Benedikt Orgelbau Broschüren

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29.12.2019 15:20
#1 Benedikt Orgelbau Broschüren
tr

Hallo Zusammen,

gerade habe ich festgestellt, dass einige Werbebroschüren der Fa. Benedikt immer noch online verfügbar sind. Die PDF-Dateien stammen gemäß Metadaten aus dem Jahr 2002. Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen interessant, mal hineinzuschauen, was um die Jahrtausendwende angeboten wurde.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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29.12.2019 15:30 (zuletzt bearbeitet: 01.01.2020 19:30)
avatar  Ebi ( gelöscht )
#2 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
Eb
Ebi ( gelöscht )

Hallo

Danke für den interessanten Prospekt von Benedikt. Es ist von einer Vertriebsgesellschaft die Rede: heisst das, dass sie keine eigene Produktion und Produkte, sondern fremde Instrumente „umgelabelt“ hatten?


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29.12.2019 15:44
avatar  Aeoline
#3 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
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Zitat von trompetendulzian im Beitrag #1
...gerade habe ich festgestellt, dass einige Werbebroschüren der Fa. Benedikt immer noch online verfügbar sind. Die PDF-Dateien stammen gemäß Metadaten aus dem Jahr 2002. Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen interessant, mal hineinzuschauen, was um die Jahrtausendwende angeboten wurde.

Ganz viel für den Link. In der Tat haben wir in unserer Kirche eine Benedikt Individuell 228 mit leicht abweichender Disposition zu dem Instrument in der PDF.

Benedikt hat seinerzeit IMHO höchst hörenswerte Instrumente angeboten. Es waren umgelabelte Viscounts. Die Hardware kam von Viscount. Die Samples und die Orgel-Software war Benedikt-eigen...

Falls jemand so eine hören will... - in unserer Kirche steht (noch) eine... - alles bis auf den Schwiegel 2' im HW ist hörenswert...

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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29.12.2019 16:02 (zuletzt bearbeitet: 29.12.2019 16:03)
#4 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
tr

Ich habe seinerzeit als Schüler regelmäßig auf insgesamt drei Instrumenten des Jahrgangs 1997 gespielt:
Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover: III/P/51 (dies könnte die weiße Orgel "Benedikt Individuell" oben auf der zweiten Seite der Imagebroschüre sein)
Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover: I/8 (Modell Truhenorgel 8)
Kirche zum heiligen Kreuz Arpke: II/P/21

Irgendwo müsste ich auch noch Festschriften bzw. Zeitungsausschnitte zur Einweihung der Instrumente haben.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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01.01.2020 07:15
avatar  Jesaiah ( gelöscht )
#5 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
Je
Jesaiah ( gelöscht )

Zitat von Aeoline im Beitrag #3


Falls jemand so eine hören will... - in unserer Kirche steht (noch) eine... - alles bis auf den Schwiegel 2' im HW ist hörenswert...

VG
Aeoline


„noch“....?
Wollt ihr sie loswerden?

Gutes Neues Jahr,

Christian


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01.01.2020 11:15
#6 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
tr

Zitat von Ebi im Beitrag #2
Es ist von einer Vertriebsgesellschaft die Rede: heisst das, dass sie keine eigene Produktion und Produkte,
sondern fremde Instrumente „umgelabel“ hatten?

In der Broschüre zur Einweihung und Festwoche in der Neustädter Kirche in Hannover gibt es einen Beitrag von Herrn von Tegelen, in dem folgende Asssage zu finden ist:

Zitat
Schließlich konnten die ersten Spieltisch-Entwürfe gezeichnet und nach einigen Änderungen zum Bau des Gehäuses für unsere Schreinerei aufbereitet werden.


Dies spricht meiner Meinung nach dafür, dass dort mehr geleistet wurde als "nur" eigene Samples in zugekaufte Hardware zu laden und die Instrumente zu intonieren.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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01.01.2020 11:41 (zuletzt bearbeitet: 01.01.2020 16:20)
#7 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
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Moderator

Es gab bei Benedikt zwei Schienen: Für den Privatkunden (und auch für kleinere Kirchen) gab es modifizierte Viscount-Serieninstrumente mit der (damals ausgezeichneten) Hausintonation.
Größere Kircheninstallationen wurden individuell gefertigt. Die Firma war anno 2000 Mitbieterin in einer Ausschreibung, die ich erarbeitet hatte. Sie bot für eine Kirche hier in der Gegend ein ausgesprochen überzeugendes Konzept an. Die hohe Individualität der angebotenen Lösung hatte natürlich ihren Preis - einen Preis, den die Gemeinde nicht investieren wollte.

