging, dass ein Gemshorn auf jeden Fall um diese Sache weiß (was übrigens auch der Fall war). Und womöglich hätte ich mich damals sogar für die strengere Variante entschieden.
Heute aber sieht die Sache einfach anders aus.
Romanus
(
gelöscht
)
#23 RE: Unzufrieden mit den Manualklaviaturen
Zitat von Gemshorn im Beitrag #1
Was mir aber in letzter Zeit immer mehr aufstößt - bedingt durch den permanenten Direktvergleich mit + PeterWs alter Johannus Opus 30 - ist der viel zu stramme Tastenanschlag und Druckpunkt bei Viscount. Die Opus 30 spielt sich leichtgängig, Trillern gerät selbst einem Wenigkönner wie mir zum Kinderspiel; an meiner Viscount-Gloria hingegen fließen 30 - 40 % der Spielenergie in das "Management" des Tastendrucks.
Zugegeben, als ich deine Concerto zum 1. Mal ausprobiert habe, dachte ich mir auch "Verdammt, die geht aber streng !"
Andererseits weiß ich aus Erfahrung, wie viele, schöne Pfeifenorgeln sich noch viel härter spielen und die digitale Sakralorgel hat doch (zumindest für mich) den Sinn, eine Pfeifenorgel möglichst realistisch zu simulieren und damit dem Organisten zu helfen, sich auf seinen Auftritt in der Kirche optimal vorzubereiten.
Z.b. die schöne, rein mechanische Walcker-Orgel in Mödling/St. Othmar ist mit gekoppelten Plena der 3 Manuale eine echte Herausforderung, wenn es um die perlende Brillanz blitzschneller Läufe geht. Aber das ist alles Gewöhnungssache ! Als ich vor 12 Jahren das Vergnügen hatte, dort ein Konzert spielen zu dürfen und daheim nur 2 ziemlich leichtgängige Johannüsse hatte, habe ich 2 Wochen lang jede Gelegenheit genützt, um in der Mödlinger Stadtpfarrkirche mein Programm zu üben, stundenlang, oft bis in die späte Nacht hinein und siehe da, als es dann soweit war, konnte ich mein Konzert einigermaßen souverän und ohne auffallende Patzer spielen.
Mittlerweile (seit ca. 4 1/2 Jahren) habe ich auch eine Concerto mit exakt den gleichen Klaviaturen und weiß diese Druckpunkt-Tasten sehr zu schätzen, weil sie genau das trainieren, was jeder ernsthafte Organist können sollte:
Auf einer rein mechanischen, großen Pfeifenorgel auch ein 32stel-Laufwerk prestissimo so mühelos und brillant spielen, wie es der große Bach komponiert hat.
Und glaub´mir, historische Pfeifenorgeln wie die Christoph-Orgel der Basilika Sonntagberg spielen sich noch viel härter !
Wie sollte ein von weichen Heimorgel-Tastaturen verwöhnter Wohnzimmer-Organist jemals auf einer solchen Orgel souverän Pachelbel´s c-Moll-Toccata spielen ?
Wenn man an der Concerto etwas noch verbessern könnte, dann eher noch den Klang und die Intonationsmöglichkeiten !
P.S.: Dann hast du also Peter W´s Johannus als Zweitorgel behalten ? Finde ich schön, er würde sich darüber sehr freuen !
Da ich es an der Orgel nie zur Meisterschaft bringen werde, sondern eher mit bescheidenem Spiel den Klang genieße, wäre mir eine leichtgängige Tastatur recht.
Naja, beim nächsten Mal werde ich besser darauf achten; Klaviaturfragen standen früher nicht auf meiner Checkliste.
Die alte Opus 30 von + PeterW steht nicht direkt bei mir, sondern in der Kapelle eines Altenheims, wo ich öfter zu tun habe. Dort hat man - Gott sei Dank - einen Spitzenorganisten, der aus dem Teil wahrhaft Kunstvolles herausholt. Immer wieder ein Genuss.
