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Könner am Werk...
Seit Jahren beobachte ich eine Eigentümlichkeit im offiziellen Liedplan der Erzdiözese Wien, abgedruckt im Direktorium:
Zwei beinahe melodiegleiche Sanctus-Gesänge werden über das Jahr verstreut im Liedplan verlangt.
GL 198:
198.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
und GL 770:
770.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dem Einwand, dass die Organisten diese Doppelgleisigkeit erkennen und sich für eine der beiden Varianten durchgängig entscheiden, muss leider eine Absage erteilt werden. Allein in meiner unmittelbaren Umgebung gibt es zwei Kollegen, die sich sklavisch an die diözesane Vorgabe halten.
Arme Gemeinden.
Warum die Variante 770 überhaupt ins GL musste, weiß niemand... wenngleich eine Vermutung (siehe Nachbarthread) nahe liegt.
#5 RE: Könner am Werk...
Davor blieb auch das EG nicht verschont. In etlichen Regionalteilen steht z.B. "Nun ruhen alle Wälder" in einer "beruhigten" isometrischen Fassung die gemeindekompatibel ist. Bei "O Welt, ich muss dich lassen" im Stammteil kommt man vor lauter Auszählen von Halben und Vierteln in munterem Wechsel gar nicht dazu, den Text aufzunehmen und zu bedenken.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #5
Davor blieb auch das EG nicht verschont. In etlichen Regionalteilen steht z.B. "Nun ruhen alle Wälder" in einer "beruhigten" isometrischen Fassung die gemeindekompatibel ist. Bei "O Welt, ich muss dich lassen" im Stammteil kommt man vor lauter Auszählen von Halben und Vierteln in munterem Wechsel gar nicht dazu, den Text aufzunehmen und zu bedenken.
Das wurde im GL kopiert. Neben Nun ruhen alle Wälder und O Welt, ich muss dich lassen haben wir noch das (wahrscheinlich häufiger als die beiden anderen verwendete) O heil’ge Seelenspeise; von den dreien ist einzig Nun ruhen alle Wälder in der isometrischen Version notiert. Die rhythmisch anspruchsvolle Isaac-Melodie wurde bereits im alten Gotteslob gepusht, sodass 50 Jahre später die Gemeinden samt und sonders darauf umgestiegen sind, ein Umlernen auf die isometrische Fassung wäre vermutlich ein abermaliger Stress, zumal die Noten ja nicht unmittelbar bei den Texten stehen...
"O du hochheilig Kreuze" erfuhr ja mit dem GL 2013 eine komplette Renovierung - nicht zum Schaden des Liedes, würde ich meinen.
Interessant übrigens, dass auch in der Erzdiözese Wien vor dem GL 1975 (Gebet- und Gesangbuch "Die betende Gemeinde") die Melodien recht oft in jener Gestalt standen, die auch die Kölner Varianten besitzen. Die Freunde Gottes waren allerdings noch mehr isometrisiert...
Da war ich nicht dabei....;-)
Ich hätte die Melodie von 'Ihr Freunde...' aus dem alten GL gerne behalten.
Wer war eigentlich für die Textfassung von 'Gott ist gegenwärtig' im neuen GL verantwortlich. So werde ich es garantiert niemals 'gebücket' aussuchen.
Da gibt es doch viel bessere Textdichtungen als das "original". Z.B. in den Kreuzungen
Die alte, "künstliche geformte" Fassung von "Ihr Freunde Gottes" fand ich eigentlich ebenfalls recht gefällig. Als fügsamer Diener habe ich mit dem neuen GL jedoch auf die "kanonisierte" Fassung umgestellt; die Gemeinden sind eigentlich sofort mitgezogen.
"Gebücket" ist in der Tat ein bisschen hart - "gebeuget" hätte es auch getan.
Andererseits bin ich froh, dass "Wie schön leuchtet der Morgenstern" nicht auf die Urfassung rückgeführt wurde... brrr.
@Guilain: Gut, wenn eine Diözese von "ihren" Fassungen überzeugt ist. In Österreich fehlt es da teilweise sehr an regionalem Bewusstsein. Ebenfalls gut, dass auch Köln sich mit dem Bedarf der anderen Bistümer arrangieren musste.
Diskutabel bleibt freilich vieles; bei "O Haupt voll Blut und Wunden" verzichtete man nach 40 Jahren ja doch auf die eröffnende Halbe... bei vielen anderen Lieder, z.B. "Beim letzten Abendmahle" blieb sie uns erhalten. Ob die Lieder dadurch schöner werden, lasse ich einmal dahingestellt.
#14 RE: Könner am Werk...
Ich halte das so: Solange die Orgel lauter als die Gemeinde ist, bestimme ich, ob da ne Halbe ist oder nicht. Das ist vor allem dann praktisch, wenn sich Lieder (ev. / kath.) ähneln und ich mal aus Versehen in die eine oder andere Fassung rutsche. 25 Jahre katholische Gottesdienstprägung geht halt nicht so einfach weg.
Ja, Ippenstein, grundsätzlich gebe ich dir gerne recht.
Jedoch empfinde ich es als Zumutung, wenn den Gemeinden ein Gesangbuch in die Hand gedrückt wird, wo eine erhebliche Anzahl an Melodien nicht "stimmt". Man wälzt die Last der Entscheidung damit auf die örtlichen Organisten ab. Ich jedenfalls fühle mich nicht unterstützt, wenn ein Diözesanverantwortlicher die diözesane Quellenlage entweder a) nicht kennt* oder b) ignoriert und damit sein Bistum um die immer schon gepflogene Melodiefassung betrügt. Wohl jenen Diözesen, die für ihre Fassungen eintreten und sie auch durchsetzen konnten.
Klar kann ich in meiner Gemeinde weitgehend machen, was ich will. Ich wünsche mir aber "größer gedachte" Lösungen.
_________________________
*) Zur großen Überraschung gab es auch vor dem Gotteslob schon diözesane Gesangbücher. Meines Wissens (und so wie es mir kommuniziert wurde) spielten die bei der Entscheidung für oder gegen eine Melodie keine Rolle. Wie kann denn so etwas sein?
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