Alte Digitalorgel beurteilen

16.01.2022 13:19
avatar  Katja
#1 Alte Digitalorgel beurteilen
Ka

Ich habe eventuell die Möglichkeit, eine alte Ahlborn Hymnus IV für, wie es so schön heißt, nen Appel und n Ei zu übernehmen. Von privat, wegen eines Umzugs.

Haken: sie ist deutlich älter...

Ich erfahre erst in den nächsten Tagen, wie alt genau.

Ganz grundsätzlich: wie "haltbar" sind Digitalorgeln? Ich möchte ungern in wenigen Monaten/Jahren das Teil dann verschrotten müssen.
Ist es überhaupt sinnvoll, solche Instrumente zu übernehmen, die älter als, sagen wir, 10 Jahre sind?

Ich hoffe, mir die Orgel in den nächsten Tagen ansehen zu können. Derweil bin ich mit mir selber uneins, ob das ein Glücksfall oder eine Schnapsidee wäre.

Was sind eure Gedanken dazu?


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16.01.2022 13:21
#2 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
Ni

Für mich hängt das immer davon ab, wie weit man sich selber mit der Technik auseinander setzen will.

Alte Elektronik kann jederzeit kaputt gehen. Wenn man sich aber informiert, bekommt man das ggf. selber wieder hin.

Sind z.B. die Klaviaturen und das Gehäuse sehr wertig, kann man da auch selber etwas neues einbauen.

Ggf. einfach mal ein paar mehr Details zum Instrument posten.


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16.01.2022 13:21
#3 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
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Administrator

Kommt drauf an.... In unsere Kapelle steht eine 20 Jahre alte Digitalorgel; sie tut fehlerfrei Dienst.
Garantieren kann dir das aber niemand. Bei einem Privatverkauf stehst du im Schadensfall alleine da.


Auf Orgelsuche.

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16.01.2022 14:13
#4 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
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Moderator

Klanglich ist eine Hymnus nicht das Schlechteste. Von meinen auf dieser Technologie beruhenden Expandern haben zwei auch schon 20 Jahre auf dem Buckel und machen keinerlei Zicken. In vielen Aussegnungshallen hier stehen Ahlbörner, die z.T. 30 Jahre alt sind und die noch immer tadellos funktionieren.
Das Problem sehe ich bei der Hardware. Knackpunkt sind die Klaviaturen. Generell waren die damals von allen Herstellern verbauten Standard-Klaviaturen ziemlich labbrig. Ich wundere mich immer, dass wir uns das damals bieten ließen. Je nach Nutzungs- bzw. Abnutzungsgrad sind sie zwischenzeitlich nicht besser geworden ...

Entscheidend wäre m.E. die Frage nach dem Preis. Ich denke, mit maximal 1.500 € wäre so eine Orgel - je nach Zustand - sehr ordentlich bezahlt. Mehr würde ich auf keinen Fall löhnen.

Ein weiteres wichtiges Kriterium wäre das Spielgefühl. Da vermute ich, fiele sie bei mir durch.

LG
Michael


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16.01.2022 14:19
#5 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
cl

Sorry Michael,
da bin ich doch noch etwas härter. Wenn das Instrument heile ist und für 500,- zu haben - dann läßt sich auch später noch im Falle eines Defektes, m. E. eine Reparatur über die Reutlinger-Ahlborn rechtfertigen.

Liebe Grüße vom Clemens

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16.01.2022 14:38 (zuletzt bearbeitet: 16.01.2022 14:40)
avatar  Katja
#6 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
Ka

Mir wurde ein niedriger dreistelliger Betrag als Preis in Aussicht gestellt. Mehr würde ich dafür definitiv nicht geben! Da spar ich dann lieber auf was Neues bzw. Jüngeres!

Danke für eure Einschätzungen!

Meine Hauptübeorgel momentan ist auch eine Ahlborn, ebenfalls schon etwas älter (15 Jahre, schätze ich). Da finde ich die Klaviatur in Ordnung, sie ist mir jedenfalls nicht negativ aufgefallen.

Edit: ich melde mich, sobald ich mehr Infos habe und/oder sie ausprobieren/ansehen konnte.


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16.01.2022 14:42
#7 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
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Wie so oft im Leben kommt es darauf an.

