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Studio 150: Erste Eindrücke
Hallo,
bei Johannus gibt es Ersatzfedern, damit sich das Pedal leichter spielen lässt. Sie sind zwar nicht ganz billig (ca. 64 € incl. Versand direkt ab Werk), aber der Austausch lohnt sich meiner Meinung nach. Ich habe dies bei einer Gloria Klassik 350, die bei Johannus gebaut wird, genau so gemacht.
Viel Spaß beim Spielen der Studio 150!
Die schwarze Variante der Studio 150 wird nun auch direkt auf http://johannus.com/de/ gezeigt.
Ich habe am Samstag die Studio 150 (Eiche hell) gekauft und bin sehr zufrieden mit dem Klang. Danke für Ihre Empfehlungen! Besitzer der Studio: Haben Sie das Tastenvolumen (key volumes) verändert? Ich mag die Fabrikseinstellungen nicht. :-S
(Ich schrieb in der falschen Meldungskette, aber jedenfalls ist die Rede von der 150).
Hallo,
ich habe die gleiche Orgel seit kurzer Zeit. Habe mich allerdings noch nicht mit Einstellungen beschäftigt und weiß nicht einmal, was das Key Volume ist. Einzig die Hall-Einstellungen aus dem Menü habe ich mal durchgespielt...
Werde irgendwann in den nächsten Wochen mich auch mal mit Intonat beschäftigen und auch die alternative Intonation probieren.
Viele Grüße,
Matthias
Liebe Forumsteilnehmer,
zunächst einmal vielen Dank für die interessanten Beiträge, die mir bei der Auswahl der "für mich bestgeeigneten" Orgel geholfen haben. Nun möchte ich meine Beobachtungen als Anregung - speziell bezüglich der Studio 150 - weitergeben.
Zunächst habe ich mich auf die Suche nach einer gebrauchten Sakralorgel mit MIDI begeben (< 2.000 &euro und war zunächst über das große Angebot überrascht. Insbesondere die älteren Johannus-Orgeln haben mich klanglich sehr angesprochen, jedoch hat mich das Verhältnis von Kaufpreis und Alter der angebotenen Orgeln nicht überzeugen können.
Deshalb habe ich gewartet bis ich ein Budget von 4.000,-- € "loseisen" konnte um ein neues Instrument zu erwerben. Nach einem telefonischen, sehr freundlichen und professionellen Telefonkontakt mit Johannus, den Beiträgen in diesem Forum, dem professionellen Internet-Auftritt von Johannus und den Klangbeispielen war die Vorentscheidung für die Studio 150 getroffen (zumal mir auch das Design gut gefällt) - mit genau den Argumenten die hier schon als Beiträge stehen.
Mit Wohnort bei Berlin ist Probespielen allerdings mit einer Fahrt nach Kassel verbunden ... .
Zunächst also die Studio 150 probegespielt - guter Eindruck, aber die Register auf die es mir persönlich ankommt: Subbaß 16', Choralbaß 4' für durchsichtiges Pedalspiel, Rohrflöte 8' zum Begleiten, Krummhorn 8' mit Quinte 2 2/3' als prägnantes Soloregister, großes Plenum um mal "Dampf" zu machen - nun ja. Alternative: Gloria Cantus 238 Jubiläum, erster Höreindruck: inspirierend, fast zu charaktervoll ausgeprägte Stimmen.
Im Forum die Firma Hoffrichter als Alternative gefunden und mich auf den Weg nach Salzwedel gemacht um die C220 zu testen:
Subjektiv angenehmste (Manual-)Tastatur von den 3 Favoriten, Register charaktervoll ausgeprägt, mit den im Vorführraum neben der Orgel aufgestellten Lautsprechern überzeugender Klang (interessantes Angebot von Herrn Hoffrichter: Lautsprecher nicht in die Orgel einbauen sondern per Ständer neben die Orgel stellen), sowohl vor Ort wie auch auf der mitgegebenen Probe-CD sind die einzelnen Register für mich sehr schön wiedererkennbar (kein "Klangbrei". Die Probe-CD ist ungleich überzeugender als die im Internet angebotenen Downloads! Zusätzlich das Angebot einzelne Register auszutauschen, höhenverstellbare Bank. Ähnliches Gehäuse wie die Studio 150 (nicht im Internet), nicht so kantig und aus Echtholz anstelle Laminat.
