Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?

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30.08.2023 11:06
#31 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
Or

Hm, ich glaube so schnell werde ich nicht zum Hauptwerk-Fan. Sicherlich ist die Software sehr mächtig, für mich auf den ersten Eindruck sogar zu mächtig. Tausende von Einstellmöglichkeiten, aber alles nur auf englisch und der Klang vom Demo Sampleset St. Anne's Moseley war für mich eher ernüchternd als beeindruckend (kaum Hall und eher trocken). Und auch bei der Nutzung von Friesach war ich jetzt nicht sprachlos im Vergleich zu GrandOrgue. Zwar besteht unter Hauptwerk mein Problem nicht mehr, aber auch unter GrandOrgue ist es mittlerweile nur noch ein Teilproblem. Dafür dann einen stolzen Betrag zu zahlen ist es für mich nicht wert. So hat halt jede Software Ihre eigene Zielgruppe.


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30.08.2023 18:16
#32 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
So

Könnte man alles meinen, lieber @orgelfreund,

so brauchst du halt 9einhalb mal so viel Zeit, um manches unvollständig und klanglich rudimentär herzurichten.

(9 mal für GO, weil nicht weniges nicht, oder nur teilweise, oder unbefriedigend geht....
....und anschließend dann noch einhalb mal für Hauptwerk, bei dem die Grundfunktionen heute super einfach - an allen weiteren Möglichkeiten vorbei - und absolut klasse ausgereift sind 😉)


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30.08.2023 19:56 (zuletzt bearbeitet: 30.08.2023 20:10)
avatar  Hans
#33 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
Ha

Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #32
so brauchst du halt 9einhalb mal so viel Zeit, um manches unvollständig und klanglich rudimentär herzurichten.

Diese Argumentation ist nicht nachvollziehbar. Bspw. ist die Multi-Kanal-Einrichtung in Hauptwerk für Einsteiger die reinste Katastrophe. Da verbrätst du die vielleicht eingesparte Zeit mehrfach. Ich denke, Orgelfreund geht die Sache schon richtig an.

@Orgelfreund:
Man muss sich im klaren sein, was man will. Das ist mir in den Anfängen mit Hauptwerk 2 nicht so klar gewesen. Man probiert aus, ist begeistert und erahnt nur dunkel die Folgekosten der Kaufentscheidung (Lautsprecher, Samplesets u.a.). Das ist eine Thematik, die sich über die Zeit entwickelt. Die eingespielten Beispiele auf contrebombarde.com sind meist schöne Klangdemonstrationen der erhältlichen Samplesets.

Die Orgel des mitgelieferten Samplesets der St. Anne/Moseley ist kein Hilight, obwohl es einige gute Einspielungen gibt. Das Set lädt man gewöhnlich nur, wenn man bei Problemen irgendwas mit der Demo-Orgel ausprobieren will. Ansonsten kann man die vergessen (in dem Sinne, dass es viele bessere Samplesets gibt).

Zu der Programm-Oberfläche und den vielen Optionen - das ist in der Tat abschreckend, die Oberfläche ist altbacken und alles Andere als touch-optimiert. Das neue Touch-Menü in HW VIII ist eine kleine Hilfe, reicht aber noch lange nicht aus (z.B. wenn ein Dialog geöffnet wird, der nur mit der Maus gut bedienbar ist). Wie der Name schon sagt, es ist nur ein "Touch-Menü" und keine komplett auf Touch optimierte Oberfläche.

Die allermeisten Optionen braucht man zum Spielen nicht (falls das Hoffnung macht). Ich mache meine Orgel an, starte den Hauptwerk-PC, lade ein Sampleset und spiele los. Da gibt es nichts Kompliziertes einzustellen.

Was der Hauptwerk-Entwickler bisher versäumt hat, ist eine rollenbasierte Oberfläche, wo diverse Optionen nur angezeigt werden, wenn man die entsprechende Rolle auswählt, z.B. Spieler, Installation, Surround-Konfiguration o.ä. Ich habe keine große Hoffnung, dass sich das mittelfristig ändert.

Für Hauptwerk werden ca. 350 Samplesets verschiedenen Typs und Größe angeboten. Wenn man Interesse an diesen meist kommerziellen und kopiergeschützten Samplesets hat, dann ist die Wahl klar.

