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Notre Dame, Paris
#31 RE:Notre Dame, Paris
Genau der Gedanke kam mir auch ...
Ich hätte Lust, mit Monsieur le Président Macron zu wetten. Eine Pulle fränkischen Roten (Schwarzriesling Kabinett, halbtrocken, Jg. 2018) gegen einen anständigen Bordeaux, Pinot Noir ...
Aber ich fürchte, der Fälligkeitstermin der Wette läge jenseits meiner Restlaufzeit.
LG
Michael
Ich halte die 5 Jahre für nicht aus der Luft gegriffen. Was nationale Großprojekte angeht, wissen die Franzosen, wie man es macht. Centre Pompidou, Opéra Bastille und Bibliothèque Nationale waren - inklusive Architektenwettbewerb und Abriss bestehender Gebäude - nach 6-8 Jahren fertig. Auch die Erweiterung des U-Bahn-Netzes geht zügig voran.
Außerdem kann sich Monsieur le Président derzeit wenig Hoffnung machen, wegen seiner Politik im Jahr 2022 wiedergewählt zu werden. Um so willkommener dürfte ihm ein Betätigungsfeld sein, bei dem er sich profilieren kann, ohne mit nennenswertem Gegenwind aus dem Volk rechnen zu müssen.
LG
Christian
#33 RE:Notre Dame, Paris
Na, ich wäre mir da nicht so sicher ...
Was für Schröder die Oderflut, könnte für Macron das Te Deum in ND sein. (Immer unter der Prämisse, es würde tatsächlich klappen.)
Wie sagte doch ein Amtsvorgänger Macrons, ein gewisser "Henri Quatre": Paris ist eine Messe wert ...
LG
Michael
#34 RE:Notre Dame, Paris
Zitat von Lumarus im Beitrag #29
In Anbetracht der entstandenen Schäden ist diese Aussage mit Sicherheit unrealistisch. Hier stehen wohl eher mindestens 10-15 Jahre im Raum und selbst diese dürften nach oben hin offen stehen, leider. LG Stefan
Hier in Köln hatten wir ja vor einigen Jahren ein ebensolches Disaster. In St. Agnes war der Dachstuhl runtergebrannt. Die Sanierungen haben damals schon über 8 Jahre gedauert.....
Hallo zusammen,
die meisten von euch dürften das kennen, aber aus gegebenem Anlass möchte ich den Link hier nochmal posten.
Sehr sehens- und hörenswert. Tolle Drohnen-Bilder aus der Kathedrale, tolle Orgelmusik und ein Olivier Latry, der die Orgel detailliert vorführt.
Mit am beeindruckensten finde ich die Sequenzen von "Carillon de Westminster" im Orgelgehäuse aufgenommen... - also quasi "staubtrocken"...
Wer's noch nicht gesehen haben sollte, findet vielleicht über die Ostertage die Zeit dazu.
VG
Aeoline
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #34
Hier in Köln hatten wir ja vor einigen Jahren ein ebensolches Disaster. In St. Agnes war der Dachstuhl runtergebrannt. Die Sanierungen haben damals schon über 8 Jahre gedauert.....
Hehe, Köln ist jetzt aber ein GANZ schlechtes Beispiel. Wenn ich mir da den U-Bahn-Bau angucke:
Paris: Linie 14; 9 km in Innenstadtlage, Planungsbeginn 1989, Eröffnung 1998 (=9 Jahre)
Köln: Nord-Süd-Stadtbahn; 6 km in Innenstadtlage, Planungsbeginn 1992, (Teil-)Eröffnung 2015 (=23 Jahre); vollständige Eröffnung steht in den Sternen...
#38 RE:Notre Dame, Paris
#40 RE:Notre Dame, Paris
Zitat von Larigot im Beitrag #37Zitat von clemens-cgn im Beitrag #34
Hier in Köln hatten wir ja vor einigen Jahren ein ebensolches Disaster. In St. Agnes war der Dachstuhl runtergebrannt. Die Sanierungen haben damals schon über 8 Jahre gedauert.....
Hehe, Köln ist jetzt aber ein GANZ schlechtes Beispiel. Wenn ich mir da den U-Bahn-Bau angucke:
Paris: Linie 14; 9 km in Innenstadtlage, Planungsbeginn 1989, Eröffnung 1998 (=9 Jahre)
Köln: Nord-Süd-Stadtbahn; 6 km in Innenstadtlage, Planungsbeginn 1992, (Teil-)Eröffnung 2015 (=23 Jahre); vollständige Eröffnung steht in den Sternen...
