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Singtonhöhe der Taize-Gesänge
Soweit mir bekannt ist, mussten die Gesänge aus Taize mit dem Originalsatz des Komponisten in den aktuellen Gesangbüchern der Kirchen abgedruckt werden; man legt also gewissen Wert auf Unverwechselbarkeit und Originalität.
Gilt das eurer Meinung nach auch für die Tonhöhe? Blicke ich ins Gotteslob, finde ich dort unter 174,1 ein schönes Halleluja, das aber für den gemeindlichen Gebrauch viel zu hoch liegt; am liebsten würde ich es eine kleine Terz tiefer spielen... Ist das nun ebenfalls gegen die Intentionen des Komponisten?
Die Frage ist ernst gemeint.
#2 RE: Singtonhöhe der Taize-Gesänge
Nur weil zweimal d'' vorkommt? Ich finde es nicht zu hoch. Wir singen es des öfteren; ohne dass sich jemand beklagt hätte.Einen Ganzton nach unten ließe ich mir gefallen; aber in h-moll?
Wir Kirchenmusiker sollte uns gegen den Trend der Tiefer-Transposition zur Wehr setzen. Viele Lieder verlieren einfach ihre Strahlkraft dadurch. Beispiele dafür gibt es reichlich: GL 81, 90, 91, 175/5, 198, 405, 451, 455, 478...etc.
Die panische Angst vor dem hohen d. Auch die Kapitulation vor den (Un)Fähigkeiten der Organisten, in E-Dur und As-Dur zu begleiten, die manchen Liedern als Tonart statt Es und G-Dur gut getan hätten. Die Tieferlegung als Kennzeichen unserer innerkirchlichen Stimmungslage?
Hallo,
ich weiß nicht, ob die Sätze gedruckt werden mussten, aber bei uns wechseln gute Sänger sehr gerne in ihre jeweilige Stimmen, so dass man bei den Taize Gesänge manchmal bis zu 4 Stimmen hört (nicht alle gleich stark), natürlich abhängig davon, wer im Gottesdienst ist. Es geht den Leuten schon darum, dass das wenigstens ein bisschen so klingt wie in Taizé. Gerade manche jüngere Leute (so noch vorhanden) waren teilweise mehrmals auf den großen Taizé-Treffen.
Was das Halleluja angeht, so geht das ja nur bis zum d'' (ohne die Kunstschleife am Ende). In der Vorabendmesse kann ich das sogar noch vorsingen. Also, auch bei uns, wo über 60jährige im Gottesdienst den Altersdurchschnitt noch senken, geht das eigentlich schon. OK, vielleicht morgens einen halben Ton tiefer... ;-)
Aber bei mir ist es so, dass ich in früheren Jahren sehr stark fürs Tieferlegen war. Aber je älter ich werde, desto mehr denke ich, dass man das d'' doch regelmäßig riskieren könnte.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#4 RE: Singtonhöhe der Taize-Gesänge
Etliche der Taizé-Gesänge ziehen ihren Reiz ja aus der schlichten Mehrstimmigkeit. Da dürfte die originale Tonhöhe sinnvoll sein - allein wegen der Stimmumfänge. Bei Einstimmigkeit dürfte das eine untergeordnete Rolle spielen. Ich hätte da keine Skrupel, tiefer zu begleiten, wenn es der Gemeinde hilft.
Das gilt auch für Choräle - vor allem für die, die hoch anfangen. Ich spiele seit Jahren "Nun danket alle Gott" oder "Macht hoch die Tür" in D. Allerdings auf einer historischen Orgel, die auf 448 Hz eingestimmt ist. Das Mitsingen der Männer zeigt, dass das nicht sooo falsch sein kann. Wir können es ja bejammern, aber nicht ändern, dass die Menschen und ihre Kehlköpfe größer und ihre Stimmen dadurch tiefer geworden sind.
LG
Michael
Die von dir, Michael, ins Treffen geführten Lieder spiele ich ebenfalls in D - manchesmal auch "Erde, singe", das im GL bekanntlich in F steht.
@kargelertfan: Ich freue mich, dass du eine Gemeinde hast, die das d'' problemlos meistert. Meine tut das nicht - das Problem wurde mir gegenüber bereits von einigen wirklich wohlwollenden Seelen angesprochen, die meinten, sie schaffen auch das c'' nur noch mit Mühe; eine Kombination aus Stimmlage, Alter und Ungeübtheit führt wohl dazu. Das genannte Halleluja endet zudem auf d'' - das ist eine zusätzliche Herausforderung.
Was das mehrstimmige Singen betrifft: Auch das gibt es in meiner Gemeinde nicht. Ich bin im Gegenteil schon froh, wenn das "Häuflein klein" wenigstens die Melodie halbwegs gut mitsingt.
Auch Kyrie 154 und 156 liegen m.E. für die Verhältnisse meiner Gemeinde zu hoch, 154 sogar viel zu hoch mit einem Spitzenton von e''.
Ich beobachte, dass das (kleine) g weniger Probleme macht als das c''... Klar, das mit der Strahlkraft stimmt gewiss - aber was nützt alle Strahlkraft, wenn die hohen Töne beim Absingen fehlen?
Kann es sein, dass die eigene Stimmlage unter uns Kirchenmusikerin zu den unterschiedlichen Einschätzungen führt? Ich selber bin ein Bariton, mir sind andere Grenzen in der Höhe auferlegt als einem Tenor. Klar, Tenöre lächeln über ein "hohes" d - aber Bässe und Altistinnen sehen das um 9 Uhr morgens wohl anders.