Ist man mit den Samplesets zufrieden, die für GO angeboten werden, dann fällt die Entscheidung auch eindeutig aus. Daran kann man sich orientieren. Der Sampleset-Hersteller Piotr Graboswki bietet einige (wenige) Samplesets für GO an. Siehe hier: piotrgrabowski.pl/grandorgue-versions/

Hauptwerk wird ständig weiterentwickelt, auf manche Features wartet man sehr lange, bis sie umgesetzt sind. Aber es geht weiter. Die Updates sind meistens nicht kostenlos.

Bei GrandOrgue geht es auch langsam weiter, aber gefühlt tut sich so gut wie gar nichts.

Hauptwerk ist unter der Haube ohne den kleinsten Zweifel die bessere Orgelsoftware, aber oft hört man auf die Schnelle keinen Unterschied. Wie du schon sagst, bei der Friesach ist wahrscheinlich kaum ein Unterschied zu hören.

Also ich würde es an Deiner Stelle an den Samplesets festmachen, für welches System man sich entscheidet. Der Geldbeutel spielt natürlich auch eine Rolle.

Für mich ist Hauptwerk aus musikalischer Sicht das Beste, was mir für mein Orgel-Hobby begegnet ist. Seit 14 Jahren erfreue ich mich daran und gelegentliche Sampleset-Käufe halten meine Freude an Hauptwerk auf einem sehr hohen Niveau ;-)

Vor kurzem waren bei Inspired Acoustics alle Samplesets für 92 EUR zu haben, die teiweise über 1000 EUR kosten.
Das war ein vorgezogenes Weihnachtsfest ;-)

Ich wünsche Dir für Deine Entscheidung zu GO oder HW viel Erfolg! GO hat den Vorteil des kostenlosen Einstiegs mit virtuellen Orgeln und ein Wechsel nach Hauptwerk steht einem jederzeit offen.

Sweelinq möchte ich noch erwähnen: sweelinq.com
Die Software bietet eine zeitgemäße Touch-Bedienung und auch interessante Orgeln. Klanglich kommt sie an Hauptwerk nicht ganz ran, weil die Samples ziemlich glattgebügelt werden (so mein Eindruck). Ausprobieren lohnt sich aber!


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31.08.2023 08:21
#34 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
Br

Ich habe auch GO und HW im Vergleich gespielt. Angefangen habe ich mit GO. Für den Einstieg in die VPO-Welt ist das aus meiner Sicht ein guter Deal, denn GO ist kostenlos und man kann sich in einem Schritttempo, das auf einen selbst passt, der VPO-Welt nähern.

Angefangen mit der Standard-Orgel, die bei GO dabei (und nicht besonders pralle) ist. Dann gibt es von ein paar wenigen Anbietern Sample Sets mit GO-ODF, hier wurde von PG genannt (ich glaube AVO bietet teilweise auch GO an). Es gibt weitere Set-Anbieter, die unverschlüsselte Sets bereitstellen, z.B. Sonus Paradisi. Hier ist dann grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, das Set mit GO zu spielen. Voraussetzung ist, dass es eine ODF-Datei dazu gibt, die in GO eine Benutzer-Oberfläche bereitstellt und auch die Roh-Samples ein wenig "bearbeitet", vorrangig in der aufeinander abgestimmten Lautstärke. Hier gibt es aber diverse ODFs, die im Internet bereit gestellt werden, sodass man sich ein entsprechendes Sample Set kaufen und mittels separat bezogenem ODF in GO betreiben kann. Beispiele hierfür sind Billerbeck und Caen von Sonus Paradisi.

Die Benutzeroberfläche in GO ist deutlich reduzierter, mindestens dadurch auch für mich etwas intuitiver. HW kann halt ganz viel, das Handbuch mit über 300 Seiten legt Zeugnis davon ab. Aber intuitiv und anwenderfreundlich geht anders, das ist auch Teil der Wahrheit.

