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LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Hallo in die werte Forumsrunde!
Hier möchte ich mich zunächst kurz vorstellen - und dann gleich eine Frage anhängen, zu der ich eine Rat brauche.
Ich bin Berufsmusiker mit den Hauptfächern Klarinette und Saxophon und ich unterrichte an einer öffentlichen Musikschule. Und das schon recht lange, denn ich bin schon 62. Neben den genannten Instrumenten unterrichte ich an unserer Musikschule auch Theorie und Gehörbildung, vorwiegend mit Schülerinnen und Schülern, die sich auf eine Aufnahmeprüfung vorbereiten.
Die Orgel hat mich immer fasziniert und ich habe die schöne Gelegenheit, regelmäßig mit Kirchenmusikern in der Region zusammen zu arbeiten. Dabei sind neben Mitwirkungen in Gottesdiensten auch viele Konzertprogramme entstanden, wo ich meist eigene Bearbeitungen von Orgelstücken und anderen Werken anfertige, die wir dann in der Kombination Orgel + Klarinette oder Saxophon aufführen. So höre und kenne ich recht viele schöne Orgeln in meiner Region.
Ein besonderer musikalischer Schwerpunkt von mir ist auch die freie Improvisation, die ja auch viele Kirchenmusiker pflegen (jedenfalls die, die ich kenne), so dass es auch regelmäßig Auftritte mit solchen Improvisationen gibt.
Vor einigen Jahren ist aus so einer engen Zusammenarbeit mit einem Kollegen eine CD ausschließlich mit Werken von J.S. Bach entstanden, wo die entsprechend bearbeitenden Werke mit Klarinette oder Saxophon als Soloinstrument zusammen mit Orgel erklingen.
Aufgrund der Kontakte habe ich grundsätzlich die Möglichkeit, auch immer mal an einer Orgel spielen und üben zu können. Aber leider befinden sich die fraglichen Kontakte und damit die Instrumente nicht wirklich so ganz in meiner Nähe, so dass es nur selten gelingt, mal eben zwischendurch etwas zu üben. Das bleiben also seltene Ereignisse.
Zu Hause habe ich neben einem Klavier auch eine kleine einmanualige Orgel, die "Johannus Opus One". Sie dient mir aber vornehmlich auch als Keyboard, mit dem ich via MIDI am PC Noten schreibe. Aber der Orgelklang gefällt mir, die Klavierkänge auch, und für gelegentliche Einsätze, Schüler bei Vorspielen an Orten zu begleiten, wo kein Klavier steht, ist sie auch ideal, da sehr gut transportierbar.
Aber mir fehlt natürlich ein Pedal, und das Pedalspiel würde ich gerne lernen und vertiefen wollen. Deshalb plane ich die Anschaffung einer elektronischen Sakralorgel, mit der ich insbesondere das Spielen mit dem Pedal üben will. Aus verschiedenen Gründen hatte ich früher keinen geeigneten Platz in der Wohnung, um so eine Orgel aufzustellen, aber jetzt wäre der Platz vorhanden.
Relativ nah bei meinem Wohnort werden gerade zwei Instrumente angeboten, die ich ggf. günstig erwerben könnte (wobei da noch Verhandeln angesagt ist). Die Instrumente konnte ich mir aber noch nicht persönlich ansehen, die bisherigen Kontakte waren nur telefonisch.
Das eine Instrument ist eine "Viscount Domus Recitativo", hier ein Bild der angebotenen Orgel:
Viscount Domus Recitativo.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Instrument ist sehr gepflegt und soll technisch einwandfrei sein. Es soll einen MIDI-Ausgang haben, so dass ich es bei Bedarf mit der Opus One kombinieren könnte. Das Pedal hat den Umfang von 32 Pedalen, ist aber flach und nicht geschwungen. Die Registerausstattung ist nicht allzu umfangreich, aber praxisorientiert z.B. für eine kleine Kapelle.
Optisch sind die hölzernen Registerzüge schön anzusehen, wobei so etwas für eine elektronische Orgel im Grunde sicher mehr eine Art Gimmick ist.
Über dieses Instrument konnte ich im Internet nur sehr wenig finden, nur eine schmale Anleitung und ein keines Video als Tonbeispiel. In dieser Aufnahme gefiel mir der Klang ganz gut.
