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Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Michal
(
gelöscht
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#31 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Ach so. Jetzt verstehe ich.
Im Vergleich zu einer echten Orgel hat eine DO immer Probleme im Bassbereich. Das liegt aber meistens an den Lautsprechern. Tiefe Töne sind das absolut Schwierigste. Sowohl bei der Aufnahme der Samples, als vor allem auch bei der Wiedergabe. Soll genug Tiefgang da sein, wird es im Vergleich zu echten Instrumenten schnell schwammig.
Bei Hifi ist es auch so aber nicht so auffallend weil dort meist eine Basstrommel oder ein gezupfter Seitenbass für die tiefen Anteile der Musik ausschlaggebend sind. Und die sind kurz und perkussiv. Die Orgel hingehend macht lange Töne, die kaum konturiert und kontrolliert wiederzugeben sind. Nur mit sehr großem Aufwand. Niemals mit internen Lautsprechern. Noch was am Rande: praktisch bei jeder professionellen Musikproduktion wird ein Highpass-Filter geschalten um die ganz tiefen Frequenzen herauszufiltern. Bei mittelmäßigen Hifi-Anlagen würden solche Frequenzen nur alles verwabbeln oder gar rumpeln. Nur audiophile CDs haben den Subbass-Anteil drin. Aber auch meist nicht bis zum Subkontra C. Ist einfach kaum wiederzugeben, außer mit absolutem High-End. Und der Heimkino-Subwoofer nützt da auch nichts - der geht zwar vielleicht bestenfalls runter, soll aber nur Explosionen oder Hubschrauber (also wieder keine lange gehaltenen statischen Töne) wiedergeben und keine Orgelpfeifen.
Weniger Bass ist da mehr. Allerdings sind die eingebauten EQs der Aufgabe ebenso kaum gewachsen weil die Flankensteilheit nicht auswählbar ist und die Frequenzen nicht genau genug angewählt werden können. Regelt man den Kuhschwanzfilter (Bassregler) oder die tieferen Frequenzen beim graphischen EQ runter fehlt dann schnell zu viel.
Bei Physis kann man mit dem Editor die schlimmsten Brummer Ton für Ton und Register für Register rausregeln. Da kommt man dann ganz gut hin. Aber es ist immer noch einigermaßen weit von der realen Sache entfernt. Und dann kommt zuhause dann noch der „böse“ Raum mit Moden hinzu. Bei Physis und zwingend mit dem Editor gibt es aber doch oft eine befriedigende Lösung. Richtig gut wird es aber erst wenn es mit externen Lautsprechern teuer wird. Man wird also Abstriche in Kauf nehmen müssen.
Aber dennoch: zuerst mal die Einstellungen zurück setzen lassen. Denn viele stellen den Bass zu hoch um den beeindruckenden Orgelsound zu haben. Und bei Physis geht das auch ohne dem EQ mit dem Editor. Da sieht man dann gar nicht was da alles rumgepfuscht wurde (also die Default-.ALL oder wenigstens den nicht veränderbaren Preset-Style laden lassen und bei den Lautstärken darauf achten, dass das Pedal nicht höher gedreht wurde und alle EQs auf Null). Wer echten Orgelsound kennt, der findet den Bass-Boost fürchterlich, denn echte Orgeln dröhnen nur selten (hab allerdings auch schon welche in kleineren Kirchen gehört - vermutlich u. U. auch ergänzt um elektronische Register weil Geld oder Platz für die großen Pfeifen nicht vorhanden war oder weil der Raum einfach nicht mitspielte und die Orgel nicht passend konzipiert oder intoniert war). Und ich habe auch schon audiophile CDs gehört, die im Bass einfach zu dick auftragen (z. B. Telarc Michael Murray).
#32 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Genau Michal, mit dem Begriff Bass-Boost hast du es ziemlich gut getroffen. Der Bass wirkte irgendwie aufgedickt und auch recht schwammig. Und in dem Zuge wirkten dann eben auch die Höhen etwas beschnitten bzw. übertönt vom aufgedickten Bass. Aber das ist dann wohl eines der „großen“ Probleme bei DOs so wie du das beschrieben hast.
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