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Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
#1 Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Hallo Zusammen,
gerade bin ich dabei, die herrlich süffige Choralimprovisation Wunderbarer König W 14/1 von Sigfrid Karg-Elert zu üben.
Das Stück endet im Pedal mit einem vierstimmigen Akkord G - d - h - d'. Die Terz h - d' ist kein Problem, aber wie soll man die Quinte G - d spielen? Selbst wenn ich meinen Fuß (Schuhgröße 44) um 90 Grad drehe, ist er noch zu kurz.
Gibt es überhaupt Pedale, ich denke an britische oder amerikanische Normen, auf denen dies realisierbar ist oder ist die Quinte eher als Hinweis darauf zu verstehen, dass der Komponist das Hinzuziehen eines 32 Fuß-Registers wünscht (wobei Karg-Elert so etwas vermutlich explizit hinschreiben würde)?
Ich freue mich über ein bisschen Erhellung.
Viele Grüße
Trompetendulzian
#2 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Hallo Trompetendulzian,
ich habe vor ein paar Jahren bei einem Orgelkonzert Karg-Elerts op.87/2 "Jesu, mein Freude" geblättert und registriert.
Schlussakkord im Pedal: C c g c' e'
In der Notenausgabe stand der Hinweis, dass die beiden tiefen C vom Registranten zu spielen sind.
Ich hatte das Vergnügen nochmal bei einem anderen Stück, bei dem ich aber nicht mehr weiß, was es war. Es könnte auch von Karg-Elert oder von Reger gewesen sein.
Gruß
Jürgen
#3 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Orgelkater
(
gelöscht
)
#4 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Hallo Trompetendulzian,
auch wenn die Realisation der Töne mithilfe eines Registranten kein Problem darstellen sollte, so mag bei manch einer Orgel die Quinte über dem Grundton eher einen akustisch und klanglich schlechteren Eindruck erzeugen. Anstelle von philogogischer Notentreue entscheidet ebenfalls das Ohr mit. Das von Hornprinzipal benannte fünfstimmge Beispiel - im fff übrigens - entspricht dem Teiltonaufbau, der Schluss von wunderbarer König eben nicht. Das ändert ja nichts an den sonstigen Reizen des Stückes. Es gibt Literaturbeispiele , bei denen der 1. Oberton bzw 2. Teilton zur Stilistik gehören, andere Komponisten legen bspw. dreistimmige Pedalschlussakkorde nach dem folgenden Teiltonprinzip an: 1-4-5 - das hängt natürlich auch von der Tonartendisposition.
Lieben Gruß
#5 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Hallo Zusammen,
danke für eure wertvollen Hinweise! An den Teiltonaufbau hatte ich gar nicht gedacht, sondern nur an den akustischen 32 Fuß-Effekt. Also nehme ich mit, dass das d im Zweifel entfällt oder bei Verfügbarkeit eines Registranten und geeignetem Instrument dieser das darunterliegende G (oder von hinten durch die Orgelbank greifend das d) übernehmen kann.
Bei einer Digitalorgel könnte man theoretisch auch die AP-Funktion nutzen, da das d auch im Manual gespielt wird, würde es dadurch ja in's Pedal runtergekoppelt werden.
@Clemens-cgn:
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #3
H-d ist auf dem Radialpedal mit dem linken Fuß möglich. Man nimmt die Quinte dann etwas weiter hinten und nicht direkt vor den Obertasten.
Das habe ich nicht ganz verstanden: G - d liegen ja bei Karg-Elert gedacht im Bass und h - d' im Tenor.
Viele Grüße
Trompetendulzian
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #5
Bei einer Digitalorgel könnte man theoretisch auch die AP-Funktion nutzen, da das d auch im Manual gespielt wird, würde es dadurch ja in's Pedal runtergekoppelt werden.
Wahrscheinlich wird genau das nicht funktionieren, da der Manualbass nur den jeweils tiefsten Ton des Akkords mit den Pedalregistern spielt, sozusagen eine monophone Lösung (die ja in 99,9 % der Fälle sinnvoll ist).
#7 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Dass Komponisten bewusst oder unbewusst kleine "Gemeinheiten" eingebaut haben, die manche Stücke (oft unnötigerweise) quasi unspielbar machen, ist ja keine Seltenheit. Wenn der Komponist eine Pranke einer Duodezime hatte (a la Rachmaninov o.ä.), muss man ja auch pragmatisch damit umgehen. Meines Erachtens spielt es in der Praxis wohl kaum eine Rolle, ob in dem Getöse irgendwo mal ein Ton fehlt. An solchen Problem würde ich mich jedenfalls nicht zu lange aufhalten, wenn sie musikalisch vernachlässigbar sind und es nicht gerade zufällig das Examensstück ist.
VG
Stephan
#8 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Sorry, da war ich vom G versehentlich auf das H meiner PC-Tastatur gerutscht.
Gemeint war selbstverständlich die Pedalquinte G - d. Die auf der Radialklaviatur mit dem linken Fuß dann ziemlich weit hinten erreichbar ist. CC macht das gerne so. Ob ich diese Verrenkung unbedingt machen muß ???? Mit Üben wär es auf einem Radialpedal hinzukriegen ...
#9 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Zitat von Gemshorn im Beitrag #6Zitat von trompetendulzian im Beitrag #5
Bei einer Digitalorgel könnte man theoretisch auch die AP-Funktion nutzen, da das d auch im Manual gespielt wird, würde es dadurch ja in's Pedal runtergekoppelt werden.
Wahrscheinlich wird genau das nicht funktionieren, da der Manualbass nur den jeweils tiefsten Ton des Akkords mit den Pedalregistern spielt, sozusagen eine monophone Lösung (die ja in 99,9 % der Fälle sinnvoll ist).
Ich habe gerade beide mögliche Varianten herausgefunden:
1.) das Pedal der Concerto 234 wird bei aktiviertem AP komplett ignoriert
2.) in Hauptwerk funktioniert es mit der Koppel P Bass, drei Töne im Pedal zu spielen und den vierten im Manual zu ergänzen
#10 RE: Karg-Elert: Wunderbarer König W 14/1
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #8
Sorry, da war ich vom G versehentlich auf das H meiner PC-Tastatur gerutscht.
Darauf bin ich überhaupt nicht gekommen - hätte ich mal beim Lesen einen Blick auf die Tastatur riskiert.
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #8
Gemeint war selbstverständlich die Pedalquinte G - d. Die auf der Radialklaviatur mit dem linken Fuß dann ziemlich weit hinten erreichbar ist. CC macht das gerne so. Ob ich diese Verrenkung unbedingt machen muß ???? Mit Üben wär es auf einem Radialpedal hinzukriegen ...
Das klingt logisch und beantwortet meine Ausgangsfrage. Allerdings ist CC *deutlich* gelenkiger als ich und die Orgelübstunde muss ja nicht unbedingt beim Physiotherapeuten enden.
Viele Grüße
Trompetendulzian
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