Moin,
ich habe nun heute meine 8. Stunde an der Königin der Instrumente hinter mir. Und ich möchte dem Forum danken, dass ihr mich ermutigt habt.

Vor 30 Jahren hatte ich mal Klavierunterricht, nicht freiwillig und mit 0 Erfolg. Ich glaube, es hat noch nicht mal zum Flohwalzer gereicht. Ich glaube aufgrund einer Sinnkrise oder was auch immer kam die Idee im Alter (41) noch mal mit der Orgel zu beginnen aber irgendwie hatte ich Angst, dass ich das nicht mehr hinbekomme. Eine fixe Idee? Eine Midlife-Krise oder was auch immer? Ich glaube, es war eine der besten Entscheidungen die ich in meinem Leben getroffen habe. Hätte ich sie vor 20 Jahren getroffen...

Das erste Übungsbuch haben wir recht schnell abgehakt. Tonleiter rauf und runter, vielleicht etwas mehr, wurde mir sehr schnell zu langweilig. Ich habe es auch gehasst, dass im Pedal nur zwei verschiedene Noten standen, jeweils ganztöne und immer von einem zum anderen.

Ich habe mir eine Ahlborn Orgel gekauft. Das war eine Fehlentscheidung da mir aus meiner Sicht ein paar Register fehlen. Seit 2 Wochen habe ich einen Schlüssel für die Kirche. Wenn ich es schaffe übe ich 2 - 3 x am Tag, allerdings i.d.R. nur an 3 - 4 Tagen pro Woche und eher 15 bis 20 min. oder fahre mal für eine Std. in die Kirche.

Ich glaube, ich kann für die kurze Zeit behaupten, dass ich viel erreicht habe. Nach 2 Wochen erinnerte ich mich an Bachs Pedal Excertium und ich dachte, ich schaue mir mal die Noten an und habe angefangen diese einfach mal zu probieren. Am meisten Angst habe ich vor dem Pedal gehabt aber ich musste feststellen, dass die Angst unbegründet ist. Ich arbeite mich von Woche zu Woche von Takt zu Takt vor und treffe die Tasten im Pedal mittlerweile blind. Übungen bzgl. Betonung etc. die die Orgellehrerin mit mir an einfachen Tonleitern üben wollte übt sie jetzt mit mir an Bachs Pedal Excterium. Ja, ich bin erst bei Takt 10 oder so, aber ich denke, dass das schon ein akzeptabler Fortschritt ist. Ich schaffe es schon so einigermaßen ein für 1/16tel Noten angemessenes Tempo zu spielen und aus Sicht der Lehrerin zumindest in gleichmäßiger Geschwindigkeit und einem sauberen Legato.

Aber das war ja eigentlich keine Aufgabe der Lehrerin sondern nur etwas Spielerei... Die Manuale kommen etwas zu kurz. Zwei Stimmen in einer Hand gehen aber ich fürchte, dass ich irgendwann mit dem Pedal besser klar komme als mit den Händen (eigentlich ist es schon so). Aber auch da geht es vorwärts.

Es macht mir mega viel Spaß. Ich weiß, dass aufgrund meines fortgeschrittenen Alters mir Grenzen gesetzt sind und ich bereue es oft bitter, dass ich nicht schon vor vielen vielen Jahren den Entschluss gefasst habe. Wer weiß, was dann draus geworden wäre. Aber hätte hätte. Rückblickend hätte man vieles anders machen sollen.

Ich hatte Zweifel, dass das nix mehr wird. Diese habt ihr mir erfolgreich genommen. Daher wirklich ganz ganz herzlichen Dank an das Forum.

Wenn ihr mal einen Tipp für mich habt, was die ideale Orgel für mich wäre... Die Ahlborn war billig, scheint aber was die Historie und den Zustand angeht eher ein Betrugsfall zu sein.

Mir wurde jetzt eine Opus 25 für 3500 EUR angeboten. Ich denke ernsthaft drüber nach. Was würdet ihr über die Orgel denken?

Moin,
die Entscheidung für die Ahlborn war fatal. Letztlich steckt dort leider auch ein ordentlicher Betrug hinter, da die Orgel angeblich von Herrn Franz 2019 auf eine Hymnus modernisiert wurde, real ist es aber eine DS16. Sie kam schnell mit Lieferung und ich beiße mir in den.. da die Swelnick von Kisselbach für ein paar hundert EUR mehr wahrscheinlich die bessere Lösung gewesen wäre.

Aber ich wollte anfangen, war mir nicht sicher, ob ich es überhaupt hinbekomme und 2 Monate später bin ich mir 100 % sicher, dass es richtig war anzufangen. Allerdings fehlen Register.

Kisselbach hat mir noch eine Johannus Rembrandt 4090 angeboten, für 4500 EUR die einfach zu groß ist.

Eine Option wäre wohl noch eine Johannus Sweelinck 10 für unter 2k inkl. Lieferung.

Das Baujahr der Sweelinck ist 2000