Besonders zu dieser Orgel hoffe ich mir von der Expertenrunde hier im Forum, dass jemand etwas näheres dazu sagen kann.
Der Preis ist "VB", wobei ich nach dem Telefonat davon ausgehe, dass er sich bei rund 500,- € bewegen wird.
Das zweite Instrument ist eine "Eminent Omegan 8100"
Zu diesem Instrument konnte ich im Internet schon einige Informationen finden, so dass ich z.B. weiß, das es recht betagt ist, keinen MIDI-Anschluss hat und das Pedal nur 30 Pedale hat. Klangbeispiele konnte ich dazu auch finden. Das Instrument soll technisch einwandfrei sein, der Preis ist ebenfalls "VB", wahrscheinlich landet er bei 250,- €. Dass es keinen MIDI-Anschluss hat, stört mich etwas, weil ich so keine Möglichkeit habe, es mit der Opus One zu kombinieren.
Als Foto habe ich nur dieses alte Katalogbild:
Eminent Omegan 8100.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Den Transport könnte ich mit einem eigenen Anhänger organisieren.
Ich möchte mich schon vorab für alle Infos und Tipps zu meinen Fragen bedanken und verbleibe
mit herzlichen Grüßen,
Jürgen
#2 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Hallo Jürgen,
herzlich willkommen im Forum. Wenn ich mir die Recitative so anhöre, klingt die doch gar nicht schlecht.
https://youtu.be/72SZr9KfiP8 (Sofern das auch original von der Orgel kommt)
https://youtu.be/WkufBXLcQGI
https://youtu.be/XVyXrRdW9J0
Midi ist immer ein Riesenvorteil, weil man dann mit der Orgel gleich viel mehr machen kann.
Viele Grüße
Andreas
LoboQuint
(
gelöscht
)
#3 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Hallo Andreas,
danke für die Links, ich kannte nur den ersten bisher.
Der Klang ist durchaus reizvoll.
Eine Liste der Register der Viscount Recitative habe ich auch gefunden (aus einer französischen Quelle):
Pédalier:
Soubasse 16'
Bourdon 8'
Principal 8'
Octave 4'
Fagott 16
Grand-Orgue:
Bourdon 16'
Principal 8'
Flute 8'
Flute 4'
Octave 4'
Octave 2'
Mixture III
Trompette 8'
Récit:
Bourdon 8'
Salicional 8'
Voix Céleste 8'
Flute 4'
Nasard 2 2/3'
Tierce 1 3/5'
Zimbell III
Oboe 8'
Dazu hat sie zwei Schweller/Lautstärke-Pedale ("Pédale d'expression"), 1x Grand-Orgue und 1x Récit.
Mit 170 kg auch nicht gerade ein Leichtgewicht.
#4 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Hallo Jürgen,
zunächst auch von mir ein herzliches Willkommen!
Ein sehr spannendes und ereignisreiches, künstkerisches Musikleben, das Du uns hier präsentierst.
Zu Deiner Frage wegen der beiden angebotenen Orgeln, insbesondere zur Viscount "Reciative":
Es handelt sich um ein Instrument aus den späten 1980-er Jahren, das ich mir seinerzeit selbst als mögliches Hausinstrument anschaute und vor allem:
anhörte, und zwar live, und es selbst ausprobierte!
Ich kann nur sagen: Finger weg davon!
Die Viscount-Orgeln VOR der Prestige-Serie, und um eine solche handelt es sich, sind m.E. keine überzeugend klingenden Instrumente.
Zwar handelt es sich bereits um eine Digitalorgel. Aber:
Da wird noch mit einer primitiven 8 Bit- Samplingtechnik gearbeitet, was besonders Plenumregistrierungen klebrig und künstlich klingen läßt.
Dann sind die Samples selbst m. E. wenig überzeugend.
Schließlich und endlich kommt dann noch die damals übliche, labberige Keyboard-Klaviatur, die dann ab den Prestige-Modellen von einer sehr überzeugenden, neuen Standard-Klaviatur abgelöst, m.E. eine der besten Standard-Klaviaturen, und noch immer verbaut wird, so wie auch in meiner 355cc.
