Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Kennen Sie binären Orgelklang?
- Kennen Sie binären Orgelklang ?
- Bitte
- Na ja, die Möglichkeit Orgelklänge über digitale, also in einem binärcode verarbeitete Audiodaten zu hören...
- Sie meinen wie z.B. bei einer CD, oder meinem mp3 Spieler oder ähnliche datenverabeitende Methoden der Tonwiedergabe?
- Genau! Stellen SIe sich vor bei sich zu Hause eine "Orgel" zu spielen, deren Tonerzeugung auf einer solchen Technologie aufbaut!
- Können Sie mir ein Forum nennen, wo ich mal reinschnuppern kann?
- *** peinliches Schweigen ***
Wir haben mal wieder in letzter Zeit als Forianer ein etwas klägliches Bild von uns gegeben. Das ständige Gegenüber in fast verfeindeter Haltung zwischen HW und DO ist etwas jämmerlich.
Ganz klar, weiss jeder Psychologe : Das eigene Auto ist immer das Beste (und man beneidet den Nachbarn um die Features die er im Gegensatz zu einem selbst hat - aber selbstverständlich nur hinter verschlossener Tür im Dunkeln.)
Dabei ist das Engagement eines jeden per se sehr wichtig und Quelle eines reichen Austausches.
Profis aus dem HW und dem DO Bereich sind vielleicht anfangs amüsiert, müssen sich allerdings bei genauerer Hinsicht fragen, ob wir denn nicht allesamt bescheuert sind und sich ernsthafte Gedanken in Bezug auf unsere Intelligenz machen.
Das ewige "besser / schlechter" ist rein intellektuell nicht nachzuvollziehen.
In der Tat, HW und DO sind im Prinzip verschiedene Ausdrucksformen derselben Technik.
Ich erlaube mir mal, ohne Neuigkeiten zu verbreiten, eine kleine Gedächnisstütze der gemeinsamen Basis zu geben - Haarspalter dürfen an dieser Stelle gerne das Posting abbrechen um sich in aller Ruhe erstmal vor dem Spiegel den störenden Balken aus dem Auge zu holen.
In beiden Fällen sind die beiden wichtigsten Faktoren die Samplequalität und die Verstärkerqualität.
Samplequalität, abgesehen von der Qualität der Aufnahme und der Postproduktion, wird im besseren Falle mit 16 oder mittlerweile 24bit angeboten.
Samples kommen von Aufnahmen echter Pfeifenorgeln.
Bei mehrrangigen Registern können Samples als Monosamples oder mehrrangige Samples verkauft werden. Es kann dabei auch noch jede Taste, oder wenigstens eine ganze Oktave getrennt gesamplet sein. Einsteigerqualität ist eben nur ein einziger gesampleter Ton...
Verstärkerqualität ist eindeutig preisabhängig, wieviel man entweder selber reinpulvert, oder dem DO Händler in Forme eines grösseren Schecks hinterlässt.
Unterschiede, die nach jedermans Geschmack sind :
HW : Die Samples sind alle von derselben Orgel. Wir wissen alle, dass jede PO ihre starken und schwachen Seiten hat. Einige Register sind gelungen, einige weniger etc.
DO : Der Hersteller versteht sich als Orgelbauer und sucht sich Registersamples heraus, die ihm gefallen und die qualitativ von ihm für ein bestimmtes Preissegment bestimmt sind und baut ein eigenständiges Modell zusammen.
Man kann den parallelen und gleichwertigen Vergleich noch beliebig weiterführen.
FAZIT : Man sollte fairerweise wenn man von "Qualität" und Ähnlichem redet bitte vergleichbare Bauelemente in Betracht ziehen. Und um zwei ähnliche, wirklich vergleichbare Produkte auf DO und HW Basis zu haben, wird man dann notgedrungen in ähnlichen Preislagen liegen, da in beiden Bereichen Betriebe dahinterstecken, die in irgendeiner Weise Kosten decken müssen und etwas Gewinn abwerfen möchten. Bitte dabei nicht vergessen, dass im HW Bereich die Verkäufer nur einen Teil des Ganzen anbieten und verkaufen und dass ein DO Fabrikant eine eigene Sampleabteilung hat, die rein techisch gesehen genau dasselbe macht, aber mit Blick auf eine völlig andere Marktstrategie.
