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Eintagsfliegen-Modelle
Mir ist aufgefallen, dass Johannus die Modellreihe „Classic“ aufgegeben hat. Während es die „Opus“ schon immer gibt und regelmäßig erneuert wird, gibt es Modelle, die sich nicht lange am Markt halten.
Meine Frage in die Runde: Von welchen Modellen gab es nie eine zweite Auflage in der Geschichte der Digitalorgel?
#2 RE: Eintagsfliegen-Modelle
Mitte der 90er gab es mal bei Johannus zwei Einsteiger-Modelle unter dem Namen "Wesley". Die hatten - an den damaligen Standards (16 Bit-Sampling) und an den Konkurrenzprodukten gemessen - außergewöhnlich schöne Prinzipale. Ich entsinne mich, ein solches Instrument für die Kapelle eines Klinikums beschafft und bei der Einweihung gespielt zu haben. M.W. müsste es noch im Gebrauch sein. Die Typenbezeichung verschwand sang- und klanglos.
LG
Michael
Zitat von Subbass im Beitrag #1
Mir ist aufgefallen, dass Johannus die Modellreihe „Classic“ aufgegeben hat. Während es die „Opus“ schon immer gibt und regelmäßig erneuert wird, gibt es Modelle, die sich nicht lange am Markt halten.
Meine Frage in die Runde: Von welchen Modellen gab es nie eine zweite Auflage in der Geschichte der Digitalorgel?
Mir würde noch eine weitere "Classic"-Serie einfallen, die in diese Kategorie passen könnte, nämlich die von Roland (C-330/380). Meiner Auffassung nach war sie eine Art von "Low-Budget-Version" der deutlich teureren Rodgersorgeln. Ich erinnere mich noch daran, dass ich sie klanglich eigentlich attraktiv fand, und sie hatte auch eine umfangreiche Registerbibliothek, die man sehr flexibel zuweisen konnte. Leider aber war die gesamte Hardware-Anmutung - ähm... - gewöhnungsbedürftig. Danach gab es (meines Wissens) weder eine Nachfolgegeneration, noch habe ich Roland weiterhin als Player (im Sinne von "Marke") auf dem Sakralorgelmarkt wahrgenommen.
VG
Stephan
#4 RE: Eintagsfliegen-Modelle
Naja, die Roland-Classic wurde schon einige Jahre lang verkauft und hat in den USA durch ihren günstigen Preis auch eine ziemliche Welle ausgelöst. Ein Händler hatte sich sogar die Mühe gemacht, ein Handbuch für die vielen Power-Features der Orgel zu schreiben, die die deutschen Händler teils vorgaben überhaupt nicht zu kennen. Ich besitze diese Orgel und bin immer noch SEHR zufrieden mit ihr.
Hintergrund war, dass Rodgers lange zu Roland gehörte und man dafür bei Roland eine Soundmaschine entwickelt hatte, die man dann auch in den japanischen Mini-Wohnungen stellen können sollte und dass es bei Roland ein ausgesprochenes Interesse an klassischen Orgeln gab. Meines Wissens handelt es sich bei der Roland-Classic um die einzige Digitale Orgel, in der je ein High-End-Modell in fast vollem Umfang auch in einer erschwinglichen Version angeboten wurde. Sozusagen VW mit Jaguar im Tank.
Wen das Thema interessiert, der bemühe die Suchfunktion und lese sich die vielen Beiträge von Dieter Schuster dazu durch, der einer der Köpfe hinter der Reihe gewesen ist.
Wirklich kurzlebig war aber die Vorläuferin: Irgendwas mit 538 und wohl noch als Rodgers. Ich habe es verdrängt, aber auch dazu gab es hier (oder war es im alten Bauer-Forum?) umfangreiche Diskussionen.
Außerdem gab es im Laufe der Jahre viele Modelle, die mal als Non-plus-ultra angeboten wurden und dann still und leise verschwanden. Aber an die erinnert man sich auch nicht mehr.
Selbst die BAC-Orgeln waren nun nicht sooo lange am Start und die war anfangs im Hamburger Michel aufgestellt und man hatte den Michel-Organisten für eine Demo-Kassette gewonnen. (Jüngere User sollten das Wort "Kassette" oder MC googlen).
Bei Johannus kam Mitte der 1990er Jahre die Excellent III oder so ähnlich an den Start. Die Demo-CD kann heute noch begeistern! Superklang war also schon vor 25 Jahren machbar. Was dann als nächste bezahlbare Regelbaureihe kam, war dagegen aus heutiger Sicht klanglich .