Bei Hoffrichter habe ich begonnen, intensiver über meinen "Idealklang" nachzudenken und meine "Hörposition". Für mich ist das der Klang der Orgel auf der ich Orgelspielen gelernt habe: eine spätromantische Orgel in einer neugotischen Kirche mit Rückpositiv ziemlich nah am Spieltisch mit warmen, charaktervollen Registern mit eher langem, aber leisem Nachhall, Hauptwerk und Schwellwerk "oben in der Ecke". Dementsprechend kamen diese Register bei mir "vermischt" und verspätet an meinen Ohren an. Kontrast 1: große Klais-Orgel in einer Neubaukirche im Sinne der Orgelbewegung mit sehr durchsichtigem, fast "analytischem" Klang; Kontrast 2: Klosterkirche mit barocker zweimanualiger Orgel, Kontrast 3: gotische Kirche mit romantischer Orgel mit viel zu hohem Winddruck, qäkend und breiig.
Mir wurde auch bewusst, dass ich in dieser Preisklasse keine auf den Raum angepasste Klangabstrahlung in Form von mehreren, an unterschiedlichen Orten platzierten Lautsprechern erwarten kann, auch keine Hochtöner oberhalb der Manuale und vor allen Dingen, dass meine kleine Hausorgel nicht alle vorgenannten Orgeln in einer bieten kann.
Wegen Familie werde ich wohl häufig mit Kopfhörern spielen - deshalb habe ich mir vorgenommen auch diesen Klangeindruck zu prüfen (schade, dass bei allen 3 Orgeln der Anschluß eines hochohmigen Kopfhörers zu leise ist) und ein entsprechend hohes Gewicht bei der Kaufentscheidung zu geben.
Also habe ich mir folgendes Testprogramm überlegt: Triospiel (wenig Hall, dafür eher länger), vollgriffiger Orgelsatz (mehr Hall, dafür kürzer), Pedalsolo (viel Hall und langer Hall zur Klangvermischung), typische Begleitregistrierung (eher trocken).
Vor dem Testen der Studio 150 hat Herr Kisselbach die für mich wichtigen Register mit INTONAT ausgewählt und klanglich nach meinen Vorstellungen angepasst. Ich war sehr angetan: Software ließ sich sofort und schnell laden (kein Vorführeffekt!), wir haben bei den oben genannten Registern stets ein Sample gefunden wo ich sagte: prima das nehmen wir und haben es anschließend noch fein angepasst. Die Bedienung ist sehr übersichtlich und vom Klangergebnis überzeugend, nach meiner Einschätzung aktueller Stand der Softwareoberflächengestaltung!
Damit war die Entscheidung für die Studio 150 eigentlich gefallen. Da ich nun aber die Gloria Cantus 238 Jubiläum noch gar nicht gespielt hatte, wollte ich meine innerlich schon getroffene Entscheidung bestätigt wissen und spielte los. Und spielte, und spielte, und spielte, probierte hier, probierte da, begann zu improvisieren ... .
Kurzum: Ich war verwirrt. Warum war meine spontane Spielfreude bei der Gloria so viel größer als bei der Studio 150? Folglich habe ich versucht, die Klänge der Gloria auf der Studio 150 zu reproduzieren (Registraturen, Hallprogramme, Hallintensität), lief also zwischen den beiden Instrumenten hin und her mit dem Ergebnis: die Gloria klang für mich durchsichtiger, prägnanter, charaktervoller, weniger "Gesamtklang" wie man ihn eher im Kirchenschiff hört denn am Spieltisch.
Ich erinnerte mich an mein erstes Probespiel: Fast ausschließlich die Gloria gespielt und jetzt: die Gloria inspiriert mich sofort.