Da vergleichen wir doch gerade Äpfel mit Birnen
St. Agnes Köln ist Pfarreieigentum. Bauleitung der Restauration lag bei der Diöcese Köln und nicht bei der Stadt, oder dem Land oder dem Bund. Und da ist dieser Restaurationsaufwand nach Dachbrand wirklich zügig gelaufen.
Darüber hinaus gibt es im Kölner Dom automatische Löschvorrichtungen in den Dächern und an sämtlichen Achsen mehrere Steigleitungen. Für Münster und Speyer ist mir ähnliches bekannt. In ND hat es dergleichen wohl nicht einmal ansatzweise gegeben
Dank der Digitalisierung können heute solche Dramen beinahe zeitnah in allen Details weltweit nachvollzogen werden. Entsprechend sind die Reaktionen. In all den Bildern und Schlagzeilen hat mich folgendes Zitat berührt:
"Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat den Wiederaufbau von Notre-Dame in Paris auf Twitter als ein Herzensanliegen von seiner Seite her bezeichnet. Zugleich kommen von ihm auch nachdenkliche Töne. „Dabei dürfen aber nicht die abgebrannten Wohn- und Krankenhäuser in Aleppo, Mossul, Palästina, Nigeria, Jemen und die Menschen dort vergessen werden“, schrieb Schick am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst".
In Paris sind zum grossen Glück offenbar keine Menschen betroffen (auch keine rettenden Feuerwehrleute!) Das Zitat von Erzbischof Schick kann man leicht auch auf weitere geographischen Orte ausweiten: z.B. Syrien, Iran, Afghanistan, etc. Afrika, Lateinamerika, Klima-Katastrophe in Moçambique), usw. Dort sind Menschen seit Jahren und aktuell direkt betroffen.
Für die Notre-Dame haben einige sehr reiche Firmen (aus der Kosmetikbranche) mehrstellige Millionen-Spenden zugesagt. Mittlerweile haben die Spenden sogar die Milliarden-Höhe überschritten. Das finde ich gut so. Ein solches Kulturdenkmal muss wieder aufgebaut werden!
In den Regionen, die Erzbischof Schick anspricht, sind aber vor allem Menschen ganz persönlich betroffen (welches Leid wurde da und wird immer noch verursacht). In diesen Schlagzeilen habe ich noch nie gelesen, dass reiche Firmen der westlichen Welt sich besonders engagiert haben, um dieses extrem grosse Leid zu mildern.
Zudem versucht der französische Präsident für sich und seine offenbar gescheiterte Politik aus diesem Drama persönliche Vorteile zu schlagen, indem er seine vorgesehene Rede zur "Lage der Nation" (sprich Aktivitäten der gilets jaune) auf unbestimmte Zeit verschieben konnte.
Das alles stimmt mich sehr nachdenklich....
Quo vadis Europa? Quo vadis Welt?
Dieser Report schlägt ja in dieselbe Kerbe: https://orf.at/stories/3119232/
Ich sehe das ziemlich entspannt.
1. möchte ich aber versuchen, die gestellte Frage nach dem Quo vadis zu beantworten. Ich wage zu behaupten: Nirgendwohin, wohin die Welt nicht schon früher gegangen wäre. Auch als Notre Dame gebaut wurde, kostete das richtig viel Geld - und ich unterstelle, dass auch damals niemand parallel dieselbe Summe gesammelt hat, um sie den Armen zu geben. Manchmal ändern sich die Zeiten eben auch nicht. Zum Thema "unchristliche Verschwendung" gibt es ja auch die bekannte Evangelienstelle, wo Judas sich namens der Armen beschwert, dass jenes sündteure Öl nicht verkauft, sondern zur Salbung der Füße Jesu verwendet wurde. Jesu Antwort ist bekannt: "Die Armen habt ihr immer." Auch nicht gerade sensibel, nicht wahr?
2. Nur weil jetzt die riesige Summe von bereits einer Milliarde durch alle Medien geht, heißt das nicht, dass die Kirchen sämtliche Anstrengungen zur Armenhilfe eingestellt hätten. Caritas, Diakonie und viele private Initiativen - darunter vielleicht auch das Scherflein der armen Witwe - mühen sich immer noch redlich ab, die Welt ein bisschen heller zu machen, indem sie zumindest einen schwachen Abglanz der Liebe Gottes zu den Menschen tragen.