#9 RE: Singtonhöhe der Taize-Gesänge
Zitat von Gemshorn
@kargelertfan: Ich freue mich, dass du eine Gemeinde hast, die das d'' problemlos meistert. Meine tut das nicht - das Problem wurde mir gegenüber bereits von einigen wirklich wohlwollenden Seelen angesprochen, die meinten, sie schaffen auch das c'' nur noch mit Mühe; eine Kombination aus Stimmlage, Alter und Ungeübtheit führt wohl dazu. Das genannte Halleluja endet zudem auf d'' - das ist eine zusätzliche Herausforderung.
Was das mehrstimmige Singen betrifft: Auch das gibt es in meiner Gemeinde nicht. Ich bin im Gegenteil schon froh, wenn das "Häuflein klein" wenigstens die Melodie halbwegs gut mitsingt.
Auch Kyrie 154 und 156 liegen m.E. für die Verhältnisse meiner Gemeinde zu hoch, 154 sogar viel zu hoch mit einem Spitzenton von e''.
Kann es sein, dass die eigene Stimmlage unter uns Kirchenmusikerin zu den unterschiedlichen Einschätzungen führt? Ich selber bin ein Bariton, mir sind andere Grenzen in der Höhe auferlegt als einem Tenor. Klar, Tenöre lächeln über ein "hohes" d - aber Bässe und Altistinnen sehen das um 9 Uhr morgens wohl anders.
Sicher, es gibt auch Beispiele, die im GL zu hoch liegen. 154 spiele ich in g, 156 in F.
Ich glaube nicht, dass die eigene Stimmlage diese Einschätzung beeinflusst. Ich selbst singe ursprünglich Bass-Bariton, habe meine Stimme aber in meiner Zeiten als Chorleiter zwecks Einstudierung nach oben trainiert. Jetzt im Alter über 70 komme ich gerade noch zum e' hinauf.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #4
Wir können es ja bejammern, aber nicht ändern, dass die Menschen und ihre Kehlköpfe größer und ihre Stimmen dadurch tiefer geworden sind.
Die unveränderbare biologische Entwicklung erklärt aber die mangelnde Fähigkeit zur Höhe nur teilweise. M. E. liegt das Problem auch in der weitgehend ausfallenden oder falsch angelegten musikalischen Früherziehung in Kindergarten und Schule; und noch davor im Ausbleiben des gemeinsamen Singens in den Familien.
Das mit der hochtrainierten Stimme kenne ich, lieber Willi.
Ich war mit 11 Jahren schon im Stimmbruch und hatte in diesem Alter eine elend tiefe Stimme: E - c ungefähr.
Mein Ehrgeiz galt immer den hohen Tönen. Heute erreiche ich je nach Verfassung f' bis g', an manchen Tagen aber auch diese Töne nicht mehr. Mit zunehmendem Alter wird die Reise wohl auch bei mir wieder bergab gehen. Im Altenheim erlebe ich, dass speziell Frauen oftmals nach unten oktavieren (!), weil schon ein g' subjektiv als "hoch" empfunden wird.
"Stille Nacht" habe ich lange in B gespielt, zwischendurch auch mal in A... Wenn Lieder tiefer gelegt werden, hilft manchesmal auch eine darauf Rücksicht nehmende Registrierung... Im Fall von "Stille Nacht in A" würde ich auf den Prinzipal 8 verzichten, damit die Tiefen nicht noch fetter werden; eventuell ein schönes Gedeckt + Gemshorn 8 als Grundierung, dazu die Oktave 4 und wenns dann noch nicht zu laut ist, eine Flöte in 2 Fuß darüber.
#15 RE: Singtonhöhe der Taize-Gesänge
Ich spiele eigentlich grundsätzlich in der Tonart die auch im Gesangsbuch angegeben ist. Wenn ich in der Gemeinde sitzen würde und es heißt wir singen jetzt EG 369 und dort steht das Stück in g-moll, dann erwarte ich auch dies singen zu sollen. Wenn der Orgelspieler jetzt plötzlich in a-moll spielt, dann würde ich als Chorsänger und Musiker das vermutlich merken und einordnen können, aber der Großteil der Gemeinde wohl nicht. Bei Lieder die in Grenzbereichen liegen gibt es ja meist auch im Orgelbuch eine Tiefe Lage und Hohe Lage, da kann man sich ja nach seinen Erfahrungen mit der Gemeinde richten.
Aber mal objektiv betrachtet muss man sich um die Tonhöhe keine großen Gedanken machen. Ein Teil der Gemeinde singt überhaupt nicht, ein anderer singt irgendwas da sie nicht singen können und ein anderer Teil z.B aus dem Chor trifft die Töne und der letzte Teil macht irgendwas dazwischen.
Ich finde die Gesangsbücher in Freikirchen schon sehr viel besser. Dort sind zwar die gleichen klassischen Stücke wie im EG/GL, jedoch gleich als vierstimmiger Satz. Damit kann jeder die Stimme singen welche zu ihm passt und der Orgelspieler kann die Sätze auch spielen. Somit wissen alle was zutun ist. In der Praxis klemmt es da ja meist schon wenn die Gemeinde denkt die Noten singen zu sollen und der Orgelspieler irgendwas eigenes daraus macht.
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