Ich bin irgendwann auf HW geschwenkt, weil mir der Klang dann deutlich besser gefallen hat. HW macht halt mehr, als nur eine wav-Datei abzuspielen. Der Ton wird noch geformt und modelliert. Das Klangergebnis ist toll, aber entsprechend hoch auch die Anforderungen an die CPU. Teil der HW-Überlegung muss also auch die verbaute PC-Technik sein.

Das führt einen dann zu dem von @Hans angesprochenen Punkt: die Folgekosten. Schafft man sich HW an, hat man freiwillige und unfreiwillige Folgekosten. Die unfreiwilligen, die man allerdings am besten vorher bedenkt und freiwillig in Kauf nimmt, sind der höhere Bedarf an PC-Technik (CPU, Kühlung derselben, ggf. RAM). Bei meiner CPU (4 Kerne, 8 logische Prozessoren), die einen Benchmark-Wert von ca. 8.000 hat, hatte ich für meine normalen Anwendungen nie Probleme, hat die im Idle-Modus mit erledigt. Auch GO war da keine Herausforderung. In HW läuft die beim Spielen mit allen Kernen quasi unter Dauerlast und kommt immer wieder an ihre Grenzen.

Die freiwilligen Kosten sind die der Sample Sets. Sobald man HW hat, öffnen sich schlagartig die Tore zur Sample Set Welt ganz weit auf. Mit GO kann man hier nur durchs Schlüsselloch schauen, wobei man da wie gesagt mit Caen, Billerbeck, Casavant Bellevue, etlichen Composites sowie mit vielen Demos (die auch kleine Stand-alone Orgeln sein können) ein gutes Repertoire erblicken und benutzen kann. Mit HW kann man aber wirklich alles spielen, v.a. auch die verschlüsselten Sets.

Und bei HW kommen regelmäßige Updates auf die neue Version dazu, mittlerweile im Takt von 12 bis 18 Monaten. Die kosten jeweils ca. 90€. Man muss die nicht machen, HW läuft bis in alle Ewigkeit so weiter. Irgendwann möchte man aber vlt. bestimmte Funktionen haben oder ein bestimmtes, gewünschtes Sample Set erfordert eine bestimmte HW-Version.

Zum Ausprobieren, wegen der niedrigen Kostenschwelle und dem "man kann jederzeit kostenneutral zurück" ist Grandorgue allerdings perfekt.

Ab und zu werden "gebrauchte" Lizenzen von aktuellen oder älteren Hauptwerk-Versionen angeboten. So bin ich eingestiegen. Wenn du dich mit dem HW-Gedanken trägst, kann ein Suchauftrag bei Kleinanzeigen und ebay sinnvoll sein. Auch im Hauptwerkshop wird aktuell eine uralte HW Lizenz für 150€ angeboten. Damit hat man jedoch nach wie vor erhebliche Einschränkungen. Hier ist dann allenfalls die Überlegung, ob der Rabatt des Kaufs dieser (oder einer anderen gebrauchten) Lizenz und das Upgrade auf HW8 den Upgrade-Aufwand lohnt.


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02.09.2023 09:25
avatar  Hans
#35 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
Ha

Lieber Brassmann, das ist eine schöne Ergänzung zu meinem Beitrag.

Es bleibt zu erwähnen, das die Oberfläche von GO ebenfalls uralt ist und noch weniger als Hauptwerk für Touchmonitore geeignet ist. Also ohne Maus keine Chance. Eine Oberfläche für die vielen erforderlichen Optionen ist sicher nicht einfach, aber möglich. Aber da traut sich noch keine Seite ran.


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07.09.2023 14:01
#36 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
Or

Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #32

so brauchst du halt 9einhalb mal so viel Zeit, um manches unvollständig und klanglich rudimentär herzurichten. (9 mal für GO, weil nicht weniges nicht, oder nur teilweise, oder unbefriedigend geht....
....und anschließend dann noch einhalb mal für Hauptwerk, bei dem die Grundfunktionen heute super einfach - an allen weiteren Möglichkeiten vorbei - und absolut klasse ausgereift sind 😉)


Ich habe alleine um Hauptwerk zum laufen zu kriegen 9 mal länger gebraucht als bei GO. Für meine derzeitigen Zwecke ist GO die bessere Variante und nicht so schlecht wie hier dargestellt.

Danke auch an @Hans und @Brassmann für eure ausführlichen Beiträge und Erfahrungen.