Wer ersnsthaft glaubt im einen oder anderen Bereich dem "feindlichen, heidnischen Gegner" gegenüber ein tolles Schnäppchen zu machen , sollte sich mal genaustens auf sein eigenes Konsumverhalten und wirtschafltiches Verstehen in Frage stellen...
Vielleicht könnten wir mal alle gemeinsam etwas mehr der Versuchung wiederstehen Andersgläubige mit Schwert und Pistole missionieren zu wollen und stattdessen mehr vom gegenseitigen Erfahrungshorizont profitieren.
Danke, lieber Mathias, für den Versuch der Beruhigung. Ich fand die hitzigen Diskussionen der letzten Tage auch ziemlich bedrückend. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass das eigentliche Thema verfehlt wurde. Zudem spürte ich eine gewisse Atmosphäre der Respektlosigkeit vor den Ideen und Idealen der anderen Mitdiskutanten. [sad]
Damit ich nicht missverstanden werde: Ich schätze harte Diskussionen durchaus, weil ich glaube, dass sie allen Beteiligten Seiten viel Gewinn bringen. Jedoch wünsche ich mir, dass Bekehrungsversuche aller Art unterbleiben und der Andere mit seinen (oftmals fremd und unverständlich anmutenden) Werten ernst genommen wird.
Mir selbst hilft es, wenn ich aus einem hitzigen Disput gedanklich einen Schritt zurück trete und versuche, die Diskussion aus einer gewissen Distanz zu betrachten. Oft erkenne ich dann, dass es eigentlich unsere hohen Ideale sind, die ein Thema schnell aufheizen und in unangenehmer Weise emotionalisieren.
In allem wünsche ich mir, dass wir unsere Diskussionen und "Gefechte" mit viel Fairness vor anderen Meinungen und Ansichten führen. Niemand soll sich in unserer Community geohrfeigt fühlen, nur weil er andere Ideale als die Mehrheit vertritt.
Bei uns in Österreich herrschen derzeit sehr heiße Tage. Abkühlung (nicht nur äußerlich) wünsche ich uns allen, selbstverständlich auch mir. [smile]
Zumindest mir gefällt es, daß und wie Mathias die hier gelegentlich auftretende Bruderkriegsatmosphäre genau dorthin packt, wo sie hingehört: zum höheren BlöDsinn.
Konfliktbeladene Diskussionen entstanden doch hier immer nur, wenn einer die Vorlieben des anderen madig gemacht hatte - und das dann noch auf der Ebene "besser - schlechter". Daß diese Präferenzen geradezu mit religiösem Eifer und weniger auf einer Faktenbasis ausgefochten werden, liegt auf der Hand: Es mangelt an Fakten überall dort, wo Geschmack und Vorlieben in Frage gestellt werden.
Hallo!
Ich darf den Ermahnungen meiner Vorredner beipflichten. Es ist traurig, wenn man im Internet einen Begriff sucht u. verschiedene Treffer nur eins zum Inhalt haben: Wie sich aufgehitzte Gemüter über etwas streiten u. dabei 0 Information rumkommt. Wenn dann die Diskussion in Ein- und Zweilzeiler mündet, weiß man: Jetzt sollte man sich selber besser verabschieden (wenn auch nur lesender weise).
Was dabei so -meiner Meinung nach- besonders traurig ist:
Das Strom der für den Server verbraucht wird, auf dem nur Bockmist vorhanden ist, eigentlich verschwendet wird. Wie oft ist es mir schon gegangen, dass ich nach einem bestimmten Begriff suchte u. da wurde mir -per Suchmaschine- in einem alten Forum aus 2006 (!) irgendwelcher Bockmist angezeigt. DAS ist echt ernüchternd: Emotionalen BlöDsinn von vor 5 Jahren zu lesen.
