DO und HW-Klangempfindung mit Kopfhörern...

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18.09.2011 22:04
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#16 RE: DO und HW-Klangempfindung mit Kopfhörern...
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Es hat zwar nichts mehr mit dem Thema Kopfhörer zu tun, trotzdem hier noch eine Antwort zum Nachhall bei der Pfeifenorgel. Es kommt wie so oft im Leben auf den Standpunkt an. Als Beispiel möchte ich hier unsere Pfeifenorgel anführen. Die leere Kirche hat einen Nachhall von ca. 2 Sekunden (also eher trocken). Der Spieltisch ist eingebaut und die vorne stehenden Register im Schwellwerk haben zum Organisten(kopf) einen Abstand von ca. 1m. Die Folge: Der Klang des Schwellwerks wird vom Organisten als fast ganz trocken und sehr direkt wahrgenommen. Hauptwerk und Pedal (letzteres aufgeteilt rechts / links) befinden sich oberhalb des Schwellwerks. Durch die deutlich größere Entfernung wird der Klang dieser beiden Werke vom Organisten deutlich verhallt wahrgenommen. Ein Kirchenbesucher im Kirchenschiff merkt, was den Hall anbetrifft, natürlich keinerlei Unterschied zwischen den Werken. Soviel zum unterschiedlichen Hall einzelner Register bei der Pfeifenorgel.
Ich möchte hier den akustischen Trick, den wir bei unserer Orgel vor einigen Jahren durchführten nicht unerwähnt lassen, zumal er bei allen Organisten, die bei uns spielen, großes Lob fand. Da mich dieser deutliche Hallunterschied unserer Orgel von Anfang an sehr störte, kam ich mit unserem Orgelbauer darüber in's Gespräch und machte eher flapsig die Bemerkung: "Eigentlich sollte der Organist hier am Spieltisch ein Holzdach über dem Kopf haben, damit das Schwellerk nicht so penetrant klingt, aber das wäre optisch untragbar." Der Orgelbauer stimmte dem zu, kam aber auf die Idee, es der Optik wegen mal mit Plexiglas zu probieren, das er zufällig mit dabei hatte. Ich war sprachlos, was allein das provisorisch über den Kopf halten der Plexiglasplatte für eine akustische Wirkung hatte. Seit einigen Jahren haben wir eine unauffällig über dem Kopf des Organisten im 45° Winkel nach oben angebrachte Plexiglasplatte (abnehmbar) montiert. Dadurch kommt kein Direktschall des Schwellwerks mehr auf die Ohren des Organisten. Das Schwellwerk wird jetzt auch im korrekten Lautstärkeverhältnis zwischen den einzelnen Werken wahrgenommen. Ich kann nur sagen, das ist eine ganz andere Klangwelt im Vergleich zu vorher. Bis jetzt hat noch niemand gewünscht, ohne die Plexiglasplatte zu spielen. Vom Kirchenschiff aus ist sie übrigens so gut wie unsichtbar.


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