PO (Laukhuff) + GO = ????

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08.08.2022 20:53
#1 PO (Laukhuff) + GO = ????
Br

Hei Folkens! - und viele Gruesse aus dem richtig hohem Norden! 😆

Letzte Woche habe ich eine neue Arbeitsstelle als Kantor angetreten und Hauptinstrument ist eine 38/III/P, die erst im letztem Jahr eingeweiht wurde 🥴 🙈
Neue Kirche - neue Orgel: Ich erspare euch jetzt (erstmal) die gesamte Vorgeschichte dazu; auf jeden Fall handelt es sich um eine wirklich sehr moderne Orgel mit elektrischer Traktur (Laukhuff), die auch klanglich eigentlich kaum Wuensche offen laesst…

Nun: Auf dem Spieltisch habe ich die Anschluesse MIDI In/Out, AUX In (L/R), Sustain und USB (zum Laden, etwas sehr schwach dimensioniert!).
Im Spieltisch selbst habe ich noch einmal das gleiche, allerdings diesmal mit Schuko fest und geschaltet.
MIDi ist natuerlich klar; AUX In geht direkt in das Mischpult der PA (zwar nur 2.1 in der Front, aber sehr hochwertig) und «Sustain» ist einfach nur ein Fusspiston, der ohne weitere Funktion als «Haltepedal» fuer E-Piano oder Synth verbaut wurde.

Tja, was macht man nun damit? :-? :-?
Bis auf einen leisen 32`(die Orgel hat einen wirklich guten 10 2/3 - allerdings auf den Prinzipal 16´ intonierten akkustischen 32¨) habe ich eigentlich keine Ambitionen in Richtung «Hybridorgel». Die Orgel ist so wie sie ist gut konzeptiert und einfach «vollstaendig», und der Respekt verbietet es mir einfach, irgendwas in diese Richtung zu machen. (Was wahrscheinlich eh nicht ohne groesseren Aufwand funktionieren duerfte, da die PA nur Frontbeschallung (kein Array!) hat, waehrend die Orgel deutlich seitlich steht.)

Meine ersten Gedanken waren ja schon wirklich wild 🥴
Als erstes kam mir die B3 (Ich habe eine RT3 zu Hause - und die ist RICHTIG schwer!), ein Moog oder eine «loopmachine» in den Sinn; auch Organ2 waere ein interessantes Projekt 🤔
Das sind dann aber eher vereinzelte Projekte, wo man dann evt. individuelle Soft- und Hardware einfach aufbauen kann; das soll auch das Thema hier nicht sein.

Die Frage ist daher eher, was ich im Alltag (und im Sinne einer «Black box») damit mache.
Den Leisen 32´ werde ich auf jeden Fall ausprobieren, weil der tatsaechlich funktionieren koennte.
Ich bin eigentlich ein wenig bei den «Effektregistern angekommen - die Orgel kann schon echt eine «Wumme» sein (wenn man sie laesst 🤔), und auch der Raum vertraegt das.

Ich stelle mir jetzt grade vor:
- Roehrenglocken
- Carillion (so mit echten Glocken und so🙂)
- Glockenspiel
- Pauken (fuers Pedal?…)

Nicht uninteressant waere auch ein Cembalo:
- 8´
- 8+8´
- Lautenzug
- 16´

Langes Vorspiel, hier jetzt meine Fragen:
- Ich werde erstmal meinen Lenovo Yoga zum ausprobieren benutzen, bevor ich Geld der Gemeinde in die Hand nehme. Hat jemand von euch einen Tipp fuer eine wirklich guenstiges Audio-Interface mit MIDI und AUX out zum ausprobieren? (Am besten Amazon!)
- Kann mir jemand Quelle nennen, wo ich kostenlos an genau diese Samples hernakommen koennte? 🤭
(Es geht erstmal wirklich nur ums ausprobieren - es ist absolut nicht ausgeschlossen, etwas Geld locker zu machen; aber ich muss es wirklich erstmal austesten, was geht)

Das wars jetzt erstmal.
(Und warum Brummbass sich jeweils auf 4 Register beschraenkt, erfahrt ihr nach der naechsten Maus! 🤓)


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08.08.2022 22:32 (zuletzt bearbeitet: 08.08.2022 22:34)
#2 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
tr

Hallo Brummbass,

herzlichen Glückwunsch zu deinem spannenden Instrument!

