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Preisgestaltung
Lieber Matthias,
die Bemerkung zum Punkt Preisgestaltung bei Johannus bezüglich "Sonderwünsche" [siehe hier, Anm. des Admin] kann ich nur bestätigen. Es ist schon manchmal unverschämt, welche Preise dort genannt werden für Zubehör, welches im Ausland hergestellt und in Ede eingebaut wird. Ich habe manchmal den Eindruck, dass "günstige Angebote" nur als Lockmittel für Kundenfang dienen in der Hoffnung, dass sich Kunden für ein günstiges Angebot interessieren und der Hersteller schon von vornherein davon ausgeht, dass dieser oder jener Sonderwunsch geäußert und später auch bestellt wird. Dann wird aber "gnadenlos" zugeschlagen, und eine vorher günstige DO ist dann eben nicht mehr preiswert. Da wird dann schon "abgezockt", was der Markt hergibt. Leider habe ich diese Erfahrung auch machen müssen, vor allem dann, wenn später Änderungen an der DO vorgenommen werden sollen. Das hinterlässt schon einen faden Beigeschmack für Johannus.
An Gemshorn:
Wäre es nicht angebracht, einen eigenen Thread einzurichten, in dem Forenmitglieder über ihre Erfahrungen mit dem Kundenservice von Herstellern/Händlern berichten können? Ich denke, dass Hersteller/Händler von DO dieses Forum regelmäßig und auch wohl sehr aufmerksam lesen und dann Rückschlüsse auf den eigenen Kundenservice ziehen werden. Die Hersteller/Händler wissen schon wohl sehr genau, wo Änderungen in der Kundenbetreuung erforderlich sind. Nur wenn von den Kunden keine Reklamation coram publico (quasi per Internet) erfolgt, ändert sich vorerst einmal gar nichts. Nur so ein Denkanstoß!
Freundliche Grüße
HJG
Manche Äußerungen hätte ich vor einigen Jahren auch noch so getan. Wer mich in den letzten Monaten und Jahren verfolgt hat, weiss, dass ich von der Symphonica dann doch wieder abgekommen bin. Ich habe sehr sorgfältig manche technische Möglichkeit verfolgt, um dann einfach an den Mehrkosten zu scheitern. Dabei habe ich allerdings auch drei Dinge verstehen müssen.
1) Die Realität der DO-Hersteller ist von unseren Vorstellungen im Forum mindestens soweit entfernt wie Europa (glücklicherweise) von Fukushima. Wir diskutieren hier in der großen Mehrzahl Fragen, die in der Lebenswirklichkeit der Hersteller und Händler praktisch keine Rolle spielen! Das ist gruselig, aber leider wahr. Die Hersteller und Händler leben von der Masse der Kunden und die - sorry Gemshorn - verirrt sich nicht in dieses Forum oder das von Orgel Bauer. Die interessieren viele unserer Fragen auch überhaupt nicht.
2) Alle Fertigungsprozesse bauen darauf auf, dass letztlich fließbandartig eine Orgel zusammengebaut wird. Jede Änderung dieses Ablaufes erfordert spezielle Behandlung von der Planung bis zur Einweisung des Mitarbeiters und sie unterbrechen den Arbeitsfluss, was auch in der Logistik berücksichtigt werden muss. Eine Ecclesia im Studiogehäuse erfordert z.B. eine komplette Neuberechnung der Kabelbäume. Am Ende wird sie deshalb teurer als im edleren Ecclesia-Gehäuse! Da sammeln sich ganz schnell ein paar Extrastunden an und evtl. Leerlauf an anderen Stationen. Viele Kosten werden da letztlich doch nachvollziehbar. Alle Standardmodelle rechnen sich letztlich durch die Menge immer günstiger als eine individuell zusammengestellte Orgel.
Man muss auch bedenken, dass auf die reinen Kosten noch ein Verwaltungsanteil und vor allem der Händler draufsatteln. Johannus ist inzwischen dazu übergegangen, günstige Zusatzpakete anzubieten (z.B. für Positief). Roland weigert sich strikt irgendeine Veränderung an der 330/380 zuzulassen! Die Orgel ist intern veränderbar. Nimm sie ode rnicht. Basta. Dadurch kann natürlich eine sehr straffe Fertigung organisiert werden. Man braucht keine Ingenieure, die Extras kalkulieren und planen und überwachen. Nicht zuletzt wird hier im Forum ausgiebig gemeckert, wenn dann etwas nicht funktioniert. Das heisst auch, dass alle Extras vorher durchgetestet sind. Auch das sind Kosten, die man nicht sieht.