LG
Michael


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01.01.2020 13:47
#8 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
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Einen wunderschönen Neujahrsmorgen (hier ist er wirklich schön, mit klirrender Kälte, von Frost überzogenen, gezuckerten Bäumen und Sonnenschein) ins Forum,

ich klinke mich hier einmal in das Gespräch ein, da ich für die von Aeoline angesprochene Benedikt seit 2003 der verantwortliche Organist und Betreuer bin.

Bei den mir bekannten Benedikt-Orgeln handelt es sich ausnahmslos um Viscount-Hardware mit entsprechende angepasster Software und eigenen, sehr aufwändig aufbereiteten Samples.

Ich habe meine Dienstorgel im Laufe der Jahre bestimmt schon über 20x zu Reinigungszwecken oder für kleinere Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten offen gehabt, und kann euch bestätigen, dass auf zahlreichen Platinen das Label Viscount - Made in Italy prangt.

Zitat von trompetendulzian im Beitrag #6
Zitat von Ebi im Beitrag #2
Es ist von einer Vertriebsgesellschaft die Rede: heisst das, dass sie keine eigene Produktion und Produkte,
sondern fremde Instrumente „umgelabel“ hatten?

In der Broschüre zur Einweihung und Festwoche in der Neustädter Kirche in Hannover gibt es einen Beitrag von Herrn von Tegelen, in dem folgende Asssage zu finden ist:

Zitat
Schließlich konnten die ersten Spieltisch-Entwürfe gezeichnet und nach einigen Änderungen zum Bau des Gehäuses für unsere Schreinerei aufbereitet werden.

Dies spricht meiner Meinung nach dafür, dass dort mehr geleistet wurde als "nur" eigene Samples in zugekaufte Hardware zu laden und die Instrumente zu intonieren.

Viele Grüße
Trompetendulzian



Es hat hier, meines Wissens, niemand etwas von "nur" geschrieben oder gesagt. Ich halte es, ehrlich gesagt, für eine stragtegisch kluge Entscheidung der Firma Benedikt, diesen Weg zu beschreiten. Ich weiß nicht, wieviele Mitarbeiter für Benedikt gearbeitet haben, aber ich glaube so richtig groß waren die nie. Da ist es doch nachvollziehbar, wenn es keine eigene Hardware- oder Softwareentwicklung gibt.
Als es die Firma Benedikt noch gab, hatte ich an meinem Instrument insgesamt 3 Reparaturen. Zwei dieser Reparaturen wurden durch Herrn von Tegelen selbst ausgeführt, einmal kam ein Servicetechniker der Firma. Ich denke, wenn der Chef sich für den Kundendienst selbst ins Auto setzt, 300km die A7 runterrauscht und dann eine Orgel repariert, kann der Mitarbeiterstab nicht übermäßig groß sein.
Ich finde für seinen Anteil an der Gesamtbranche ist Johannus in Ede auch von eher überschaubarer Größe, und hier gibt es für alle Einzelaspekte der Instrumente eigene Abteilungen.