Wie war das bei der C220?
Die einzelnen Register haben mich überzeugt, der Gesamtklang ebenfalls durchsichtig, auf der CD war ich von den unterschiedlichen Klangfarben begeistert, Tastatur sehr gut, kleines und großes Plenum klanglich überzeugend, Zungen prägnant ...
Thema: Spielfreude!
Die C220 "verzeiht" weniger Unsauberkeiten beim Spiel, hat eine etwas sparsamere Disposition auf die ich mich einstellen müsste. Sie erinnerte mich an die Klais-Orgel mit der ich - aus Gründen die nicht im Instrument liegen - nie richtig "warm" geworden bin.
Deshalb habe ich mich ganz emotional für die Gloria entschieden und freue mich darauf, dem Geheimnis der Spielfreude nachzugehen ...
Hallo Choralbass4,
willkommen bei uns! [smile] Danke für deinen ersten, für mich ungemein spannend zu lesenden Beitrag. Ich spürte beim Lesen eine große Unvoreingenommenheit und die Fähigkeit, jedes der angesprochenen Modelle in seiner Eigenart zu würdigen. [smile]
Gleichzeitig erkenne ich eine Art "Verwandtschaft", was Hör- und Spielvorlieben betrifft. Auch fühle ich mich bestätigt in meiner (durchaus auf Widerstand stoßenden) Einschätzung, dass die Cantus 238 ein interessantes und gutes Instrument ist. Darf man auf weitere Erfahrungsberichte hoffen?
Hallo Gemshorn,
danke für die netten Willkommensworte. Ich freue mich, dass mein Beitrag positiv aufgenommen wird.
Schon jetzt kann ich meine Planung für die "Einspielzeit" kundtun:
Zunächst werde ich ausprobieren und dann per Equalizer sicherlich auftretende stehende Wellen und Resonanzen zu beseitigen versuchen (sofern das nicht bereits beim Aufstellen fachkundig gemacht wird). Die Orgel wird bei mir im Flur eines EFH stehen, so dass durchaus eine nicht ganz so trockene Akustik vorherrscht. Ich denke, es wird ähnlich wie bei Kisselbach im rechten "Nebenraum" klingen (sicherlich nicht grundlos hat Herr Kisselbach die hochpreisigeren Orgeln in die höheren Räume mit Winkel platziert ...). Im zweiten Schritt werde ich mir Registraturen für mein Repertoire erarbeiten und dabei sicherlich auch mit unterschiedlichen Samples und Stimmungen experimentieren.
In einem weiteren Schritt werde ich testen, inwieweit schon vorhandene Studioboxen mit schon vorhandenem externem Verstärker klingen. Als Vergleich hole ich sicherlich auch zwei meiner Teufel-Boxen aus dem Wohnzimmerbereich und höre Probe. Als letztes ziehe ich noch eine kleine "Teufel-Lösung" Aktivboxen mit Subwoofer in betracht, das aber erst viel viel später.
Interessanter ist ein kabelloser Kopfhörer, da ich nur einen guten hochohmigen Kopfhörer besitze und ich denke, dass mich das Kabel doch etwas stören wird. Für eine Empfehlung bin ich dankbar!
Ich denke, dass meine Neuanschaffung mich für viele Jahre begleiten wird ...
Vielleicht ganz interessant: Das, was ich mit der neuen Orgel unter anderem realisieren wollte, nämlich die Einspielung der Baßstimme des Choralvorspieles von Johann Sebastian Bach: Wachet auf ruft uns die Stimme, habe ich bereits über Hauptwerk realisiert. Die Melodiestimme kann von einer Altblockflöte und der Cantus Firmus kann von einer Tenorblockflöte gespielt werden (vorzugsweise 2 Tenorblockflöten). Solche kleinen Projekte plane ich für den "alltäglichen Gebrauch" - fehlende Stimmen durch die Orgel ersetzen oder sogar die Begleitung komplett vorab einzuspielen. mp-3 Datei folgt.
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