Manchmal wünschte ich mir: Es gäbe von Zeit zu Zeit eine (w)elt(w)eite(w)egwerf-Säuberung im Internet von Daten. Nur derjenige, der Einspruch erhebt, dessen Informationen bleiben erhalten, der Rest wird -wie man das von Zeit zu Zeit auch zuhause machen muss- weggeschmissen.
Ich bin auch immer wieder entsetzt, wieviel absolut blöDsinnige Videos es auf Youtube gibt. Da wird Datenmüll angesammelt, von dem nur eins übrig bleibt (wie von vielen "Segnungen" unserer heutigen Zeit):
Unsere Kinder müssen den Mist entsorgen o. die Fehler ausbaden die diese Generation veranstaltet.
Das was eigentlich die Lehre der Kirche ist: Mäßigung, VERZICHT, MItgefühl, Verantwortung (alles Begriffe, die Jesus in seinen Predigten "Durch die Blume" predigte) - anscheinend hört o. will sie keiner mehr hören, geschweige denn umsetzen. Ehrlich gesagt: Ich habe auch schon seit MONATEN, wenn nicht Jahren, keine Predigt mehr gehört, in der ein Geistlicher diese Begriffe thematisiert hat o. auf den Punkt gebracht hat.
Wären diese Begriffe in unserer Gesellschaft -und VOR ALLEM- bei den Medien verankert - wir hätten eine andere Welt.
Gruß
Triforium
Hallo miteinander,
ich begrüße das Vorgehen von Matthias, das Für-Und-Wider der grundsätzlichen Unterschiede von HW und DO auf "neutralem Boden" auszufechten und dabei etwas "Den Druck aus dem Kessel zu lassen". Wie Gemshorn bereits zurecht in einem anderen Thread anmerkte, gibt es ja selbst unter den "Hauptwerkianern" verschiedene Fraktionen und allein das wäre ja wert, sich offen und kritisch mit der Kritik der jeweiligen Seite auseinanderzusetzen. Ich bin gerne bereit hier einen konstruktiven Anfang zu machen.
Ich will mit einer ersten Frage beginnen.
Worauf begründet sich der Erfolg von HW (so es ihn den gibt und ich denke es gibt ihn)?
Darauf gibt es für mich im Grunde nur eine wesentliche Antwort: Es ist der Klang! Niemand kauft sich eine Software für ein paar Hundert Euro nur um auf einem Plastikkeyboard ein bisschen, im kindischen Sinn, Orgel zu spielen. Niemand kauft sich am Ende dafür einen eigenen Computer, investiert in SampleSets und in einen wie auch immer ausgefeilten Midi-Spieltisch und begibt sich zudem in die Niederungen und in die Fallstricke der Computer-Audio-Technik, wenn da nichts weiter zu holen wäre als der Klang einer mittelmäßigen Digitalorgel. So erging es auch mir.
Man kann gegen Hauptwerk viel einwenden, aber am Ende ist es der Orgelklang der überzeugt. Ich möchte dies einwenig spezifizieren.
Ich bin 50 Jahre alt und habe mir 17 Jahren meine erste Böhm-Orgel selbst zusammengelötet. Seit dieser Zeit verfolge ich den Digitalorgelmarkt. Ich bin zudem in einer Kirche großgeworden, die in der überwiegenden Mehrzahl ihrer Kirchengebäude auf Analog- bzw. später auf Digitalorgeln gesetzt hat. Ich habe viele dieser "Instrumente" angespielt obwohl ich selbst kein begnadeter Orgelspieler bin. Zudem habe ich auf der Frankfurter Musikmesse regelmäßig die Stände der einschlägigen Hersteller aufgesucht und mir jeweils die neusten Errungenschaften vorführen lassen. Das Fazit war lange Jahre das Selbe: "Danke nein, dafür gebe ich kein Geld aus." Meine Böhm-Orgel klang zwar auch nicht besser, aber die hatte ich zumindest selbst zusammengebaut. In den letzten 10 Jahren kam nun zugegebenermaßen etwas Bewegung in die Sakralorgelszene. Als Informatiker war ich eh verblüfft, warum es solange gedauert hat bis die Digitaltechnik auch in dieser Sparte Einzug gehalten hat.
