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Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
#1 Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
Hallo Zusammen,
gerade habe ich entdeckt, dass die Orgel der Royal Albert Hall gesamplet und als Instrument für Native Instruments Kontakt verfügbar ist. Auf der dazugehörigen Webseite gibt es eine Aufstellung der verfügbaren Registrierungen bzw. "Patches" - die Nomenklatur wie "Voice of Jupiter" oder "Cantata Variation" für die Registermischungen ist zumindest für mich ungewohnt unorgelig, ebenso die Bedienung, die sich mir anhand der dort zu findenden Screenshots nicht wirklich erschließt.
Vielleicht bewegt sich ja jemand von euch im "KONTAKT"-Universum und hat Spaß an diesem Instrument.
Viele Grüße
Trompetendulzian
#2 RE: Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
Kontakt ist ein wirklich mächtiges Tool (ein Werkzeug und damit eine Orgel ;-)
allerdings könnte "Orgel der Royal Albert Hall gesamplet" etwas in die Irre führen
genau genommen gibt es hier "nur" ein paar (über 50) feste Registrierungen und ein paar SoloRegister etc
das ist sicherlich eher für Filmkomponisten gedacht (ist die Interstellar-Welle schon abgeflacht?)
wer also "richtig selbst" registrieren möchte wird hier sicherlich nicht gut zurecht kommen
Gruß oliver
#5 RE: Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
Von Pipeloops gibt es ja für Hauptwerk auch mindestens zwei Samplesets (ehemals Peter Ewers-Reihe, jetzt Teil der "Legacy Series"), die nicht frei registrierbar sind und mit einer größeren Anzahl an Mischungen und ein paar Einzelregistern dassselbe Konzept verfolgen.
Viele Grüße
Trompetendulzian
#6 RE: Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
Weiß man den Grund für diese -- offenbar absichtliche -- Wirkreduzierung? Ich vermute, es liegt nicht an dem Aufwand, die Register einzeln zu sampeln? Erfolgsaussichten für den Verkauf? Oder lizenzrechtlicher Kram wie "es darf nirgendwo auf der Welt so klingen (können) wie dort im Konzertsaal"?
#7 RE: Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
Zumindest für die beiden Pipeloops-Sets kann ich da gerne Licht ins Dunkel bringen, kann man aber auch auf meiner Webseite bzw. im Booklet zu den Sets nachlesen. Als diese Orgeln gesamplet wurden, gab es noch kein Hauptwerk und auch keine Hardware, die den Polyphonieanfoderungen für einzeln gesamplete Register hätte Rechnung tragen können. Weder reichten die verfügbaren RAMs aus, um eine komplette Orgel im Hauptspeicher zu halten, noch hätten die Zugriffszeiten der Festplatten es erlaubt, gleichzeitig 20 oder gar 30 Töne anklingen zu lassen, die einzeln von der Platte gelesen werden müssen. Deshalb hat man zu der Zeit sorgfältig ausgewählte Registerkombinationen aufgenommen, so dass ein Tutti dann in Gigasampler auch nur eine Stimme belegte. Das konnte man dann mit vertretbarer Latenz direkt von der Platte streamen.
Aus heutiger Sicht hat das Verfahren aber nicht nur Nachteile: Die Mischung der Samples im Raum klingt eben doch anders als die elektronische Mischung in wenigen Verstärkerkanälen. Der Klang der Kombinationen ist doch natürlicher, als die Mischung in Hauptwerk aus Einzelsamples, aber man kann eben nicht frei registrieren.
Was die Orgel für Kontakt angeht, denke ich mal, es liegt daran, dass Kontakt eben auch auf Streaming von der Platte setzt, und man damit selbst bei SSDs nicht schnell genug ist, um mal eben 150 einzeln gesamplete Register GLEICHZEITIG und praktisch latenzfrei zu laden.
Interessanterweise sehe ich gerade auf Contrebombarde einen neuen Post (naja, neu gepostet, aber alte Aufnahme) mit der Schyven -Orgel aus Laeken. Ich denke, wenn man bedenkt, dass die Samples mehr als 20 Jahre auf dem Buckel haben und nur in 16bit/44,1kHz aufgenommen wurde, spricht der Klang doch für sich. https://www.contrebombarde.com/concerthall/music/51784
DigitalPipes
(
gelöscht
)
#8 RE: Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
Zitat von ReinerS im Beitrag #7
Der Klang der Kombinationen ist doch natürlicher, als die Mischung in Hauptwerk aus Einzelsamples, aber man kann eben nicht frei registrieren.
Of course, because the whole is more than the sum of its parts. This is Hauptwerk Achilles’ heel, and it is a problem that cannot be solved when sampling is used.
Ich habe mich auch schon ein paar mal in Gedanken gefragt, warum bei HW-samples nicht auch zusätzlich Registergruppen gesampelt werden ( verschiedene Pleni, Tutti, u.a.), das würde den Klang noch realistischer machen (zumal bei Orgeln grösserer Dimension). Nötig wäre das ja eigentlich nur bei vielen gezogenen Registern (klar, die Frage bleibt natürlich, welche x-beliebigen Kombinationen sollten dann eingesampelt werden). Natürlich vergrössert das den Aufwand immens - und, notabene, vergrössert den Preis. Aber wenn HW dann Registerkombinationen erkennen würde, dann müssten nur noch die Register zugeschaltet werden, die dieser Klanggruppe noch fehlen würden und der Klang wäre damit perfekter. Stelle ich mir jedenfalls vor. Aber vielleicht ist das ja der nächste Schritt im sampling, dem ich vorweg greife…
#10 RE: Sampleset der Orgel in der Royal Albert Hall
Das klingt einleuchtend. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass man nicht davon ausgeht, dass Privatleute in ihrem Wohnzimmer unbedingt 150 Register ziehen wollen, und dass vielleicht einfach der Markt für so ein Produkt dann etwas klein ist. Der Aufwand zum Aufnehmen ist ja linear, und würde sicher auch irgendwo im Preis wiederzufinden sein.
Aber der technische Aspekt ist natürlich auch so eine Sache. Danke für die Erklärungen!
Wenn Platz auf der Platte keine große Rolle spielt, sind aufgenommene Kombinationen, die häufig benutzt werden, bestimmt auch eine gute Idee =)
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