3) Wie in der Debatte über den belgischen Sonderpreis für die Rolands schon angeklungen muss der Händler von seiner Spanne auch Beratung und Service organisieren. Da hapert es mächtig. Die leider nur mittelmäßigen Kenntnisse eines Musikhauses habe ich gerade auszubaden. Für SOLCHE Händler sind die Preise wirklich zu hoch. Wer keine Ahnung von Orgeln hat, der sollte es wirklich lassen! Leider kann man solche Leute nicht viel deutlicher im Web brandmarken. Aber in solchen Foren kann man wenigstens die ernsthaft interessierten Musiker darauf hinweisen, dass es in Deutschland einige wenige echte FACH-Händler gibt. Ich kann auch hier nur wiederholen: 500 Euro Mehrkosten bei einem wirklichen FACHmann, zahlen sich später immer aus. Das spart man an Nachbesserungen und vor allem an dem Schrecken, wenn man erfährt, was man für fast kein Geld mehr hätte haben können und womit man Probleme verhindert hätte, denen man nun - geizig wie man war - ausgesetzt ist.
Kurzum: die Extra-Preise bei Johannus haben ihren Sinn.
Zitat von Laurie Phelps
Bei Roland gibt es Extras nicht.
Das 6.2-Interface für eine externe Abstrahlung müßte fertig sein.
Was sollten man sonst noch optional benötigen?
Ja, gut, Fußpistons, hm..., schade.
Im übrigen bargen Deine beiden Texte jede Menge Genuß, wenn man besonders das gut versteht, was Du über gekonnte Anspielungen hinaus gar nicht geschrieben hast
Danke!
Zitat von Laurie Phelps
Wie in der Debatte über den belgischen Sonderpreis für die Rolands schon angeklungen muss der Händler von seiner Spanne auch Beratung und Service organisieren.
Nun gut. Aber was ist mit einem Kunden, der sich bereits im Vorfeld bestens über sein Wunschinstrument informiert hat und beim Händler wirklich nur noch kaufen möchte? Der zahlt dann die vielen Beratungsstunden ungefragt mit, die andere Kunden vielleicht sogar über Gebühr in Anspruch nehmen.
So wie ich deine Ausführungen lese, lieber Laurie, bleibt eigentlich kein Hersteller übrig, der für dich passen würde. Sehe ich das richtig oder habe ich etwas überlesen?
Zurück zum Thema: bei der C330 kann man keine Register umrüsten lassen, keine Pistons, keine anderen Tastaturen, keine anderen Spieltische (okay, es gibt die AGO-Versionen von Rodgers aber die sind vergleichsweise "teuer". Ich halte das für einen guten Ansatz. Kennt man eigentlich sogar von den Discountern: es wird in den wöchentlichen Sonderaktionen EIN Gerät angeboten und nicht fünf zur Auswahl. "Kauf es oder lass es". Nach allem was ich über normale Orgelkäufer inzwischen so weiss, dürfte das viele bereits zufrieden stellen! Die Orgel hat alle lebenswichtigen Dinge. Love or leave it. Change it geht nicht. Das Interface ermöglicht es, die Orgel 330/380 in 95 Prozent aller Anwendungsfälle zweimanualiger Orgeln zu installieren. Ich erinnere noch die Nörgler im Bauerforum. Perverserweise ist die 330/380 letztlich sogar für das ahnungslose Musikhaus verkäuflich! Man bräuchte denen ja nur einen USB-Stick mitliefern und sozusagen dem Kunden drei Auswahlintonationen anbieten. 90 Prozent der Kunden wären völlig zufrieden.
Naja, die Beratungsleistung muss man beim Fachhändler nun mal bezahlen. Dafür ist er auch immer für dich da! Ich habe vor 20 Jahren mal Preislisten für Wiederverkäufer gesehen. Da ist nur scheinbar Luft. (Bekanntermaßen bleiben von einem H&M T-Shirt für 5 Euro auch weniger als 1 Euro in Asien...) Aber davon muss der auch seine Mitarbeiter und seine Fortbildung bezahlen. Und wenn man das nachrechnet, dann relativiert sich diese Zahl sehr schnell. Wenn man betriebswirtschaftlich rechnet, dann geht ein nicht unerheblicher Teil der Summe gleich wieder in fest definierte Töpfe: Polster für schlechte Zeiten, Rücklagen für Garantieleistungen, Ladenmiete, Kreditbedienung für Lagerbestand. Und Du bist einfach gea...t, wenn in zwei Jahren ein Problem auftritt und Dein Händler ist weg. Dann kriegt Herr Schuster wieder eine SOS-Mail und soll es dann richten...
