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Wie registriert ihr Choräle im Gottesdienst?
Mir ist aufgefallen, dass ,wenn ich Choräle spiele, ich häufig sehr ähnliche Registrierungen verwende. Das ist mir auch bei anderen Organisten aufgefallen und daher würde ich gerne wissen wie ihr einen einfachen Choral im Gottesdienst registriert, um vergleichen zu können wie ihr das macht.
Das hängt sehr von der Orgel und der mitsingenden Gemeinde ab, auch von der liturgischen Jahreszeit und dem Charakter der Choräle.
Sonntags gehen eigentlich überall, wo ich spiele, genug Menschen zum Gottesdienst, sodass eine solide, gut hörbare Registrierung angesagt ist. Für die Liedbegleitung verwende ich zumeist Prinzipal 8' + 4' (einen 2' besitzt die romantische Orgel nicht), ggf. ziehe ich noch die Rauschquinte 2 2/3' IIfach hinzu. Im Pedal Subbass 16', Oktavbass 8' sowie die Pedalkoppel.
An einer anderen Orgel habe ich keinen Prinzipal 8' zur Verfügung, dort registriere ich Gedeckt 8', Prinzipal 4' und Oktave 2' im Manual. Hin und wieder lasse ich den 2' weg oder tausche ihn zwecks anderer Färbung durch die Quinte 2 2/3'.
Im Schnitt wird es aber gut sein, für das Manual eine möglichst prinzipalbasierte Registrierung 8-4-2 zu wählen und das Pedal auf der 16'-Lage aufzubauen.
Hymnische Choräle begleite ich außerdem kräftiger als "Funktionsgesänge" wie das Kyrie oder das Agnus Dei.
So ähnlich sieht das bei mir auch aus, nur das ich halt an einer Neobarocken(Oberlinger 19/II/P) oder im Urlaub an einer klassischen Orgel(Schmid I. 15/I/P) spiele. Nur ist bei mir das Problem, dass die Gemeinde für das Orgelwerk eigentlich zu klein ist, und ich auf die 8' Trompete (mit der ich auch mal gerne eine Strophe spiele) verzichten muss.
Ich hebe die Melodie gerne auf einem separaten Manual hervor. Dieses registriere ich entsprechend kräftiger (z. B. mit Zunge oder Kornett, oft auch mit 16' ). Viele Sätze des Orgelbuchs zum Gotteslob lassen sich so spielen. Das Orgelbuch zum EG enthält auch dreistimmige Sätze; die kann man meist als Trio ausführen.
Zitat von Guilain
Ich hebe die Melodie gerne auf einem separaten Manual hervor. Dieses registriere ich entsprechend kräftiger (z. B. mit Zunge oder Kornett, oft auch mit 16' ).
Im Grunde genommen gehe ich genauso vor, allerdings ist In unserer Gemeinde die Problematik etwas anders. Zum einen muss man erst einmal der Liederliste für den Gottesdienst hinterherrennen. Mit viel Mühe und Glück bekommt man die Liste ein paar Tage vorher, bei noch mehr Glück eine Woche vorher. Ich bin als Quälgeist bekannt, denn wenn ich Partituren für meinen Begriff zu spät bekomme (so etwa 30' vor dem Gottesdienst), spiele ich die Lieder einfach nicht. Ausnahme ist der Psalm, den ich eigentlich immer nur beim Eintrudeln des Vorsängers bekomme.
Zum anderen gibt es kein einheitliches Gesangsbuch mit dementsprechendem Notenbuch. Die Lieder sind zu 99% aus einem modernen Repertoire, welches auf unendlich viele verschiedene Notenbücher verteilt ist, die keiner von uns besitzt. Nach vielen Jahren Kirchendienst besitze ich dann meist Kopien von 80% der Noten, den anderen 20% muss ich mühselig hinterherrennen, oder versuchen sie irgenwo ausfindig zu machen .
