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Pfeifenklau
Manche schrecken vor nichts zurück und wissen gar nicht welchen Schaden sie anrichten.
Eigentlich sollte jeden Tag Pfingsten sein, dass es Geist regnet. Das ist ein knappes gut in Deutschland und der Welt geworden.
https://www.domradio.de/artikel/einbrech...llfahrtskapelle
#2 RE: Pfeifenklau
In Nürnberg wurde vor einigen Jahren während einer Kirchensanierung mal das komplette Pfeifenwerk einer dreimanualigen Steinmeyerin geklaut. Monate später wurden die Kupferpfeifen bei einem Buntmetallhändler sichergestellt, Zink- und Zinnpfeifen fanden sich in einem Schrotthaufen auf dem Firmengelände.
Ob damit noch etwas anzufangen war, weiß ich nicht mehr.
Ah, hier hab' ich die Geschichte noch gefunden:
https://www.nordbayern.de/2.5886/gemeind...aktion-1.608797
LG
Michael
#3 RE: Pfeifenklau
.. aber rechnen tut sich sowas doch nicht, oder? Da ist es doch bestimmt billiger, die Metalle sortenrein im Handel zu kaufen anstatt legiert als Pfeife zu klauen o.O
Außer natürlich, das Ziel war bloß, Schaden anzurichten -- das geht natürlich sehr einfach, wenn der Hauptanteil des Pfeifenwerts in der Konstruktion besteht, nicht in den Rohstoffen =/
#4 RE: Pfeifenklau
Altmetall-Diebe rechnen in Euro pro Kilo netto.
Im Westerwald wurden auf einer aufgegebenen Bahnstrecke die Schienen fachmännisch entfernt, in Stücke geschnitten und verhökert. Das muss Tage lang gedauert haben. Und jeder, der das mitbekommen hat, dachte wohl, es handele sich um eine offizielle Rückbau-Maßnahme der Bahn. Das Gewicht der geklauten Schienen summierte sich auf etliche Tonnen besten Stahls.
Die Aktion in Nürnberg dürfte auch nicht ohne den Einsatz eines Kleintransporters abgegangen sein.
Ich entsinne mich, mal an der A7 zwischen Fulda und Bad Brückenau en passant einen "Bautrupp" beobachtet zu haben, der ein "Freistaat-Bayern"-Schild von etwa 3 mal 5 Metern Größe abmontierte und es auf einen bereitstehenden orangefarbenen Pritschenwagen hievte. Die "Baustelle" war mit Baken sorgfältig markiert, die Männer trugen Helme und Schutzwesten. Jeder Passant musste vermuten, dass da hochoffiziell gearbeitet wird.
Als ich in der Redaktion ankam, war das fehlende Schild bereits "vermisst gemeldet" und wurde von der Polizei gesucht.
Wenige Tage später fuhr ich über Land und entdeckte, dass am Tor einer Doppelgarage ein solches Schild prangte. Das Dorf lag nahe der nächsten Abfahrt - und der Hausbesitzer hatte die Mittel (Transporter, Bauarbeiter), um das Schild "auszuleihen" ...
Er saß übrigens für die staatstragende Partei Bajuwariens im Gemeinderat. Und nach der nächsten Sitzung fragte ich mit süffisantem Lächeln, wo man denn so ein hammermäßiges Garagentor herbekäme. Er war ein unerfahrener Kommunalpolitiker und errötete ...
LG
Michael
#5 RE: Pfeifenklau
Schon recht -- allerdings kann man mit hochwertigem Stahl von einer Eisenbahnschiene tatsächlich noch viel anfangen. Was macht man dagegen mit einigen dutzend (oder hundert) Kilo Blei-Zinn-Legierung? Bei einer Orgelpfeife beträgt der Materialwert doch sicher nur höchstens ein paar Prozent des Gesamtwerts.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #4
...Er war ein unerfahrener Kommunalpolitiker...
