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Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Moin liebe Forumsmitglieder,
Ich konnte in den letzten Monaten durch die Feiertage und Geburtstag etwas Geld beiseite schaffen und bin nun am überlegen mir doch eine digitale Orgel fürs üben zuhause anzuschaffen, da es in „meiner“ Kirche jetzt gerade in der kalten Jahreszeit echt absolut keine Freude ist zu üben und an der großen Kemper Orgel in den nächsten Wochen wohl einige Reparaturarbeiten anstehen und diese damit ebenfalls ausfällt.
Erstmal grundlegend: Mehr als 6000-6300 Euro kann ich nicht ausgeben.
Wichtigste Vorgabe: Zwei Manuale und Pedal (ok, dass erfüllen die allermeisten etwas größeren Digitalorgeln)
Zweite Vorgabe: Der Klang sollte nicht zu altbacken sein, sprich eine 15 Jahre alte gebrauchte kommt eher nicht in Frage. Gute Sampletechnologie sollte dennoch für mich reichen (Physis etc. wird wohl zu teuer).
Nun gibt es momentan bei Kisselbach die Gloria Cantus Positiv als Sonderangebot für 5900€ die mich optisch sehr anspricht.
Von der Disposition bietet sie ebenfalls alles was ich bräuchte (eine Vox Humana wäre noch schön gewesen aber man kann nicht alles haben)
Ist die Cantus Positiv noch einigermaßen aktuell was die Sampletechnologie angeht?
Was wäre denn ein Unterschied zu der nächst höheren Modellkategorie mit Samples (Gloria Optimus), wenn es dort denn klanglich einen Unterschied gibt abgesehen von einer leicht abweichenden Disposition?
Gibt es sonst noch andere Modelle, die ich mir anschauen sollte? Ich habe auch bereits bei Kisselbach zwecks eines Termins für ein Probespielen angefragt, wollte aber hier schon mal so hören was ihr sagt.
Über Antworten würde ich mich freuen.
Gruß
Dominic
Zum Vergleich der Baureihen Optimus und Cantus kann ich leider nichts sagen. Ich glaube aber, dass das Preis-Leistungsverhältnis bei diesem Angebot sehr gut ist. Denn ein Positivgehäuse kostet normal immer Aufpreis; im Vergleich zu den direkten Konkurrenten ist der Preis aber trotz der Bauform bei dem Angebot nicht höher.
Da du das Instrument probespielen wirst, würde ich dazu raten, vergleichbare Modelle aller verfügbaren Hersteller zu spielen. In der Preisklasse spielen z.B. Content Celeste, Johannus opus oder Johannus Studio mit. Da sind die Geschmäcker verschieden - jeder mag andere Klänge. Achte auch auf die Klaviaturen der Testinstrumente - im Laden sind oft bessere Tastaturen als die Grundausstattung verbaut (eventuell lohnt es sich, dafür nochmal 1.000€ zu sparen?).
Was mich persönlich stören würde, sind die hier verbauten Zugregister - wenn ich mich nicht irre, sind das nämlich solche, die nur kurz klicken, zurückspringen und dann gelb leuchten. Das fühlte sich für mich komisch unorgelig an, aber du wirst es ja selbst beurteilen beim Ausprobieren:)
Zuletzt: ich habe auch zuerst ein Positiv mit Manubrien gesucht, habe dann aber (aufgrund der Mehrkosten allein für das Möbelstück) meine Such-Kriterien geändert und mich schlussendlich für eine Blockorgel
B-304m von Hoffrichter entschieden. Die kleine, deutsche Firma Hoffrichter verwendet ebenfalls (ausgezeichnete) Samplingtechnologie zu guten Preisen - die kleineren Blockorgeln oder die Capella-Reihe könnten mit dem Budget gehen (weiß ich nicht auswendig). Such am Besten nach einer Preisliste, den restlichen Internetauftritt kann man leider mangels Aktualität ignorieren.
Guten Morgen,
als ich vor fünf Jahren meine Orgel bei Kisselbach in Köln aussuchte, begann ich mit der Cantus-Serie, der Klang erinnerte mich jedoch zu sehr an Synthesizer. Ich hatte auch erfahren, dass hier kein Einzelton-Sampling implementiert ist, sondern nur einige Töne gesampelt sind, die anderen werden errechnet, das hört man dann auch. Würde mich meinem Vorgänger anschließen und ebenfalls zu besserem Klang und Tastenbestückung statt Äußerem Erscheinungsbild raten.
herzlichst, Josef
#4 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Zwischen den Reihen Cantus und Optimus liegt schon ein ohrenscheinlich wahrnehmbarer Qualitätssprung. Die Samples der Optimus lösen deutlich besser auf und haben in allen Lagen einen natürlicheren Klang.