Aber wir reden hier eigentlich über die Aufpreise; die 330-Sonderangebote waren woanders Thema. Ich bleibe dabei: die Aufpreise sind überall hoch oder der "Hersteller" weiss nicht, wie man ordentlich ein Geschäft führt. Mir gefallen diese Aufpreise durchaus nicht und sie haben mir auch einen schönen Traum letztlich verbaut. Aber ich kann diese Aufpreise zum größten Teil inzwischen nachvollziehen.
Laurie
Das ist freilich eine gute Frage.
Ich hab auch keine Idee, wie sich so etwas vernünftig lösen ließe. :-S
Fakt ist, dass ich nicht bereit bin, EUR 2.000 für Beratung hinzulegen. Wenn die Lieferungskosten sich im Rahmen hielten, würde ich selbstverständlich und ohne zu Zögern bei einem Händler mit signifikant günstigerem Preis kaufen — auch wenn der am SüDpol sitzt. Und warum? Weil ich einfach glaube, dass ich die Instrumente gut genug kenne, um die Entscheidung auch ohne Händlerberatung treffen zu können.
Hallo,
Zitat von Gemshorn
Fakt ist, dass ich nicht bereit bin, EUR 2.000 für Beratung hinzulegen. Wenn die Lieferungskosten sich im Rahmen hielten, würde ich selbstverständlich und ohne zu Zögern bei einem Händler mit signifikant günstigerem Preis kaufen — auch wenn der am SüDpol sitzt. Und warum? Weil ich einfach glaube, dass ich die Instrumente gut genug kenne, um die Entscheidung auch ohne Händlerberatung treffen zu können.
allerdings ist das, was Laurie beschrieben hat, beim Händler ja schon eingepreist. Im Prinzip zahlen Kunden, die keine Beratung brauchen, die Beratung von beratungsintensiven Kunden mit.
Davon abgesehen: Neulich beim Kontakt mit einem Rechtsanwalt: da kostete eine Email - unabhängig von Länge und Aufwand - erst mal einen Grundpreis von 50 Euro. Ich habe gerade nochmal nachgezählt: Im Zusammenhang mit meinem Orgelkauf habe ich 14 Emails von Kisselbach erhalten, etwa Anworten auf so Fragen nach der Bankhöhe und solchen Sachen. Das wären nach Rechtsanwaltssätzen schon mal 700 Euro.
Es ist aber ja auch nicht nur die Beratung. Für mich war beim Kauf vor allem der Service bei möglichen Problemen entscheidend. Ich kaufe meinen PC auch nicht beim BlöD-Markt oder im Internet, sondern beim Fachhändler. Ist kaum teurer und wenn mal etwas war, habe ich das Teil innerhalb eines Tages repariert bekommen, und stets konnten die Daten gerettet werden. Beim Neukauf war übrigens stets die Übertragung der Daten auf den neuen Rechner inkludiert. Ich kann es mir nicht leisten, meinen Rechner tage- oder wochenlang einzuschicken. Auch bei einer DO können Probleme auftreten, und da ist es mir eben wichtig, einen Händler zu haben, der regelmäßig in die Gegend kommt und zuverlässig ist, auch bei einer ziemlich günstigen DO wie meiner.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von Laurie Phelps
...Eine Ecclesia im Studiogehäuse erfordert z.B. eine komplette Neuberechnung der Kabelbäume. Am Ende wird sie deshalb teurer als im edleren Ecclesia-Gehäuse! Da sammeln sich ganz schnell ein paar Extrastunden an und evtl. Leerlauf an anderen Stationen. Viele Kosten werden da letztlich doch nachvollziehbar...
Hmmm. Jetzt muss ich aber doch mal googlen, ob ich Dich, lieber Laurie, nicht irgendwo auf einem Foto beim Cocktail mit Mauro & Loriana Galanti oder René & Marco van de Weerd finde! [wink]
Grundsätzlich hast Du natürlich Recht : Bevor man meckert, erst einmal schauen! Deine Beispiele stimmen. Und vom FACHhändler zu reden ist äusserst wichtig. Darum geht es aber nicht (immer...)
