Ewald Kienle + 1. Februar 2021

13.04.2021 14:32 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2021 16:37)
#1 Ewald Kienle + 1. Februar 2021
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Gerade halte ich die neueste "Okey"-Ausgabe in den Händen und muß darin erfahren, daß ein weiterer Pionier der zunächst analogen, dann digitalen elektronischen Kirchenorgel,
Ewald Kienle , * 21. Dezember 1928,
am 1. Februar 2021, im gesegneten Alter
von 93 Jahren verstarb.

Ich erinnere mich noch gut an Herrn Kienle in den Frankfurter Musikmesse-Zeiten Anfang der 1990-er Jahre bis 2008.
Darüber hinaus hatte ich öfter seine Firma in Heimerdingen besucht und mir seine jeweils neuesten Entwicklungen sehr interessiert verfolgt.

Herr Kienle wird mir immer als ein geschätzter und sympathischer Mensch und Gesprächspartner in Erinnerung bleiben.

R.I.P. ✝️

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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13.04.2021 21:04
#2 RE: Ewald Kienle + 1. Februar 2021
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Das ist traurig. Mein Mitgefühl gilt der Familie!

Herr Kienle hatte mir vor mehr als 25 Jahren mal sehr stolz die selbstentwickelte neue Orgel auf Bradford-Basis oder so im neuen Klangraum des Hauses vorgeführt, deren Entwicklung das Unternehmen dann aber nicht fortgeführt hat. Da der Unternehmenssitz nur wenige Häuser (!) neben einem anderen damals bekannten Orgelhersteller gelegen war, kamen wir zu Fuß und ich habe mich bei Herrn Kienle sofort zuhause gefühlt. (Hier ist Interpretationsspielraum für die Leser. ) Geblieben ist der Eindruck eines Technikers und Orgelkenners, der mit Mut zum Risiko auf eigene Kosten neue Wege ausprobierte und ausprobiert hatte, als dies alles noch analog geschehen musste und entsprechend (sehr) viel Energie erforderte.

Revolutionär und sehr gut vom Kunden her gedacht war die Mischmöglichkeit zwischen den beiden Orgelserien (P-Serie war glaub ich die höherwertige, den Buchstaben der anderen Serie habe ich vergessen). Man konnte also wählen, ob und welche Hauptregister man mit hoher Auflösung in die Orgel setzte und welche Nebenregister nur günstig ausgeführt wurden. Heute wäre das mit ein paar Klicks per Maus erledigt, damals musste man wohl entspechende Platinen einbauen.

Die Resonatoren brachten klanglich auch noch was. Ich konnte zwei Orgeln ohne P-Register spielen und beide klangen damit zumindest im Vergleich mit den damals üblichen Modellen sehr ordentlich.

In jedem Fall war Ewald Kienle ein sehr bemerkenswerter früher Pionier der elektronischen und digitalen Orgel!


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13.04.2021 21:37 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2021 21:45)
avatar  Aeoline
#3 RE: Ewald Kienle + 1. Februar 2021
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Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #2
In jedem Fall war Ewald Kienle ein sehr bemerkenswerter früher Pionier der elektronischen und digitalen Orgel!

Das war er!

Wie Canticus oben beschrieb, erlebte ich ihn einmal auf der Musikmesse in Frankfurt... - ein "Pedantiker" der analogen/elektronischen/digitalen Orgelwelt der damaligen Zeit...

Er war "Visionär" - siehe die "Hand-Installation" im europäischen Parlament in Straßburg...
Er war "Techniker" - siehe die vielen Patente...

Ich war damals einfach viel "zu grün" um das alles zu begreifen....

Canticus hat es absolut treffend beschrieben:
Zitat von Canticus im Beitrag #1
..dass ein weiterer Pionier der zunächst analogen, dann digitalen elektronischen Kirchenorgel, Ewald Kienle,
von uns gegangen ist...

Er war "nicht nur" ein engagierter Verfechter der "analogen (später) digitalen" Kirchenorgel, sondern er war auch zeitlebens ein engagierter Christ. So auch hier auf dem Nachruf der Neuapostolischen Kirche Stuttgart/Leonberg nachzulesen...

An so einem Menschen habe ich mir "eine sehr große Scheibe" abzuschneiden....

RIP - Ewald Kienle...



Liebe Grüße
Harald


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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