Die erste Digitalgeneration bei Johannus waren Opus 800/900 noch mit mechanischen Wippen ohne Lämpchen. Die wurden sehr schnell von 810/910 abgelöst, die dann viele Jahre am Start waren.
Die Modellreihe Wesley könnte aus der damals schon laufenden Kooperation mit Makin entstanden sein. Jedenfalls meine ich, die Baureihe dort mit englischer Disposition gesehen zu haben. Aber das ist sehr lange her.
Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #4
Naja, die Roland-Classic wurde schon einige Jahre lang verkauft und hat in den USA durch ihren günstigen Preis auch eine ziemliche Welle ausgelöst. Ein Händler hatte sich sogar die Mühe gemacht, ein Handbuch für die vielen Power-Features der Orgel zu schreiben, die die deutschen Händler teils vorgaben überhaupt nicht zu kennen. Ich besitze diese Orgel und bin immer noch SEHR zufrieden mit ihr.
Ist doch schön, ich wollte ja gar nicht in Abrede stellen, dass die C-330/380 sicher eine Zeitlang viele zufriedene Abnehmer zu finden vermochte. Wie bereits geschrieben, auch ich fand sie klanglich absolut erwägenswert, letztlich fiel sie für mich aber aufgrund der Hardware aus dem Rennen. Vielleicht hätte das Modell hierzulande noch mehr Abnehmer gefunden, wäre der Hersteller bei der Materialauswahl nicht ganz so "hart an den Wind gegangen", aber das ist meine Privatmeinung.
Im Ergebnis war sie jedenfalls eine klassische "Eintagsfliege" im Sinne der Ausgangsfrage dieses Threads: es gab kein Nachfolgermodell (und auch keines unter anderem Namen, vgl. Sweelinck=>Vivaldi), und hier sogar im doppelten Sinn, denn sogar die Marke ist aus dem Marktsegment verschwunden.
VG
Stephan
#6 RE: Eintagsfliegen-Modelle
Auch ich litt bei meinem Erstkontakt an der Diskrepanz zwischen Software und Hardware. Wie konnte man einer klanglich so gelungenen Orgel so labbrige Klaviaturen und so hässliche Registerwippen verpassen?
Laut Händlerauskunft war ich nicht der Einzige, der so reagierte. Aber das haben wir ja schon mehrfach durchdiskutiert.
LG
Michael
Zitat von Subbass im Beitrag #1Johannus Sweelinck.
Mir ist aufgefallen, dass Johannus die Modellreihe „Classic“ aufgegeben hat. Während es die „Opus“ schon immer gibt und regelmäßig erneuert wird, gibt es Modelle, die sich nicht lange am Markt halten.
Meine Frage in die Runde: Von welchen Modellen gab es nie eine zweite Auflage in der Geschichte der Digitalorgel?
Und die Marke "Cantor" (leider ganz verschwunden - es waren damals hervorragend klingende Orgeln. Adriaan van der Poel war einer der Gründer der Marke).
@ Laurie3.0 und andere:
"Johannus Wesley":
Bitteschön (siehe Bildanhänge!)
Viele Grüße
Bernhard
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...und hier noch eine Firma, der auch nur
ein kurzes Leben auf dem DO-Markt beschieden war:
1988 und, ich glaube, noch zwei Jahre danach auf der Frankfurter Musikmesse gesehen, danach war Ende...
Wenn meine Informationen richtig sind, "verschwand" zuerst die Frau des Inhabers und Entwicklers, die vorher fleißig auf dem Messestand geholfen hatte, danach verabschiedete er sich für immer von dieser Welt, durch eigene Hand...
Wuuups!
Zur Abstrahlung: Es waren echte Wunder-"Labialpfeifen", aus denen sogar Zungenstimmen-Klänge zu hören waren...
Siehe Bildanhänge!
Viele Grüße
Bernhard
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Zitat von Canticus im Beitrag #11
Zur Abstrahlung: Es waren echte Wunder-"Labialpfeifen", aus denen sogar Zungenstimmen-Klänge zu hören waren.