3. Einen Spender zu schelten, weil er für das eine, nicht aber für das andere gespendet hat, führt vermutlich nicht zum Ziel. Jeder spendet für den Zweck, der ihm wertvoll erscheint. In diesem Fall ist es eben die Kathedrale. Mit den wahrhaft gewaltigen Spenden für die Wiedererrichtung von Notre Dame ist nichts Böses, sondern einfach etwas Gutes geschehen. Nun zu kommen und die mangelnde Armenhilfe zu kritisieren, wird die Spender wahrscheinlich nur wenig freuen. Vielleicht eine sehr schräge Analogie, aber ich bringe sie trotzdem: Wer für die Hungernden in Afrika spendet, ist vermutlich ein edler Mensch, auch wenn er nicht für den Tierschutz oder für die Blindenmission oder für Schwangere in Notsituationen gespendet hat.
Meine zwei Cent dazu.
Übrigens habe ich diesen Thread bisher bewusst nicht in die Plauderecke verschoben, wohin er m.E. eigentlich gehört - schließlich geht es hier nicht nur um die Pfeifenorgel von Notre Dame, sondern um das gesamte Gebäude. Allein, das Wort vom "Plaudern" schien mir sehr unpassend in der ersten Betroffenheit der Stunde. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich den Thread aber dennoch verschieben.
3 gute Antworten - Gemshorn. Das eine tun.... und das andere nicht lassen. In jedem Gottesdienst wird gespendet - immer zu Gunsten von Bedürftigen (Hilfswerke, soziale Institutionen).
Was die kirchlichen Institutionen hier leisten, hat meine volle Anerkennung. Zudem bin ich kein "besserer Mensch", wenn ich für die Armen anstatt für ein weltweit einmaliges Kulturgut spende.
Mir geht es bei diesem Thema eigentlich nur um das "..... nicht vergessen....."
... Die nörgelnden Dummschwätzer und Miesmacher werden nicht alle..
Hier ein Artikel aus dem "STERN" dazu (konnte leider den Link nicht kopieren)...
"MEINUNG
Milliardäre spenden für Notre-Dame:
Die Stunde der Miesmacher - wie gegen Wohltäter Stimmung gemacht wird
Macron will Notre-Dame in fünf Jahren wieder aufbauen
Nach dem Brand in der Pariser Notre-Dame hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen ambitionierten Zeitrahmen zum Wiederaufbau der verwüsteten Kathedrale gesteckt. "Wir werden Notre-Dame noch schöner wiederaufbauen, und ich will, dass das in fünf Jahren abgeschlossen wird. Wir können das schaffen", sagte Macron am Dienstagabend in einer Fernsehansprache. "Es liegt an uns, diese Katastrophe in eine Gelegenheit zu wandeln, um zusammenzukommen." Am Pariser Platz St. Michel versammelten sich am Dienstagabend Hunderte Menschen zu einer Andacht. Als ein Feuerwehrwagen zufällig vorbeifährt, bricht die Menge in spontanen Beifall aus. Die Katholikin Sophie zeigte sich hoffnungsvoll, dass der Wiederaufbau gelingt. "Ich werde Ostern in diesem Hoffnung verbringen. Mein Herz schmerzt, aber ich bin froh, denn das hier ist ein starkes Symbol und eine seltene Gelegenheit, Zusammenhalt zu erfahren." In ihrem Schock über den Brand bekommen die Franzosen auch Zuspruch von prominenter Seite. Michelle Obama sagte bei einem Besuch in Paris, in Zeiten wie diesen müssten die Menschen stark sein und zusammenhalten. "Die Notre-Dame, wird wieder aufgebaut", sagte die Gattin des Ex-US-Präsidenten. Die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg forderte Abgeordnete des Europäischen Parlaments in Straßburg am Dienstag auf, aus dem Brand auch Lehren für die Rettung des Planeten zu ziehen. "Die Welt hat mit großer Sorge und Verzweiflung verfolgt, wie die Notre-Dame in Paris gebrannt hat. Manche Gebäude sind mehr als einfach nur Gebäude, aber die Notre-Dame wird wieder aufgebaut. Ich hoffe, dass ihre Fundamente stark sind. Und ich hoffe, dass unsere Fundamente noch stärker sind, aber ich fürchte, sie sind es nicht." Für den Wiederaufbau des gotischen Baudenkmals lagen bis zum Abend Spendenzusagen von mehr als 750 Millionen Euro vor. Allerdings dürften manche Teile des Bauwerks nicht zu retten und ersetzbar seien.