Es stimmt, die Orgeln sind besser geworden, einige sogar richtig gut. Wäre da nicht der Preis! Für ein Instrument das mir klanglich zusagen würde, müsste ich heute noch immer einen Betrag jenseits dessen ausgeben, was ich bereit wäre in ein Instrument zu investieren; vom Preisverfall und der techn. Veraltung einmal ganz abgesehen.
Aber wir waren beim Klang.
Mir ist aufgefallen, dass mir bis heute viele Digitalorgeln gefallen, solange ich das Spiel auf einige, wenige Register beschränke. Je mehr Register zum Klingen kommen, um so weiter entfernt sich der Orgelklang vom meiner Vorstellung. Das muss einen Grund haben und den glaube ich gefunden zu haben, als mir das HW-Konzept unter kam. Warum klang schon ein einziges Register (es war das frei verfügbare Gedackt 8" des Anloo-SampelSets) aus einem Computerlautsprecher so gut wie das einer mittelklassigen Digitalorgel mit Hosenbeinbeschallung? Offensichtlich ist im Konzept von Hauptwerk etwas prinzipiell anders als bei den DO-Herstellern.
Der Unterschied liegt im Umgang mit dem Raumklang. Bei DO wird dieser beim Sampling völlig unterdrückt (Ich rede jetzt nicht vom Physical Modelling) um ihn bei der Wiedergabe wieder techn. "beizumischen".
HW geht einen anderen Weg. Hier ist der Raumklang Bestandteil eines jeden gesampelten Tons. Technologisch also ein völlig anderes Konzept. Der Nachteil: Jedes Sampel ist sehr groß! Dies gilt besonders bei Samples von Orgeln mit ausgeprägtem Raumklang, also langem Nachhall. Das heißt auch, dass der rechentechnische Aufwand bei der Wiedergabe immens ist. Ohne ausreichend Rechenleistung und Speicher geht hier nichts. Genau hier setzte M. Dyde mit HW an. Rechenleistung und Speicher sind günstig zu bekommen und verdoppeln sich alle zwei Jahre an Leistung und Kapazität. Warum also einen Spezialchip auf einem Spezialboard entwickeln, wenn alles schon da ist? Also allen Hirnschmalz in die Anwendungsentwickung gesteckt und heraus kam ein - aus meiner Informatiker-Sicht - ein erstklassiges Stück Software, welches in der Lage war, viele große Sampels gleichzeitig wiederzugeben.
Und hier liegt offensichtlich "Das Geheimnis" des lebendigen Orgelklanges von HW. Der Raum gehört zum Klangbild dazu! Der Erfolg von HW, so wie er sich mir darastellt, liegt also im Konzept von HW begründet.
In Kürze mehr ...
Gute Nacht,
Zimmele
Vielleicht bin ich mit Blindheit geschlagen, aber ich sehe keine hitzigen Debatten oder Bekehrungsversuche. Sorry!
Wenn es aber tatsächlich darum geht, dass Kritik an bestimmten Ideen oder Vorhaben (Walze in Barockorgeln, etc.) nicht geäußert werden darf und gleich als beleidigend empfunden wird, tja, dann bin ich hier wohl fehl am Platze. Schade! [sad]
Hallo Tabernakelwanze,
Zitat
Wenn es aber tatsächlich darum geht, dass Kritik an bestimmten Ideen oder Vorhaben (Walze in Barockorgeln, etc.) nicht geäußert werden darf und gleich als beleidigend empfunden wird, tja, dann bin ich hier wohl fehl am Platze. Schade! [sad]
Offensichtlich kekst uns beide, wenn auch von unterschiedlichen Seiten kommend, das derzeitge Gerangel an. Ich bitte doch nur, nicht jeden Thread der Rubrik HW zu einer Diskussion über die Sinnhaftigkeit der "neuen" Features von HW umzumünzen. Mehr nicht ...
