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Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
#1 Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
Um mal das Rascheln der Spekulatiustüten zu minimieren, hier die gesicherten Erkenntnisse über die beiden neuen Gloria-Nobilis-Modelle für Kircheninstallationen :
Die zweimanualige Variante heißt "Nobilis Kapella 2.27". Ihre Daten und ihr (erstaunlich günstiger) Endpreis stehen bereits im neuesten "Orgel aktuell"-Prospekt der vor wenigen Tagen versandt wurde.
Sie enthält ausschließlich einen barocken Stimmensatz. Die Stimmen wurden aus den Live-Samplesets zusammengestellt, die in der "home edition" der Nobilis stecken.
Die Orgel wird mit einem externen 4.1-System ausgeliefert.
Eine erste Tranche steht in Fertigung, die Ausstellungsexemplare werden Ende dieses/Anfang des kommenden Monats ausgeliefert.
Die Dreimanualige trägt den Namen "Nobilis Kathedrale 3.53" - hat also ein Register mehr als die Hausorgel-Variante.
Sie hat ebenfalls zwei Samplesets, deren Zusammensetzung gerade in Arbeit ist. Diese Orgel strahlt extern über 8.1 ab.
Der Preis liegt bei knapp 23 T€. Erste bespielbare Instrumente für die Ausstellungsräume des Hauses Kisselbach werden noch ein paar Wochen auf sich warten lassen.
Beide Instrumente werden am Aufstellungsort eingemessen und mit der hausinternen (also nicht käuflichen) Intonationssoftware im Detail an die Raumakustik angepasst.
Eigens für diese beiden Modelle hat Johannus neue externe LS-Elemente entwickelt. Nach wie vor denkt man in Ede nicht daran, die eigenen Live-Modelle mit externer Abstrahlung anzubieten, da die klangliche Optimierung auf die Sitzposition des Organisten ein Alleinstellungsmerkmal dieses Konzeptes ist. Sicher wird es irgendwann einen Punkt geben, ab dem diese Abstrahlung auch an genuinen Johannus-Modellen für den Kirchengebrauch zu haben ist. Aber vorerst bleibt sie ein Produkt, das exklusiv für die Kirchen-"Nobilisse" des Hauses Kisselbach gefertigt wird.
In diesem Zusammenhang habe ich erfahren, dass die Modellreihe "Gloria Excellent" (basierend auf der Vivaldi-Plattform von Johannus) nicht mehr im Sortiment gelistet ist.
Soweit die gesicherten Fakten. Wer damit nicht zufrieden ist, sollte jetzt wieder die Tüte aufmachen oder -Satz deuten.
LG
Michael
#3 RE: Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
#5 RE: Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
Sie ist technisch in die Jahre gekommen - wenngleich sie m.E. immer noch eine sehr gute Orgel ist. Meine 360 beweist mir das täglich.
Aber nach einem Jahrzehnt als "Brot-und-Butter"-Orgel im mittleren Preissegment haben die Concertos und Nobilisse mit ihren unterschiedlichen Konzepten sie in der Kundengunst überholt.
Inwieweit die Technik von Cantus/Optimus auf das Niveau einer voll intonierbaren samplebasierten Orgel anzuheben ist, kann ich nicht beurteilen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die nächste Gloria-Sampling-Orgel in diesem Preissegment auf einer Plattform aus Mondaino steht. Denkbar wäre natürlich auch, das man in Ede das klassische Sampling aufwertet und auf eine neue technische Basis stellt. Denn auch dort sind die Reihen "Klassik" und "Vivaldi" im Renovierungsstau.
Aber jetzt fange ich selber an, am Spekulatius zu knabbern ...
LG
Michael
#8 RE: Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
#9 RE: Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
Dieser Schritt ist ein Hammer und in erster Linie eine Beseitigung einer eklatanten Schwachstelle, nämlich der "Intonation".
Meiner Erinnerung nach hat dies die Hersteller schon lange umgetrieben, denn auf der Orgel steht der Herstellername drauf und nicht "intoniert von Fritzchen Müller" (lies. "versaubeutelt durch..."). Immer wieder kam es daher vor, dass der Digitalorgel gegenüber vorurteilsfreie Menschen eine Referenzaufstellung hörten und danach zu Pfeifenfanatikern oder zumindest zu vehementen Gegnern eines bestimten Herstellers wurden. Das kann sich niemand mehr leisten.
