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Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Firmen
Ebi
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#1 Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Firmen
Hallo
Angeregt durch das Thema "Benedikt-Orgeln" möchte ich gerne hier mal zusammengetragen wissen, was es sonst noch so alles in diesem Metier gab und fast in Vergessenheit gerät. Mir fällt ganz dunkel eine Firma "WOOP" ein, mit sehr speziellen Pfeifen-Abstrahlungen...
Ich fände es sehr interessant, hier mal weitere Facts zusammenzutragen, was meint ihr?
Ebi
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#2 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Firmen
#3 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Formen
Ich entsinne mich, dass Woop in zwei oder drei aufeinanderfolgenden Jahren auf der Musikmesse vertreten war - und zwar immer mit recht improvisiert anmutenden Prototypen. Das war in der Übergangszeit zwischen Analog- und Digitaltechnik. Ich meine mich zu erinnern, dass die Orgeln noch analog aufgebaut waren und sich in puncto Abstrahlung an Kienle anlehnten. Woop verwendete eine Vielzahl kleiner LS, die anstelle der Kerne in pfeifenartige Röhren eingebaut waren. Aus welchem Material diese Röhren bestanden, weiß ich nicht mehr.
Die Preise lagen für den Normalverbraucher so weit jenseits von gut und böse, so dass ich mir damals nicht mal Prospektmaterial mitgenommen habe.
LG
Michael
#4 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Formen
Vor ca. 20 Jahren gab es in der NAK Emden und Marienhafe (?) eine WOOP-Orgel, die ich mal befingern durfte. Meine Erinnerungen an den Klang sind: "interessant" - klang besser als das damals hier noch übliche Analoge, war aber weit entfernt von den da bereits erhältlichen Digitalen der ersten Generation ... Wie Wichernkantor bereits bemerkt, war die Abstrahlung "KIENLE-artig", das machte optisch wenigstens etwas her
LG Bernd
Hier noch ein Link mit "Klang": https://www.youtube.com/watch?v=Yg5en26eWo8
Ebi
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#5 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Firmen
#6 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Formen
Ich entsinne mich, dass diese niederländische Firma elektronische Generatoren-Orgeln baute und spätestens mit dem Aufkommen des Samplings vom Markt verschwand. Noch Ende der 80er war sie auf der Frankfurter Musikmesse mit einem Stand vertreten. Im Vergleich zu den damaligen Platzhirschen Ahlborn und Kienle galt sie als eher hochpreisig.
Ha, es gibt immer noch eine Page von einer Nachfolge-Firma, die Wartungen ausführt:
http://www.heyligers-orgels.nl
LG
Michael
#7 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Formen
Nicht zu vergessen die Dr. Böhm Orgeln Dnt zweimanualig und Fnt mit drei. Bis vor kurzem hatte ich noch ein solides Kirchenorgelpedal aus einer Fnt Orgel.
Für unsere jungen Kollegen ein Auszug aus Wikipedia (liest sich heute wieder spannend). Es war nach meiner Erinnerung nach den Farfisa Stummelpedalorgeln eine bezahlbare Möglichkeit, eine Kirchenorgel fürs Wohnzimmer zusammenzulöten. An abgebrochene Eigenleistungen, welche vor sich hin staubten, kann ich mich erinnern. Was für das Waschmittel der Meister Propper, war in der Dr. Böhmwelt der unvergleichliche Adi Zehnpfennig:
https://www.youtube.com/watch?v=UDREs6NtnZQ
"Die Instrumente wurden zum Selbstbau angeboten. Der Kunde musste gemäß einer Bauanleitung zunächst alle Leiterplatten durch Auflöten der einzelnen Bauteile bestücken, sowie die Tastaturen und Bedienelemente in das leere Orgelgehäuse einsetzen.
Die „klassische“ Dr.-Böhm-Orgel („nT“-Reihe für niederohmige Transistortechnik) hat eine analoge Tonerzeugung: Der jeweils höchste der 12 Halbtöne wird durch den sogenannten „Hauptoszillator“ erzeugt, die tieferen Oktaven entstehen durch Frequenzteilung im Verhältnis 2:1, und zwar auf analogem Wege über synchronisierte Sperrschwinger-Oszillatoren.
Die Zuordnung der einzelnen Fußlagen zu den Tasten erfolgt bei diesen Modellen noch über eine sogenannte „Verharfung“: Unter jeder Taste befinden sich acht oder mehr gleichschaltende Kontakte aus versilbertem Federdraht, über die bei Tastendruck die NF-Signale an die entsprechenden Register weitergeleitet werden.