Zu deinen Fragen: Für erste Gehversuche reicht ein simples USB-MIDI-Kabel aus, wie dieses hier. Das Audio-Signal kannst du für den Beginn einfach über den Audioausgang des Notebooks abgreifen. Wenn es eine symmetrische Verbindung sein soll, könnte beispielsweise ein Steinberg UR22 MKII interessant sein.
Auf der GrandOrgue-Samplesetseite findest du einen Ausgangspunkt für Cembali, Carillons etc.

Viel Erfolg und viele Grüße
Trompetendulzian


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09.08.2022 13:28
#3 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
cl

Hallo Brummbaß,
grundsätzlich: Die große Orgel im Tempel von Salt Lake City ist ebenfalls zum Großteil digital.
Die Planer Deines Instrumentes hatten hier wahrscheinlich ähnliche klanglich Handlungsspielräume im Kopf. Wenn die realisierten Anschlüsse bereits Midi und Audio bieten, würde ich erst einmal auf eine Expanderlösung schielen, denn das ist in der Handhabung wahrscheinlich am unkompliziertesten. Einen Laptop/PC dazwischen zu hängen, birgt mE so manche Gefahrenquelle und wäre mir in einem Konzert- oder Festgottesdienst nicht betriebssicher genug.
Deine gemaßregelten Wünsche: leisen 32´ (labial?), Pauken, Röhrenglocken, Glockenspiel, Pauken, Cembalo, Laute...
Mir fällt dazu das Soundmodul Allen MDS II Expander ein. Der hat sogar einen Zimbelstern verbaut. Er hat mir hier fast 20 Jahre lang so manchen liturgisch/musikalischen Spaß bereitet.
Hier kommt seine Disposition:

MDS-EXPANDER™ II VOICES listed with their program numbers.
1 MIDI Off 42 Bourdon 16 85 Orchestral Clarinet
2 Harpsichord 8 & 4 43 Gedackt 16 86 Orchestral Oboe
3 Harpsichord 16 & 8 44 Quintdena 16 87 Bassoon
4 Lute 45 Principal 16 88 Orch French Horn
5 Harp 46 Klarine 4 89 Brass Ensemble
6 Celesta 47 Clarion 4 90 Bugle
7 Music Box 48 Rohrshalmei 4 91 Trumpet
8 Handbells 49 Rohrshalmei 8 92 Wood Harp 4
9 Arco Strings 50 Barpfeife 8 93 Wood Harp 8
10 Choir 51 Musette 8 94 Marimba
11 Piano 16 52 Cromorne 8 95 Vibes
12 Piano 8 53 Krumet 8 96 Glockenspiel
13 String Bass 54 Rankett 8 97 Orchestral Bells
14 Electric Piano 55 Vox Humana 8A 98 Xylophone
15 Electric Bass/ 56 Vox Humana 8B 99 Sub Xylophone
Electric Piano 57 Hautbois 8 100 Tympani
16 Chrysoglott 58 English Horn 8
17 Chimes 59 French Horn 8
18 Cast Bells 60 Clarinet 8
19 Zimbal III 61 Tuba 8
20 Cymbale III 62 Trumpet 8
21 Mixture IV-A 63 Trompette 8
22 Mixture IV-B 64 Spanish Trumpet 8
23 Grand Mixture IV 65 Posthorn 8
24 Fife 1 66 Musette 16
25 Septieme 1 1/7 67 Basson 16
26 Quintflöte 1 1/3 68 Dulzian 16
27 Sesquialtera II 69 Clarinet 16
28 Principal 70 Rankett 16
Sesquialtera II 71 Diaphone 16
29 Principal 5 1/3 72 Trumpet 16
30 Quint 5 1/3 73 Trompette 16
31 Viole 4 74 Tuba 16
32 Harmonic Flute 4 75 Posthorn 16
33 Harmonic Flute 8 76 Electric Organ 1
34 Gedackt 8A 77 Electric Organ 2
35 Gedackt 8B 78 Electric Organ 3
36 Flute 8 & 4 79 Piccolo
37 Flute 8 & 2 80 Flute
38 Quintadena 8 81 Solo Violin
39 Principal 8 82 Octave Violin
40 Principal 10 2/3 83 Cello A
41 Gross Quint 10 2/3 84 Cello B
Damit macht nicht nur Kino/Theatermusik freude. Orchestral Bells und Xylophone sind sogar mit Doubble Touch ausgestattet. In meiner Jugend hab ich noch gemäß der Doktrin meiner Professoren, die Nase gerümpft.
Wenn ich richtig entsinne, müßten hier im Forum mindestens 3 MDS II Expander vorhanden sein. Evtl. ist ja eine Leihgabe/Verkauf möglich.
Als nächstes ist der RODGERS MX 200 zu nennen. In diesem Jahr stand hier im Forum schon mal wieder einer zum Verkauf. Den kann ich Dir ggfs. mal leihweise zur Verfügung stellen. In der Marktkirche in Wiesbaden ist übrigens einer fest verbaut und wird dort auch regelmäßig genutzt.
In meiner 4 manualigen Rodgers-Dienstorgel hier in Köln ist übrigens einer innerhalb der Registerdatenbank verbaut.
Eine weitere Möglichkeit wäre dann noch der Ahlborn 202 (Mit Chimes und 32´).