Na, ja. Die damalige "Figur" in der Mitte von allen war der neuapostolische Evangelist Ewald Kienle aus Ditzingen-Heimerdingen, der erst kürzlich verstorben ist und bis ins hohe Alter aktiv war. Ein Mann, der die damaligen Zeichen der Zeit erkannte und den ich sehr schätzte. Unvergessen für mich seine Orgelanlieferungen in einer großen Mercedeslimousine (kein Caravan!) in der Hoffnung vor Ort werden genügend Orgelträger warten. Die Neuapostolische Kirche war mal so gefühlt zwischen 1960 - 1990 ein dankbarer Abnehmer für analoge und danach digitale Orgeln, denn die üblichen Harmoniums gaben den Dienst auf und waren in Neubauten nicht mehr uptodate. Ahlborn und Kienle waren die Hauptlieferanten, wenigstens im Süden. Dazu gesellten sich Woop und Benedikt. An Pfeifenorgeln war in mittleren bis kleineren Kirchen nicht zu denken. Mein bescheidener Beitrag bestand in der meist erfolglosen Bekämpfung und dem Anstänkern ggü den Klosettröhren und Pfeifenprospekten mit Backside Lautsprechern. Bei Woop dann in der Pfeifenröhre ein Minilautsprecher, hurra. ("Das ist eine echte Pfeifenorgel!!!--- sorry, hast Du nicht die Lautsprecher dahinter gesehn????") Klosettröhren deshalb, da die Rohre aus Plastik weiß waren wie im Klo und durch Ofenrohrsilberfarbe den Anblick einer Pfeife vermitteln sollten. Klangunterschiede war ich nicht gewillt zu hören, da ich schon damals bei meinen konfessionellen Nachbarn an einer Pfeifenorgel spielen durfte.
Ob die Woop Geschichte von Bernhard so stimmt, bestreite ich als Jurist mal vorsorglich!
Michael
Als wir Ende der 1990er Jahre nach Ostfriesland kamen, gab es in der NAK in Emden und Marienhafe jeweils eine WOOP, sonst waren hier analoge Johannüsse präsent und in Aurich gab's 'ne Ahlborn mit Manubrien und Crescendotritt (16-stufig und damit nicht wirklich sinnvoll nutzbar). Digitale kamen erst in den 2000er Jahren nach und nach, in den 2010er Jahren zunehmend GLORIAs ...
LG Bernd
@ Positiv
Also, das ist natürlich schon eine ganze Weile her, als mir das so kommuniziert wurde.
Leider kann ich mich auch nicht mehr an die Quelle erinnern.
Deshalb lasse ich mich gerne belehren, wenn es anders war.
Was ich aber noch weiß, ist, daß sich
die Frau Woop von Herrn Woop getrennt hatte
und daß Herr Woop schon eine ganze Weile verstorben ist.
Zu diesen "Klosettrohren":
Ich fand diesen Hype darum schon generell überbewertet, und das mit den Mini-Lautsprechern in den Labialpfeifen, wo dann auch Zungenstimmen aus diesen (Labial)-"Digitalpfeifen" zu hören waren, schon, gelinde gesagt, etwas lächerlich. Natürlich wurde da und wird auch noch heute geldmäßig richtig zugelangt, obwohl auch m E. hörmäßig kein Unterschied auszumachen ist.
Der kosmetische Reiz echter Pfeifen ohne Kerne sei natürlich unbestritten, und auch das Auge "hört mit", wobei mir der Preis dafür doch etwas überhöht erscheint...
Preiswerter erreicht man etwas, wenn man herkömmliche Lautsprecher etwas indirekter aufstellt.
Und ich gebe gerne zu, daß mir herkömmliche Blindpfeifen-Prospekte vor den nüchtern-technischen Lautsprechern gut gefallen.
Nicht zuletzt tragen die Blindpfeifen ja auch zu einer gewissen Verwirbelung des Lautsprecher-Schalls bei...
Viele Grüße
Bernhard
#14 RE: Eintagsfliegen-Modelle
Also die Klangformation bei Resonatoren, weil Tonsäulen ins Schwingen gebracht werden, ist auch fühlbar und physikalisch nachweisbar. Wenn die Resonatoren nicht singulär als einzige Abstrahlung betrieben, sonder durch LS ergänzt werden.
@ Canticus: das klangliche Ergebnis hast Du ja life hier in Köln erlebt.
Marken, die vom Markt sonst noch vom Sakralorgelmarkt verschwanden: Hohner (FR), Vierling, Dereux, Conn, Lira, Farfisa, Hammond, Baldwin, Thomas...., Wersi, Dr. Böhm,....
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