Kritik ist jederzeit willkommen, auch wenn sie im Tonfall etwas härter ist. Ich bin jederzeit hier in der Plauderecke bereit meine Argumente in den Ring zu werfen und zur Diskussion zu stellen.
Einen Anfang habe ich gemacht ...
Viele Grüße,
Zimmerle
Es würde mich freuen, wenn sich hier nicht sofort jeder fehl am Platz fühlt, der Kritik zu hören bekommt. [wink]
Ich halte niemanden von euch für fehl am Platz, ganz im Gegenteil.
Es ist mir aber wichtig, dass eine gezielte Anfrage zunächst als solche ernst genommen wird. Wenn jemand nach der Programmierbarkeit einer Walze fragt, halte ich eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit für sehr sekundär. Wenn aber dann doch jemand über die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorhabens diskutieren will, darf, ja soll er gerne einen eigenen Thread dazu eröffnen. Im "Walzen"-Thread waren aber etliche Bemerkungen zu lesen, die den Fragesteller herabwürdigten.
Nochmals: Ich wünsche mir größtmögliche Meinungsfreiheit hier, aber nicht so, dass andere User für ihre unkonventionellen Ideen unterschwellig beleidigt werden (Jene Postings existieren übrigens nicht mehr, da der betreffende User sich aus dem Forum zurückgezogen und seine Postings zuvor gelöscht hat).
Und weiter ...
Wann immer über Hauptwerk geredet und kritisiert wird, sollte man sich das Konzept von Hauptwerk in Erinnerung rufen. Der in meinen Augen natürliche Orgelklang ergibt sich aus der Tatsache, dass der Raumklang Bestandteil des Samples ist! Das ist wichtig für die nachfolgende Argumentation.
Dieses Konzept steht dem der DO-Hersteller diametral entgegen. Während der DO-Hersteller sich aus vielen Orgeln die ihm angenehmen Register heraussuchen kann, da der Raumklang ja nicht Bestandteil der Einzeltöne ist, macht dieses Vorgehen bei HW keinen Sinn. Jeder Kirchenraum hat seine eigene Akustik. Ein Register aus dieser Orgel und ein weiteres aus einer anderen Orgel mit anderem Raumklang verträgt sich nicht. Das dürfte jedem einleuchten, der das HW-Konzept verstanden hat. Dass zur HW-Nutzung ganze Orgeln gesampelt werden ist also integraler Bestandteil des Konzeptes. Ich bitte hier also nicht Ursache und Wirkung zu verwechseln!
HW wurde von Martin Dyde entwickelt um den Klang einer Pfeifenorgel, mittels der Möglichkeien, welche uns die Computertechnik liefert, möglichst wirklichkeitsnah wiederzugeben. HW war in seiner Anfangszeit kein kommerzielles Produkt, sondern eine kreative Bastelei eines Computerfreaks mit Liebe zur Orgelmusik. HW wurde nicht konzipiert um historische Orgeln in irgend einer Art zu dokumentieren oder klanglich zu archivieren (auch wenn dies immer wieder so kolportiert wird!) Dyde wollte eine gutklingende "Orgel zum Üben" bauen - mehr nicht. Das Ziel von HW ist nicht das Herstellen einer 1:1-Kopie des Originals, sondern das Konzept führt dazu, dass man letztlich bei dieser Kopie landet! Erst die Umsetzung dessen, sowie die Leistungsfähigkeit von HW rief einige SampleSet-Produzenten auf den Plan, zu glauben, daraus einen wissenschaftlichen Ansatz ableiten zu können. In wieweit dieser Ansatz wissenschaftlichen Ansprüchen genügt entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin weder Musiker noch Kunsthistoriker. Fakt ist, dass die gesampelten Orgeln dieser Hersteller in weiten Teilen ein Klangergebnis produzieren, das sich hören lassen kann.
