Studio 150: Erste Eindrücke
Heute war es soweit: Ich konnte die brandneue Studio 150 genauer unter die Lupe nehmen. 
1. SPIELTISCH:
Das Gehäuse wirkt wie erwartet schlank und modern, der helle Laminatfarbton gefällt und unterscheidet sich deutlich (und wohltuend!) vom bekannten Echtholzfinish Eiche hell. Die Studio 150 präsentiert sich farblich blass, es fehlt der oft intensive Gelbton des hellen Eichenholzes. Die blasse Farbe macht sich jedoch überaus gut, das Laminat ist ausgezeichnet verarbeitet und wirkt um vieles solider als Laminatorgeln der italienischen Konkurrenz. Unschön finde ich die farbliche Differenz zum Echtholz-Pedal; da beißen sich die beiden Töne nun doch. Unter diesem Aspekt würde ich wohl eher zur dunkel laminierten Orgel greifen, da auch bei den Echtholzorgeln in Eiche dunkel die Pedaltasten deutlich heller sind.
2. KLANG:
Kurz gesagt: Ich bin begeistert! 
So viel Klang habe ich in dieser Preisklasse wahrlich nicht erwartet. Selbst das romantische und symphonische Sampleset (bislang echte Problemkinder) überzeugen in ihrer Weise. Der Klang ist durchwegs transparent und in keiner Weise breiig. Unerreichter Höhepunkt war jedoch — wie prophezeit — das historische Sampleset, das im Plenum mit einer bei Johannus bislang nicht gekannten Brillanz glänzte. Einfach edel! Die 4'-Flöte im Hauptwerk: Ein Register zum Schwärmen. In der Qualität durchaus vergleichbar mit dem, was meine Gloria liefert — und die kommt doch aus einer anderen Preis- und Güteklasse. Die Mixtur der Studio silberhell, die Prinzipale rund und gar nicht mehr quäkig, wie man es von älteren Modellen noch kannte. Überhaupt hat jedes Register seine Charakteristik, bis hinunter zum Subbass, der wunderbar lebendig röchelt und doch kraftvoll grundiert. In das symphonische Kornett habe ich mich sofort verliebt.
Lediglich das Umschalten zwischen den 4 zur Verfügung stehenden Intonation (romantisch, symphonisch, barock, historisch) dauert für meinen Geschmack deutlich zu lang, immerhin wartet man 3-4 Sekunden, bis das neu gewählte Sampleset spielbereit ist.
3. HALL:
Als wahre Offenbarung erweisen sich die 12 Hallprogramme, deren Palette von "Abbey Church" über "Basilica" bis hin zu "Royal Auditorium", "Town Church" und "Village Chapel" einfach alles zu bieten hat. Der neue Hall wertet den Klang hörbar auf und verschafft ihm wunderbare räumliche Tiefe; selbst lange Hallzeiten verursachen keinen Klangbrei. Irgendwie weckte der Studiohall Assoziationen an den Faltungshall, der mich an der Symphonica so begeistert hatte.
4. ANDERE FEATURES:
Einen Chorus-Schalter sucht man an der Studio 150 vergeblich; die Register sind bereits ab Werk in guter Weise leicht gegeneinander verstimmt, sodass ein sehr lebendiger und authentischer Gesamtklang erzielt wird. Die Manualbassfunktion liegt neuerdings nicht mehr auf einem Daumenpiston, sondern auf einer Registerwippe, die in der Pedalsektion im Anschluss an die Pedalkoppeln zu finden ist. Durchaus sinnvoll, wie ich meine. Das Schwellpedal spricht gut auf den ausgeübten Druck an, es gleitet sehr gleichmäßig und erfordert auch zu Beginn keine größere Anstrengung, um es in Gang zu bringen. Der Kopfhöreranschluss ist endlich nach oben gewandert, sodass man nicht mehr unter den Manualen suchen muss; er befindet sich nun links der Manuale, wo die beiden Drehregler für Volumen und Hall situiert sind. Gute Entscheidung von Johannus. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Johannus sich bei der neuen Orgel gottseidank wieder für die rauen Manualtasten entschieden hat, die ich von meiner Gloria kenne und schätze. Prost:
Lautstärkemäßig hätte ich mehr erwartet; ich spielte ständig bei voll aufgedrehtem Regler. Mag sein, dass es im kleinen Eigenheim wieder anders klingt, aber im großen Vorführraum hätte ich durchaus noch mehr Power vertragen. Positiv sei angemerkt, dass ich trotz voller Leistung zu keiner Zeit den Eindruck hatte, die Orgellautsprecher an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht zu haben. Ach ja: Die Lautstärke kann separat für jedes Register per Menü angepasst werden. Endlich gibt es dieses Feature auch bei Johannus.
