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Concerto vs. Sonus
#166 RE: Concerto vs. Sonus
Ein "gewachsenes" System vermutlich ;)
Andererseits fand ich die Videos von der Eminent-Homepage über deren Maestro Tonalis auch schwierig. Es kann an der Schwierigkeit liegen, dass die Daten konsistent in der Orgel liegen müssen, damit die weiter funktioniert -- aber die Reihenfolge von Schritten (Orgelregister laden, im Programm überschreiben, zurück auf die Orgel schicken) wirkt wie Assembler-Programmierung. Wer mal irgendwann Microcontroller programmiert hat, durchschaut das, aber ein Normalbenutzer kratzt sich vermutlich am Kopf..
Aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, weil ich die ganzen Randbedingungen nicht kenne. Am Ende fiele mir vielleicht auch nix besseres ein, wenn ich für die programmieren würde.
LG
Zitat von Regal acht im Beitrag #166
...dass die Daten konsistent in der Orgel liegen müssen, damit die weiter funktioniert...
Ja, eine geschickte Modellierung der Architektur stellt eine der "Künste" bei der Entwicklung von Software dar, welche sich von der eher handwerklichen Tätigkeit des reinen Programmierens abhebt. Die einfache Lösung wäre bei den Physis-Orgeln wohl das ausschließliche Hantieren mit ".all"-Dateien, welche stets das komplette Parameterset beinhalten - aber das wird mit zunehmender Anzahl zu verwaltender Modifikationen irgendwann unübersichtlich (mathematisch betrachtet, hat man es dann nämlich mit einem Kreuzprodukt der Einzelkonfigurationen zu tun). Wie gesagt: Möglicherweise war eine derartige Flexibilität von den Physis-Entwicklern auch gar nicht so gedacht; nur eins ist sicher: Wir sind die Kunden...
#168 RE: Concerto vs. Sonus
Meiner Meinung nach stammt die Architektur noch aus einer Zeit, als man sich über den praktischen Nutzen noch wenig Gedanken gemacht hat. Die Concerto 234 ist zum Beispiel für ein Orgeldesign konzipiert, welches im Hauptwerk eine Quinte an 7. Stelle, im Schwellwerk eine Quinte an 6. Stelle und eine Terz an 8. Stelle.
Habe ich nun ein Orgeldesign, bei dem die Quinte im Hauptwerk an 6. Stelle steht, dann würde es schon Sinn machen, den Registerplatz HW7 auf HW6 zu verschieben (sowie die darüberliegenden Registerplätze teilweise gleich mit). Denn im Gegensatz zu einer 2 2/3'-Stimmenkopie inmitten von 4'-Schattenregistern hätte man dann dort die gesamte Palette der HW-Quintstimmen zur Verfügung. Das wäre wohl für die Auswahl wesentlich sinnvoller als nur das Kopieren von Einzelstimmen.
Leider ist es so, dass der Registerplatztausch die gesamte Orgel betrifft und keineswegs nur eine einzelne Intonation. So weit hat man beim Konzept des Orgeldesigns scheinbar nicht gedacht, oder wenn, was war der Sinn und Zweck der Entscheidung?
Man hat einen Speicherbereich definiert, in den genau vier Benutzer-Intonationen hineinpassen sowie weitere globale Einstellungen wie die aktuellen SET- und CMB-Werte. Diese zusammen bilden die ALL-Datei. Dabei bleiben bestimmte Werte wie die Transponierung aussen vor.
Entweder hat man es nicht nötig, diese Daten intonationsbezogen zu machen oder man hat Angst davor, dann nicht mehr abwärtskompatibel zu sein. Dabei wäre dies meiner Meinung nach kein Hinderungsgrund. Es würde völlig ausreichen, das alte Format lesen zu können und nur das neue zu schreiben. Ja, und am Speicherplatzbedarf wird es wohl auch nicht liegen. Die paar Byte dürften wohl entbehrlich sein.
Liebe Grüsse, Mike
Zitat von Choralbass im Beitrag #168
Leider ist es so, dass der Registerplatztausch die gesamte Orgel betrifft und keineswegs nur eine einzelne Intonation. So weit hat man beim Konzept des Orgeldesigns scheinbar nicht gedacht, oder wenn, was war der Sinn und Zweck der Entscheidung?
Vllt. hat ja dieses "Schattenregister-Listen-Konzept" seinen Ursprung ganz banal in der Unveränderbarkeit der Manubrien-Beschriftungen bei den Physis-Orgeln. Ich hätte diese Listenzuordnung auf die "Stops" (so der engl. Ausdruck) erst überhaupt nicht eingeführt, sondern dem Nutzer eine allumfassende, nach Gattungen und Fußzahlen hierarchisch wohlsortierte Liste von Stimmen zu jedem Register angeboten.
Zitat von Choralbass im Beitrag #168
Diese zusammen bilden die ALL-Datei. Dabei bleiben bestimmte Werte wie die Transponierung aussen vor.
Ok, ich hätte gedacht, die Transponierung ist in der .set-Datei enthalten und damit auch in der .all-Datei drin - mag sein. Aber auf jeden Fall ist in der .all nur eine .set-Datei enthalten, d.h. deren Parameter gelten nicht stylespezifsch, sondern global.
Zitat von Choralbass im Beitrag #168
Entweder hat man es nicht nötig, diese Daten intonationsbezogen zu machen oder man hat Angst davor, dann nicht mehr abwärtskompatibel zu sein.
Soweit ich das bisher gesehen habe (zumindest in .cmb und .sty), hat Viscount für seine Dateiformate Versionierungen eingeführt. Wenn also der Parser in der bisherigen Orgel-Software geschickt aufgebaut wäre, könnte man durchaus kompatibel erweitern...
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