Die Omegan würde ich genauso wenig empfehlen, da sie auch noch mit analoger Tonerzeugung arbeitet, und für die Klaviaturen gilt das Gleiche wie das, was ich bei der "Recitative" schrieb.
Ich würde lieber etwas mehr Geld investieren, denn ich bin überzeugt:
So ein versierter Musiker wie Du wird sich bald über den Klang dieser sehr alten Instrumente ärgern.
Vor allem würde ich meine Kaufentscheidung keinesfalls anhand von Youtube-Aufnahmen, bzw. Aufnahmen aller Art fällen!
Nicht umsonst gilt auch hier der Grundsatz:
"Wer billig kauft, kauft zweimal."
Viele Grüße
Bernhard
#5 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Hallo Jürgen,
stimme @Canticus weitgehend zu.
Die Erstere könnte man sich - falls man Platz hat und so etwas mag - wie du sagst, durchaus als reines "Midiausgangsinstrument" vorstellen.
Hauptwerkspieltische beispielsweise kosten ja ganz entscheidend mehr.
Aber: Schwachpunkt sind wohl wirklich die Tastaturen. Nicht selten auch Kontakte - und dann wird es schwierig. Hatte so etwas auch erwogen und dann jedoch verworfen.
(Bei den Klaviaturen hat sich einiges getan. Mit den https://www.pausch-e.com/shop/TP61-64LW-Fatar-p178230774 (Holzkern, Holzauflage) bin ich super zufrieden.)
Nr 2: Ohne Midi m.E. nicht für geschenkt.
Beste Grüße und gute Überlegungen
#6 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Auch von mir ein herzliches Willkommen! Wenn es erstmal nur um die Möglichkeit des Pedalspiels geht und zwei Manuale nicht so entscheidend sind: bietet das Johannus ONE keine Möglichkeit, ein MIDI-Pedal anzuschließen? Die Disposition hat ja Pedalregister.
Viele Grüße
Trompetendulzian
Vielen Dank auch insbesondere für die kritischen Beiträge.
In der Tat bin ich selber skeptisch, denn ich hatte schon mal eine Sakralorgel, eine alte "Dereux". Die stand in der Dortmunder Musikhochschule, wo ich mein erstes Studium Anfang der 80-er Jahre absolviert habe, ausrangiert und abgestellt in einer Ecke und wurde nicht mehr benutzt. Ich habe dann mal nachgefragt und man sagte mir, wenn ich sie auf meine Kosten abholen und transportieren könne, bekäme ich sie geschenkt.
Einen Transporter habe ich mir dann geliehen und das Ding abgeholt. Klanglich fand ich sie "geht so". Die Register waren zwar durchaus anhörbar, aber die hatte im Hintergrund immer ein schleifendes Nebengeräusch und Rauschen. Leise zwar, hat mich aber immer etwas gestört. Das eigenartige technische Prinzip der quasi optisch "gesampelten" Originalklänge hatte aber durchaus etwas faszinierendes. Die konnte ich im elterlichen Haus damals abstellen, habe sie aber später verkauft, da meine Eltern den Platz benötigten und ich hatte ohnehin kaum mehr Zeit darauf zu üben als ich meine Stelle angetreten habe.
So wird es auch jetzt sein. Beruflich bin ich nach wie vor ganz gut eingespannt, habe noch vier Jahre bis zur Rente, ich werde auch derzeit nicht allzu viel Zeit haben, auf der Orgel zu üben. Um aber spontan Zeitfenster nutzen zu können, wäre mir eine Orgel zu Hause sehr lieb, den Platz habe ich ja jetzt.
Mir geht es auch vornehmlich darum, Pedaltechnik zu üben. Um auf einer Kirchenorgel zu üben, muss ich immer relativ viel Zeit einplanen, da keine richtig in der Nähe ist, so dass ich das nur ganz selten mache. Und mit so einem extrem sporadischen Üben macht man keine Fortschritte.