Übrigens stand neben der Studio 150 eine Opus 25, die ich zum Vergleichshören kurz einschaltete. Grauenhaft! [sad] Wer die Studio 150 gehört hat, tut gut daran, die Opus gar nicht mehr anzuhören. Im Vergleich wirkt sie einfach nur noch künstlich und billig. Bitte schnell updaten, Johannus.
5. FAZIT:
Mit der neuen Studio wurde wahrhaft ein Generationswechsel vollzogen. Johannus ist es tatsächlich gelungen, in dieser Preisklasse neue Maßstäbe zu setzen, hinter die man auch bei den anderen Herstellern nicht mehr zurück wird können. Die Studio 150 lässt Opus, Vivace, Etude und wie sie alle heißen weit hinter sich zurück und im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen. Gratulation zu der schönen Studio 150, der man weite Verbreitung nur wünschen kann.
Auf Orgelsuche.
Hallo Orgelfreunde,
also ich bin jetzt seit 2 Wochen stolzer Besitzer einer Studio 150 Orgel und bin von dem Preis-/Leistungsverhältnis durchweg positiv überrascht.
Bereits im Auslieferungszustand ohne Intonation finde ich die Orgel in sich stimmig und als Übungsorgel für zu Hause optimal geeignet.
Wie bereits schon in diesem Thread erwähnt, ist die Tastatur ein wenig angeraut, das vermittelt ein angenehmes Feeling. Das die Tastatur etwas "lauter" ist als eine hochwertigere, war mir im Vorfeld klar, aber das stört mich nicht wirklich.
Insgesamt ist auch die Orgel sehr gut verarbeitet und macht im "Übungszimmer" einen guten Eindruck, zudem ist die Orgel ja von den ausmaßen her relativ "Dezent".
Nach der Intonation war ich allerdings noch positiver Überrascht, was die 3 Lautsprecher dann an Klang erzeugen. Mein Orgelhaus hatte auch die geniale Idee, hinter dem Notenpult ein paar kleine Lautsprecher aufzubauen und richtig abzustimmen, so das nun die Abstrahlung nicht mehr nur von unten erfolgt. 
Das macht ein wesentlich klareres Klangbild.
Insgesamt kann ich nur sagen, das die Orgel sehr schön und absolut stimmig klingt.
Ich bin auch völlig begeistert von meinem Orgelhaus, das sich wirklich viel Zeit und Mühe gegeben hat, auch diese kleine Orgel sauber und optimal zu intonieren.
Natürlich muss man immer den Preis im Auge behalten und kann diese Orgel nicht mit einer >10.000 EUR vergleichen, aber wie gesagt: In diesem Preissegment und als reine Übungsorgel macht die Studio 150 richtig Spaß, auch nach 2 Wochen "Dauerfeuer"...!
Einziger Wermutstropfen ist, das bei einer bestimmten Registrierung und Lautstärke der Fußschweller bei einem Baßton gelegentlich auch einen Ton mitteilen will (Schwingungen), aber das läßt sich durch ein kurzes betätigen wieder einstellen. Aber das ist wiederum auch verständlich, da in diesem Bereich die "leichten" Gehäuse einfach ordentlich in eine Schwingung geraten. Das ist vielleicht noch eine Kinderkrankheit, die Johannus korrigieren könnte.
Da ich aber keine Hauskonzerte für ein großes Publikum gebe, sondern überwiegend dezent oder mit Kopfhörer übe, stört dies mich nicht, da hier diese Schwingungstöne nicht auftauchen.
Alles in Allem bin ich bis jetzt sehr zufrieden und freue mich täglich, ein wenig zu Hause über zu können, und das mit einem schönen Instrument.
Ich bin froh, mich darauf eingelassen zu haben...
Wie bereits erwähnt, gefiel mir die Orgel bereits im Auslieferungszustand erstaunlich gut. Da ist wohl die Zielgruppe Wohnzimmer ganz gut gewählt worden, da hier doch die Maße im Durchschnitt sehr ähnlich sind.
Vor der Intonation hat sich mein Orgelhändler informiert, was ich generell für ein Spieltyp bin und bei welcher Lautstärke ich spiele, was mir persönlich am besten gefällt. Danach ist er zu mir vor Ort gekommen und hat alles sauber eingestellt. Ich hatte den Vorteil, das die Spedition bereits 1 Woche vorher geliefert, ausgepackt und alles betriebsbereit gestellt hat, so konnte ich schon einmal loslegen.
