Oh ja. Das Spiel dieser beiden Organisten ist geprägt von einer Respekt gebietenden Beherrschung der Form. Darin steht es in der Traditionslinie Lehrndorfer - Wachowski - Seifen etc.
Und es hebt sich angenehm ab vom harmonisch vagabundierenden Gehämmere hektisch repetierter verminderter Septnonakkorde und Cluster im Generaltutti, das unter "Improvisatoren" seit einiger Zeit in Mode ist und als "französisch" etikettiert wird.

LG
Michael

Jo, ich kann mir vorstellen, dass er beseelte langsame Sätze hinlegt, die sich durch gedankliche Tiefe und harmonische Stringenz abheben vom Pseudo-Toccatengewusel, das Widor oder Vierne eher karikiert als imitiert.
Der langjährige Würzburger "Orgelpapst" Günter Kaunzinger maß die Qualität eines Improvisators u.a. an der Fähigkeit, ein formal schlüssiges "sinfonisches Andante" zu improvisieren. "Schnell und laut" könne jeder ...

LG
Michael

In die Reihe der wirklich geistreichen, form- und stilsicheren Improvisatoren gehört m.E. unbedingt auch der Würzburger Emeritus Paul Damjakob. Seine Schallplatten aus den frühen 70ern waren bei uns Studiosi Kult. Inzwischen gibt es sie auch als CDs und etliches davon ist bei YT zu finden. Das höre ich immer wieder gern.
(Links vom Dom gab es früher eine sehr gut geführte Buchhandlung, die ausgezeichnet bestückt war mit geistlicher Musik auf Tonträgern. Da standen Damjakobs gesammelte Werke allesamt im Regal. Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich zum letzten Mal dort war. Ich hoffe, den Laden gibt es noch. Wenn ich schon mal in town bin, dann meistens, um beim "Bürgerspital" meine Vorräte an vergorenem Traubensaft zu ergänzen.)

LG
Michael

Zitat von Subbass im Beitrag #11

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den Laden gibt es leider nicht mehr...Orgel-affine Menschen holen ihren Wein übrigens im Juliusspital! Hübsche Vleugels-Orgel... ;-)

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Ich vergaß - es ging ja um Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Fußorthopäden durch Tragen ungeeigneter Arbeitsschuhe in grellen Farbtönen ...

LG
Michael