Liebe Grüße vom Clemens

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09.08.2022 16:29
avatar  wohli
#4 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
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... einer dieser drei ist in meinem Besitz - das komplexe Netzteil dazu ist von Uwe Horche 2017 neu generiert worden ... Da meine Nobilis einen Zimbelstern hat brauche ich ihn nicht wirklich mehr ...

Gerne mehr per PN

Bernd


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09.08.2022 19:52
#5 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
Br

Hallo und vielen, vielen Dank fuer die Antworten!

@trompetendulzian:
*facepalm*
Das letzte Mal, als ich mich mit MIDI beschaeftigt habe, war im Studium vor 20 Jahren. Damals war HW1 der «heisse Scheiss» 🤗, USB war noch in den Kinderschuhen und man brauchte entweder eine PCI-Soundkarte mit Kabelpeitsche oder fuer «Highend» FireWire…. 🤪
(Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, wie ich damals die St. Anne auf drei Manuale aufgebohrt habe 🙃)

@clemens-cgn:
Auf einer gewissen Weise teile ich deine Bedenken, aber grade fuer eine dauerhafte Loesung kommt ein Expander nicht in Frage:
- ich muesste dauerhaft auf einen der seitlichen Notenstaender verzichten - und ihr wisst alle, dass grade fuer die Liturgie Platz auf dem Notenpult unersetzbar ist!
- Die Orgel hat bereits jetzt - wohlgemerkt ohne Tasten/Pedale! - 162(!!!) Bedienelemente… 😣😜
- Der Spieltisch steht ebenerdig direkt in/an der Gemeinde und wird teilweise auch schon mal bewegt und umgesteckt.
- Ich habe weiterhin die Befuerchtung, dass ein Expander nicht soweit individualiisierbar ist, wie ich es gerne haette. («Black-Box-Prinzip»)
- Es sieht einfach aesthetisch nicht toll aus (Durchaus ein sehr gewichtiges Argument in der Gemeinde!!!)

Ich glaube nicht, dass sich die Orgelbauer grosse Gedanken darueber gemacht haben, wie die MIDI-Funktionen genutzt werden?
Ich denke eher, dass es einfach nur «Saubloed» gewesen waere, bei einem Neubau in dieser Groessenordnung mit rein elektronischem Traktursystem auf diese wirklich kleine(!) Platine mit der Schnittstelle zu verzichten…


Ich habe heute 2 Aktenordner mit Orgeldokumentation gewaelzt und bin tatsaechlich auf die vier Seiten mit der MIDI-Spezifikation gestossen 🧐 Die MIDI-Implemtierung ist auf jeden Fall schon ordentlich gemacht.

