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Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
#1 Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
Heute in einer Woche beginnen wieder die alljährlichen Donaueschinger Musiktage für zeitgenössische Tonkunst, d a s Festival für moderne Klangkunst.
Selten erklingt dabei die Musik auch auf einer Orgel.
Hier ein Fundstück aus YouTube.
2018 – »borduna heterotopia donaueschingen« – sten sandell – voice & organ
https://www.youtube.com/watch?v=TcJqE-SEm4g
Viel »Vergnügen«!
Sorry...
des isch nix für mich...
VG
Aeoline
#4 RE: Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
...oder einfach mal nüchtern spielen...
VG
Aeoline
#7 RE: Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
#8 RE: Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
Als ich als Jugendlicher das erste mal Karlheinz Stockhausens CHÖRE FÜR DORIS (1950) gehört habe , war ich echt irritiert. Später habe ich dann die dazugehörigen Noten gesehen und fand's echt spannend ... und bei Petr Ebens HIOB für Tenor und Orgel mal live Oskar Gottlieb Blarr in D'dorf an seiner RiegerOrgel nur 5m entfernt vom Spieltisch sitzend zu erleben, hat mich echt fasziniert ...
Lang lang ist's her
#12 RE: Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
Ich sehe das mit der sog. modernen Musik (bzw. Kunst im Allgemeinen) i.d.R. sehr pragmatisch und subjektiv:
Das, was ich sowohl in meinem Hauptberuf als auch generell in der Welt da draußen beobachte, ist für meinen Geschmack verstörend und irritierend genug. Da wünsche ich mir von der Kunst einfach ein bisschen "Seelenreinigung", da brauche ich kein intellektuell-kreatives Gejaule, so faszinierend und beeindruckend es im Detail auch sein mag.
VG
Stephan
#14 RE: Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
Meistens bewegt sich die Musik ja irgendwo zwischen zugänglich/gefällig und anspruchsvoll/innovativ. Und mit der Zeit kann man sich ja auf dem Spektrum auch erweitern. Als Jugendlicher hab ich wirklich fast nur Bach gemocht. Schon Krebs wäre mir zu galant gewesen, und Sweelinck dafür zu eintönig. Beides würde ich jetzt auf keinen Fall mehr sagen =)
Reger konnte ich erst mit Mitte zwanzig hören, und bei Messiaen habe ich es bisher nur geschafft, dass ich ihn im Konzert interessiert hören kann. Vor zehn Jahren hätte ich aber selbst das für unmöglich gehalten. Also wenn man sich ein bisschen Zeit gibt, geht vielleicht mehr als man denkt.
Aber es gibt ja keinen Zwang, und von den alten Schätzchen gibt es zum Glück genug, um bis Ultimo versorgt zu sein. Ich glaube, wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber die Konzerte vom Schütz-Fest besuchen als die musiktäglichen in Donaueschingen. Wer nicht für den Kulturteil schreibt oder sich sonstwie dienstlich wirklich alles antun muss, kann sich ja entscheiden =)
#15 RE: Zeitgenössische Tonkunst auf der Orgel
Zeitgenössische Musik "muss" man nicht mögen. Denn Musik soll ja in erster Linie beim Hörer einen (positiven) ästhetischen Reiz auslösen, d.h. sie muss - subjektiv - "schön" sein,
Und vieles, was als "zeitgenössische Musik" verkauft wird, ist in meinen Augen und Ohren einfach "Hurz".
Ich könnte an dieser Stelle jetzt einige jüngere YT-Videos verlinken mit Geräuschen, die die verursachende Dame als "Prophetie" ausgibt. Ich verzichte darauf, weil es sinnvoller ist, die Zeit auf etwas Schöneres zu verwenden.
Andererseits gibt es ohne Experimente keinen Fortschritt. Was davon Bestand haben wird, entscheiden wir eh' nicht. Dafür sind die Hirne und Ohren in 100 Jahren zuständig.
Als ich als schwer Bach-infizierter Orgelsäugling zu ersten Mal Reger hörte, ging es mir wie meinem Vorredner: Ich war geschockt. Und als ich das Notenbild sah, stoßseufzte ich, dass mir so etwas hoffentlich erspart bleibt.
Ähnlich erging es mir mit Messiaen. Ein Konzert mit Almut Rössler im Dom zu Speyer öffnete mir die Ohren. Ich habe mir die Mühe gemacht, in Mesiaens ganz eigenen musikalischen Kosmos einzudringen. Das war spannend und mühsam zugleich. Seit langem teile ich "moderne" Orgelmusik in drei Kategorien ein: die, zu der ich Zugang habe; die, zu der ich keinen Zugang habe - und "Hurz". Wohl wissend, dass mein Urteil total subjektiv und letztlich weniger vom Verstand als vom persönlichen Schönheitsempfinden getragen ist.
Insofern finde ich "Donaueschingen" gut und denke, dass es solche Veranstaltungen geben muss. Dort sind in der Frühzeit (zwischen den Weltkriegen) Werke uraufgeführt worden, die heute als weithin anerkannt gelten. Dass das nicht die Meßlatte gottesdienstlichen Musizierens sein kann, ist selbstverständlich. Meine sonntägliche Gemeinde wäre wohl schon mit Schröder, Distler oder Pepping (die ich mag) an den Schwellen ihrer Hörtoleranz angekommen, während sie bei etwas jazzigen Vorspielen über die NGL der 60er ("Danke", "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt") oder die Hits der Studentengemeinden meiner Studienjahre ("Ins Wasser fällt Einstein" oder "Herr Deine Ziege frißt das Gras am Ufer"), die ja alle längst zu Gesangbuchwürden gekommen sind, locker mitswingt und darüber lächelt, was der Alte da wieder aus der noch älteren Dame von 1808 an Tönen herauskitzelt.
LG
Michael
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