Meines Wissens ist der damalige Chef der Firma Benedikt von Hause aus gelernter Kirchenmusiker. D.h. er ist bei der Entwicklung der Orgeln von seinen Erwartungen und Erfahrungen als Musik-Profi ausgegangen, was letztendlich den hohen Anspruch an die Klangqualität erklärt.
Der technische Unterbau einer Digitalorgel ist auch nicht ganz so ohne, und man muss auch die damalige Zeit bedenken. Seit den frühen 2000ern gab es bei der Hardware eine unheimliche Leistungsexplosion, und während damals noch 8 oder 16 Bit Mikroprozessoren der halbwegs bezahlbare Stand der Dinge waren, gibt es heute Prozessoren für "embedded systems" die eine unheimliche Leistung bereitstellen.
Viele Geräte nutzen daher inzwischen embedded Versionen von Linux oder anderer gebräuchlicher Betriebssysteme. Das hat den Vorteil, dass man in diesen Fällen die definierten Schnittstellen des Betriebssystems ansprechen kann, d.h. die Entwicklung von Software ist ein Stück einfacher geworden, auch Filesysteme für die Verwaltung entsprechender Datenmengen stehen zur Verfügung.
Die frühen Digitalorgeln mit ihren einfachen 8 oder 16 Bit Microcontrollern waren noch deutlich hardwarenäher zu programmieren. Das ist gewissermassen komplex, da man hier auch direkt auf Adressen des Microcontrollers zugreifen muss. Jeder, der einmal in der Frühphase der Heimcomputer ein wenig herumprogrammiert hat, wird sich erinnern, wie mühsam das war.

Zitat von Jesaiah im Beitrag #5


„noch“....?
Wollt ihr sie loswerden?

Gutes Neues Jahr,

Christian



Nein, loswerden wollen wir sie nicht, sie klingt ja gut. Allerdings hat sie aufgrund ihres Alters (Installation war 2001) ein paar Beschränkungen und Alterszipperlein.
Die Beschränkungen sind gewissermaßen relativ, schließlich kann man sich mit einer auf 8 Setzer beschränkten Setzeranlage und einer 2.1 Abstrahlung schon irgendwie arrangieren. Die Abstrahlung ist sogar ziemlich gut, denn man hat damals recht gute Boxen verbaut. Auch erfolgt schon eine Windladen-Simulation, welche die einzelnen Töne klar im Raum positioniert. Es hapert ein wenig am gesunden Nachhall, denn unser Kirchlein ist ein etwa 60 Jahre alter schlicht-moderne Sakralbau mit Holzdecke, Teppich und Sonnenschutzjalousetten. Das alles schluckt natürlich jeglichen Hall und die Kirche weigert sich beharrlich mitzusingen.
Unschöner sind die Alterswewechen, die vornehmlich in Gestalt regelmäßig über die verschiedenen Schalter verteilter Kontaktschwierigkeiten, oder durchbrennender Register- und Pistonbeleuchtungen.
Jeder dieser Defekte ist absolut nachvollziehbar, denn die Kontakte sind alle noch in offener Form ausgeführt und zeigen daher irgendwann Korrosionseffekte, auch Glühlämpchen haben irgendwann einmal ausgeleuchtet.
Jeder dieser Defekte ist eigentlich mit Ersatzteilen für Kleinstbeträge zu beheben, allerdings stehen Anfahrt und Arbeitslohn hierzu immer in einem ziemlich schlechten Verhältnis, weswegen die Mini-Defekte dann immer teuer in ihrer Beseitigung werden.
Man muss sich leider ziemlich tief in die Orgel arbeiten, um an die entsprechenden Stellen heranzukommen, und das braucht eben entprechend viel (teure) Arbeitszeit des Servicetechnikers.

Auch handelt es sich alles um Defekte, die auch nach Reparatur wiederkehren werden, denn es ist z.B. technisch nicht möglich die eingelöteten (ja, das war damals leider so) Birnchen der Registerwippen durch Leds zu ersetzen, bzw. die offenen Kontakte werden aufgrund ihrer Bauart auch immer offen bleiben.

Neben den o.g. Limitationen gibt es allerdings noch einen weiteren Aspekt: Dadurch, dass es Benedikt-Orgelbau nicht mehr gibt, wird unsere Orgel schon seit Jahren durch die Firma Kisselbach betreut. Das läuft auch sehr gut und unkompliziert. Allerdings sagt die Firma Kisselbach selbst, dass alle Reparaturen, die mit den Standard-Ersatzteilen zu machen sind kein Problem darstellen, es jedoch eng wird, sollte einmal ein Teil der Hardware kaputt gehen, welches von Benedikt individualisiert und angepasst wurde bzw. welches die spezifischen Samples oder Intonationsdaten enthält. Das wäre dann durch Kisselbach nicht wiederherstellbar.

