Hallo,

das mit dem Austauschen der Registerbeleuchtung kann man pauschal nicht sagen. Es hängt davon ab, wie die Beleuchtung vom Hersteller verbaut wurde.

Handelt es sich schon ein System mit Steckfassungen ist die Sache relativ einfach, da man dann die Lämpchen vom Spieltisch aus ziehen kann. Meistens kommt man durch Abnahme der Registerschildchen noch nicht an die Lämpchen heran, und muss dann die Wippe selbst abnehmen, was aber nicht so schwierig ist, weil die auf der Drehachse auch nur aufgeglickt sind. Geht man da nicht mit rohen Kräften zu Werke, gehen (zumindest bei meiner Gloria Cantus) die beschädigungsfrei heraus. Das habe ich nämlich schon ausprobiert, um eine Registerwippe zu vermessen und mit dem 3D-Drucker nachbilden zu können. Was spricht gegen ein bisschen Wurlitzer-Feeling durch farbige Registerwippen

Kriegt man die Lämpchen mit den bloßen Fingern nicht so richtig zu fassen, kann ein Aquariumluftschlauch gute Dienste leisten, den man leicht angewärmt über das Lämpchen stülpt, kurz abkühlen lässt, und dann als Zughilfe verwenden kann.

Neben dem Aus- und Einbau stellt sich noch die Frage nach dem passenden Ersatzlämpchen. Da müssen Spannung und ggf. Stecksockel ja auch passen.

Bei älteren Orgeln ohne Stecksockel wird es etwas kompliziert, denn da sind die Lämpchen noch auf der Trägerplatine verlötet. Da kommt man dann nur durch die Rückwand ran. Außerdem kommt es noch darauf an, wie das innere Layout der Orgel ausschaut, das ist nämlich keinesfalls immer einheitlich. Im ungünstigen Fall kann es sein, dass man den Tastaturblock von der Bodenplatte lösen muss, um diesen so weit vorschieben zu können, dass man genug Platz bekommt, um an die Rückseite der Trägerplatine zu kommen.
Hat man das alles unfallfrei geschafft, muss man die Drähte der Lämpchen mit Lötkolben und Entlötsaugpumpe auslöten, von vorn das neue Lämpchen durch die Lötaugen der Platine stecken und mit Elektroniklot wieder anpunkten.

Hierbei muss man die Anschlussstecker der Platine unbedingt abziehen, um diese von der restlichen Orgelelektronik zu trennen. Keine Ahnung warum die Elektronik da so empfindlich reagiert, normal sollte da ja kein Strom bei fliessen, aber ich habe es einmal erlebt, dass eine Orgel nach dem Lämpchentausch ohne Abstöpseln der Platine nur durch ein Werks-Reset wieder dazu zu bewegen war, ihren Dienst normal wieder aufzunehmen.

Hat man das alles hinbekommen, muss die Orgel wieder zusammenbauen, und das wars dann auch schon.

Leds zu tauschen funktioniert grundsätzlich genauso, allerdings haben die Leds als Halbleiterelemente eine definierte Stromflussrichtung, d.h. es ist nicht egal an welcher Seite man plus und minus anlegt.


Nach meiner persönlichen Meinung sollte man oben beschriebene Aktion nur dann selbst durchführen, wenn man schon einmal ein Bisserl Elektronik gebastelt und auch das entsprechende Equipment zur Hand hat.

Andernfalls manövriert man sich sonst schnell in eine Sackgasse und benötigt doch den Kundendienst, muss sich dann - zu Recht- noch Salz ins Ego streuen lassen, wenn der Monteur zu einer teildemontierten Orgel gerufen wird, und hintergründig lächelnd darauf verweist, dass es für so etwas doch Fachleute gibt.

Da hier im konkreten Fall der Post des Threaderstellers mit Grüßen aus dem Waldecker Land endet, ist Baunatal keine 100km weit weg, und ich würde eher dazu raten, die Firma Kisselbach zu beauftragen.


VG

Festival Trumpet 8'

Zitat von Gemshorn im Beitrag #4

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Zitat von Festival Trumpet 8 im Beitrag #3

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Was spricht gegen ein bisschen Wurlitzer-Feeling durch farbige Registerwippen

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Dürfte man das Ergebnis einmal sehen?
Wie ist die Qualität des 3D-Drucks?

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Zitat von Wichernkantor im Beitrag #5

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Zitat von Festival Trumpet 8 im Beitrag #3

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Was spricht gegen ein bisschen Wurlitzer-Feeling durch farbige Registerwippen

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In Württemberg gab es in den 70ern einen OSV, der die Wippen gern nach Registergruppen buntig einfärben ließ. Sogar eigenwillige und kreative Köpfe wie Winfried Albiez und Richard Rensch ließ sich darauf ein.
Prinzipale rot, Flöten blau, Zungen gelb und Streicher (so vorhanden) grün. Walter Supper war es, der den Klängen in seiner (gar nicht so dummen) "Farbentheorie der Orgel" diese Farben zuordnete.

Eine Augenweide war es nicht - es erinnerte mich eher an Bontempi. Zum Glück nur optisch ...

LG
Michael

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Den Versuch der beschriftung mittels 3D-Druck habe ich inzwischen aufgegeben. Leider reicht hier die Auflösung des Druckers beim jetzigen Stand der Technik noch nicht aus, bzw. es ginge so halbwegs mit ein paar Tricks, aber sehr zu Lasten der Oberflächengüte. Das beste Ergebnis erzielt man derzeit tatsächlich mit bedruckter Klebefolie.


VG

Festival Trumpet 8'