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Mertel-Orgel der Pfarrkirche Neuerlaa, Wien 23
Romanus
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gelöscht
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#1 Mertel-Orgel der Pfarrkirche Neuerlaa, Wien 23
Die Orgel der Pfarrkirche Neuerlaa (Wien 23), die ich gestern anlässlich eines Requiems spielen durfte, wurde 1981 von der Firma Mertel gebaut, besitzt 16 Register auf 2 Manualen mit mechanischer Traktur, war ursprünglich sogar in Silbermann-Stimmung(!), wurde aber - um die musikalische Vielseitigkeit zu fördern - 2014 auf Neidhardt umgestimmt.
Nach Lektüre der Disposition und Betrachtung der modernen Kirchenarchitektur erwartete ich eine neobarocke Kreissäge, wurde aber letztlich angenehm überrascht !
Bemerkenswertes Detail: Ein Zimbelstern (den ich aber gestern nicht benutzt habe )
Zur Webseite der Orgel
#2 RE: Mertel-Orgel der Pfarrkirche Neuerlaa, Wien 23
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #2
Sehr schön finde ich die dort verlinkte Anleitung für Gastorganisten! So etwas wünsche ich mir mancherorts.
Viele Grüße
Trompetendulzian
In der Tat, das ist gut gemacht!
Schade und irgendwo krass finde ich, dass der Prinzipal 8‘ als zu laut für den Gemeindegesang eingeschätzt wird, außer bei voll besetzter Kirche. Wenn das so ist, ist es schon ein Manko.
In der Anleitung steht freilich auch eine Menge Quark... Atempausen, damit die Gemeinde flüssig singt. Das sind ja Gepflogenheiten wie vor 50 Jahren. Auch die Ansicht, dass ein mitsingender Kantor quasi eine leiser (!) mitspielende Orgel impliziert - völlig daneben. Dass das in der Form in der Kirchenmusikausbildung gelehrt wird, darf stark bezweifelt werden.
Wenn der Prinzipal 8' tatsächlich so laut ist, dass er nur einmal im Jahr - als Beispiel steht dort die Kinderweihnacht - zum Gemeindegesang gezogen werden kann, dann stimmt ebenfalls etwas nicht.
#5 RE: Mertel-Orgel der Pfarrkirche Neuerlaa, Wien 23
Zitat von Gemshorn im Beitrag #4
Wenn der Prinzipal 8' tatsächlich so laut ist, dass er nur einmal im Jahr - als Beispiel steht dort die Kinderweihnacht - zum Gemeindegesang gezogen werden kann, dann stimmt ebenfalls etwas nicht.
Das ist in der Tat merkwürdig. Vielleicht kann Romanus berichten, wie er die Orgel empfunden hat? Grundsätzlich finde ich die Idee, Gastorganisten ein paar sinnvolle Registrierhinweise und Tipps zu den Besonderheiten der Orgel zu geben, sehr lobenswert, denn wann hat man im Normalfall schon die Möglichkeit, Registrierungen im Raum abzuhören?
Romanus
(
gelöscht
)
#6 RE: Mertel-Orgel der Pfarrkirche Neuerlaa, Wien 23
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #5Zitat von Gemshorn im Beitrag #4
Wenn der Prinzipal 8' tatsächlich so laut ist, dass er nur einmal im Jahr - als Beispiel steht dort die Kinderweihnacht - zum Gemeindegesang gezogen werden kann, dann stimmt ebenfalls etwas nicht.
Das ist in der Tat merkwürdig. Vielleicht kann Romanus berichten, wie er die Orgel empfunden hat?
Sowas ist immer Geschmacksache !
Ich habe eigentlich genauso registriert, wie der Hauptorganist geschrieben hat, dass man es NICHT machen soll und es hat für meinen Geschmack wohl etwas grundtönig, aber allemal gut geklungen.