…
Die Kathedrale Notre-Dame soll schnellstmöglich wieder aufgebaut werden
imago images / Le Pictorium
17. April 2019 14:00
von Carsten Heidböhmer
Die Ruinen von Notre-Dame de Paris rauchten noch, da öffneten die drei reichsten Familien Frankreichs ihre Portemonnaies und spendeten eine halbe Milliarde Euro. Dafür dürfen sie sich nun in den sozialen Medien beschimpfen lassen. Absurd.
Es ist eine Tragödie: Mit dem Brand von Notre-Dame wurde am Montag eines der großen abendländischen Kulturdenkmäler zerstört. Der Wiederaufbau dauert Jahre und kostet viel Geld. Zum Glück gib es in Frankreich reiche Menschen mit Verantwortungsbewusstsein und Bürgersinn, die das Projekt großzügig unterstützen. Die drei reichsten Familien des Landes spendeten mal schnell eine halbe Milliarde Euro. Toll. Eine rundum positive Sache. Oder etwa nicht?
Die Kathedrale Notre-Dame soll schnellstmöglich wieder aufgebaut werden
Die Kathedrale Notre-Dame soll schnellstmöglich wieder aufgebaut werden
imago images / Le Pictorium
Das sehen leider nicht alle so. Denn wie das in Deutschland so üblich ist: Sobald jemand etwas Gutes oder Besonderes erbringt, kommen sie aus ihren Löchern gekrochen. Die Mittelmäßigen, die Neider, die Besserwisser und Schlechtmacher. In öffentlichen Foren und sozialen Netzwerken tun sie das, was sie am besten können: rumnörgeln und die Taten anderer zerreden. Ihr Kritikpunkt: Für die zerstörte Kirche geben sie Geld - aber gegen den Hunger in der Welt oder die sterbenden Flüchtlinge im Mittelmeer tun sie nichts.
Warum Notre-Dame unterstützen - wenn es in Rumänien Straßenhunde gibt?
NATASCHA OCHSENKNECHT UND CO.
Promis kritisieren Millionenspenden für Notre-Dame
Ein irrsinniges Argument - das sich letztlich auf jeden anwenden lässt, der sich für wohltätige Zwecke einsetzt. Spendet man für Straßenhunde in Rumänien, sagen die Nörgler: Aber denk doch an die armen Kinder in Deutschland. Unterstützt man die, heißt es: In Osteuropa sind die Kinder noch viel ärmer dran. Aber was ist dann mit den Menschen in Afrika - geht es denen nicht noch viel schlechter?
Wer den Bau einer Schule in Malawi unterstützt, muss sich demnach den Vorwurf gefallen lassen, dass ein Brunnen doch viel wichtiger sei - schließlich können die Kinder ja nur lernen, wenn sie genug zu trinken haben. Und warum überhaupt Malawi - die Zentralafrikanische Republik ist schließlich noch ärmer.
Helfer werden entmutigt
Ein Wettlauf, der die Möglichkeiten der guten Tat immer weiter einschränkt - anstatt sie zu fördern und Helfer zu ermutigen. So lässt sich letztlich jedes Engagement kaputt reden. Der Wohltäter ist am Ende der Dumme - und derjenige, der gar nichts tut, steht als moralische Instanz da. So ist es schon jetzt auf Facebook, Twitter und Instagram zu beobachten.
Doch wenn einem wirklich etwas an den Hungernden in der Welt liegt oder dem Leid der Flüchtlinge, dann gibt es einen ganz einfachen Weg, diese zu unterstützen: Ein jeder könnte spenden, das ist kinderleicht. Aber andere zu kritisieren macht halt viel mehr Spaß, anstatt selbst etwas zu leisten. Und das Beste: Es kostet nichts.
Wie absurd: Hätten die drei reichsten Familien Frankreichs gar nichts gemacht und sich eine neue Yacht gekauft, anstatt Geld für Notre-Dame zu spenden - niemand hätte sich beschwert. Zum Glück haben sich die Familien Pinault, Arnault und Bettencourt davon nicht beirren lassen."
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