Wo kommt die Hymnus her? Wenigspieler oder Vielspieler? Im letzteren Fall würde ich selbst vermutlich verzichten wegen Tastaturabnutzung.

Wenn Wenigspieler-Haushalt? Dann würde ich empfehlen, dass Du Dich mit Herrn Aicheler in Reutlingen in Verbindung setzt:

https://www.ahlborn-kirchenorgeln.de/index.php?a=kontakt

Da kannst Du fragen, wie die Ersatzteillage ist, ob Du für sagen wir mal die nächsten fünf Jahre davon ausgehen kannst, dass die Orgel bei den üblichen (!) Defekten dieses Typs -- und die müsste er ja eigentlich gut kennen -- noch reapriert werden kann. (N.B. Wenn Du aus Kostengründen z.B. eine Orgel bei einem sehr großen Musikversand online NEU kaufst, hättest Du auch nur zwei Jahre Garantie und müsstest ab dem dritten Jahr schon Ersatzteile, Anfahrt und Technikerstunden zahlen!).

Wichtig: Du kannst die Hymnus IV mit einem Ahlborn-Archive-Modul (Expander) sehr gut erweitern, die es bei Herrn Aicheler offenbar gewartet und ebenfalls gebraucht und in großer Vielfalt (!!!) gibt. Die Setzer der Hymnus sind mit den Setzern der Archiv-Module durchgeschaltet! Das macht schon Spaß! Auch sind diese Expander klanglich auf die Hymnus-Verstärker perfekt abgestimmt und klingen an einer Hymnus ziemlich gut.


Meiner Meinung nach steht und fällt der Klang der Hymnus IV aber mit Deinem Raum: Wenn Du eine tolle (!) Akustik hast, kann die Hymnus richtig gut klingen (sagt jemand, der bei eisigen Temperaturen einmal bis spät nachts an einer Hymnus IV in toller weil mehrere hundert Jahre alten Akustik gespielt hat und nur wegen der Nachtruhe -- äußerst widerstrebend -- aufgehört hatte).

Der gennante Preis von vielleicht 500 bis 800 Euro scheint mir realistisch, wenn Du eine Reparatur mit einpreist und das Geld dafür in die Spardose legst.



Wünsche Dir viel Glück bei Deiner Entscheidung.


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16.01.2022 16:47 (zuletzt bearbeitet: 16.01.2022 16:48)
#8 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
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Ich kann zwei Erfahrungsberichte zu alten Ahlbornorgeln liefern, falls das weiterhilft: In meinem Elternhaus steht eine Ahlborn (ich glaube, Präludium), die über 20 Jahre alt ist und tadellos funktioniert - Ausnahme: der An-Aus-Knopf hat seit Jahren Wackler. Wir haben einen Stein als Gewicht draufgelegt und dadurch gehts problemlos:) kostengünstige Reparatur.

Klanglich ist das Instrument in Anbetracht des Alters ebenfalls wirklich in Ordnung!
Die Klaviaturen sind aber eine Katastrophe - "klapprig"-wabbelig, ohne Gewicht, aus Plastik. Damit ist sie zum Üben für musikalische Feinheiten eigentlich untauglich

Ein Bekannter hat ebenfalls eine alte Ahlborn-Orgel, bei der die Lautsprecher derzeit sehr störanfällig sind. Dieselbe schlechte Tastatur, die damals wohl Standard war. Klanglich nicht ganz so gut wie die andere Ahlborn, ist aber auch ein kleineres Modell. Sonst keine Mängel.


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21.01.2022 19:30
avatar  Katja
#9 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
Ka

Update: Die Orgel ist 26 Jahre alt.
Da ich so ziemlich das Gegenteil von technikaffin bin und auch niemanden in meiner Nähe habe, der an der Elektronik was machen könnte und ich außerdem recht beengt wohne, habe ich mich nun gegen den Kauf entschieden.

Danke euch für die Erfahrungsberichte und guten Tipps!


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21.01.2022 20:08
#10 RE: Alte Digitalorgel beurteilen
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Administrator

Zitat von Katja im Beitrag #9
(...) habe ich mich nun gegen den Kauf entschieden.

Das kann ich gut nachvollziehen - ich hätte nicht anders entschieden.
Weiterhin viel Glück bei der Suche nach einer passenden Digitalorgel.


Auf Orgelsuche.

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