Die Orgel hat grundsaetzlich freie Werkszuordnung - d.h., dass ich die die 4 physischen Teilwerke individuell einer oder mehreren Tastaturen/Pedal zuordenen kann. (Ja, ich kann sogar das Pedal auf dem Manual spielen!)
Hier hat aber jemand richtig mitgedacht, so dass gleichzeitig fuer die vier Tastenreihen eine Art «MIDI-Absperrventil» vorhanden und in der internen Setzeranlage integriert ist. Ich kann also schon bereits jetzt nur mit «Bordmitteln» jeweils ein zusaetzliches Register per Manual/Pedal steuern, in dem einfach nur der jeweilige Kanal ein- oder ausgeschaltet wird.

Jetzt geht es weiter, obwohl es schon eher Richtung «Zweckentfremdung» geht:
Oben links habe ich noch vier (relativ grosse!) Registerwippen, die eigentlich «frei programmierbare Koppeln» sind. Davon ist zur Zeit genau eine mit meinem heissgeliebten Terz-Sept-Nonen-Kornett belegt 😘, die anderen drei sind prinzipiell frei und unprogrammiert.
Die Koppelprogrammierung bleibt soweit wohl nur intern im Traktursystem, es wird ueber MIDI nur das Resultat gesendet.
Allerdings: Auch diese Wippen sind komplett ins MIDI-System und die interne Setzeranlage integriert!

Geht es NOCH weiter? Ja, tut es! :-)
Neben den oben genannten Wippen fuer die freien Koppeln gibt es jeweils ein grosses (vertikales) OLED-Display, welches in 8 Zeilen frei beschriftbar ist….

Daher auch mein Gedanke mit einer «Blackbox» im Spieltisch , weil vieles schon rein ueber Bordmittel machbar ist.
Mit GO haette ich definitiv die Moeglichkeit, drei Soundbaenke (mit Beschriftung!) mit jeweils 4 Stimmen (natuerlich dann jeweils nur eine er Manual/Pedal) zu bedienen.


@wohli:
Danke fuer das Angebot!
Wahrscheinlich ist es aber zum ausprobieren nach Norwegen doch etwas zu weit? 😔


Jetzt muss ich aber erstmal ausprobieren, was im Raum funktioniert 🤗
(Da bin ich wieder ein wenig «old-school»: Nicht alles, was moeglich ist, ist auch sinnvoll! 👍)

Nordiske Gruesse von Brummbass


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10.08.2022 00:00 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2022 01:09)
#6 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
cl

Hallo Brummbass,
Bei Deiner Orgel dürfte es sich um dieses Instrument handeln:
Ev. Kirche, 3921 Porsgrunn (NO) Link zur Orgelbeschreibung des Orgelbauers: https://weimbs.de/2020/12/08/porsgrunn-ev-kirche/
Zit:" - ich muesste dauerhaft auf einen der seitlichen Notenstaender verzichten - und ihr wisst alle, dass grade fuer die Liturgie Platz auf dem Notenpult unersetzbar ist! "
Genau da bist Du Deinen mentalen Begrenzungen gedanklich zum Opfer gefallen. Alle drei von mir beschriebenen Expander gibt es auch als Schubladenversion (unter dem Klaviaturboden, wahlweise rechts oder links, mit etwas good will ist auch durch den OB eine integration in die Seitenstaffeleien techn. möglich).... Für die Ahlbornreihe gibt es m.W. sogar eine Möglichkeit in Frankreich einen Expander mit 3 Werken komplett individuell zu bestücken, soweit die passenden Samples zur Verfügung stehen.
Wenn ich die Sachlage richtig überschaue, dann müßten Deine Setzer auch auf die Setzerkombinationen in den Expandern zugreifen können. In Verbindung mit dem Touchscreen sicher eine feine Sache...

Liebe Grüße vom Clemens

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10.08.2022 09:19
avatar  ( gelöscht )
#7 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
Gast
( gelöscht )

Zitat von Brummbass im Beitrag #5
Es sieht einfach aesthetisch nicht toll aus (Durchaus ein sehr gewichtiges Argument in der Gemeinde!!!)