Und eine Optimus Trend liegt mit einem derzeitigen Angebotspreis von 6.590 Euronen nur knapp über Deinem Budget. Aber auf jeden Fall probespielen und mit den eigenen Ohren entscheiden!
LG und viel Erfolg
Michael
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #4
mit einem derzeitigen Angebotspreis von 6.590 Euronen
Dieser Preis bezieht sich sogar auf das Modell 238 - slos mit deutlich mehr Registern.
Die Optimus 231 solte sogar mit doppelt-geschweiftem Pedal für knapp um die 6.000,00 € zu erhalten sein. Dieses Modell hat dann meines Wissens sogar 5 Lautsprecher, sowie die Möglichkeit 4.1 Kanäle extern zu belegen. Zudem kannst Du die einzelnen Register zielgerichteter an die akkustischen Verhältnisse in Deinem Raum anpassen.
Der Charme des Positiv-Modell ist, dass hier mindestens zwei Lautsprecher nach oben an die Decke abstrahlen, so dass der Klang sich im Raum bricht und indirekt auf den Organisten trifft. Bei entsprechender Raumgröße hat das durchaus seine Vorteile.
Aber wie Michael schon gesagt hat: Du musst Dir mit Deiner Entscheidung einfach Zeit lassen, und Probe spielen, Probe spielen, Probe spielen - das ist nach wie vor das A und O!
Ich wünsche Dir ein gutes Händchen und die nötige Geduld für den vor Dir liegenden Weg der Entscheidungsfindung!
Flauten
Vor 2 Jahren habe ich u.a. die 3-manualige Cantus / Optimus-Reihe (Sampling) mit der Concerto-Reihe (Physis) verglichen.
Klanglich schwang die Optimus gegen die Cantus ganz klar obenaus.
Entschieden habe ich mich dann für die Concerto 350, weil die Physis-Technologie wesentlich mehr Möglichkeiten bietet.
Zum Vergleich habe ich bewusst die gleichen Orgelstücke auf auf allen "Kandidatinnen" gespielt.
LG
Martin
#7 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Lieber Dominic,
die Gloria Cantus Positiv "Final Edition" ist die letzte Orgel mit der alten Samplingtechnologie. Deshalb auch Final Edition. Die anderen Orgeln (Cantus 2.31, Optimus 2.31, Optimus 2.38) haben bereits die neue Artem-Technologie, d.h. bessere Samples und bessere Abstrahlung.
Zu bedenken gilt: Das Cantus Positiv Final mit der alten Technik hat zwei Verstärker je 70 Watt mit 4 Lautsprecher.
Die anderen Modelle haben 2x60 Watt + 100 Watt Tieftonkanal mit 5 Lautsprechern. Also bessere Klangabstrahlung.
Wenn du nicht so sehr an einer Positiv-Gehäuseform hängst, würde ich auf jeden Fall zu einer neuen Cantus oder Optimus greifen.
Ich denke eine Cantus 2.31 Trend für 4.990€ klingt besser als eine Cantus Positiv Final Edition für 5.990€
Na, da kam ja schon einiges zusammen hier, super vielen Dank!
Die Cantus Positiv steht laut Kisselbach nur noch im Stammhaus in Kassel, weswegen es wohl darauf hinaus laufen wird, dass ich dort einen Ausflug hin machen muss. Probe spielen wird zwar nicht die Offenbarung für alle anderen anwesenden dort, da ich noch nicht lange Orgel lerne und momentan noch bei zweistimmigen Choralsätzen aus dem EG bin und mich erst jetzt langsam an dreistimmige Sätze wage.
Ich werde auf jeden Fall die neue Cantus/Optimus Serie ausprobieren, wobei ich wenn dann wahrscheinlich direkt zu einer Optimus greifen würde. Dennoch werde ich die Cantus Positiv auch mal antesten zum Vergleich.
Insgeheim träume ich ja immer noch von einer kleinen echten PO als Hausorgel aber da wird es wohl schwer etwas mit einem zumindest angehängtem Pedal für unter 10000 Euro zu bekommen…
Aber schon mal vielen Dank an euch für die Tipps und Hinweise!
Gruß
Dominic
#9 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Zitat von doni1294 im Beitrag #8
Insgeheim träume ich ja immer noch von einer kleinen echten PO als Hausorgel aber da wird es wohl schwer etwas mit einem zumindest angehängtem Pedal für unter 10000 Euro zu bekommen…
Unser Mitforianer mvn hat hier eine inseriert. Eine zweimanualige Digitalorgel brauchst du aber trotzdem .