Was die Klaviatur betrifft, sind auch die Pfeifenorgeln, die ich kenne, recht unterschiedlich, zumal sie von verschiedenen Herstellern und aus verschiedenen Baujahren sind. Es sind zum Teil Orgeln mit mechanischer, zum Teil mit elektrischer Traktur (ich habe sogar mal auf einer mit pneumatischer Traktur gespielt, eine "romantische" Orgel aus der Zeit kurz nach 1900). Sie spielen sich alle ganz unterschiedlich.
Die Tastatur meiner Johannus Opus One würde ich im Vergleich vom Spielgefühl auch eher als eine Keyboard-Tastatur einstufen, irgendwie ganz anders und eigen im Vergleich mit den Orgeln, die ich kenne, natürlich auch andres als ein Klavier.
Insofern wäre es mir egal, wenn die Klaviatur nicht z.B. die Anmutung eines Spielgefühls einer mechanischen Orgel bietet.
Ich habe heute noch mal telefoniert und bekam noch die Information, dass die Kontakte der Tastaturen vor zwei Jahren erneuert worden wären.
Als Preis stehen jetzt 400,- € im Raum. Dafür bekomme ich nicht annähernd ein MIDI-Vollpedal (hatte ich auch schon mal gesucht, eine Orgelbank bräuchte ich dann auch noch dazu).
Am Freitag möchte ich mal hinfahren und mir die Viscount näher anschauen.
Dass die Eminent nicht wirklich interessant ist mangels MIDI-Anschluss denke ich mittlerweile ebenso. Wenn ich schon die Opus One habe, will ich die auch einbinden können.
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #6
Auch von mir ein herzliches Willkommen! Wenn es erstmal nur um die Möglichkeit des Pedalspiels geht und zwei Manuale nicht so entscheidend sind: bietet das Johannus ONE keine Möglichkeit, ein MIDI-Pedal anzuschließen? Die Disposition hat ja Pedalregister.
Hallo, die Frage hat sich mit meinem Beitrag oben überschnitten. Da hatte ich ja schon geschrieben, dass ich schon mal nach einem separaten MIDI-Pedal gesucht hatte. Für die 400,- € die jetzt für die Viscount im Raum stehen, ist da aber nichts zu bekommen (ich konnte da jedenfalls nichts finden, gebraucht wird da auch nur ganz, ganz selten mal etwas angeboten).
Außerdem steht die Opus One bei meinem PC wo ich Noten schreibe, und an diesem Platz hätte ich keine Chance, ein Pedal unterzubringen. Ich müsste die Opus One dann immer in den anderen Raum transportieren, wo Platz für die Orgel ist, wenn ich mal Orgel üben möchte.
Trotzdem danke für den Hinweis, ich werde jetzt noch mal gezielt suchen, vielleicht findet sich per Zufall etwas günstiges als MIDI-Vollpedal.
#9 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Ganz offen: Solche (spontanen ?) Antworten wie "vor 2 Jahren wurden die Kontakte der Tastaturen erneuert", bezweifle ich (etwas).
Und falls belegbar, war es also nötig....?
Was ist mit den Kontakten des Pedals und der Manubrien?
Hättest du einen Techniker, der das bezahlbar in Ordnung bringen könnte, falls Schwierigkeiten auftreten.....(?)
Nur als Anregungen.....das Teil finde ich ja ganz schön....
Für den Nachweis der Reparatur sollten Rechnungen vorhanden sein. Es war auch die Rede von einem Techniker aus Ratingen, der die Orgel gewartet hätte - und den man mir weiter empfehlen könne.
Als ´alter Elektronikbastler´ seit meiner Jugendzeit traue ich mir allerdings auch Wartungs- und Reparaturabeiten in einem gewissen Umfang zu. Der Umgang mit dem Lötkolben ist mir nicht fremd, Messtechnik incl. Oszilloskop ist vorhanden, und seitdem ich einen 3D-Drucker mein eigen nenne, baue ich u.a. auch die Gehäuse, z.B. für Netzteile selber.
Ob jedoch Wartungsarbeiten an alten Klaviaturen meine Grenzen überschreiten würden, kann ich wohl nicht einschätzen, so etwas habe ich noch nicht gemacht (wohl mal eine Taste wieder gängig gemacht an einem alten Keyboard, das ich mal besaß).