Ein Test der verschiedenen Digitalorgel-Klaviaturen wäre interessant. (Ebenso natürlich der Pedale.) Leider fehlen in den Firmen-Prospekten Angaben darüber, welche Tastaturen standardmäßig geliefert werden (z. B. FATAR 61 TP). Und in den Testbeiträgen von OKEY erfährt man meist nur, dass sich die Standard-Tastatur angenehm anfühlt und andere Klaviaturen gegen Aufpreis erhältlich sind. - Persönlich ziehe ich knackige, nicht zu leicht gängige Tastaturen vor, weil ich auf mechanischen Instrumenten spiele.
#27 RE: Unzufrieden mit den Manualklaviaturen
Zitat von Guilain im Beitrag #26
Ergänzung betreffs Pedal: Angaben zu den Maßen von Pedalen findet man in Digitalorgel-Prospekten sowie in Testberichten kaum. Soviel ich weiß, haben die Viscount-Pedale eine etwas schmälere Teilung als deutsche Normpedale. Wie ist das bei anderen Fabrikaten?
Testberichte sind für Maße sicher nicht als Primärquelle tauglich. Wer bitte hat Dir Deine Informationen zu den Pedalteilungsmaßen mitgeteilt, auf die Du Dich hier berufst? Die definitiven Pedalmensuren sind doch auf der HP bei Viscount, wie auch der anderen Hersteller zu finden. Viscount hat 20 verschiedene Pedalklaviaturen im Angebot ;-).
Viel wichtiger ist die Positionierung des Pedals zur Manualklaviatur!
Als "einfacher Landorganist" habe ich mich vor 4 Jahren für die Gloria Concerto entschieden, nicht zuletzt wegen der Viscount-Standard-Tastatur (Druckpunkt, "etwas streng", aufgeraute Oberfläche).
Meine "Dienstinstrumente" haben von der 1- Manualigen, über die 2-Manualigen bis zur 3- Manualigen III/57) alle mechanische Manualkoppeln.
Ich stelle fest: dank der Viscount-"Standard-Mechanik" die die Vorbereitung auf meiner Gloria Concerto mir den Übeaufwand auf den "Dienstorgeln" doch wesentlich reduziert hat, gegenüber früher, wo ich zu Hause eine alte GEM hatte (vor allem auf der III/57).
Deshalb bin ich ein mittlerweile überzeugter Verfechter dieser Tastatur - natürlich wäre eine UHT-Tastatur mit einstellbarer "Gewichtung" ein weiterer Fortschritt, aber mein Portemonnaie wurde dadurch geschont.
LG
Martin
#29 RE: Unzufrieden mit den Manualklaviaturen
Ich kann mich Martin nur anschließen, die Standart Klaviatur von Viscount fördert meiner Meinung nach das präziese Spielen. Ich hatte sie bei meiner Vorgängerorgel Prestige 80. Wenn es der Geldbeutel erlaubt empfehle ich aber die einstellbare AWK Tastatur. Mit ihr kann man auch im nachhinein den Druckpunkt verändern ohne Federn oder Druckpunktmatten austauschen zu müssen. Die Qualität kommt im Gegensatz zu früheren Ausführungen heute fast an UHT heran.
LG
Frank
Erinnert mich an die Worte meiner verehrten Klavierlehrerin. Nach Jahren Klavierunterricht auf ordentlichen Mittelklasseklavieren mt leichtgängiger Tastatur hatte sie sich einen gebrauchten Steinway-Stutzflügel zusammengespart und gefunden - ab da fand der Klavierunterricht nicht mehr in der Musikschule, sondern bei ihr zu Hause statt.
Bevor ich überhaupt einen Ton auf dem Heiligtum spielen durfte, sagte sie sinngemäß: "Schwergängige Tastaturen sind wie Schwarzbrot - nicht lecker, aber unglaublich gesund."
Die nächsten Klavierstunden drehten sich allein um die Beherrschung des Instruments. Was habe ich damals geflucht... aber in Nachhinein betrachtet habe ich selten in meinem Leben so viel gelernt.
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!