Zitat von Laurie Phelps
...Kurzum: die Extra-Preise bei Johannus haben ihren Sinn...
Die Aufpreise für Sonderwünsche kennt ihr. Für die, die keine Ahnung haben, schaut mal hier oder hier nach (auf französisch, aber z.T. mit Bildchen). Unverständlich. Ein zusätzliches Register : 540€. OK, nichts zu sagen. Da bezahlt man das Sample und die damit verbundene Arbeit im Hintergrund, Kern des eigentlichen know how's des Herstellers. Auch die Änderung der Disposition (365&euro bringt im Hintergrund einige Arbeit mit sich, es geht nicht nur um das Einlesen anderer Samples. Andere Zubehöre sind verwunderlich : Eine andere Farbe ausser Eiche hell oder dunkel wird mit fast 1000€ berechnet...Begründung? Ein weiterer Pinsel Noch besser ist der Aufpreis für Holzmanubrien : 30€ pro Manubrie, obwohl die Dinger bestimmt als Grossserie gedreht werden, im Kasten neben der Montageecke stehen und anstatt der Plastikknöpfe draufgesteckt werden können. Ja, Du hast gut nachgerechnet, bei 60 Registerzügen wären das 1800€. Davon kann man einiges Holz und einige Arbeitsstunden bezahlen...Der Preis von Beleuchtung, Pistons, Gummibelägen etc. lässt sich nicht nachvollziehen - es sei denn man finanziert damit die geringere Marge der billigeren Einstiegsmodelle. FATAR TP64 Tastaturen kosten ca 700€ bei Hoffrichter und (dieselben!) 1100€ bei Johannus. Braucht man mehr Zeit dazu einem Johannus Mitarbeiter den FATAR Einbau zu erklären als einem bei Hoffrichter?
Ein letzter Schildbürgerstreich : Ich bin an einem Midisequenzer interessiert. Man hat mir angeboten den ohne Aufpreis (ja, ja!) direkt in die Front einzusetzen. Fast hätte ich zugestimmt, da hübscher und ergonomischer als andere Lösungen. Da es sich allerdings um kein standardisiertes Teil handelt und dessen Lebensdauer unter Umständen beschränkt ist, eine neues Teil dann andere Dimensionen hat etc, habe ich davon abgelassen. Es lässt sich gegen Aufpreis von x€ in eine Schublade einbauen - rechts oder links für denselben Preis x. Klasse Idee. Und da ich immer Radierer, Bleistifte, Post-Its und andere "unumgänglichen" Dinge rumfliegen habe, dachte ich mal an eine weitere leere Schublade auf der anderen Seite. Kein Problem : Die kostet nur Y€ mehr, als die Sequenzer Schublade, also X+Y€!
Aber wie dem auch sei : Laurie, Dein 3.Punkt spricht mir aus der Seele! Dafuer:
Du stellst mit Deiner Forderung letztlich das komplette Einzelhandelssystem zur Disposition.
Kurzum: die letzte Konsequenz Deiner Forderung kann nur Direktmarketing wie HW sein, ohne Showroom, ohne Ausstellung, ohne auf Lager gehaltene Modelle, ohne Beratung, ohne Service und ohne persönlichen Kontakt (aber mit Kunden, die in Foren wie diesen kostenlos Werbung und Beratung für das Produkt machen). Ich stellte schon mal fest, dass in kleinere Orgeln Technik im Werte von vielleicht 1000 Euro Materialwert drin ist. Wenn man natürlich beim Hersteller der Technik auch noch die Beratung und die Entwicklung spart.....
Oder man muss für den gnadenlosen Preiskampf im Internet sein und dann auch dafür dass hundertausende Menschen dadurch ihren Lebensunterhalt verlieren oder als schlecht bezahlte Kurierfahrer weitermachen. Übrigens dürften die Spannen bei allen Orgeln, allen Klavieren, allen Gitarren ähnlich sein. Also: Nieder mit dem Musikhandel? Und nochmal übrigens habe ich nicht den Eindruck, dass irgendein Orgelhändler mit seinen Orgeln große Reichtümer angehäuft hätte.