Nach MIDI-Pedalen habe ich soeben mal nachgeschaut bei einem bekannten Versandhändler. Das günstigste wäre ein gerades Pedal mit 30 Pedalen von Viscount für 1890,- €. Dazu käme noch eine Orgelbank für rund 300,- € und ein Ständer für das Opus One wo man das Pedal unterschieben kann, müsste auch noch her für rund 190,- €.
In der Summe käme das auf rund 2400,- €. Und dann hätte ich auch nur eine einmaualige Orgel.
Nochmal etwas zum Klang:
Ich erwarte von einer elektronischen Sakarorgel nicht, dass sie mir 1:1 die Klangqualität einer echten guten Pfeifenorgel bieten muss, schon gar nicht von einem betagten Instrument wie dem hier zur Debatte stehenden. Der Aufwand, der dazu getrieben werden muss, dem Original möglichst nahe zu kommen, ist erheblich, und ein gutes Ergebnis rechtfertigt den Preis, der so etwas kostet.
Andererseits kenne ich es von Keyboards, Samplern usw., dass sie aufgrund ihrer Eigenarten durchaus auch gerade in den Abweichungen vom Vorbild eine eigene Qualität und schöne Anmutung haben können. Manche ´ehrliche´ digitalen oder analogen Klänge gefielen bzw. gefallen mir z.B. oft besser als ein schlecht nachgemachtes Pseudo-Original.
Sollte die "Recitative" diese Anforderung erfüllen, wäre dies bestimmt ein brauchbares Instrument für mich.
Und noch zu meinen Elektronik-Kenntnissen:
Da ich einiges an PA-Technik für eigene Konzerte besitze und vor allem früher fast nur gebrauchtes Equipment gekauft habe, z.Tl, auch gezielt kaputte Geräte für sehr kleines Geld, die ich dann repariert habe, besitze ich einiges an Erfahrung. Vor allem analoge Komponenten wie Netzteile und Endstufen warte und repariere ich bei Bedarf selber.
Bei neueren Geräten mit digitalen Bauteilen wird es aber bei den digitalen Komponenten für mich schwer bis unmöglich, da ich um z.B. um SMD-Technik einen Bogen machen muss. So etwas kann ich mit meinen Mitteln nicht verlöten. Die klassische "thru-hole"-Bauweise ist dagegen unproblematisch für mich.
#12 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Hallo LoboQuint,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe: An eine Orgel setzen, anschalten und losspielen.
Auch wenn die Angebote der beiden alten Tanten (Omegan und Recitative) noch so verlockend erscheinen, im Laufe der Zeit mucken sie an verschiedensten Stellen immer mehr. Originale Ersatzteile sind auch nicht mehr garantiert Lieferbar. Selbst für die späteren Jubilate- und teilweise die noch erheblich jüngeren Prestigemodelle von Viscount ist auch über das offizielle Servicenetz lt. Auskunft von Viscount kaum noch etwas am Lager. Für eine Prestige 100 mußte vor ca. 3 Jahren ein Motherboard neu erstellt werden....
Mein Tipp: D E I N E Wunschorgel finden, die auch noch Möglichkeit zur (späteren) Erweiterung bietet. Ggfs. darauf Geld ansparen und auf das günstige Verkaufsangebot warten. :-) Viel Erfolg!
Soeben gab es eine neue Entwicklung:
Ich bekam einen Anruf des Anbieters der Recitativo mit der Mitteilung, dass die Orgel vorläufig doch nicht mehr zum Verkauf steht und einer freundlichen Entschuldigung für die Umstände (ich hatte für Freitag einen Besichtigungstermin vereinbart). Der Grund dafür sei, dass die Orgel, die man als "Upgrade" zur Viscount anzuschaffen gedachte (eine dreimanualige Johannus) doch nicht kaufen werde. Der Techniker, der auch die Recitativo gewartet hat, hätte nach einer Besichtigung davon abgeraten, weil er daran einen Defekt festgestellt habe, dessen Reparatur zu teuer käme. Da der Sohn aber ein Übe-Orgel braucht - er bereitet sich gerade auf das C-Examen vor -, muss die Recitativo vorläufig stehen bleiben.
So kann es gehen ...