Viele Grüße
Trompetendulzian
#10 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Zitat von doni1294 im Beitrag #8
Ich werde auf jeden Fall die neue Cantus/Optimus Serie ausprobieren, wobei ich wenn dann wahrscheinlich direkt zu einer Optimus greifen würde. Dennoch werde ich die Cantus Positiv auch mal antesten zum Vergleich.
Wenn du eh schon vor Ort bist, schau dir (und spiele) auch die Johannus Studio 150 und Gloria Klassik 2.26 an - mindestens, um den Vergleich zwischen den Herstellern Johannus und Viscount zu haben. Falls der Weg nach Heusenstamm zu Bauer Music ebenfalls möglich ist, wäre die Excelsus Preludio 230 eventuell auch interessant (neben den Rodgers - auf die unsereins jedoch sehr lange sparen muss).
Viele Grüße
Trompetendulzian
#11 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Hallo Doni,
die Cantus und die Optimus haben beide eine 2.1 Klangabstrahlung. Hast Du gesehen, daß es die Finaledition des Positivs nur in Dunkel (im Gegensatz zum Foto) gibt? Dann könnte in einem kleinen Zimmer die Orgel ziemlich dominant wirken und das Zimmer optisch verkleinern.
Wenn Du auf die Cantus - Positivvariante abfährst, dann sollte am häuslichen Aufstellungsort mindestens 25 cm Deckenabstand zum Gehäusedeckel zur Verfügung stehen. Sonst kommt der räumliche Effekt nicht zur Geltung (Die Manubrien sind denen in der Concerto CC verbauten bauähnlich). Wenn Dir momentan lediglich eine Vox Humana fehlt, kannst Du diese durch einen Viscount CM-100 (gibt es nur noch gebraucht). Er bietet 12 4fach frei belegbare Registerplätze.
Für ein doppelt geschweiftes Pedal werden noch mal 345,-€ Aufpreis fällig. Im Gegensatz zur kleinen Optimus ist bei der Cantus ein Manualtausch möglich (wenn Du z.B. das SW als Rückpositiv auf dem ersten Manual spielen möchtest).
Als Alternativen, die es zu probieren gilt (weil sie in Dein Budget passen):
Johannus Studio 150
Gloria Optimus 2.31 mit geschweiftem Pedal 6.650,-€
Excelsus Preludio 230 (https://www.bauer-music.de/orgeln) 6,195,-€ + 400,- € für das doppelt geschweifte Pedal.
Bei allen Varianten solltest Du auf ein doppelt geschweiftes Pedal Wert legen. Das ist bei allen Herstellern aufpreispflichtig (zwischen 350 - 500 €).
Ich wünsch Dir eine kluge Entscheidung :-)!
#13 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
"Bei allen Varianten solltest Du auf ein doppelt geschweiftes Pedal Wert legen."
Von einer generellen Kaufempfehlung eines doppelt-geschweiften Pedals würde ich absehen.
Erstens ist das eine Frage der persönlichen Vorlieben, zweitens sind in den meisten mir bekannten Kirchen solche Pedale nicht verbaut. Man trainiert sich also eine Art des Pedalspiels an, die an vielen Orgeln eher hinderlich denn förderlich ist.
#14 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Mit dem Begriff "doppelt geschweiftes Pedal" ist eine Klaviatur mit parallel liegenden Tasten gemeint. Die Außentasten liegen höher als die Innentasten (Schweifung 1), die Halbtöne der Außentasten sind länger als die in der Mitte (Schweifung 2). Für dieses Pedal gibt es eine BDO-Norm. Es ist die in Deutschland am häufigsten verbaute Form.
Das hat nichts zu tun mit dem Radialpedal, dessen Tasten strahlenförmig angeordnet sind, wobei der Teilungsradius in GB, USA und Italien (sog. Germani-Pedal) differiert. Bei uns entwickelte Walcker in den 50ern ein Pedal, dessen Innentasten (c0 bis f0) parallel lagen, während die Außentasten in parabolisch veränderten Radien angeordnet waren (je weiter außen, desto mehr Abweichung von der Parallele). Das Pedal wurde von den OSV und vor allem von den damals führenden Orgellehrern einhellig abgelehnt. Es dürften nur wenige Instrumente mit dieser Teilung gebaut worden sein.
Leider wird die Begrifflichkeit im Sprachgebrauch oft verwechselt.
In meinem Beritt haben die Pedale nahezu aller Nachkriegsorgeln doppelte Schweifung, die historischen Instrumente haben meistens paralleles Flachpedal ohne jede Schweifung, gelegentlich mit längeren Außentasten. Ganze zwei von rund 30 Orgeln haben ein Radialpedal. Sie sind bei Vertretungsorganisten besonders "beliebt" ...
LG
Michael
#15 RE: Gloria Cantus Positiv - oder doch etwas anderes?
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