Prinzipiell wäre es natürlich möglich, die gesampelten Orgeln ohne Orgelbau- und Ortsbezeichnung zu vermarkten. Das täte ihrem Klang unter HW keinen Abbruch. Unter Marketing-Gesichtspunkten betrachtet wäre dies natürlich eine Todsünde! Geld verdienen ist ja auch keine Schande. Deshalb existieren sie unter ihrem eigenen Nahmen, die virtuellen Abbilder der Originale. Aus meiner Sicht und der vieler anderer HW-Nutzer sind es es hauptsächlich einfach aber "nur" toll klingende Orgeln auf denen es einfach Spass macht Orgel zu spielen. Hier deckt sich unser Vergnügen voll und ganz mit den Ansatz von M. Dyde eine gutklingende Orgel zum Üben zu haben - nicht mehr und nicht weniger.
Soweit für heute. Im Kürze mehr zum Thema "Neue Features - ein Tabubruch?"
Zimmele
Zimmerle,
was hat Deine langen Beiträge über Hauptwerk für einen Sinn in diesem Thread? Außer Rechtfertigung von HW/Werbung?
Mir fällt es ebenfalls schwer, in den vergangenen Diskussionen hier eine übermäßig harte Gangart zu erkennen. Vielmehr schätze ich Runden, in denen auch mal Klartext geredet wird anstatt Einheits-wir-haben-uns-alle-lieb-Geplapper. Das gibt es im Forum bei Milan schon zu genüge.
Ich stelle jedoch fest, daß mit vielen "Hauptwerkern" sich nicht wirklich diskutieren läßt. Bringt man Kritik an, wird man mit Aussagen, wie
- kauf erstmal HW4, dann darfst Du mitreden
- Du hast Dich mit HW nicht beschäftigt
- deine Ohren sind schlecht
- (implizit) du weiß nicht wie eine Pfeifenorgel klingt
- etc. pp.
abgebügelt, in der Regel gefolgt, von einer allgemein gültigen Lobeshymne auf Hauptwerk, wie sie auch direkt in einer Hochglanzwerbeanzeige gedruckt werden könnte und anschließendem "Bashing" von Digitalorgeln. Dabei drängt sich mir zunehmend der Eindruck auf, daß diese Gruppe ihr Urteil auf Orgeln wie Böhm&Co oder Opus/Vivace oder Modellen aus den 90er Jahren stützt und sich garnicht mehr die Mühe macht, sich mit aktuellen Modellen der selben Qualitäts- und Gesamtpreisklasse wie Hauptwerk auseinanderzusetzen (man könnte ja ins Zweifeln über Hauptwerk kommen, so ist es mir auch gegangen) oder ihr Urteil allenfalls auf dubiose Youtube-Videos stützt.
Bei allem Verständnis für die Begeisterung, aber mich nervt inzwischen, daß bei jeder Kritk man immerwieder dieselben leeren Werbeworthülsen aufgetischt bekommt. Das beschriebene argumentative Ungleichgewicht führt m.E. zu viel Unmut.
Ich deutete es ja schon an, ich kenne beide Seiten und bin so ein wenig Wanderer zwischen beiden Welten. Ich habe schon einiges an Geld in Hauptwerk gelassen.
Es war wirklich hilfreich, mal zu definieren, was man erwartet und dann mal die Kosten zusammenzurechnen. Ich kam bei 18000Eur ohne Installation/Aufbau etc. raus und bin dann hergegangen und habe mir Orgeln der Digitalorgelhersteller gleicher Preisklasse zum Vergleich herausgesucht. Das öffnet die Augen für die Meinungsbildung ungemein! Das kann ich jedem nur empfehlen. Daher mein Aufruf, weniger die abgedroschenen Phrasen immerwieder zu wiederholen, sondern sich mit den Diskussionspunkten auseinanderzusetzen und nicht immer alles gleich als Generalkritik aufzufassen.