Aufgrund Ihres Alters, immerhin wird sie nächstes Jahr 20, dem damit verbundenen Zeitwert des Instruments und den o.g. Begleitaspekten, muss man sich bei jeder Reparatur die Frage nach Zukunftssicherheit und Wirtschaftlichkeit stellen.

Von daher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Defekt, auch wenn er isoliert betrachtet klein ist, absehbar zu einer Erneuerung des Instruments führen wird.


VG

Festival Trumpet 8'

"Warum Bach auf der Liste meiner fünf liebsten Komponisten nicht auftaucht? Ich würde in die Liste der fünf größten Religionsstifter ja auch nicht Gott aufnehmen." Daniel Cope

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01.01.2020 14:21
#9 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
cl

Frohes Neues Jahr allerseits!
@ Festival Trumpet / Aeoline
Dies Örgelchen wurde nach damaligem technischen Wissen und Verstand bestmöglich installiert. Auch wenn die Technik sich weiter entwickelt hatte, so war sie lange Zeit klanglich neueren und teureren Instrumenten mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Daß dieses Örgelchen im Raum klingt und es Freude macht, danach selbst mitzusingen, kann ich nur aus mehreren Besuchen bestätigen.... auch wenn sie über keine Hauptwerkstrompete verfügt. Bachs Orgelbüchlein klingt dort nach wie vor klangschön. Es täte mir sogar aus der Ferne weh, wenn sie denn den Hardwaretod stürbe. ... Falls es denn so sein muß, wünsche ich Eurer Gemeinde die klanglich bestmöglich erreichbare Lösung. (die bislang absolut knarrfreie, höhenverstellbare Orgelbank bitte auf jeden Fall übernehmen und die Ersparnis dafür in einen zusätzlichen Fußpiston investieren!).

Liebe Grüße vom Clemens

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01.01.2020 14:31
#10 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
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Zitat von clemens-cgn im Beitrag #9
Frohes Neues Jahr allerseits!
@ Festival Trumpet / Aeoline
(die bislang absolut knarrfreie, höhenverstellbare Orgelbank bitte auf jeden Fall übernehmen und die Ersparnis dafür in einen zusätzlichen Fußpiston investieren!).


Hallo Clemens,

ich sehe das ganz genauso. Das Orgelchen hat mich damals aus 10 Jahren Johannus Opus 230 Analogorgel mit einstrahlenden italienischen Amateurfunkern erlöst. Das rechne ich ihm nach wie vor hoch an. Es handelt sich um ein geschätztes Gemeindemitglied.

Sollte es wirklich einmal ernst mit einem neuen Instrument werden, werde ich die Orgelbank vorsorglich am Boden festdübeln. Das ist noch ordentlicher Beton (Löcher bohren macht da echt Arbeit).

VG

Festival Trumpet 8'

"Warum Bach auf der Liste meiner fünf liebsten Komponisten nicht auftaucht? Ich würde in die Liste der fünf größten Religionsstifter ja auch nicht Gott aufnehmen." Daniel Cope

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01.01.2020 15:10 (zuletzt bearbeitet: 01.01.2020 15:15)
avatar  Positiv
#11 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
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https://www.kirche-fallingbostel.de/kirchenmusik/kantorei

Das dürfte der "Herr Benedikt" sein.