Da ich generell ein Freund der Flötentöne bin und ich eher Wert auf eine schöne "mittlere" Registrierung lege, also kein "Tutti"-Fan beim üben bin, hat er dann losgelegt. Er hat wohl schon einige Zeit mir der Suche nach der annähernd optimalen Intonation verbracht, da er gleich wusste, wo die Schwächen liegen. Diese sind in den tieferen Tonlagen, das hier je nach Zimmertyp einige Töne räumlich zu sehr nach "hinten" treten, andere wieder zu sehr überwiegen. Das hat er echt optimal hinbekommen, die Orgel klingt jetzt richtig gut. Ich hätte nicht gedacht, das die so gut klingen kann. Wie in diesem Thread schon erwähnt wurde, verstehe ich auch nicht, dass die Demo-Videos von Johannus so künstlich klingen, ich finde, in "echt" klingt die Studio 150 echt sehr schön. Aber das ist ja bekanntlich alles sehr subjektiv, die Roland-Fans werden hier sicherlich anderer Meinung sein... Mit der Intonationssoftware ist im Prinzip sehr vieles einstellbar, ich bin hier allerdings keine Experte, was bei anderen Modellen alles möglich ist, ich war jedoch richtig überwältigt, was man alles einstellen kann.
Überrascht bin ich auch von meinen kleinen Mini-Lautsprechern, das sind Creative Inspire T10 für knapp 40 EUR. Das klingt zwar lächerlich, aber mein Orgelhändler hat diese speziell nach dem Motto gesucht, was klingt als Zusatz am besten, und nicht was am teuersten mit dem besten Datenblatt ist. Übrigens waren die Lautsprecher im Preis gleich inklusive... Angeschlossen einfach über den AUX-OUT-Ausgang, bleibt also der Kopfhöreranschluß frei. Manchmal sind es die einfachen Dinge, die eine große Wirkung haben.
Als Kopfhörer habe ich mir noch nen Sony MDR RF 865R (Wireless) zugelegt, kann ich nur wärmstens empfehlen, passt sehr gut zur Orgel. Allerdings sollte man beachten, das hier eine eigene Intonation nötig wäre, wenn man den perfekten Klang erleben will. Das ist allerdings über die Intonationssoftware mittels MIDI-USB-Kabel und einem Standardlaptop kein Problem, nur ein wenig Spielerei. Man muss dann allerdings immer die jeweilige Intonation laden, da die Orgel selbst keine unterschiedlichen Intonationen speichern kann. Dies wiederum verstehe ich im Jahr 2011 nicht, ist aber meines Wissens auch bei teuren Modellen nicht möglich. In der Praxis bin ich dann doch zu "faul" und stecke einfach die "Ohrwärmer" an und losgehts, wenn der Rest der Familie schläft...
Wie bereits gesagt, die Johannus Studio 150 ist kein Monarke-Vergleichsinstrument oder Roland C330 (380) oder Content Cantate, aber mit sauberer Intonation und 50 EUR Zusatzlautsprecher und zum Preis von EUR 3.995 inkl. Lieferung, Vor-Ort-Intonation und Zusatzlautsprechern ein wirklich sehr gutes Angebot. Nach einiger Suche glaube ich, das in diesem Preissegment im Moment keine Alternative zu finden ist.
So, und nun wieder zum Üben... ich habe schon Entzugserscheinungen...
Sieht echt schön und edel aus.
Ist mit dem Farbton ein Aufpreis verbunden?
Auf Orgelsuche.
Hallo,
ich war heute in Ede bei Johannus und erlebte eine echte Überraschung.
Eigentlich ging es mir (und meiner Frau) nur darum, kurz einen Blick auf die Studio 150 in schwarz zu werfen, weil das Furnier so noch nicht bei Händlern steht.
Man hat uns allerdings eine KOMPLETTE Firmenführung gegeben, über eine Stunde hat der Mitarbeiter sich Zeit genommen. Ich habe viele Fotos gemacht, auch von einigen Innenleben, warte aber noch auf die Genehmigung, ob ich die posten darf.
Uns wurde jede Frage beantwortet, auch zu Lagerbeständen, Lautsprechern (was mich als Hifi-Freak besonders interessiert). Sogar im Samplingstudio war ich, wo die aufgenommenen Samples bearbeitet werden (da habe ich auch Fotos von gemacht).
Im Moment sind dort einige Mega-Kundenprojekte in Arbeit, wohl insbesondere amerikanische Kirchen und eine Privatorgel. Hmmmm........
Ein paar Dinge für den an der 150 Interessierten zur Abstrahlung: Es befinden sich drei Lautsprecher im Gehäuse: Zwei Koaxiallautsprecher für Mittel/Hochtonabstrahlung und ein fetter Zwölfzöller (30 cm) für die Bässe.
Da kommt schon einiges raus.
Ich durfte sogar die Orgeln im riesigen Konzertsaal des Hauses anspielen (obwohl ich seit fast 30 Jahren nicht mehr gespielt habe und erst wieder beginne... so war mein Geklimper denn auch [sad]). Superber Klang, Wahnsinn.
Ich kann nur sagen: Top-Betreuung!
Bilder reiche ich nach.
Viele Grüße,
Matthias
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