Zitat von Hans im Beitrag #33
[quote=""|p73749]
Man muss sich im klaren sein, was man will. Das ist mir in den Anfängen mit Hauptwerk 2 nicht so klar gewesen. Man probiert aus, ist begeistert und erahnt nur dunkel die Folgekosten der Kaufentscheidung (Lautsprecher, Samplesets u.a.). Das ist eine Thematik, die sich über die Zeit entwickelt.

Zu der Programm-Oberfläche und den vielen Optionen - das ist in der Tat abschreckend, die Oberfläche ist altbacken und alles Andere als touch-optimiert. Das neue Touch-Menü in HW VIII ist eine kleine Hilfe, reicht aber noch lange nicht aus (z.B. wenn ein Dialog geöffnet wird, der nur mit der Maus gut bedienbar ist). Wie der Name schon sagt, es ist nur ein "Touch-Menü" und keine komplett auf Touch optimierte Oberfläche.


Für nur mal ab und zu auf einer "anderen Orgel" zu spielen reicht GO für mich vollkommen aus und das Ganze ist quasi kostenlos, wenn auch mein Rechner hier deutlich an die Leistungsgrenze kommt. In einen leistungsstärkeren Rechner, (Touch-)Monitore, Lautsprecher, etc. zu investieren, dafür bin ich derzeit nicht bereit. Wie du sagst, ich muss für mich erstmal herausfinden was ich langfristig möchte, denn eigentlich habe ich ja eine schöne Digitalorgel

Zu der Touch-Bedienung: Ich habe gemerkt, dass es für mich reicht einmal mit der Maus alles einzustellen. Beim spielen selbst bedient man dann nur die Register, Koppeln, Setzer und das geht mit einem Touchmonitor oder mit den Tasten an seinem Instrument dann gut.

Danke auch für den Hinweis zu Sweelinq, das hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.


Zitat von Brassmann im Beitrag #34
Die Benutzeroberfläche in GO ist deutlich reduzierter, mindestens dadurch auch für mich etwas intuitiver. HW kann halt ganz viel, das Handbuch mit über 300 Seiten legt Zeugnis davon ab. Aber intuitiv und anwenderfreundlich geht anders, das ist auch Teil der Wahrheit.

Ich bin irgendwann auf HW geschwenkt, weil mir der Klang dann deutlich besser gefallen hat. HW macht halt mehr, als nur eine wav-Datei abzuspielen. Der Ton wird noch geformt und modelliert. Das Klangergebnis ist toll, aber entsprechend hoch auch die Anforderungen an die CPU. Teil der HW-Überlegung muss also auch die verbaute PC-Technik sein.


Für mich als Einsteiger ist die Oberfläche tatsächlich viel zu überladen und das trübt dann auch ein bisschen die Freude und den Ersteindruck, der ja bekanntlich nicht zu unterschätzen ist, wenn man für jede Einstellung erstmal eine Weile suchen muss.

Ich werde nun erstmal etwas Zeit verstreichen lassen um herauszufinden was ich eigentlich möchte. Vielleicht melde ich mich ja mal wieder mit einer Frage zu GO oder Hauptwerk 😉


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07.09.2023 15:58 (zuletzt bearbeitet: 07.09.2023 16:04)
#37 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
So

Viel Glück, lieber @Orgelfreund 😊

Bitte entschuldige, ich wollte/sollte dir Hauptwerk nicht aufschwätzen 😉


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07.09.2023 18:30
avatar  Hans
#38 RE: Setzer-Pistons der Concerto (350) in Hauptwerk nutzen!?
Ha

Zitat von Orgelfreund im Beitrag #36
Ich werde nun erstmal etwas Zeit verstreichen lassen um herauszufinden was ich eigentlich möchte. Vielleicht melde ich mich ja mal wieder mit einer Frage zu GO oder Hauptwerk

Das ist eine gute Idee. Wenn die Entdeckungsreise mit GO seinen Lauf nimmt und die Euphorie des neuen "Spielzeugs" nachlässt, dann bleibst du ggf. bei der Digitalorgel und hattest eine nette Abwechslung.

Ich wünsche Dir viel Freude auf der Entdeckungsreise!


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