Musescore oder Lilypond?

07.04.2021 10:28
avatar  PM
#1 Musescore oder Lilypond?
PM
PM

Liebe leute,

Wer hat Erfahrung mit Lilypond oder Musescore? Was empfehlen Sie und warum?

Wichtig für mich ist
- 2 manuale + Pedal
- grosse Akkorden mussen möglich sein (zb Musik von Feike Asma ode Max Reger)
- einfach transponieren ohne (viel) nacharbeiten.

Danke in voraus , LG

PM

„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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07.04.2021 10:31
#2 RE: Musescore oder Lilypond?
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Administrator

Lilypond hat von sich aus keine grafische Oberfläche. Die Noten werden in eine Textdatei eingegeben, also kein WYSIWYG. Es gibt zwar grafische Umgebungen, die man über Lilypond legen kann, habe einige versucht, aber die wirkten auf mich sehr unausgereift und unvollständig. Ansonsten ist Lilypond ein hochprofessionelles Tool mit einem großartigen Ergebnis. Allein, "Blindeingabe" ist nicht für mich.

MuseScore stelle ich dagegen gerne ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. Die von dir genannten Anforderungen erfüllt es mit Leichtigkeit.


Auf Orgelsuche.

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07.04.2021 16:55
avatar  Flauten
#3 RE: Musescore oder Lilypond?
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Zitat von PM im Beitrag #1
Was empfehlen Sie und warum?

Ganz klares Statement: Musescore.
Begründung: Relativ intuitive und meist selbtserklärende Bedienung mit recht ansprechenden Ergebnissen.
Lilypond ist eher was für den Spezialisten oder Graphiker.

Mit herzlichem Gruß

Flauten


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07.04.2021 23:56 (zuletzt bearbeitet: 08.04.2021 00:03)
#4 RE: Musescore oder Lilypond?
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Zitat von PM im Beitrag #1
Was empfehlen Sie und warum?

Seit vier Jahren setze ich Orgelnoten mit Musescore. Ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Notationsprogrammen, habe mich aber von Musescore überzeugen lassen. Es ist selbsterklärend und einfach zu bedienen. Ein Handbuch gibt es online. Da das Programm einen Linuxursprung hat, nistet es sich mit seinen Ressourcen nicht in mein Mac-System ein, was ich als Vorteil sehe. Dafür ist das Programmdesign allerdings linux-like, was mich persönlich aber nicht stört. Es läuft bei mir absolut stabil.

Das typografische Drumherum ist für mich als Grafiker allerdings gewöhnungsbedürftig – aber man kommt irgendwie immer zum Ziel. Sollte ich mal ein Notenheft mit professioneller Ausstattung drucken lassen, würde ich auch ein professionelles Satz- und Layoutprogramm zur Ausgabe der Druckvorlagen zu Hilfe nehmen und nur den eigentlichen Notensatz von Musescore dort einbinden.


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08.04.2021 09:04
#5 RE: Musescore oder Lilypond?
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Administrator

Ich habe vor wenigen Monaten ein kleines Orgelbuch zum Eigenteil meiner Diözese in Eigenregie erstellt, quasi ein Privatprojekt. Auch ich stand damals vor der Wahl, ob ich es mit MuseScore, Primus oder mit Sibelius First setze.
Nach reiflicher Abwägung vieler Faktoren entschloss ich mich, die Arbeit mit Sibelius First zu erledigen.

Auch die beiden anderen Programme sind in ihrer Weise exzellent, das möchte ich unbedingt betonen.

Übrigens betrachte ich MuseScore sehr wohl als ein professionelles, ja hochprofessionelles Programm, das in seinen Möglichkeiten nicht hinter Finale, Sibelius und wie sie alle heißen zurück steht.

Jedes Programm hat gewiss Stärken und Schwächen - auch die richtig teuren.


Auf Orgelsuche.

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09.04.2021 17:21
avatar  HeBo
#6 RE: Musescore oder Lilypond?
He

Ich kenne beide Anwendungen nicht aus eigener, tiefer Nutzung. Ich bin nach kleineren Irrungen und Wirrungen vor einigen Jahren mit Sibelius First (Version 5 oder 6, meine ich) in den Notensatz eingestiegen und schon bei relativ einfachen vier- bis sechsstimmigen Sätzen für Blechbläser an Grenzen gestoßen. Ich habe dann das "richtige" Sibelius angeschafft, nutze es aber eigentlich nicht wirklich genug, um das Geld zu rechtfertigen, das man immer wieder für die Verlängerung der Lizenz in die Hand nehmen muss. Daher ist der Griff zu MuseScore oder Lilypond vielleicht nicht die schlechteste Idee.