In den süddeutschen neuapostolischen Kirchen war in den 70er Jahren Ewald Kienle sehr aktiv. Damals noch analog, wurden die Harmonien durch Quasi Pfeifenorgeln Kienle TK II usw. mit fast echt aussehenden Pfeifen (zumindest farblich)! der Firma Kienle ersetzt. Ewald Kienle hatte ich als einen sehr angenehmen Herrn kennengelernt, der es gut verstand, seine Produkte überzeugend in die Kirchen zu bringen. Bei aller Wertschätzung war ich immer ein Gegner der "Klosettröhren", weiße Plastikrohre mit Silberanstrich, die Resonatoren. Nicht wenige Kirchen erstrahlten mit diesen "Pfeifenprospekten". Da so eine Röhrenreihe auf waagrecht angebrachten Lautsprechern stand, kam zumindest teilweise die Ernüchterung, dass man damit nicht das Ei des Kolumbus gefunden hatte. In diese Zweifelschicht kam dann Woop mit der Idee in jede Röhre einen kleinen Lautsprecher zu installieren ("Digitalpfeifenorgeln"). Da und dort befanden sich plötzlich Orgeln dieses Profibastlers. Letzlich waren alle kleinere und größere Orgelbauer Bastler. Als es mir mal 1992 gelungen war, anstatt Kienle oder Woop, eine Ahlborn DS 15 zu platzieren, dachte ich anfangs noch, dass sei ein Unternehmen mit, wenn nicht viel mehr als, 100 Mitarbeitern. Bis ich erkannte, dass viele Teile aus Norditalien von JEN oder GEM usw. die eigentlichen technischen Herzen der Orgeln waren. Die ersten Pfeifenimitate von Kienle und Woop wurden wieder abgehängt und durch pure, aber ehrliche Lautsprecher ersetzt. Plötzlich bemerkte ich einen neuen Anbieter, so um die Jahrtausendwende. Man brauche jetzt in Kirchen bis 100 Sitzplätze gar keine externe Abstrahlung mehr?!! Jetzt musste eine Benedikt-Truhe her! Einen externen Lautsprecheranschluss suchte ich an den mir bekannten Orgeln vergebens.

Tatsache ist, dass ich tatsächlich in einer neuapostolischen Kirche noch auf so einer Benedikttruhe spielen darf. Sie ist tatsächlich mittlerweile störanfällig. Wenn man zu fest an den "Manubrien" zieht (was deren Sinn war, erschließt sich mir nur aus optischen Gründen) hat man gelegentlich das ganze Brett mit den Eingeweiden in der Hand. Ich habe hier im Forum schon laut nachgedacht die Orgel zu entkernen und durch eine Viscount Cantorum Duo mit Midipedal durch Einbau in das Benediktgehäuse zu ersetzen. Aber da begegnen mir nur Skeptiker, da das doch nicht schön aussehe. Jedenfalls danke Festival Trumpet 8 für Deine wertvollen Gedanken. Gedackt 8' und die Flöten 4' sind wirklich noch hörenswerte Register. Nur immer mit drei Registern zu spielen, verdirbt aber den Spass. Hoffentlich bringt 2020 die ersehnte neue Orgel!

By the way, wem dieses alles schon bekannt war, es entstehen bei Kirchenneubauten und Renovierungen der neuapostolischen Kirche durchaus auch neue "richtige" Pfeifenorgeln. Jäger und Brommer baut gerade mal wieder bei mir um die Ecke:

https://www.waldkircher-orgelbau.de/orge...inde.html#c8413

Michael


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01.01.2020 18:38
#12 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
tr

Hallo Festival Trumpet

Zitat von Festival Trumpet 8 im Beitrag #8

Bei den mir bekannten Benedikt-Orgeln handelt es sich ausnahmslos um Viscount-Hardware mit entsprechende angepasster Software und eigenen, sehr aufwändig aufbereiteten Samples.

Ich habe meine Dienstorgel im Laufe der Jahre bestimmt schon über 20x zu Reinigungszwecken oder für kleinere Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten offen gehabt, und kann euch bestätigen, dass auf zahlreichen Platinen das Label Viscount - Made in Italy prangt.

Zitat von trompetendulzian im Beitrag #6
Zitat von Ebi im Beitrag #2
Es ist von einer Vertriebsgesellschaft die Rede: heisst das, dass sie keine eigene Produktion und Produkte,
sondern fremde Instrumente „umgelabel“ hatten?

In der Broschüre zur Einweihung und Festwoche in der Neustädter Kirche in Hannover gibt es einen Beitrag von Herrn von Tegelen, in dem folgende Asssage zu finden ist:

Zitat
Schließlich konnten die ersten Spieltisch-Entwürfe gezeichnet und nach einigen Änderungen zum Bau des Gehäuses für unsere Schreinerei aufbereitet werden.

Dies spricht meiner Meinung nach dafür, dass dort mehr geleistet wurde als "nur" eigene Samples in zugekaufte Hardware zu laden und die Instrumente zu intonieren.


Es hat hier, meines Wissens, niemand etwas von "nur" geschrieben oder gesagt.