Hallo Brummbass,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Stelle und zur neuen Orgel - zufälligerweise wurde die gerade in einem anderen Thread genau aufgrund der Computeranbindung erwähnt, ich bin sehr angetan von dem schönen Spieltisch...

da ich gerade sehr intensiv mit Paolo (digital pipes) über die Möglichkeiten (und Schwierigkeiten ;-) mehrere Orgeln (viscount physis) per MIDI miteinander zu verbinden diskutiere, kann ich Dir das Programm MIDI Translator Pro von Bome empfehlen - wenn Du mit Deiner Orgel verschiedene Signale frei senden kannst
(programmierbare Koppeln, MIDI-Kanäle ein/ausschalten)
dann kannst Du über den MIDI Translator ziemlich weitreichende Steuerungen anstellen

Ich habe zB ein StreamDeck angeschlossen und sämtliche Oktavkoppeln (die Gloria 350 hat selbst keine) per Knopfdruck parat - das Gerät ist klein (schwarz) und sieht ganz passabel aus - alternativ gibt es auch die Möglichkeit das per App (Tablet) zu steuern, ist (glaube) ich sogar kostenlos...
Natürlich kannst Du mit dem StreamDeck alles schalten was Du möchtest - das mit den Koppeln ist nur ein Beispiel - für Hauptwerk habe ich zB die Register der Zwolle Orgel als Physische Schalter - was mitunter viel bequemer als selbst ein Touchscreen ist...

Gruß oliver


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10.08.2022 20:14
#8 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
tr

Wen die Möglichkeiten des bei Brummbass verbauten Espressivo-Systems interessieren, der findet hier die Systemdokumentation. Interessant ist, dass zwischen den Modulen ein CAN-Bus verwendet wird und nach außen hin klassische MIDI-Schnittstellen bzw. RTP-MIDI, also über IP/UDP zur Verfügung stehen. Die Orgel könnte also theoretisch sogar über Ethernet an einen PC angebunden werden, auf dem ein entsprechender MIDI-Treiber läuft.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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10.08.2022 22:13
avatar  NAKOrgler ( gelöscht )
#9 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
NA
NAKOrgler ( gelöscht )

Zitat von trompetendulzian im Beitrag #8
RTP-MIDI, also über IP/UDP zur Verfügung stehen. Die Orgel könnte also theoretisch sogar über Ethernet an einen PC angebunden werden, auf dem ein entsprechender MIDI-Treiber läuft.


UDP finde ich problematisch, weil das Protokoll nicht vorsieht, dass die Daten garantiert ankommen. TCP versucht dagegen, die Daten auch nach einem Fehlschlag (Leitungsstörung) auszuliefern.

Ich habe mal einen Software-Router entwickelt, der über die Grenzen von Midi-Interface und Netzwerk (TCP/IP) hinweg Daten in jede Richtung (Midi zu TCP und umgekehrt) ausliefern kann. Damit bin ich grundsätzlich in der Lage, eine Kirchen-Orgel von zu Hause aus zu spielen oder zu steuern, wenn der Empfänger über Internet (TCP/IP) erreichbar ist :-)
Damit wären interessante Konzerte möglich - der Organist improvisiert auf Basis eines Zuhörer-Registerwechsels :-))


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10.08.2022 22:56
#10 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
Br

@Oliva di Gloria

Vorweg: In welchen Thread Habt ihr das diskutiert? :-?

Ich glaube aber du verstehst mich eigentlich grade am besten, wo mein Problem liegt :-)

Auch wenn «MIDI draufsteht, ist so eine PO halt doch etwas voellig anderes als eine DO oder ein HW-Spieltisch…
Auch wenn es um elektrische Traktur und viel Elektronik geht: Diese Orgel ist erstmal ein geschlossenes Oekosystem fuer sich selbst.
Die Grundkonfiguration (Adressen, Funktion Bedienelemte) z.b. ist grade bei Laukhuff so hardwarenah ausgefuehrt, dass selbst Weimbs als Orgelbauer dort nicht mehr drankommt :-/
(Was natuerlich in Sachen Betriebssicherheit und Performance erstmal nicht schlecht ist)

Da kann ich auf auf @clemens-cgn gleich mitantworten, dass das Touchpad eigentlich auch «nur» eine erweiterte GUI fuer interne Funktionen darstellt, die entweder recht kompliziert sind oder komplexere Eingaben erfordern (Titelverwaltung, freie Koppel, Pedealteilung, Crescendoprogrammierung) oder fuer Funktionen, fuer die man ganz einfach auf andere Bedienungselemente verzichtet hat (z.B. Transposition). Auch das alles geht nur alles im strengen Rahmen der Konfiguration der Orgel; einzige Schnittstelle ist Backup/Restore des Setzers auf USB.

