Klaus Zeidlewicz +

27.11.2020 09:36 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2020 09:38)
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#1 Klaus Zeidlewicz +
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Klaus Zeidlewicz +

Am 25.11.2020 verstarb Klaus Zeidlewicz, er hat mich und mein Verständnis für Orgelmusik in der NAK nachhaltig geprägt. Wie viele NAK-Organisten ein Autodidakt, verstand er es - im Gegensatz zu vielen seiner "Kollegen" frei improvisierend vor, im und nach dem Gottesdienst zu begeistern. Mit 37 Jahren wurde er Bischof in der NAK in NRW, zuletzt war er als Apostel tätig. Ein Choralvorspiel aus seiner Feder über ACH BLEIB MIT DEINER GNADE besitze ich seit den 1980er Jahren.

https://www.nak-west.de/db/7834423/Beric...laus-Zeidlewicz

Der Orgel besonders zugewandt war er bis zuletzt auch an technischen Dingen interessiert:

https://hausorgel.gdo.de/fileadmin/ak_ha...xpfeifeText.pdf

Ich bin dankbar ihn näher kennengelernt zu haben.
Bernd


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08.12.2020 11:36
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#2 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Hier noch was gefunden ...

Nette Idee!

Dateianhänge
  • ZEIDLEWICZ - Gedacktpfeife halber Länge.pdf
  • ZEIDLEWICZ - Mehrton-Gedacktpfeife 2.pdf

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08.12.2020 11:49
#3 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Administrator

Hochinteressant!
Finden diese kurzen Gedacktpfeifen bereits irgendwo Anwendung?


Auf Orgelsuche.

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08.12.2020 12:21 (zuletzt bearbeitet: 08.12.2020 12:22)
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#4 RE: Klaus Zeidlewicz +
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SJL

Von Oberlinger gab (oder gibt?) es bei kleinen Kabinettorgeln den sog. CUBUS. Das ist im Grunde eine Art "Subbass aus der Kiste", mit einem Bruchteil des regulären Platzbedarfs, um es mal salopp auszudrücken. Eine interessante Lösung, wenn kein Platz da ist und man sonst ohne 16' wäre.

LG
Stephan


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08.12.2020 12:41
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#5 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Hier dazu ein interessanter Link:

https://orgel-forum.de/viewtopic.php?t=892

LG Bernd


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08.12.2020 14:51
#6 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Moderator

Wilfried Ellerhorst beschreibt Comptons Baßokarina bereits in der Erstauflage seines "Handbuchs der Orgelkunde", erschienen 1928. Ich besitze ein Reprint.

LG
Michael


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08.12.2020 14:54
#7 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Administrator

Zitat von SJL im Beitrag #4
Von Oberlinger gab (oder gibt?) es bei kleinen Kabinettorgeln den sog. CUBUS. Das ist im Grunde eine Art "Subbass aus der Kiste", mit einem Bruchteil des regulären Platzbedarfs, um es mal salopp auszudrücken. Eine interessante Lösung, wenn kein Platz da ist und man sonst ohne 16' wäre.

Der Cubus 16' ist mir bekannt - aber so richtig Schule scheint diese Bauart nie gemacht zu haben, nicht einmal für Truhenorgeln. Aber wenn's funktioniert - warum eigentlich nicht?


Auf Orgelsuche.

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08.12.2020 16:30 (zuletzt bearbeitet: 08.12.2020 16:38)
#8 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Moderator

Oberlingers Kubus spart nicht "Platz", sondern Höhe. Das Volumen der Pfeife ist halt auf einen Würfel umgerechnet. Oberlinger versprach sich davon einen Vorteil beim Bau von Haus- und Kleinorgeln. Kubische Pfeifen haben unmittelbar nach dem Krieg die Organologen Schulze/Kühn in einigen Walckerinnen realisiert. Aber damals hat sich das nicht durchgesetzt, wegen des erhöhten Platzbedarfs - diese Pfeifen waren deutlich breiter als die übliche Windladenteilung und mussten abkonduziert werden. Irgendwo in den Walcker-Hausmitteilungen aus den frühen 60ern gibt es eine Untersuchung von Prof. Werner Lottermoser (damals der "Papst" der Orgelakustiker), der experimentell nachwies, dass die Kubuspfeifen enorm "saugfähig" sind, d.h. ihre Wahrnehmbarkeit wächst an, wenn höher Stimmen zugezogen werden. Ein alter Meister, der bei Walcker Lehrling war, als diese Orgeln gebaut wurden, hat mir mal erzählt, dass dieses Anwachsen des Tons aber nicht in den Griff zu bekommen war. Die Töne sollen im Plenum allzu kräftig "gebullert" haben und auch in der Tonhöhe sehr instabil gewesen sein.

Schulze/Kühn experimentierten übrigens auch mit Flaschen- und Tonnenpfeifen. Das zählt zu den orgelbaulichen Kuriositäten der Nachkriegszeit, wie die Dreikantflöten, Doppelrohrflöten und Septaden Ernst-Karl Rösslers und die Siebenquarten, Unruhen und Schreipfeifen Bornefelds. Man suchte halt nach Neuem ...

LG
Michael


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08.12.2020 16:47 (zuletzt bearbeitet: 08.12.2020 16:53)
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#9 RE: Klaus Zeidlewicz +
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SJL

Vielleicht habe ich es missverständlich formuliert. Ich hatte "Platzbedarf" natürlich verstanden im Sinne von "Ausdehnung im Raum", nicht nur in Bezug auf die Grundfläche. Selbst wenn der Cubus nur Höhe spart, wäre das bei einem 16' ja durchaus ein spürbarer Benefit (sonst wäre eine Kabinettorgel ja schon vom Subbass komplett gefüllt). Oberlinger gab damals an, dass der Cubus ggü. einem regulären Subbass nur ca. 15% des Volumens benötige.

Ich habe in den Achzigern regelmäßig auf einer Oberlinger-Kabinettorgel ohne Cubus gespielt, die hatte nur so einen pupsigen "Sordun 16'", das konnte man jedenfalls getrost vergessen.

VG
Stephan


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08.12.2020 17:04
avatar  wohli
#10 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Zitat von SJL im Beitrag #9
... Selbst wenn der Cubus nur Höhe spart, wäre das bei einem 16' ja durchaus ein spürbarer Benefit ...
VG
Stephan


Um so interessanter scheint ja doch die Zeidlewicz'sche Ausführung zu sein - da ja hier der Platzbedarf deutlich reduziert ist, oder?


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08.12.2020 17:18 (zuletzt bearbeitet: 08.12.2020 17:19)
#11 RE: Klaus Zeidlewicz +
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Moderator

Zitat von SJL im Beitrag #9
Ich habe in den Achtzigern regelmäßig auf einer Oberlinger-Kabinettorgel ohne Cubus gespielt, die hatte nur so einen pupsigen "Sordun 16'", das konnte man jedenfalls getrost vergessen.


Jo, die Sordune, die in den 60ern von etlichen Firmen gern als einziges Pedalregister gebaut wurden, waren oft Alpträume. Ich habe nicht einen erlebt, der stimmte. Und der angeblich feine, summende Ton, den Smets und Klotz ihm andichteten, war auch in den allerseltensten Fällen überzeugend realisiert.
In einem trockenen Raum klangen die Dinger wirklich nur - öhem - flatulent ...

LG
Michael


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