Hauptwerk benötigt keinen Minderheitenschutz oder sonstwie einen Nimbus der von den Großen bewußt kleingehaltenen Software. Erst recht nicht, wenn man bei Milan das zweifelhafte Geschäftsgebaren von Microsoft zu imitieren versucht. [wink]
Also HWler, habt den Mut Euch der Kritik zu stellen und nehmt sie nicht immer gleich als Böswilligkeit der Freimaurer äh Digitalorgler wahr! Dann wird alles gut! Prost:
LG,
wf
Hallo walckerfan,
Zitat
Zimmerle,
was hat Deine langen Beiträge über Hauptwerk für einen Sinn in diesem Thread? Außer Rechtfertigung von HW/Werbung?
Ganz einfach. Ich versuche hier den Raum zu schaffen, in dem wir konträr diskutieren können. Dazu müssen wir nicht jeden techn. Thread unter der Rubrik HW missbrauchen. Ich werde in den nächsten Tagen (so ich ausreichend Zeit finde) versuchen, einige Dinge aus meiner Sicht ins richtige Licht zu rücken (Thema: Authentizität, 1:1-Kopie, usw.). Dass meine Beiträge dabei etwas länger sind, möge bitte niemanden abhalten sich einzumischen. Sie dienen für mich auch als Gedächnisstütze was argumentativ bereits abgehandelt ist und was nicht.
Zitat
Vielmehr schätze ich Runden, in denen auch mal Klartext geredet wird anstatt Einheits-wir-haben-uns-alle-lieb-Geplapper. Das gibt es im Forum bei Milan schon zu genüge.
Ich habe hier niemanden lieb, Gemshorn einmal ausgenommen! Das kannst Du mir glauben.
Zitat
Ich stelle jedoch fest, daß mit vielen "Hauptwerkern" sich nicht wirklich diskutieren läßt. Bringt man Kritik an, wird man mit Aussagen, wie
- kauf erstmal HW4, dann darfst Du mitreden
- Du hast Dich mit HW nicht beschäftigt
- deine Ohren sind schlecht
- (implizit) du weiß nicht wie eine Pfeifenorgel klingt
- etc. pp.
Bis auf das "Kaufargumet" wirst Du nichts dergleichen von mir hören und das mit "Dem Kaufen und dann Mitreden", werde ich nochmals spezifizieren, um bewusste Missinterpretationen auszuschließen.
Zitat
Dabei drängt sich mir zunehmend der Eindruck auf, daß diese Gruppe ihr Urteil auf Orgeln wie Böhm&Co oder Opus/Vivace oder Modellen aus den 90er Jahren stützt und sich garnicht mehr die Mühe macht, sich mit aktuellen Modellen der selben Qualitäts- und Gesamtpreisklasse wie Hauptwerk auseinanderzusetzen (man könnte ja ins Zweifeln über Hauptwerk kommen, so ist es mir auch gegangen) oder ihr Urteil allenfalls auf dubiose Youtube-Videos stützt.
Ich kann Dich beruhigen, das ist bei mir nicht der Fall.
Zitat
Es war wirklich hilfreich, mal zu definieren, was man erwartet und dann mal die Kosten zusammenzurechnen. Ich kam bei 18000Eur ohne Installation/Aufbau etc. raus und bin dann hergegangen und habe mir Orgeln der Digitalorgelhersteller gleicher Preisklasse zum Vergleich herausgesucht. Das öffnet die Augen für die Meinungsbildung ungemein! Das kann ich jedem nur empfehlen. Daher mein Aufruf, weniger die abgedroschenen Phrasen immerwieder zu wiederholen, sondern sich mit den Diskussionspunkten auseinanderzusetzen und nicht immer alles gleich als Generalkritik aufzufassen.
Dem kann ich nur zustimmen. Hier muss jeder seine Rechnung aufmachen. Mich würde Deine Kalkulation interessieren und natürlich auch, welche Orgel Du Dir zu diesem Preis dann angeschafft hast. Ich lege gerne meine Kalkulation daneben, die allerdings nicht in dieser Preisklasse liegt, sondern deutlich darunter.