Wenn ich das jetzt richtig sehe setzt MIDI eigentlich erst ganz «oben» an und macht eigentlich nichts anderes wie ich als Benutzer: Es kann Tasten und Registerwippen/Drucktaster bedienen und auslesen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!
(Nach Dokumentation ist z.B. Die Setzeranlage gar nicht eingebunden. Wenn ich dort was schalte, wird eigentlich nur das Resultat - also die geschalteten Elemente - ueber MIDI gesendet, nicht jedoch der urspruengliche Vorgang)


Lange Vorrede:
Alle per MIDI ansprechbaren Bedienelemente haben in dieser Orgel auch immer eine interne Funktion, mit der ich einfach nichts machen kann. Abgesehen von den 4 «Werkabstellern» habe ich erstmal keine Moeglichkeiten zur Registersteuerung per MIDI, ohne die Funktionen der Orgel einzuschraenken.
(Ich koennte natuerlich einfach ein Teilwerk nicht auf ein Manual zuordenen und koennte dann die Registerwippen fuer den Expander benutzen - durch die Doppeltbelegung waere dieses Teilwerk dann aber voellig unbenutzbar! Im Grunde stellt ja auch die «Zweckentfremdung» der Wippen fuer die freien Koppeln schon eine Beschraenkung der Funktionalitaet der - aber es ist tatsaechlich die einzige Funktion der Orgel, die ich selbst «nichtkonfigurieren» kann!)


Was haette ich evt. anders gemacht, wenn ich an der Planung der Orgel beteiligt gewesen waere?
… Antwort nach der naechsten Maus 🥸


PS: Ich hatte damals HUST schon ein aehnliches Programm in Verwendung und habe damit - mangels Registertableaus - «hammondmaessig» die obersten 3-5 Tasten der Manuale jeweils fuer Divisionals und Sequenzer zweckentfremdet 🤣
(Das ist hier natuerlich keine Loesung 😇)

PSS: Der Spieltisch ist nicht nur aesthetisch, sonder auch funktionall eine Wucht! (Und sorry Clemens: Das wird auch so bleiben! 🙃)


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10.08.2022 23:46 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2022 23:47)
avatar  NAKOrgler ( gelöscht )
#11 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
NA
NAKOrgler ( gelöscht )

Zitat von Brummbass im Beitrag #10
Wenn ich das jetzt richtig sehe setzt MIDI eigentlich erst ganz «oben» an und macht eigentlich nichts anderes wie ich als Benutzer: Es kann Tasten und Registerwippen/Drucktaster bedienen und auslesen

"auslesen" ist nicht ganz korrekt. MIDI ist ein Protokoll ("Midi-Format"), also eine Vereinbarung, in welcher Form ein Midi-Interface (Schnittstelle in Form einer Hardware oder Software) Daten sendet und empfangen kann.
Ein Spieltisch sendet bspw. Daten im Midi-Format an eine Midi-Schnittstelle (Midi-Eingang). Das Midi-Interface legt die Daten auf den Midi-Ausgang. Ein Empfänger für die Midi-Daten ist am Midi-Ausgang des Interfaces angeschlossen und verarbeitet die Daten weiter. Der Empfänger muss die Daten richtig interpretieren können, er muss also wissen, was für Daten versendet wurden. Z.B. kann ein NoteOn oder NoteOff bedeuten, dass eine Taste auf der Klaviatur betätigt wurde. Es kann aber auch sein, dass ein Register ein- oder ausgeschaltet wurde. Das meine ich mit "Daten richtig interpretieren".
Entscheidend in diesem Beispiel kann der Midi-Kanal sein ("NoteOn" auf Kanal 4 bedeutet ein Register einschalten). Das kann jeder Hersteller für sich selbst festlegen.


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16.09.2022 18:08
#12 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
Br

Einfach mal ein kleines Update:

Viel weiter bin ich eigentlich nicht gekommen - ich hatte aber mittlerweile die erste regulaere Wartung der Orgel; da die ueberwiegend am PC und nicht inder Orgel stattfand 🙈 auch genuegend Raum fuer Gespraeche.

