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Die Orgel St. Ouen, Rouen
https://youtu.be/QgrDjS7mtBU
...Wieder einmal ein hervorragendes Video mit dieser Ausnahme-Orgel...
Aber die Klaviaturbeläge sind ja wirklich zu einem großen Teil in einem erbarmungswürdigen Zustand!
Gilt dies für die gesamte Orgel?
Nicht gerade eine Reklame
für ein "Monument historique"!
Und: Unter einer "orgue du Michel Ange" hatte sich Charles Marie Widor sicher nicht eine mit derart heruntergekommenen Klaviaturen vorgestellt...
Es ist wohl nur der robusten Bauweise eines Aristide Cavaillé-Coll zu verdanken, daß dieses Instrument noch immer hervorragend klingt,
trotz offensichtlich mangelhafter Pflege...
Viele Grüße
Bernhard
#2 RE: Die Orgel St. Ouen, Rouen
In den vergangenen 130 Jahren hat sich die Cavaillé Coll Orgel in St Ouen de Rouen nicht verändert , sie ist immer noch in dem Zustand wie Cavaillé Coll sie konstruiert hat . Und das ist so gewollt , weil die Titular Organisten , heute Jean-Baptiste Monnot und Marie-Andrée Morisset-Balier , sie immer in dem Zustand haben wollen , wie Cavaillé Coll sie konstruiert hat . Selbstverständlich werden immer wieder Instandhaltungsarbeiten an der Orgel vorgenommen , aber niemals wurde die Orgel modernisiert . Ende 2021 wird die Orgel für 4 Jahre unter einer Abdeckung verschwinden , weil Restaurierungs Arbeiten an und in der Abteikirche St Ouen de Rouen vorgenommen werden . Auch eine Restaurierung der Orgel ist geplant , und wie uns einer der Titular Organisten Jean-Baptiste Monnot versicherte " Wenn der Tag der Restauration gekommen ist , wird man in kleinen Schritten vorgehen " . Also die Orgel bleibt so erhalten , wie sie von Cavaillé Coll geplant und konstruiert wurde . Cavaillé Coll hat dort ein Meisterwerk hinterlassen , und das soll im Original Zustand so erhalten bleiben , glücklicherweise !
Zitat von Jungbluth Guy im Beitrag #2
...Also die Orgel bleibt so erhalten , wie sie von Cavaillé Coll geplant und konstruiert wurde . Cavaillé Coll hat dort ein Meisterwerk hinterlassen , und das soll im Original Zustand so erhalten bleiben , glücklicherweise !
Das sind gute - ja - sehr gute Nachrichten.
Vielen Dank.
VG
Aeoline
Wenn ich sowas lese, bekomme ich immer Angst. Wie gut das mit "unter Folie sicher verschwinden lassen" geht, sehe ich bei jeder größeren Renovierungsaktion. Man glaubt gar nicht, aus welchen Ecken man den Staub wieder rauskratzen muss.
Ich wünsche dieser tollen Orgel, dass ihr diese "Staublunge" erspart bleibt.
#5 RE: Die Orgel St. Ouen, Rouen
Das Problem bei Restaurierungen französischer Orgeln, die als "monument national" eingestuft sind, hat mir mal Théo Haerpfer erklärt: Es darf nur wirklich Kaputtes ersetzt werden. Bauteile, die erkennbar kurz vor dem Verfall stehen, sind tabu! Als ich Meister Haerpfer mal vor seinem frühen Tod in der Werkstatt besuchte, stand dort eine franz. Barockorgel, deren Pfeifenbestand in weiten Teilen von Zinnpest befallen war. Statt in den am stärksten betroffenen Registern die zerfressenen Pfeifen durch exakte Kopien zu ersetzen, musste er auf "Befehl" des "conservateurs" die betroffenen Stellen herausschneiden und einen Flicken einlöten. Die Pfeife wurde an der Naht geöffnet, plattiert, repariert, erneut gerundet und verlötet. Der Arbeitsaufwand ging weit über den an einer neuen Pfeife hinaus ...
Übertragen auf die Klaviaturen hieße das, nur einzelne Beläge, schlimmstenfalls Teile des jeweiligen Belages, dürfen ersetzt werden.
Was das angeblich staubdichte Einpacken vorn Orgeln während einer Baumaßnahme anbetrifft: Ich hab' noch keinen Fall erlebt, in dem das funktioniert hat. Baustaub findet immer (mindestens) einen Weg.
LG
Michael
Zum Einpacken einer Orgel:
Ich kenne seit kurzem mindestens einen Fall, in dem dies klaglos funktioniert hat - in einer meiner Dienstkirchen. Die Orgel ist nach monatelanger Innenrenovierung der Kirche tatsächlich in einem tadellosen Zustand. Einpackmaterial war eine Art Vlies.
#7 RE: Die Orgel St. Ouen, Rouen
Hallo in die Runde, ich kann das nur bestätigen. In meinem Verantwortungsbereich wurde auch eine Orgel für eine zweijährige Kirchensanierung komplett mit Folie staubdicht abgeklebt, der (frei stehende) Spieltisch zusätzlich in einer Holzkiste eingehaust. Dazu wurden hinter der Folie, mit der die Orgel abgedichtet wurde, an vier verschiedenen Stellen Feuchtigkeitsmesser aufgestellt, die die Innenraum-Luftfeuchtigkeit und damit das Problem von Schimmel ständig kontrollierten. Damit haben wir die Zeit gut überstanden und konnten die Orgel nun gut wieder in Betrieb nehmen.
Zitat von Canticus im Beitrag #1Hallo Canticus,
Aber die Klaviaturbeläge sind ja wirklich zu einem großen Teil in einem erbarmungswürdigen Zustand!
Einerseits stimme ich dir zu.
Andererseits, die Orgel ist alt, die Klaviaturen sind alt - die Verfärbung unterstreicht das. die respektable Alter des Orgels ist sichtbar!
In meiner Jugend spielte ich regelmäßig diese historischen Orgel und die Klaviere sahen genauso aus - vielleicht schlimmer. Alles an der Spieltisch war alt - die Züge, die Registerbenamungen, die Orgelbank - alles. Aber es gab ein Gefühl von Verbundenheit mit die früheren Generationen, die diese Orgel gespielt haben. Ich liebte es.
PS1 die Foto auf dem Link stammt aus der Zeit vor der Restaurierung.
PS2 selbstverständlich is dies alles sehr persohnlich, nichts für ungut!
LG PM
#9 RE: Die Orgel St. Ouen, Rouen
@ PM
Kein Problem!
Ich gebe ja auch Dir recht.
Wenn es aber schon so weit ist mit der "Patina", wie es auf dem Video zu sehen ist:
Nicht nur vergilbte Tasten, sondern auch schon fehlende Beläge, dann geht das mit.E. auch an die Spielbarkeit und damit doch etwas zu weit mit dem "Ahnenkult"...
Viele Grüße
Bernhard
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