Die Partituren sind fast auschliesslich Gitarrenpartituren : Melodie mit Generalbass. Also gibt es keinen Orgelsatz und ich habe auch nicht die Zeit mir bei 11 Liedern da grossartig den Kopf zu zerbrechen. Also spiele ich den Generalbass auf Pedal und ein Manual verteilt, welches ich meist mit Weitchorregistern 8'+4' besetze. Die Melodie spiele ich im anderen Manual und hebe sie von Lied zu Lied so wechselreich wie möglich hervor. Das kann manchmal "interessant" sein, wie bei israelischen Liedern wie "Hevenu Shalom Aleichem", denen man dann eine entsprechende Färbung geben möchte... rgel: Dazu grölt die Gemeinde, klatscht mit den Händen und reisst sich so gut es geht zusammen, um nicht mit den Füssen zu stampfen... [sad]
Es kann aber auch zivilisiert zugehen... [wink]
Kein Gesang- oder Orgelbuch... [sad]
Vor ca. einem Jahr habe ich das Orgelbuch gehasst (manche Sätze sind einfach schrecklich),
aber wenn ich höre, dass ihr kein festes Buch habt, wo man schon mal vermuten kann, was dran kommen könnte oder wenn der Pastor im Gottesdienst mal eben das Lied ändert, weil es ihm nicht mehr gefällt, man doch sehr Spontan sein muss. Da bin ich als Protestant doch froh, dass ich das Orgelbuch zur Verfügung habe, da man das ein oder andere Lied schon kennt man im Notfall nicht ganz ohne Hilfe darsteht.
@ Copula: Wenn Ihnen das gängige Orgelbuch zum EG (Bärenreiter) nicht gefällt, könnten Sie sich z. B. das Württembergische Orgelbuch ansehen (ISBN 978-3-931895-09-9).
https://www.evmedienhaus.de/shop-und-ver...nd-1-und-2.html
Ja, ich kenne diese Verschlimmbesserungen; sowohl satztechnisch als auch typographisch gab es da bei den "verbesserten" Liedern einen klaren Abstieg — von den Druckfehlern will ich gar nicht reden. [sad]
Die Sätze sind nicht so schlecht, da gebe ich dir durchaus Recht.
Aber Varianten wären dennoch interessant.
Ehrlich gesagt, sind nur manche Sätze sehr schlimm. Aber es gibt auch Sätze, die sind einfach herrlich und wieder andere sind ein gutes Gerüst, das man mit eigenen Harmonien super ergänzen kann.
[schild=21,1,000000,FFFFFF]Nebenbei[/schild] Mein Orgellehrer zeigte mir mal ein altes Orgelbuch:
Die Sätze waren sehr kompliziert und vor allem war alles sehr klein gedruckt.
Hallo,
wie schon bei den anderen Beiträgen nachzulesen, kommt es auf die Anzahl der Gottesdienstbesucher, die Stelle im Kirchenjahr (Advent, Weihnachten, Fastenzeit, Osterzeit) usw. an. Die Kirche hat 300 Sitzplätze, Orgel II/P 16 (+3).
Nehmen wir einen normal vollen Gottesdienst zu einem Sonntag im Kirchenjahr:
* Gesänge, die man auch gut ohne Orgel singen könnte (Kyrie, Agnus Dei, Zwischengesang = Kehrvers zu Psalmen): Sehr zurückhaltend, z.B. Flöte 8' + Oktave 4' im Manual, Subbass 16' und Flöte 8' im Pedal.
* Halleluja-Ruf: Plenum 8'+4'+2' (+Mixtur) im Manual, entsprechend im Pedal (Zunge 16' aber nur zu besonderen Gelegenheiten). Eventuell Vorspiel noch kräftiger.
* Gloria, Sanktus: Eine Lautstärkestufe weniger als Halleluja (z.B. ohne Mixtur) .
* Übrige Lieder je nach Charakter (Bußlied, Loblied, Jubellied, Gregorianik).
Beste Grüße von der sonnigen Waterkant
Christoph P.
#15 RE: Wie registriert ihr Choräle im Gottesdienst?
Zitat von Gemshorn
Schade, dass es keine Alternativen zum Orgelbuch zum GL gibt...
Hallo Gemshorn,
das stimmt so nicht ganz.
Gerade in Deiner Situation mit der kurzen Octave....
Hast Du Dich einmal mit der Generalbaßausgabe des Orgelbuches zum GL (grün) befaßt ?
Es ist zwar zu Beginn ein wenig aufwändig, läßt aber genügend Raum für eigene Ideen.
Nur mal so, bevor Du das Rad völlig neu erfinden mußt
lieben Gruß
Clemens
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