Erfahrenere bayerische Bayernparteipolitiker lassen sich dagegen zum Verkehrsminister machen und schaufeln dann Bundesmittel nach Bayern. Man sollte nämlich lieber bei anderen klauen, nicht bei der eigenen Familie :D
In Dortmund scheint es schon fast normal zu sein, dass kupferne Regenrinnen und Fallrohre "verschwinden" und auch vor Grabschmuck (Vasen, Kerzenhalter etc, eher bei katholischen Mitgeschwistern zu finden) wird nicht halt gemacht - dem städtischen Friedhof in meiner Gemeinde ist allerdings auch ein kompletter Container (ich glaube 20m³) abhanden gekommen, gut gefüllt, wie mir die verantwortliche Dame im Büro erzählte - das wäre in Dortmund tatsächlich (bisher) einmalig gewesen...
in den 60er Jahren hat das damalige Presbyterium noch den Frevel begangen und sämtliche (Metall)Pfeifen, Kondukten etc der Orgel als Altmetall verhökert - so ändern sich die Zeiten
#7 RE: Pfeifenklau
Bei uns an der Kirche verschwinden auch regelmäßig die Rohre für das Regenwasser, zumindest das 30 cm Stück welches aus Metall war... Jetzt ist es auch Plastik.
Im Grunde müssten die Händler die solche Dinge kaufen in die Haftung kommen. Bei einem Rohr Ankauf will ich nichts sagen, aber wenn jemand mit 4 Km Schiene oder einen Orgelprospekt ankommt, dann ist ja offensichtlich das es wohl Diebesgut ist.
#10 RE: Pfeifenklau
Bei uns hatten sie damals unsere pfeifen eingeschmolzen für den Krieg, seit dem wurde die Orgel bei intoniert und es wurde auf Metall verzichtet mit Blick auf Wiederholung. Unsere Orgel hat zwar ein schönes Prospekt aus Metall, aber das sind nur halbe pfeifen ohne Funktion, rein optisch. In der Orgel selbst gibt es als Metall nur für Mixtur, der Rest ist aus Holz. Sogar die Posaune, wobei das klanglich nicht negativ ist.
Davon abgesehen sind die Kirchen bei uns gesichert mit Alarm und wenn sie offen sind täglich sitzt jemand da.
#11 RE: Pfeifenklau
Zitat von Regal acht im Beitrag #5
Schon recht -- allerdings kann man mit hochwertigem Stahl von einer Eisenbahnschiene tatsächlich noch viel anfangen. Was macht man dagegen mit einigen dutzend (oder hundert) Kilo Blei-Zinn-Legierung? Bei einer Orgelpfeife beträgt der Materialwert doch sicher nur höchstens ein paar Prozent des Gesamtwerts.
Keine Ahnung. Ich bin schon vor Jahren aus dem Altmetallhandel ausgestiegen und habe keine Kontakte mehr in die Szene ...
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #4
Erfahrenere bayerische Bayernparteipolitiker lassen sich dagegen zum Verkehrsminister machen und schaufeln dann Bundesmittel nach Bayern. Man sollte nämlich lieber bei anderen klauen, nicht bei der eigenen Familie :D
Oh, da hat jemand das Prinzip verstanden!
LG
Michael
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #10
Bei uns hatten sie damals unsere pfeifen eingeschmolzen für den Krieg...
...dann sollten diesen Winter alle Organisten von Pfeifenorgeln schön auf ihre Holzpfeifen achten...
VG
Aeoline
#13 RE: Pfeifenklau
In meiner Heimatgemeinde war ein Zinnerner Choralbaß 4´auf dem Dachboden eingelagert. Als man ihn wieder zum Einbau vorholen wollte, hatten die Dachdecker in der großen Quinte mit der Blechschere über dem Oberlabium zugeschnitten und offensichtlich eine materielle Zweckentfremdung durchgeführt......
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