Zitat
Hauptwerk benötigt keinen Minderheitenschutz oder sonstwie einen Nimbus der von den Großen bewußt kleingehaltenen Software. Erst recht nicht, wenn man bei Milan das zweifelhafte Geschäftsgebaren von Microsoft zu imitieren versucht. [wink]
Ich bin nicht der Sprecher von Milan. Außer HW habe ich nichts bei ihm lizenziert. Mich stört die Preispolitik ebenfalls. Aber gerade das wäre ja auch ein Thema.
Zitat
Also HWler, habt den Mut Euch der Kritik zu stellen und nehmt sie nicht immer gleich als Böswilligkeit der Freimaurer äh Digitalorgler wahr! Dann wird alles gut! Prost:
Na dann, Prost
Zimmerle
Zimmerle,
genau das meine ich. Die vermeintlichen(*) Vorzüge haben hier in diesem Thread nichts verloren, dahe rmuß man sie hier nicht schon wieder zum x-ten Mal auftischen. Das ist ermüDend. Es kommt nichts Neues, was dem eigentlichen Thema weiterhilft. Du kannst doch in einem eigenen Thread darlegen, warum Du glaubst, daß es die beste Lösung ist für Dich. Entweder es entsteht daraus eine Diskussion oder es interessiert keinen.
Und ich muß nicht HW4 kaufen, wenn ich schon bei HW3 entschieden habe, das es klanglcih nicht das hält, was es verspricht. [sad] Denn da hat sich bei HW4 nichts getan, wie man lesen kann. Daher empfinde ich solche Argumente schon fast beleidigend.
wf
(*) vermeintlich deshalb, weil jeder den Schwerpunkt anders legen wird.
P.S. Bzgl. der Kalkulation: Ich habe einfach mal ehrlich gerechnet und mich nicht selbst belogen. Ein großer Batzen wäre für den Schreiner, der das Gehäuse baut, sowie für eine adäquate Lautsprecherausstattung draufgegangen. Aber das sollten wir andernorts im Detail besprechen. Derzeit liebäugle ich mit einer Monarke mit Wunschdisposition (sic!) und Faltungshall.
Hallo Zimmerle (u. auch alle Anderen),
meines Wissens gibt es nur sehr wenige Orgelhändler, die HW fest in Ihrem Programm haben. Wenn man nun, wie z.B. ich, keine Lust hat, sich mit Sample-Technik, Computerkonfiguration und und und zu beschäftigen, dann ist die DO-Variante -was die Anschaffung anbelangt- einfacher.
Jeder Händler hat eine repräsentative Auswahl in seinem Laden, ich kann die Instrumente anspielen - fertig (= die kaufe ich).
Bei HW muss ich mir einen Haufen, Gedanken u. Überlegungen machen, was wie mit was u. wo wer wie was in was installieren, bauen, fertigen muss.
Ist es nicht einfach so, dass HW einfach mehr für die „Bastler“ ist? Die Menge der Organisten haben wahrscheinlich einfach nur Freude am Orgelspiel u. wollen nicht ihre wertvolle Freizeit mit den möglichen Abstürzen eines Computers, mit dem neuesten Update etc. verbringen.
Des Weiteren:
Das von Dir erwähnte Argument PRO DO ist -finde ich- ein nicht Ungewichtiges: Bei einer DO werden verschiedene Register, aus verschiedenen Orgeln zusammengestellt. - Wenn ich daran denke, wie viel POs ich kenne, bei denen eigentlich (fast) immer etwas ist, was mich stört *), dann ist das Konzept, eine „perfekte“ Orgel zusammenzustellen ein gutes Argument für das Konzept einer DO.
Natürlich hat man bei HW immer die Möglichkeit, das Sample auszuwechseln. Aber wer weiß: In dem entsprechenden Sample, wird man ebenfalls einer der nachstehenden Feststellungen machen, die einem stören:
*) Als da wären:
- keine o. schlechte Zungen
- kein Schweller
- schlecht intonierte Register
- zu wenig/zu viel Nachhall.
Nur als abschließende Frage:
Wer von Euch hatte bisher die Möglichkeit eine Symphonica mit einer HW-Lösung zu vergleichen? Bestehen da immer noch klanglich (große) Unterschiede?
Gruß
Triforium
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!