Das "Nur" sollte in der Tat nicht den geleisteten Aufwand in Sachen, Samples, Konfiguration, Intonation etc. kleinmachen, daher auch die Anführungszeichen, sondern bezog sich auf Ebis Frage nach eigener Produktion und Produkten. Wichernkantor hat ja zwischenzeitlich dargestellt, dass es in dieser Hinsicht verschiedene Varianten gab und ich finde es schön, dass man als Kunde die Möglichkeit hatte, seinen Spieltisch individuell gestalten und schreinern zu lassen.

Zitat von Festival Trumpet 8 im Beitrag #8

Ich halte es, ehrlich gesagt, für eine stragtegisch kluge Entscheidung der Firma Benedikt, diesen Weg zu beschreiten. Ich weiß nicht, wieviele Mitarbeiter für Benedikt gearbeitet haben, aber ich glaube so richtig groß waren die nie. Da ist es doch nachvollziehbar, wenn es keine eigene Hardware- oder Softwareentwicklung gibt.


Da stimme ich dir vollumfänglich zu! Der Aufwand, Samples zu erstellen, aufzubereiten etc. dürfte für eine kleine Firma schon groß genug sein, zumal das Knowhow ja auch erst einmal im Unternehmen vorhanden sein muss, von den Kosten für die notwendigen Entwicklungstools mal abgesehen.
Die meisten Pfeifenorgelbauer löten sich ihre Setzeranlagen und sonstigen Elektronikkomponenten ja auch nicht selbst zusammen sondern kaufen sie zu.

Zur Benennung als "Vertriebsgesellschaft" ist mir zwischenzeitlich eingefallen, dass es ja vor 2004 und demnächst wieder die Meisterpflicht im Orgelbau gab bzw. gibt. Inwiefern diese auch auf den Digitalorgelbau Auswirkungen hat, kann ich nicht beurteilen, aber es könnte ein Grund für die Wahl des Firmennamens gewesen sein.
Übrigens baut die Firma Regent Classics Organs in Großbritannien ähnlich wie früher Benedikt kundenindividuelle Instrumente auf Viscount-Basis. Man scheint bei Viscount also prinzipiell weiterhin für dieses Konzept offen zu sein.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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05.04.2021 22:38
avatar  Lehrling ( gelöscht )
#13 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
Le
Lehrling ( gelöscht )

Als Neuling, schleiche ich mich rein mit GRUß! ich suche schon lang Infos über die Benedikt Orgel. ich würde gerne mir eine
anschaffen, auch defekte. Hat jemand Technische Dokumentation?
Wäre in Schwarzwald eine solche Orgel zu besichtigen, bwz. zu hören?

Vielen Dank!
Lehrling


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06.04.2021 07:17 (zuletzt bearbeitet: 06.04.2021 07:32)
#14 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
avatar
Moderator

Da gab es relativ wenig Gedrucktes. Benedict war - ähnlich wie Hoffrichter - bekannt für äußerst individualisierte Lösungen. Herr von Tegelen bezog die Plattform von Viscount und spielte seine eigenen, akribisch intonierten Samples auf. Die waren um die Jahrtausendwende vom Feinsten! Aber inzwischen ist die technische und damit die klangliche Entwicklung bei allen DO-Herstellern zwei bis drei Schritte weiter.
M.W. hat Benedict in dieser Zeit viele Gemeinden der NAK beliefert. Da die Plattformen bei ordentlicher Pflege durchaus robust und langlebig sind, wird es da noch einige geben. Wir haben hier einige Forianer, die als Organisten in der NAK tätig sind. Die wissen sicher, wo noch Benedict-Orgeln im Einsatz stehen.

LG
Michael


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06.04.2021 12:40
avatar  Aeoline
#15 RE: Benedikt Orgelbau Broschüren
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Ja - bei uns in Frankenberg (Hessen) zum Beispiel. Eine weitere steht in Stadtallendorf (Hessen)...

Ist aber alles ziemlich weit weg vom Schwarzwald. Vielleicht kann sich Positiv einklinken... - der ist zwar zu weit im Osten aber zumindest weit genug im Süden. Vielleicht hat er Connections...

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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