Weil der Händler eben nicht den Ehrgeiz (und auch gar nicht die notwendigen Kenntnisse) gehabt hatte, aus der Orgel alles herauszuholen, was längst drin ist. (Und erst recht nicht die Kenntnisse, um manche Vorstellung einer Gemeinde von optisch schönen aber akustisch katastrophalen Lautspecherkonfigurationen elegant abzubiegen.) Wie diverse Diskussionen mit Peter W in diesem Forum zeigten, ist die Zahl der Möglichkeiten Legion, mit denen der Händler (oder die Gemeinde) bei einer (digitalen) Kirchenaufstellung alles versauen können.
Johannus/Kisselbach lösen dieses eigentlich vermeidbare Problem der Orgel-Ahnungslosigkeit innerhalb der Lieferkette bzw. beim Kunden selbst nun mit Künstlicher Intelligenz! Was einst Yamaha embryonal im Clavinova verbaute, hatte sich schon bei der LIVE zu einem Intonationsassistenten gemausert, der nichts anderes tun brauchte, als für die LIVE einen idealen Hörraum rund um dem Kopf des Organisten zu kreieren. Nun folgt der nächste Schritt: Einmessung des gesamten Raumes.
Sampling in der Form von "Orgelportraits" ist für diesen Ansatz ideal, denn es muss eben nicht am Register selbst rumgeschraubt werden, sondern für alle Register und für definierte Tonhöhenbereiche die Verteilung der Klänge auf diverse Lautsprecher so geregelt werden, dass im Raum ein authentischer Höreindruck entsteht.
(Der Anspruch des Intonierens war seit dem Bradford-System beim Kunden vorhanden und konnte meist nur rudimentär eingelöst werden oder schlug mit hohen Tagessätzen zu Buche.)
Der LIVE-Ansatz dupliziert dagegen eine existierende -- und vor allem schon in sich stimmig intonierte! -- Pfeifenorgel und brächte mit dieser neuen Technologie ihren Klang wie ein akustisches Foto in 3D-Qualität in den neuen Hörraum, egal wie schrecklich dieser akustisch beschaffen ist oder an welch ggf. unmöglichen Stellen die ggf. orgel-ahnungslosen Gemeindevertreter die Lautsprecher und den Spieltisch künftig aufstellen. Die KI würde es übernehmen, diese Fehler auszubügeln und authentischen Orgelklang in den Raum zu bringen, und auch gleich die durch Händler verursachte Varianz der Intonationsqualität beseitige. Dann müssten Händler künftig wieder in erster Linie verkaufen können.
Wer etwas weiter denkt, wird schnell entdecken, dass sich mit dieser Lösung noch ganz andere Perspektiven auftun. Auch das wurde vor Jahren schon alles in diesem Forum diskutiert...
Mein Fazit:
Es mag noch einige Monate dauern, bis bei Johannus auch ähnliche Produkte anrollen. Aber der Technologie-Sprung und deren große Vorteile innerhalb des Vertriebswegs sind unübersehbar, nicht zuletzt was Schulungen und Aufstellungskosten (und damit den Endpreis für den Kunden) angeht. Ich persönlich würde daher davon ausgehen, dass neben einer Basis-Serie in der "alten" Technik die weiteren Serien vor allem LIVE in verschiedenen Preislagen als Heim- wie auch als Kirchenorgel werden. Spannend wird dann noch, ob die anderen Hersteller auch schon digital genug gedacht haben, um kurzfristig mit einem solchen funktionierenden Einmess-System um die Ecke kommen zu können...
#10 RE: Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
Gloria Nobilis Kathedrale 3.53
man beachte die Disposition der Dresdnerin (wer erkennt das Schätzchen zuerst?)
https://kisselbach.de/de/produkt/gloria-...athedrale-3-53/
20210825_191022.jpg
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#11 RE: Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
#13 RE: Zwei Nobilitäten für den Kirchengebrauch
Na, die Leute, denen Du Dein Schätzchen vorführst, werden von der super authentischen "Panflöte" enthusiasmiert sein ...
Wie hieß der Hit noch mal, der in meinen wilden Jugendjahren die Teenies (weiblich) dahinschmelzen ließ?
Jaaa, ich hab's! "El Condor pasa". Vulgo: Geier Sturzflug ...
LG und täglich mehr Vorfreude
Michael
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