Ich habe selbstverständlich zur Choralbegleitung Prinzipal 8+4 und im Pedal 16+8+4 (ohne Koppel) registriert, wie ich es auf kleineren Orgeln immer zu tun pflege und außerdem bei den 2. und 3. Strophen noch die Flöten (zuerst 4, dann 8) hinzugezogen, was meiner Meinung nach gut zur Schubert-Messe und zur verhalten-weihevollen Stimmung eines Requiems gepasst hat. Bei der FF-Stelle im Sanctus und bei der Halleluja-Strophe des Osterliedes habe ich noch den Octavino 2 hinzugezogen.
Beim Postludium (Johann Georg Albrechtsberger: Präludium in G-Dur, Op.3, Nr.8) habe ich das HW-Plenum (diesmal ohne Flöten) mit Mixtur und alle Pedalregister gezogen und war vom Plenumklang angenehm überrascht: Keineswegs zu scharf und deutlich milder und fülliger als das HW-Plenum der geringfügig größeren Atzgersdorfer Orgel, an der ich seit >16 Jahren als Hauptorganist wirke.
Nur in einem Punkt habe ich den Rat des Neuerlaaer Kollegen befolgt:
Ich habe die Manualkoppel vermieden, denn aufgrund der Pfeifenaufstellung schien es mir plausibel und einleuchtend, dass das Brustwerk unten vom Hauptwerk völlig übertönt wird.
Auch die Neidhardt-Stimmung empfand ich als sehr angenehm: Keinerlei "Wolfsquinten" hörbar, auch Fis-Dur klang immer noch harmonisch und rund, trotzdem behält jede Tonart ihren individuellen Charakter !
Alles in allem war ich sehr zufrieden, gerne wieder !
#8 RE: Mertel-Orgel der Pfarrkirche Neuerlaa, Wien 23
Spielst du alle Strophen in einer Registrierung durch oder meinst du, dass du innerhalb einer Strophe noch nie umregistriert hast? Ich nutze dies gerne, wenn es sich von der Dramaturgie her anbietet, z.B. bei "Lobe den Herren" als Steigerung auf der Tonleiter zum Schluss, bei "Tochter Zion" zum B-Teil der Strophe, bei "Wir pflügen, und wir streuen" zwischen Strophe und Kehrvers etc.
Natürlich gibt es auch Instrumente, bei denen sich dies aus technischen Gründen nicht ohne Hilfe realisieren lässt.
Viele Grüße
Trompetendulzian
Innerhalb einer Strophe registriere ich nicht um. Mir ist das zuviel Dramatik. Bei mehreren Strophen wechsle ich schon die Registrierung, hebe manchmal die Melodie hervor, verwende mehrere Sätze. (Schmankerl: in einem älteren anglikanischen Gesangbuch, "Hymns ancient and modern", war bei den Strophen angegeben, ob sie p, mf, f zu singen seien.)
Ich wechsle strophenweise gerne einmal die Registrierung, besonders wenn mehr als drei Strophen am Stück gesungen werden. Fallweise wechsle ich auch innerhalb einer Strophe, z.B. bei Adeste fideles, beim Schubert-Heilig oder zuletzt bei "Der Geist des Herrn erfüllt das All".
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #8
Spielst du alle Strophen in einer Registrierung durch oder meinst du, dass du innerhalb einer Strophe noch nie umregistriert hast?
Also bei mehrstrophigen Liedern wechsle ich auch gerne mal die Registrierung, lege - wenn's die Orgel hergibt und es von der Lied-Dramaturgie her passt - den c.f. auch gern mal ins Pedal, oder versuche mich im obligaten Spiel.
Auch innerhalb einer Strophe / eines Lieds wechsle ich des öfteren die Registrierung. Ein Beispiel: GL 326 verträgt zum Kehrvers meiner Meinung nach sicherlich eine kleine Steigerung, ähnlich bei GL 328 das wiederkehrende "Halleluja" der letzten Zeile.
Auch bei manchem Sanctus (z.B. GL 193 o. 196) hebe ich das "Hosanna in der Höhe" gerne etwas hervor, gerade beispielsweise bei festlicheren Anlässen. Das funktioniert dann auch auf bescheideneren Instrumenten.
Mit herzlichem Gruß
Flauten
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