Es hat außerdem schon Orgelhersteller gegeben, die tolle Produkte hatten, aber die Finanzseite nicht im Griff. Nach ihnen googlet man heute samt und sonders vergeblich.
Vielleicht sollten wir diese doch recht weltanschauliche Diskussion aber von der demnächst in Paris erwarteten Sonder-Symphonica abtrennen?
Laurie
In der Hitze der Diskussion las ich erst jetzt:
Zitat von HJG
An Gemshorn: Wäre es nicht angebracht, einen eigenen Thread einzurichten, in dem Forenmitglieder über ihre Erfahrungen mit dem Kundenservice von Herstellern/Händlern berichten können?
Nichts dagegen. [smile] Wer erstellt den Thread?
Zitat von Laurie Phelps
Vielleicht sollten wir diese doch recht weltanschauliche Diskussion aber von der demnächst in Paris erwarteten Sonder-Symphonica abtrennen?
Sinnvoll, hiermit geschehen.
Jetzt muss ich nochmal auf die 45 zurückkommen. 1000 Euro für extra-Beize. Klingt viel. Neulich habe ich die Frage durchgehechelt, ob mir jemand eine Laminat-Orgel einfärben kann. Weiss wäre ja nun einfach. Also nachträglich kostet mich das mit Sicherheit mehr als 1000 Euro. Vorträglich auch?
Die Symphonica wird CAD-gestützt gebaut soweit ich weiss außerhalb. Jeder vernünftige Hersteller wird also beim Zulieferer immer 20/30 Stück zum günstigen Massenpreis bestellen und dann im Werk bestücken. Eiche hell. Nun kommst Du und willst eine andere Beize. Anruf beim Zulieferer: wir brauchen einen Spieltisch in "Mathias-rosa". Kommt Deine Bestellung am Tag vor der Sammelbestellung von 20-Symphonica-Spieltischen, macht man daraus 21 und stellt den Lehrling beim Zulieferer hin, dass der den Spieltisch dann rosa anstreicht. Kommt Deine Order am Tag danach, dann ist es eine Einzel-Nachbestellung. Der Einkauf muss sich drum kümmern, der Zulieferer muss die Maschinen extra anwerfen und dafür ein Zeitfenster finden und rechnet natürlich - die Säge muss umprogrammiert werden - dafür auch einen Einzelzuschlag. Ein LKW muss extra fahren, die Rechnung extra geschrieben werden und dann kommt das Ding unter eigener Nummer ins Lager. Eigener Vorgang zu Deiner Bestellung. Dann geht er am Tag der Syphonica-Fertigung mit auf die reise durch die elektische Bestückung. Dann lege die einzelnen Mehrarbeiten über den betriebswirtschaftlichen Schlüssel um und schwuppdiwupp addieren sich "Die paar Euro" zu erklecklichen Summen. Der Händler muss ja auch noch daran verdienen.
Du willst die verbreitete Färbung Eiche mittel oder weiß? Pech. Denn die muss einfach einen lilablassblauen Spieltisch mitfinanzieren, bei dem dann auch noch jemand losrennen muss und Dir eine Farbkarte besorgen, das mit Dir über den Händler abstimmen... .
Piston: da muss ein Kabel hin und das muss auch ein digitales Signal senden. Analog wäre das kein Problem. Würdest Du dir selbst einbauen. Übrigens meine ich zu erinnern, dass die extras früher durchweg günstiger waren. Das deutet auch auf eine Neuberechnung hin. Aber das ist nicht DO-typisch sondern erfolgt in vielen Bereichen, wo die generellen Stückzahlen zurückgehen.
Über günstige Fatar-Tastaturen dürften wir uns die längste Zeit gefreut haben... und wie PeterW bemerkte, habe ich zu diesem Satz von Dir weiter oben zwischen den Zeilen schon eine Menge gesagt... [wink]
Laurie
Zitat von Laurie Phelps
Die Symphonica wird CAD-gestützt gebaut soweit ich weiss außerhalb. Jeder vernünftige Hersteller wird also beim Zulieferer immer 20/30 Stück zum günstigen Massenpreis bestellen und dann im Werk bestücken.
Schwierig Dir zu antworten, denn vor lauter Lachtränen über meine lila Orgel, sind meine Augen rot verschwollen und ich sehe die PC tastatur kaum.
Also schliesse ich die Augen und stelle mir Laurie bei der Symphonica Herstellung vor : Eine weisse Fabrikhalle, wie etwa bei Toyota, hunderte von Arbeitsrobotern und lauter Arbeiter, die zwischen den Robotern wuseln...