Die Disposition der Orgelregister orientiert sich intensiv am Vorbild der Kirchenorgel. Zu diesem Zweck bedient sich die Dr.-Böhm-Orgel der subtraktiven Synthese. Der elektronische Tongenerator (siehe Sperrschwinger) erzeugt – ähnlich wie beim Moog-Synthesizer – obertonreiche Ausgangstöne in Sägezahnform. Für die Klangcharakteristika der einzelnen Register werden diese Ausgangstöne elektrisch durch sogenannte LC-Schwingkreise gefiltert. Damit ist ein grundsätzlicher Unterschied zur Hammond-Orgel oder ähnlichen Instrumenten gegeben, deren Tonerzeugung auf der Addition von Sinus-Schwingungen beruht."
Michael
#8 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Formen
Die große Zeit der Dr.-Böhm-Orgeln war Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre. Mein Cousin und ich haben zwei Stück davon gebaut und sie bis Anfang der 80er eifrig traktiert. Der Bausatz meiner FnT kostete damals rund 4TDM. Zum Langzeitproblem wurden die korrodierenden Kontakte - unter jeder Taste bis zu elf Stück. Als ich das ständige Nachjustieren leid war, habe ich mir eine Ahlborn Sonata gekauft. Ahlborn baute dieses Modell in Zusammenarbeit mit Riha, einem holländischen Hersteller. Pro Taste gab es nur noch einen Kontakt, was die Zuverlässigkeit beträchtlich erhöhte. Erstmals im elektronischen "Heim"-Orgelbau hatte dieses Modell auch Koppeln.
In meiner Heimat gab es ein paar Leute, die sich mit der Montage von Böhm-Bausätzen für Privatkunden ein Zubrot verdienten.
LG
Michael
Ebi
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#9 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Firmen
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #6
Ha, es gibt immer noch eine Page von einer Nachfolge-Firma, die Wartungen ausführt:
http://www.heyligers-orgels.nl
Zumindest waren einige Instrumente recht improsant, wie dieses hier zum Beispiel
www.heyligers-orgels.nl/modellen/model/WidePipe.jpg
oder auch das:
www.heyligers-orgels.nl/modellen/model/AmPipe.jpg
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #6Heyligers war technisch und klanglich eine sehr gute Orgel. Ich habe es damals in Rotterdam von einem Händler neben einem ehemaligen Kienzle gehört. Beide Instrumente klangen nach damaligem Standard unglaublich naturgetreu. Bei uns war die Kienle aber sicher nicht billiger wie der Heyligers. Der Kienle hat mehr Register, war aber auch etwas teurerer. Beide waren damals leider hoch oben mein Budget - besser gesagt, oben das Budget meine Eltern
Im Vergleich zu den damaligen Platzhirschen Ahlborn und Kienle galt sie als eher hochpreisig.
Cantor ist auch eine fehlende Marke, die es nur kurze Zeit gab. Adriaan van der Poel (der jetzt seine eigene Firma hat - https://www.vanderpoelkerkorgels.nl/) war damals einer der Gründer. Cantor klang m.E. auch außergewöhnlich gut in vergleich mit preistechnisch gleichwertige orgeln.
Zitat von PM im Beitrag #10
Cantor ist auch eine fehlende Marke, die es nur kurze Zeit gab. Adriaan van der Poel (der jetzt seine eigene Firma hat - https://www.vanderpoelkerkorgels.nl/) war damals einer der Gründer. Cantor klang m.E. auch außergewöhnlich gut in vergleich mit preistechnisch gleichwertige orgeln.
Danke für diesen Hinweis. Van der Poel war mir noch kein Begriff. Tolle Orgeln, die auf der dortigen Website zu sehen sind. Scheint aber, dass es Einzelanfertigungen sind. Deshalb werden die sicher auch einen entsprechenden Preis haben .
Grüße,
Frank
Ebi
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#12 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Firmen
Hallo
Beim Stöbern im Internet bin ich auf einen weiteren Namen gestossen, der mir im Bereich Digital-Orgelbau bislang völlig unbekannt war: Fa. Hohner. Das hier angepriesene Instrument aus den 90ern scheint somit wohl schon einige Jahre auf dem Buckel zu haben, dennoch wird es als Digital-Orgel angepriesen (Technologie numérique).
https://www.france-orgue.fr/orgue/index....oc.fch&ido=1115
Weiss jemand mehr über diese Firma? Hat sie etwas mit der gleichnamigen Unternehmung zu tun, die Akkordeons baute (oder noch baut)?
#13 RE: Ehemalige Digital- und Analog-Orgel-Firmen
Die Kisten kamen aus Trossingen. Hatten eine Art Positivgehäuse und sind mW lediglich im französischen Markt gehandelt und vertrieben worden. Mit dem großen Besitzerwechsel bei Hohner ist dort nicht nur die Herstellung und Ausbildung von Wartungstechnikern von hochwertigen Handharmonikas eingestampft worden. Soweit ich erinnere, war die Orgelsparte schon vorher wieder eingestellt.
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