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #12
Auch wenn die Angebote der beiden alten Tanten (Omegan und Recitative) noch so verlockend erscheinen, im Laufe der Zeit mucken sie an verschiedensten Stellen immer mehr. Originale Ersatzteile sind auch nicht mehr garantiert Lieferbar.
Das ist ein ernst zu nehmender Einwand! Sobald insbesondere bei älteren digitalen Schaltungen ein Chip kaputt geht der nicht mehr erhältlich ist (den man dann auch erst mal austauschen können müsste), hat man einen Haufen Schrott herum stehen, das ist richtig.
Allerdings habe ich all den Jahrzehnten, in denen ich mittlerweile mit digitalen Geräten zu tun habe, Defekte bei den digitalen Komponenten so gut wie gar nicht erlebt. Praktisch alle Defekte, die bei mir auftraten, waren im Bereich analoger Komponenten angesiedelt, fast ausschließlich betraf es Netzteile.
In einem Fall hat ein hoch gegangenes Netzteil dabei leider auch die zu versorgende digitale Schaltung ´gehimmelt´, da war dann alles kaputt.
Defekte an analogen Schaltungen konnte ich glücklicherweise bis heute fast immer selber reparieren, immerhin.
Aber die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist ein Argument.
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #12
Mein Tipp: D E I N E Wunschorgel finden, die auch noch Möglichkeit zur (späteren) Erweiterung bietet.
Das ist, wenn man so will, ja mein Problem (ein harmloses freilich). Ich kenne mich mit elektronischen Sakralorgeln so gut wie nicht aus. Die alte Dereux, die ich mal hatte war streng genommen ein Museumsstück. Die Johannus Oous One war eine relativ günstige Gelegenheit und mehr ein Zufallsfund als ich auf der Suche nach einem transportablen Keyboard war für die Noteneingabe und den gelegentlichen Gebrauch im Unterricht, als Ersatz für ein recht simples älteres Keyboard. Darüber hinaus sind mir tatsächlich keine elektronischen Sakralorgeln in der Praxis begegnet.
Wie gesagt, habe ich ja grundsätzlich durch meine Kontakte die Möglichkeit, hin und wieder an einer Pfeifenorgel zu spielen, darunter auch große Werke. Aber als Anfänger auf dem Pedal möchte ich meine Übungen dazu ungerne im öffentlichen Raum abhalten.
Ich wüsste daher gar nicht, was eine Wunschorgel für mich wäre. Daher kann ich derzeit nur recht bescheidene Wünsche und Anforderungen formulieren: Sie soll ansprechend klingen und mein Ohr nicht beleidigen - ohne dass sie das Original erreichen muss. Einen Kopfhöreranschluss muss sie haben - um auch mal spätabends üben zu können und die Familie zu schonen. MIDI muss auch sein wegen der Möglichkeit der Erweiterung - die Opus One ist ja vorhanden. Deren Klang finde ich im Übrigen wirklich passabel.
Zwei Manuale und ein Vollpedal sind selbstverständlich.
Bis hierhin erst mal vielen Dank an alle Rat- und Tippgeber!
Da es im Moment keine Gelegenheit in sinnvoll erreichbarer Nähe für mich gibt (die Eminent ist für mich auch aus dem Rennen da ohne MIDI), suche ich erst al in Ruhe weiter und schaue mal, was sich so bietet.
Dazu will ich auch mich weiter hier im Forum vertiefen, ich habe sehr den Eindruck, dass hier viele gute und interessante Informationen für mich schlummern.
Im Zweifel frage ich wieder.
Wenn du mit dem Johannus ONE zufrieden bist, kannst du mit einer aktuellen Digitalorgel - auch aus dem unteren Segment - eigentlich nichts falsch machen.
Hast du schon nachgesehen, ob in deinem erreichbaren Umkreis irgendwo ein Händler ist? Mir selber hat der Besuch einer Ausstellung immer viel geholfen, vor allem, weil man den direkten Vergleich zwischen verschiedenen Marken und Modellen hat.
#15 RE: LoboQuint stellt sich vor - und hat eine Frage
Ich würde an deiner Stelle mit deinem Anforderungsprofil, @LoboQuint, eher für vielleicht rd. 2000 eine Sakralorgel kaufen, die vor einigen Jahren einen möglichen Neupreis von ~ 12 000 hatte.
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