Lilypond bietet vermutlich die weitgehendsten graphischen Möglichkeiten. Das erkauft sich man aber mit der Eingabe des "Notentextes" in einer Beschreibungssprache. Die Naturwissenschaftler unter uns werden sich sicherlich an den Klassiker der Formeleditoren TeX (oder LaTeX) erinnern, der ein ähnliches Konzept hat und auch für graphisch sehr hochwertige Ausgaben bekannt ist. Wie das in Lilypond aussieht, kann man sich hier einmal anschauen: Notentext von Lilypond. Daran muss man sich sicherlich gewöhnen (wollen).

Von MuseScore habe ich selbst ein paar Ausgabeergebnisse gesehen, die durchaus überzeugend waren. Von Paul Fey - einige Forianer werden bestimmt mindestens seine Sampleset-Vorstellungen auf youtube kennen - weiß ich, dass er nicht nur für sein Studium MuseScore verwendet. Seine eigenen Kompositionen, die er auf youtube vorstellt, schreibt er auch per MuseScore nieder.

Vielleicht hilft das bei der Entscheidungsfindung ein wenig weiter...


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10.04.2021 11:04
avatar  ( gelöscht )
#7 RE: Musescore oder Lilypond?
Gast
( gelöscht )

Obwohl viele Jahre nach dem Studium noch immer begeistert von LaTeX, käme für mich so etwas wie Lilypond nicht in Frage. Beim Musiknotensatz liegt für mich der Schwerpunkt einfach mehr bei einer "visuellen" Eingabe und der Möglichkeit, hernach möglichst unkompliziert in der Navigation noch Nachformatierungen vorzunehmen.

Ich nutze seit knapp 20 Jahren "Passport Encore" und hatte zwischenzeitlich auch nicht gewechselt, obwohl das Programm anfänglich öfters mal Abstürze produzierte. Mittlerweile ist es "relativ" stabil, und Updates kommen extrem selten noch. Kennt und/oder nutzt eigentlich jemand "Encore"?


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16.04.2021 18:05
avatar  PM
#8 RE: Musescore oder Lilypond?
PM
PM

Alle: .
Ich habe Musescore gedownload, jetzt mal anfangen.

LG PM

„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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14.12.2021 20:43
avatar  martinusbaumq ( gelöscht )
#9 RE: Musescore oder Lilypond?
ma
martinusbaumq ( gelöscht )

Der folgende Text kommt spät, ist aber vielleicht auch für andere Forumsmitglieder hilfreich:

Die beiden Programme haben eine unterschiedliche Zielrichtung. Mit beiden können kostenlos Notenblätter erstellt werden. Solange man hauptsächlich Notensätze erstellt, die in ihrer erstellten Form unverändert bleiben (oder nur transponiert werden), sind mit Musescore sicher leichter schnelle Ergebnisse zu erzielen.

Lilypond ist ein Programm, mit dem schnell sehr variabel einmal erstellte Tonfolgen oder Strukturen in verschiedener Weise neu zusammengestellt werden können z.B. für verschiedene Besetzungen und komplexe Projekte wie Notenbücher flexibel gestaltet werden können. Die Darstellungsmöglichkeiten sind vielfältiger als mit Musescore. Als grafische Benutzeroberfläche gibt es Frescobaldi, mit dem genau so einfach, vielleicht einfacher und schneller Sätze höchster (grafischer) Qualität erstellt werden können. Insbesondere sind musikalische Zeichen, die in Musescore einzeln angebracht werden müssen, flüssiger in einem Rutsch einzutragen.

Die Hürden zum Einstieg sind bei Lilypond/Frescobaldi sicher höher, Lilypond bietet viel mehr Möglichkeiten.

Die Ergebnisse anderer Bearbeiter können im Musescore-Forum nur gegen Bares getauscht werden. Lilypond-Bearbeiter stellen ihre Ergebnisse kostenlos zur Verfügung.

Der Austausch zwischen den Programmen ist grundsätzlich über .xml möglich. Lilypond kann Notengrafiken erstellen, die als Bilder z. B. in Textverarbeitungsprogramme übernommen werden.

Die Konvertierung schon vorhandener codierter Noten, z.B. in ABC oder manch anderen Formaten ist mit Lilypond automatisiert möglich.


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