Na ja, "Massenproduktion" ist vielleicht ein grosszügiges Wort. In meinem Falle, hat sich der ganze Kauf in der Dreieckstrilogie Händler-Ich (mit Euch allen im Hintergrund [wink] )- Johannus (ich hatte direkten Kontakt) abgespielt. Ab einem gewissen Punkt hat Johannus den Händler etwas gepusht, ob ich nicht die verdammte Bestellung endlich aufgeben könnte und sie in Ede mit der Vorproduktion (sic!) anfangen könnten. Das ist im Übrigen kein Gegensatz zu dem von Dir gennanten, da alles wirklich vorher geplant sein will.
Dank Eurer aktiven Hilfe, wurde bei Nennung meines Namens in Ede nur noch gestöhnt : Was will der denn noch?
Und damit sind wir beim Ausgangspunkt : Ich bin in diesem Punkt von meinem Händler unterstützt worden, der nicht nur den "Bestelldruck" von Johannus nicht weitergeleitet hat, sondern wie bereits erwähnt sowohl die Installation einer Komplettesample dreifachen Grossmixtur als den Aufpreis für deren dreifach gesampleten Variante abgelehnt hat. Ich habe das erst zwei Monate danach mitbekommen. Grund? Keine Ahnung, zum Teil, weil ihn vielleicht die musikalischen und technischen Aspekte gereizt haben, aber vielleicht auch eben, weil ihn nie mit Preisen gequält habe... Prost:
Hallo,
also, ich glaube nicht, daß man bei Johannus angestellt sein muß, um die Preise für Sonderwünsche zu verstehe. Eigentlich ist so eine Unterstellung schon eine Frechheit. [wink]
Vor nicht allzulanger Zeit wollten meine Eltern bei einer bekannten, mit H beginnenden Möbelmarke Schränke nachkaufen. Sie hatten bereits einige Möbel zwei Jahre zuvor gekauft. Die Serie gab es noch, nur eben nicht mehr diesen Beizton. Dann wurde der Preis gennant, den es kostet, die Möbel extra in diesem ehemals angebotenen Beizton fertigen zu lassen. Da wurde einem schwindelig. Aber, es ist eben nicht einfach so, daß da jemand mit einem Pinsel steht und den einfach in einen anderen Topf steckt. Letztlich wurde uns erklärt, daß für die Umrüstung, die Maschine einen Tag lang stillsteht, weil alles zweimal gereinigt und wieder befüllt werden muß etc. pp..
Ich vermute, vor einem ähnlichen Problem wird Johannus stehen. Im Werk selber (an dieser Stelle angemerkt: Ein Besuch beim Tag der Offenen Tür lohnt wirklich!) sieht man keine Holzbearbeitung, daher werden die Gehäuse wohl von außen zugeliefert. Und schon geht es los mit der Lieferkette.
Ebenso verstehe ich das Argument "ich lasse etwas weg, dann sollte es billiger werden" nicht. Bei uns in der Firma wenn da ein Kunde ankommt und will bei einer Maschine etwas weglassen, muß trotzdem erstmal ein Ingenieur ran, die Programmierung ändern, evtl. müssen Pläne und Dokumentation geändert werden, dann muß das ganze der Produktion mitgeteilt werden und und und. Das ist ein Wasserkopf ohne Ende. Kurzum, jede Änderung vom Serienmodell verursacht richtig Kosten. Und was in der Industrie gilt, warum sollte das nicht auch für industriell gefertigte Serienorgeln gelten?
Wer unbedingt sein Trauminstrument ganz nach seinen Wünschen für unter 10000Eur haben will, der muß es eben mit Hauptwerk probieren und hoffen, daß er mit weniger als 2 Jahren Bastelarbeit davonkommt und sollte aber auch alle Stunden mal aufschreiben und einen ehrlichen Stundensatz ansetzen. Vermutlich wird man dann aus der 1 eine 3 machen können.
Schlließlich, fragt doch mal nach, was so ein Spieltisch vom Orgelbauer oder Tischler als Einzelanfertigung kostet. Ich habe es getan. Bei mehrern Werkstätten. Durchschnittspreis 7000Eur ohne Klaviaturen, Wippen etc. pp. nur das nackte Holzgehäuse. Protest:
Orgelige Grüße,
wf
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