Das Problem der «Digitalisierung» im PO-Bau ist ganz einfach: Es wird viel zu wenig nachgefragt! Selbst wenn ein modernes Traktursystem verbaut wird, hat der Auftraggeber (Gemeinde, Sachverstaendiger und Organist) in der Regel einfach keine Ahnung, was heute technisch moeglich ist, wie man es Nutzen koennte und damit auch keine Idee, was eine vernuenftige Umsetzung/Implementierung angeht.
Es fehlen damit qualifizierte Anforderungen in diesem Bereich und es ist klar, dass die Orgelbauer nicht ins «Blaue hinein» Geld in Entwicklung versenken fuer etwas, was nicht oder kaum nachgefragt wird.

Ich habe mit ihm auch eroertert, dass die MIDI-Absteller bereits ein Fortschritt sind, dass die Orgel aber weiterhin keine «freien» MIDI- Signale zur Steuerung von externen Klangerzeugern liefern kann. Mein Vorschlag von virtuellen Registern/Schwellern in der Setzeranlage mit Touchscreenbedienung wird er auf jeden Fall weitergeben. Vor allem: Wenn ich das beim Bau der Orgel so bestellt haette, haette die Orgel das jetzt wahrscheinlich auch 🙈🙈

Allerdings habe ich jetzt herausgefunden: Die Orgel hat so etwas bereits!
Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Orgel «nur» 4 freie Koppeln hat - Sie hat aber tatsaechlich 15! Davon haben nur 4 Wippen am Spieltisch - die anderen sind aber ueber Touch zugaenglich, im Setzer integriert und schicken auch MIDI-Befehle.


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13.10.2022 18:56
#13 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
Br

Mal ein kleiner Zwischenbericht, da ich gestern den ganzen Tag mit Laptop an der Orgel war

Im Groben funktioniert alles, wie man es es erwarten kann.
Wenn ich die Orgel einschalte, macht die Midi-maessig erstmal per default nichts, was auch erstmal Sinn macht.
Erst wenn ich die «Midi-Ventile» benutze, werden die Midi-Daten Werksweise gesendet empfangen (sowohl Toene als auch Registerwippen)
(Uebrigens: Auch die Normalkoppeln senden nur Programchanges - die Midisignale werden also vor der internen Weiterverarbeitung abgegriffen).

Leider, leider, leider: In der Eile hat Laukhuff die Konfiguration verbockt.
Anstelle - wie in der Dokumentation eigentlich gegeben - jeweils einen Program.-Ch. Zwischenraum zu lassen, sind die bei mir strikt durchgezaehlt. Das heisst, dass der Ausschaltbefehl einer Wippe/eines Taster gleich zum Einschaltbefehl des jeweils naechsten Element ist.
Bei den freien Koppeln/Wippen scheint aber wirklich ein Bug vorzuliegen: Die senden einmalig einen Ein-Befehl, sind dann aber midi-technisch bis zum Reset der Orgel tot…

Ansonsten liefen erste Versuche mit GO dank «Auto-detekt» sehr gut ab, die Demoorgel, das Cembalo und das Carillion funktionierten auf Anhieb. Allerdings werde ich wohl hardwaremaessig aufruesten muessen: Die 8GB Speicher sind noch nicht mal das Problem - es ist eher der Prozessor der an seine Grenzen stoesst mit Clipping/Latenz, und die interne Soundkarte hatte ein paar Probleme mit den tiefen Frequenzen vom 32» aus Goch…



Ich denke mal, dass ich GO-live-Distro ausprobieren werde.


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14.10.2022 13:30
#14 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
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Hallo Brummbär,

nach meiner Erfahrung wurde, solange es sie noch gab, die Parametrierung nicht von Laukhuff durchgeführt ("nur" Herstellung der Hardware) sondern durch den Orgelbauer. Was sagt der denn zu deinem MIDI-Thema?
Ist deine Orgel nicht relativ neu?
Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass eine direkte Anfrage bei Dr. Scriba hilfreich ist.

Beste Grüße,
Wolfgang


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14.10.2022 18:55
#15 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
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Sorry! Brummbass
Hier noch der Link zu Dr. Scriba:
https://orgelpunkt.com/

Liebe Grüße,
Wolfgang


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